Malu Dreyer (SPD) hat geschlafen: Während der Ahr-Flut, im Wiederaufbau, in der Aufklärung des Regierungsversagens. Nur einmal war sie hellwach: als sie ihren Kanzlerkandidaten Olaf Scholz an der Ahr in Szene setzte.
Ihr Lächeln. Nichts ist so entwaffnend wie das Lächeln Malu Dreyers (SPD). Wenn die Landesmutter es aufsetzt, vermittelt es den Rheinland-Pfälzern das Bild einer warmherzigen Frau, die sich um nichts mehr sorge, als um das Wohl und Wehe ihres Landeskindes. Genau das, mit dem sie gerade redet. Sie gehe über Leichen, sagen indes ehemalige Weggefährten über sie, wie der frühere rheinland-pfälzische Finanzminister Ingolf Deubel (SPD).
Das wird deutlich aus dem SMS-Austausch zwischen Dreyer und dem damaligen Innenminister Roger Lewentz (SPD), den der Untersuchungsausschuss jetzt öffentlich gemacht hat. Um 21.42 Uhr sorgte sich demnach Dreyer um Spiegel, die sei „echt ein bisschen nervös“, ob man die Ministerin denn informieren müsse. „Sie hat ein eigenes Lagesystem“, weist Lewentz diesen Vorschlag ab. Das genügt Dreyer. Sie antwortet ihrem Minister: „Ok. Schönen Abend.“
Schöner Abend: Gegen 21.42 Uhr steigt der Polizeihubschrauber in die Luft, der die Bilder dreht, die heute zeigen, wie verheerend sich die Flut entwickelt. Eine Flut, von der Wetterdienste schon Tage vorher gewarnt haben, dass sie genau so verheerend werden könnte. Um 21.42 Uhr leben die wehrlosen Menschen im Behindertenheim in Sinzig noch. Doch Lewentz und Dreyer halten es schon für zu viel Aufwand, die Umweltministerin auch nur zu informieren – geschweige denn, sich mit ihr zu beraten. Stattdessen wünschen sich Dreyer und Lewentz einen schönen Abend – Verantwortung im Tiefschlaf.
Olaf kann. Dreyer lässt ihren Kanzlerkandidaten Scholz schon am nächsten Tag ins Ahrtal „irgendwo hinkommen“. Nun beginnt das Staatsschauspiel Trauer an der Ahr. Im Szenebild verborgen liegen noch die nicht gefundenen Leichen. Wer Malu Dreyer vorwirft, sie könne nur lächeln, tut ihr bitter unrecht. Malu Dreyer kann auf Befehl auch betroffen gucken. Das kann sie eigentlich noch viel besser. Der künftige Kanzler kandidiert mit „Mitgefühl“ und „Solidarität“ im Katastrophengebiet um sein neues Amt. Dreyer steht im Hintergrund. Die Miene passt zu dem Scholz-Auftritt, vorbildlich – eine Politiker-Übung, die der andere Kanzlerkandidat, Armin Laschet (CDU), verpatzt. Sein Grinsen an der Ahr gehört zu den Gründen, warum er die Wahl zwei Monate später verliert.
„Ministerpräsidentin Dreyer versucht krampfhaft den Eindruck zu erwecken, als ob sie mit alledem nichts zu schaffen hätte“, sagt CDU-Landeschef Christian Baldauf der „Bild am Sonntag“. Obwohl sie mit dafür verantwortlich sei, dass die Regierung in der Flutnacht nicht miteinander kommuniziert habe: Die hat doch ihr eigenes Lagesystem. „Ok. Schönen Abend.“
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Und diese Dame steht, sie ist ja weiblich und füllt die Quote, selbstverständlich unter Naturschutz. Da sie aber die oberste Bossin in diesem Land ist, trägt sie auch die oberste Verantwortung und müsste ihren Hut, sorry, ihr Täschchen nehmen. Macht sie aber nicht, sie tritt eben nach unten und da trifft sie einige, die besorgte Landesmutter bzw. Landeselter 2.
Der Deutsche an sich ist es gewohnt, dass höher gestellte Personen ihm sagen was zu tun ist.
Passiert dies nicht – geschieht sowas wie im Ahrtal.
Für eigene Entscheidungen fehlt meistens der „Arsch in der Hose“.
Einspruch.
Die spontane Hilfe durch viele freiwillige einfache Bürger war beeindruckend.
Ich kann Ihnen nur vollkommen zustimmen! Ich war immer auf dem Standpunkt, dass mir das Geschlecht egal ist, wenn die Kompetenz stimmt. Aber was ich die letzten zwanzig Jahren in der Politik an weiblicher Unfähigkeit und Inkompetenz erleben musste, hat mich eines Besseren belehrt…
„Sie gehe über Leichen, sagen indes ehemalige Weggefährten über sie, wie der frühere rheinland-pfälzische Finanzminister Ingolf Deubel (SPD).“ Naja, sagen Sie ruhig auch dazu, wer der frühere Weggefährte ist. Er war Finanzminister unter Kurt Beck und wurde im Rahmen der Nürburgringaffäre zu Untreue in 14 Fällen sowie uneidlicher Falschaussage zu mehreren Jahren Haft verurteilt. Es ging letztendlich um die Höhe der Haftstrafe. Sie wurde schließlich soweit reduziert, daß er seine Pension von knapp 7.000 € netto (sic!) nicht verliert. Deubel wirft Dreyer vor, sie habe ihn im Interesse ihres damaligen Wahlkampes um seine Pension bringen wollen. In der Nürburgringaffäre hat… Mehr
so beschissen ich das Verhalten der Verantwortlichen an der Ahr finde, bleibt dennoch die Frage: können denn die Rettungsorganisationen nur auf Anweisung der Politiker? Sitzen die daheim und warten auf einen Einsatzbefehl oder wie stellt sich das dar?
Gute Nacht Deutschland, von mir aus ein auch Stück Land in der Mitte Europas! Es reicht für einen Politiker aus, wenn er ganz toll ein Ups-Gesicht aufsetzen kann. Verantwortung ist eigentlich nur ein Hetzwort , dass von Postenneidern benutzt wird. Doch originär Zuständig war ihr Minister für die ertrunkenen Menschen, von denen vielleicht noch einige am Leben wären, wenn wir Politiker hätten, die ein Land auch führen und verwalten können. Frau Dreyer hat sich durch die Behinderung, Verzögerung der Aufarbeitung disqualifiziert. In NRW war es nicht anders. Ein lachender Armin und der Bundespräsident war auch bestens bei der Trauerfeier gelaunt,… Mehr
Dazu auch das Lächeln oder der Betroffenheitsausdruck (Frühjahr 2015, Reem) bei Merkel. Der Mund verzieht sich, die Augen bleiben starr und kalt. Betroffenheit? Nein, es war ihr unangenehm, Bilder produziert zu haben, die nicht vorgesehen waren. Merkel wählte immer Abstand zu anderen.
Dreyer macht auf beschützenswert, daher hakelt sie sich bei jedem unter.
Lieber Georg, ich war mit meiner Familie in der Flut und ich kann Ihnen nur sagen, vergessen Sie das ganze Gejammere! Kümmern Sie sich um sich und Ihre Familie. Sie bekommen keinerlei Hilfe, auch wenn Sie sterben sollten. Informieren Sie sich, was Sie brauchen, und beschaffen sich diese Dinge, alles andere ist Bullshit.
Wenn vor 22 Uhr die Polizei Hubschrauber losschickte, die eine katastrophale Situation feststellten, dann hat diese Polizei nicht alle Hebel in Bewegung gesetzt, um die Menschen da rauszuholen? Ist das dieselbe Polizei, die 2020 hier abgelegene Feldwege patrouillierte, damit nicht mehr als zwei Leute mit dem Hund ausgehen oder ab 22 Uhr die Straßen, damit niemand mehr nach Hause fährt?
So ist das eben. Wer unfähige Lächler, Wichtigtuer und Großschwätzer an die Regierung wählt, braucht sich nicht zu wundern, wenn sie sich in Notlagen auf ganzer Linie als Versager entpuppen. Das betrifft nicht nur die rote „Mallu“ und ihre Clique. Die CDU ist keinen Deut besser, wie Landrat Pföhler bewies.
Wie Kompetenz aussieht, zeigte 1997 Matthias Platzek bei der Oderflut.