Mit über 800 Lesern feierte Tichys Einblick, das liberal-konservative Meinungsportal, am Samstag mit Autoren in der Messe Halle an der Saale seinen 10. Geburtstag. Festredner waren Peter Hahne, der Physiker André Thess und Hermann Binkert, Gründer des Meinungsforschungsinstituts INSA.
„Können Sie mir sagen, wo ich hin will?“. Mit dieser Frage des legendären Komikers Karl Valentin eröffnete Peter Hahne seine Rede über die Orientierungslosigkeit von Politik und Medien. Medien und Politik vermitteln „Haltung“, aber weder Einsicht noch Kompetenz. „Wo will man damit hinkommen“, spottete Hahne darüber, dass Bildung, Können und Kompetenz durch Haltung ersetzt würden – etwas im Auswärtigen Amt, wo offiziell nicht mehr Kompetenz bei Bewerbern vorausgesetzt werde, sondern „Haltung“. „Hoffentlich gerät Annalena Baerbock nicht wegen eines Notfalls in die Charité, denn es könnte ja sein, dass der Arzt sagt: Leider haben wir gerade keinen Chirurgen mit feministischer Medizin. Aber eine Putzfrau mit Haltung, die kann ihre Behandlung übernehmen.“
Hahne forderte die Gäste auf, in journalistischen Nachwuchs zu investieren. „Es ist unsere Schuld, Verantwortung der Bürger, dass wir den Journalismus fast ausschließlich den Linken überlassen haben.“
INSA-Chef Hermann Binkert stellte Mediennutzung und Wahlverhalten gegenüber. ARD und ZDF sind die Hauptinformationsquelle für älter Wähler – und die wählen schwerpunktmäßig die Ampelparteien.
Die jungen Wähler dagegen informieren sich aus sozialen Medien und dem Internet – und wählen konservative Angebote. Binkert gibt sich optimistisch: Die Ergebnisse der EU-Wahl würden jetzt die Parteien zu einer Neuausrichtung der Politik zwingen.
Roland Tichy berichtete von einer Jubiläumsveranstaltung der renommierten „Deutschen Journalisten-Schule“: 1.500 Journalisten lauschten der Rede des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder. Anschließend hielt Bundeskanzler Olaf Scholz die Hauptrede. Beide voller Lob für die staatstragende Rolle der Journalisten. Tichy dazu: „Ich meine: Politiker sollen Journalisten nicht loben. Sie sollen Journalisten fürchten. In China, berichtet Söder, in China klatschen wenigstens die Journalisten nach einer Pressekonferenz. Ich fürchte, in der Bundesrpessekonferenz werden auch bald Schilder hochgehalten:
Jetzt klatschen!
Und das werden sie!
– Aber wir nicht!“
Die Zukunft gehöre den freien Medien, auch weil das Internet ermöglicht, einfach und schnell viele Bürger zu erreichen. Heute gewinnt nicht mehr der Besitzer der größten und teuersten Druckerpresse die Gunst der Leser, sondern der, der etwas zu sagen hat.
Tichys Einblick ist eine der erfolgreichsten Neugründungen der vergangenen zehn Jahre und hat eine ungewöhnliche Geschichte geschrieben: Das Online-Portal, das 2014 an den Start ging, erreicht inzwischen monatlich bis zu 5,2 Millionen Besucher und bis zu 14 Millionen Page-Impressions. Und zwei Jahre später ging aus dem Online-Portal ein Printmagazin mit dem gleichen Namen hervor, das seitdem gegen den Trend weiter an Auflage dazugewinnt und inzwischen eine verkaufte Auflage von rund 23.500 Exemplaren erreicht.
„Journalisten träumen immer noch von der Karriere Modell Steffen Seibert: ZDF, Regierungssprecher, Botschafter. So sind dann auch ihre Texte. In Wirklichkeit sind es Bewerbungsschreiben.“
Tichy dankte den Lesern für die breite Unterstützung der Leser, mit deren Hilfe TE zu einem reichweitenstarken Medium wachsen konnte.
Inzwischen ist das Angebot von Tichys Einblick weiter gewachsen. Die TV-Beiträge erreichen im Schnitt rund 2,3 Millionen Zuschauer durch Streaming und auf der Webseite und Youtube. Der tägliche Podcast Morgen-Wecker erreicht im Schnitt rund 150.000 Zuhörer. Die Geschichte von Tichys Einblick ist allerdings noch längst nicht zu Ende. „Wir wollen weiter wachsen und planen neue Produkte“, so Roland Tichy. „Wir wollen den Podcast-Bereich ausbauen und planen zudem neue TV-Formate.“
Von einem begeisterten Leser erhielt Tichy eine komplette Ritterrüstung. Als Symbol dafür, dass es immer wieder massive Anfeindungen und Angriffe gebe, die er als Verantwortlicher ertragen müsse. Eine andere Leser überreichte ein symbolisches Schwert. „Wir brauchen das Schwert des Wortes und der Überzeugungskraft“, nahm Peter Hahne die Botschaft an.
Tichys Botschaft: „Wir gehen nicht weg. Wir werden immer lauter, Das verspreche ich!“
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Bin von Anfang an dabei und immer noch begeistert.Danke Team Tichy.
Herzlichen Glückwunsch an Sie, lieber Herr Tichy und Ihr Team zum Zehnten!
Klasse Journalismus vom Feinsten in einer Zeit des Verfalls und Hofberichterstattung anderer Medien.
Dies Anlass für mich zur Registrierung und zukünftig aktiveren Unterstützung.
„Journalisten träumen immer noch von der Karriere Modell Steffen Seibert: ZDF, Regierungssprecher, Botschafter. So sind dann auch ihre Texte. In Wirklichkeit sind es Bewerbungsschreiben.“ Ha!! Ich freue mich schon auf den 20igsten; aber jetzt herzlichen Glückwunsch zum Zehnten. Die vierte Gewalt ist notwendiger denn je – mit Herz und Verstand, vulgo auch Vernunft genannt. Ich vermisse Achim Winter. Abstinenzler gibt es genug.
Ich kann es mir inzwischen nicht vorstellen, einen Tag lang zu leben, ohne in den TE reingeschaut zu haben.
Herzliche Glückwünsche zum 10. Geburtstag und weiter so. Wir kriegen das schon hin!
Geht mir auch so. Auch von mir herzliche Glückwünsche und viel Durchhaltevermögen. Wir brauchen Euch!
Herzlichen Glückwunsch und vollsten Respekt für die Leistungen des ganzen Teams. Ihr gebt meiner Familien Orientierung und die Gewissheit doch noch von vielen Realisten umgeben zu sein. Ich wäre gern in Halle dabei gewesen, hatte aber auch wichtige Termine auf der Isle of Man (TT).
Danke für die letzten 10 Jahre, das tolle Fest und wir freuen uns auf die nächsten 10 Jahre, die immer lauter werden!
Wir haben einen Namensvorschlag für den „Ritter“: Götz, da im ja die rechte Hand abgefallen war.
Lieber Herr TICHY, liebe Autoren und Mitwirkende in der gesamten Redaktion: ich wäre sehr gern zu Ihrem 10-jährigen Jubiläum anwesend gewesen. So gratuliere ich auf diesem Wege zu dem Mut, Fleiß und der Ausdauer, ein meiner Gesinnung nahezu 100%iges Medium auf den Weg gebracht zu haben, das ich nun seit 2017 kontinuierlich lese – zu Beginn nur die Printausgabe, ein Jahr später wurde die Online-Version bereits zur täglichen Sucht. TE ist meine mentale Heimat geworden. Ihre Ansichten sind sehr oft überzeugend, die redaktionelle Haltung und Reaktion in Bezug auf politisches Geschehen und wirtschaftliche Entwicklungen entspricht meinem Empfinden. Hervorheben möchte ich… Mehr
Na dann, alles Gute TE und auf weitere erfolgreiche Jahre.
Nur noch zutiefst angewidert vom Mainstream, genauer dessen Schweigen und Ignorieren der Vorkommnisse Sylvester 2015/16, bin zu euch Januar 2016 gestoßen und habe wieder echten Journalismus gefunden. Interessant, investigativ und auf sprachlich hohen Niveau.
Das lässt dann doch den Zorn schnell verrauchen, wenn der eine, bzw. die vielen anderen Kommentare es eben nicht am Forenzensor vorbei geschafft haben.
Das größte Problem für Tichys , aber auch andere alternative Medien, ist, dass sie immer noch von vielen Mitmenschen wie eine heiße Kartoffel behandelt werden. Das liest Du, lautet nicht selten die Frage wenn ich Artikel verschicke oder über Tichys spreche. Auch von kritischen Zeitgenossen! Noch etwas ist meine Erfahrung, Tichys lesen strengt an, Tagesschau und heute sind einfacher zu konsumieren. Ein großes Problem!
Ansonsten, herzliche Glückwunsch zum Jubiläum und ein lautes“ Weiter so“!
Ich mache die Erfahrung, dass, wenn ich auf die „Freien Denker“ hinweise, die Tür einen Spalt weiter geöffnet wird: https://www.dushanwegner.com/freie-denker/
Und da ist TE ja dann ganz weit oben dabei.
Auch von mir herzlichen Dank für 10 Jahre schreiben und freischalten und ich bin mir sicher, dass ohne TE und die anderen vieles in diesem Lande noch schlimmer wäre, als es eh schon ist.
Herzlichen Glückwunsch. Für die Zukunft wünsche ich mir allerdings eine differenzierte Berichterstattung über die AfD.
Richtig, aber eine ( sach) politische! wuerde schon genügen….