10.200 „Neusiedler“ aus Afrika und einige unbeantwortete Fragen

Die Ansiedlung von 10.200 Afrikanern und Arabern nach Deutschland in den Jahren 2018 und 2019 durch die International Organization for Migration (IOM) verläuft planmäßig.

Fadel Senna/AFP/Getty Images

Die Ansiedlung von 10.200 Afrikanern und Arabern nach Deutschland in den Jahren 2018 und 2019 durch die International Organization for Migration (IOM) verläuft planmäßig. 154 „Neusiedler” landen zum Beispiel am 18. Oktober auf dem Flughafen Kassel-Calden.

Die Reaktionen auf dieses bereits seit 2012 laufende, aber doch nicht sonderlich gut bekannte Programm reichen von Freude bis Empörung. Veranschlagt man die Kosten von rund 12.000 Euro pro Kopf und Jahr, so werden jährlich rund 120 Millionen Euro fällig. Verglichen mit den Ausgaben etwa für die 600.000 Syrer aus der 2015er Zuwanderung auf Hartz IV ist dieser Betrag nun wahrlich nicht der Rede wert.

Die meisten „Neusiedler” kommen momentan aus Eritrea, Somalia, Sudan und Südsudan. Man weiß, dass es in diesen Ländern immer wieder Unruhen gibt. Jede Rettung wird deshalb als Glücksfall empfunden.

Immer nach Plan
Wie die UN ihr Resettlementprogramm durchdrücken
Mancher Einheimische möchte – bei allem Stolz über die guten Taten – gleichwohl wissen, wie es weitergeht. Haben die „Neusiedler” noch Verwandte in der Heimat? Wollen die vielleicht nachkommen? Sind die Unruhen vorüber oder muss man sich auf weiterte Schutzbedürftige vorbereiten?

Auf diese Fragen gibt es demografische und ökonomische Antworten. So steigern die vier Länder ihre Bevölkerung zwischen 1950 und 2019 von 11,5 auf 73 Millionen. In derselben Zeit bestreiten sie rund zwanzig Kriege und Bürgerkriege – etliche davon mit genozidalen Komponenten.

https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_wars_involving_Eritrea;

https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_wars_involving_Somalia;

https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_wars_involving_South_Sudan;

https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_wars_involving_Sudan;

Da die Geburtenraten durchgehend um ein Vielfaches über den Sterberaten liegen, bleiben die nie endenden Grausamkeiten für die Bevölkerungszunahme irrelevant. 2030 wollen die Vier 100 und 2040 sogar 116 Millionen Menschen beherbergen.

Beim Prokopfeinkommen unter 192 Ländern schneidet Eritrea mit Platz 163 am besten ab, während Süd-Sudan das Schlusslicht bildet. Faktoren für eine Verbesserung der Lage sind bisher nicht bekannt. Vieles spricht deshalb dafür, dass die Gewalt weitergeht.

Warum nehmt ihr nur zehntausend „Neusiedler” und nicht zehn Millionen? Wie könnt ihr so viele zurückstoßen? Solche Fragen werden nicht nur aus Afrika immer drängender gestellt werden. Unsere „Neusiedler”, die um ihre Familien bangen, werden sie auf Deutsch in die hiesigen Mikrofone rufen. Dabei würden selbst zehn Millionen Übersiedler den Ländern ja kaum Entlastung bringen. Wer hilft, muss mithin auch lernen, den Vorwurf der Hartherzigkeit auszuhalten.

Siehe auch: Turkey and Germany in the Syrian refugees trap

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Kommentare ( 98 )

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Fuerstibuersti
5 Jahre her

Kamen die eigentlich gleich in Uniform ?

Libertardistani
5 Jahre her

Da meine Kommentarantwortanzeigefunktion streikt, Antwort an jemanden: Die brutale Kolonisation der Sibirvölker ist schon zu zaristischen Zeiten geschehen.

DiasporaDeutscher
5 Jahre her

Angesichts der Tatsache, dass Deutschland 1/3 seines Staatsgebietes in den Weltkriegen gestohlen wurde, wäre es klug, Einwanderung zu verbieten. Da die Mehrheit des Volkes das aber nicht will, kommt es so wie es eben kommt. Ich wünsche viel Freude mit Enge & Knappheit in der alten Heimat, deren Untergang ich aus der Ferne betrachte…

AnSi
5 Jahre her

Der Doktor-Titel ist doch auch nur ein Plagiat! Ich wette! Sie hat den nur bekommen, weil sie in der DDR die richtige Gesinnung hatte.

AlfredJosef
5 Jahre her

Liebe Mitleser. Die Masseneinwanderung hört auf, wenn kein Geld mehr da ist. Also, denkt euch was aus, wie ihr eure Steuerzahlungen runterdrücken könnt. Es gibt da einige Möglichkeiten!

Endlich Frei
5 Jahre her

Letztlich 10.200 „Botschafter“ mehr, die in ihrer Heimat verkünden werden, dass es sich lohnt nach Deutschland aufzubrechen. Erfahrungsgemäß vervielfacht sich dann die Zahl binnen weniger Jahren.

Michael Scholz
5 Jahre her

Dass man SIEDLER ins Land holt, so als ob wir über weite unbewohnte Landstriche verfügten, ist einfach nur noch als wahnsinnig zu bezeichnen. Wir sind bereits (nicht zuletzt als Folge der Vertreibung der Deutschen aus Osteuropa nach dem Zweiten Weltkrieg) eines der am dichtesten besiedelten Flächenländern der Welt mit sage und schreibe 232 Menschen auf qkm. Zum Vergleich: Bevölkerungsdichte in Sudan, Südsudan, Somalia 19-19,45 Menschen auf qkm, in Eritrea 53 Menschen auf qkm. Was ist mit Umweltschutz? Mit der Erhaltung unserer Natur? Was sagen die Grünen dazu? Aber wir haben doch noch ein paar Nationalparks, die können wir einfach abholzen… Mehr

flo
5 Jahre her

Auf der Seite des UNHCR finden sich die Papiere „Resettlement at a glance (January–September 2019)“ und „UNHCR Projected Global Resettlement Needs 2019“. Diese beziffern den Bedarf an Resettlement (Projected global resettlement needs by region of asylum) auf aktuell weltweit über 1,4 Millionen Personen, davon rund 630.000 Personen mit Standort Afrika. 2019 hofft man, weltweit knapp 102.500 Personen unterzubringen/umzusiedeln. Es geht den Statistiken zufolge u.a. um: Überlebende von Gewalt und Folter, „gefährdete“ Frauen und Mädchen, Personen, für die keine alternativen dauerhaften Lösungen zu erkennen sind, Personen mit dem Bedarf an legalem und physischem Schutz. Die dauerhaft umzusiedelnden bzw. umgesiedelten Personen, das… Mehr

zaungast
5 Jahre her

Bei „Siedlern“ denkt man an Landwirtschaft. Sollte dies dem Afrikanerbild der Linken und Grünen entsprechen? Wahrscheinlich von diesem Klientel gesehen beim Urlaub auf dem schwarzen Kontinent: Idylle beim Hacken der Feldfrüchte mit den Babys auf dem Rücken (natürlich nur Frauen) Bedeutet „Ansiedeln“ die Pflicht, einen zugewiesenen Ort nicht ohne weiteres verlassen zu können? Die Absurditäten der Migrationspolitik geht in die nächste Runde.

Helmut in Aporie
5 Jahre her
Antworten an  zaungast

Nun, der Anbau von Haschisch und Marihuana, vielleicht noch Opium, dürfte recht lukrativ sein. Eine effektive Vertriebsorganisation existiert ja schon.
Denen wird man das sicher durchgehen lassen.

Gottfried
5 Jahre her

Deutschland ist ein riesiges Land.

Helmut in Aporie
5 Jahre her
Antworten an  Gottfried

Richtig, das Land der unbegrenzten Dummheit!