Die schwedische Regierung genehmigt die neue Stromautobahn „Hansa PowerBridge“ nicht. Die gedachte Untersee-Stromleitung zwischen Schweden und Deutschland mit einer Leistung von 700 MW kommt nicht zustande. Stockholm fürchtet zu hohe Preise - und die Ineffizienz des deutschen Strommarktes.
Überraschend hat die schwedische Regierung die neue Stromautobahn Hansa PowerBridge nicht genehmigt. Diese 35 Kilometer lange Leitung zwischen Güstrow und Südschweden sollte als Seekabel durch die Ostsee verlegt werden und die Kapazität für den Stromaustausch zwischen Schweden und Deutschland erhöhen. Mit Hansa PowerBridge sollte sogenannter „erneuerbarer“ Strom vor allem aus Wasserkraft aus skandinavischen Ländern nach Deutschland importiert und gleichzeitig durch Importe aus Deutschland die Stromversorgung in Südschweden gesichert werden.
Ausgeführt werden sollte sie als Hochspannungsgleichstrom-Übertragung mit einer Leistung von 700 MW. Diese Leitung ist bereits fest in den Planungen der Energiewender enthalten. Die erste Ausbaustufe mit 700 MW ist als Vorhaben 69 bereits Teil des Bundesbedarfsplans und soll 2026 in Betrieb genommen werden. Bei dem Vorhaben 83 handelt es sich um die zweite Ausbaustufe mit ebenfalls 700 MW. Das Vorhaben ist seit 2022 im Bundesbedarfs¬plan aufgelistet.
Der Grund: Schweden fürchtet zu hohe Preise im eigenen Land. Kritisiert wird aber auch der deutsche Strommarkt.
Das Projekt werde nicht realisiert, weil der deutsche Markt nicht effizient genug sei. „Wir können Südschweden, das ein großes Defizit in der Stromproduktion hat, nicht mit Deutschland verbinden, wo der Strommarkt heute nicht effizient funktioniert“, sagte Energieministerin Ebba Busch. Dies berge die Gefahr höherer Preise und eines instabilen Strommarktes in Schweden.
Das Investitionsvolumen hätte nach Betreiberangaben rund 600 Millionen Euro betragen und je zur Hälfte von der deutschen 50Hertz und Svenska Kraftnät getragen werden sollen.
So wollen die Schweden ihr Stromnetz schützen. Der schwedische Fußtritt gegen deutsche Energiewender trifft Deutschland in einer Zeit, da das Land mit seiner extrem wechselnden Stromproduktion immer mehr als Störenfried in europäischen Netzen wahrgenommen wird. Der Rassemblement National von Marine Le Pen plant bereits in Frankreich im Falle eines Wahlsieges aus dem europäischen Elektrizitätsbinnenmarkt auszusteigen; das wäre ein sehr herber Schlag gegen Deutschland. Mehr dazu demnächst.
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Eher wahrscheinlich dass die Schweden um die Gewinne von Vattenfall fürchten. Denn was sitzt im deutschen Norden? Windparks, die die Preise in der schwedischen Südzone leicht ins negative drücken können und somit den staatlichen schwedischen Energiekonzern V. in die Miesen.
Es ist zwar nicht lustig für uns Bürger, aber ich freue mich trotzdem. Allerdings wird Habeck und Konsorten daraus nichts lernen, im Gegenteil.
Schon als Merkel den unseligen Ausstiegsbeschluss verkündete, habe ich gefragt, ob ein Tsunami in Bayern stattfinden kann. Dann drehte Putin den Gashahn ab, was zu einer Änderung der KKW-Politik hätte führen müssen. Da kam nur Scholzs Machtwörtchen: Drei Monate Verlängerung. Habeck sagte, die ukranischen KKW sollten ruhig weiterlaufen, so lange sie sicher seien. Sicherer als die deutschen KKW? Lenin: Kommunismus- das ist Sowjetmacht plus Elektrifizierung des Landes. Grüne offenbar: Grünismus ist schwankende Wirtschaft ohne sicheren Strom!
Deutschland ist zunehmend isoliert. In der Welt dank unserer Außenministernden, in der EU dank der Grünen.
Offensichtlich sind nicht alle Länder so blöd wie „wir“. Überraschend ist es allerdings nicht. Vielleicht kommen deshalb ein paar Grünlinge ins Grübeln.
„Wir können Südschweden, das ein großes Defizit in der Stromproduktion hat, nicht mit Deutschland verbinden, wo der Strommarkt heute nicht effizient funktioniert“
Das Stromdefizit in Südschweden dürfte bei der Planung bekannt gewesen sein, aber wir wissen ja alle, was sich auf deutscher Seite in letzter Zeit geändert hat. Toll, wie wir unter rotgrün aus dem Status „zuverlässiger Partner“ rausfliegen.
Deutschland hat ja auch für das europäische Ausland außer riesiger EU-Beiträge nichts mehr zu bieten. Ein Vortrag, den ich diesbezüglich vor 10 Jahren hörte, eines international bewanderten Bankers, fußte auf der Aussage, dass wichtigste in der Welt der Geschäfte und Abkommen sei Verlässlichkeit. Ohne Verlässlichkeit läßt sich kein Vertrauen aufbauen. Und ohne Vertrauen ist alles obsolet. Bei Deutschland aber kann man sich auf nichts mehr verlassen. Mit solch einem Land würde ich auch keine Geschäfte machen, die mir im Nachhinein allergrößte Probleme bereiten könnten. Deutschland ist mehr und mehr abgehängt innerhalb des europäischen Staatenbündnisses. Das Geld nimmt man gerne, aber… Mehr
Sind die schlau,die Schweden :-))
Und Weitblick haben sie auch!
Deutschland soll verantwortlich sein für einen Blackout vor einiger Zeit in der Schweiz. Seit dem haben unter anderem Polen und Tschechien Vorrichtungen geschaffen, um ihr Stromnetz von Deutschland entkoppeln zu können, damit ihnen das erspart bleibt.
Für Deutschland ist es schon lange keine Frage mehr, OB es hier einen Blackout gibt, sondern nur noch WANN. Der ist dann nicht innerhalb von Stunden zu beheben und kann durchaus Wochen andauern. Zum Beispiel weil Windräder nicht schwarzstartfähig sind, also zum Anlaufen Strom zugeführt bekommen müssen.
Und dann gibt es Tote.
Bei einem mehrtägigen Stromausfall möchte ich nicht in einer Gegend wohnen, wo viele Menschen aus dem ominösen Südland sich aufhalten……
Meine Gesundheit und die meiner Angehörigen, ebenso das erarbeitete Vermögen ist mir wichtig.
Ich glaube nicht, dass die Exekutive die öffentliche Ordnung noch aufrecht erhalten könnte.
Ja, ich stimme Ihnen zu! Das wird richtig hart!
Die Nachbarländer beschweren sich ja schon seit längerem darüber, dass der deutsche Zappelstrom ihnen weitere Kosten einbringt. Insofern ist die Entscheidung nachvollziehbar und nur konsequent. Auch Norwegen hat bereits im letzten Jahr angekündigt, dass sie nicht mehr zwingend nach Deutschland liefern wollen. https://www.berliner-zeitung.de/wirtschaft-verantwortung/energiewende-das-ist-unser-wind-norweger-wollen-ihren-strom-nicht-mit-deutschland-teilen-wasserstoffpipeline-robert-habeck-li.344008 Und so platzt eine grüne Blase nach der Anderen. Stoff gibt es nun wahrlich genug, um Habeck wegen seines Versagens des Amtes zu entheben. Offenbar hat man aber immer noch nicht in der Regierung bemerkt, welche Folgen der Kamikaze Kurs von Habeck hat. Baerbock, welche sich lediglich durch ein überbordenden Selbstbewusstsein auszeichnet, glaubt hingegen, dass sie trotz… Mehr