Der schlechte Internetempfang in Deutschland hat was Gutes: Wer im Vergleich nach Ländern sucht, die besser abschneiden, lernt einige Exoten kennen. Es ist brutal, wie Deutschland in dieser Zukunftstechnologie abfällt.
Sollte die FDP nächstes Jahr aus dem Bundestag fliegen, kann Volker Wissing immer noch als Komiker arbeiten. Der zuständige Minister meinte im Interview mit dem Handelsblatt: „Wir sind bei der digitalen Infrastruktur auf der Überholspur.“ Wenn Wissing auf der Überholspur ist, dann muss er der Holländer mit dem Campingwagen im Schlepptau sein, der in Deutschland regelmäßig die Überholspur der Autobahn verstopft, sich dabei wie der „King of the Road“ fühlt und von dem sich alle anderen nur wünschen, dass er endlich abhaut.
Wie die Realität hinter Wissings Selbstwahrnehmung aussieht, zeigt der „Ookla Globel Index“ auf. Den veröffentlicht das Fachportal Speedtest regelmäßig. In dem hat Deutschland im März einen Platz verloren beim mobilen Internetempfang und gleich vier Plätze beim Festnetz. Oder um in Wissings Metapher zu bleiben: Deutschland ist auf der Überholspur, aber alle anderen ziehen rechts vorbei.
Deutschland belegt laut Speedtest beim Festnetz den 58. Platz. Mit einer durchschnittlichen Download-Rate von 91,73 Megabit pro Sekunde (MbpS). Costa Rica schafft 92,92 MbpS, die Philippinen 93,91 MbpS, Saint Lucia 101,01 MbpS, Vietnam 109,12 MbpS, Rumänien 214,13 MbpS und Frankreich 242,45 MbpS. Überholt von Entwicklungsländern, von Nachbarn um das Zweieinhalbfache geschlagen. Neben Wissings Breitbandausbau sieht ein holländischer Campingwagen wie ein Rennwagen aus.
Im Festnetz schlagen uns laut Speedtest Länder wie Chile (265,12 MbpS), Thailand (231,25), Brasilien (158,57) oder Peru (137,58). Es fällt also anderen Ländern einfacher, Internet über den Amazonas zu verbreiten, durch den Dschungel, über die Anden oder durch die Atacama-Wüste – als es Deutschland in der Rheinebene, dem Märkischen Sand oder in der Norddeutschen Tiefebene gelingt. Auch eine Leistung.
Beim mobilen Internet sieht es kaum besser aus. Dort belegt Deutschland den 48. Platz. Hier beträgt die durchschnittliche Download-Rate hierzulande 59,29 MbpS. Montenegro kommt auf 59,88 MbpS, Griechenland auf 79,28 MbpS, Nordmazedonien auf 89,96 MbpS, Kroatien auf 101,15 MbpS und Island auf 158,32 MbpS. Zu den europäischen Nachbarn, die einen besseren Empfang als Deutschland haben, gehören zudem Dänemark, die Niederlande, Belgien, Luxemburg, Frankreich, die Schweiz, Österreich, Tschechien und Polen. Mit anderen Worten: Jedes an Deutschland grenzende Land hat einen besseren digitalen Empfang als wir – Deutschland ist das Funkloch Europas.
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Deutschland ist auf dem Weg zum dysfunktionalen Dreckloch Europas.
Jahr und Tag redet man über durchaus bekannte Defizite (Infrastruktur, Bildung sw.) von allen möglichen Rucks und Wenden. Und das Ergebnis?
Weltsozialamt auf zerbröselnder Grundlage, wobei die Politik aktiv an der Verschräfung der bekannten und weiterer Probleme mitwirkt.
Das Bedauerliche ist, dass es nicht besser wird, sondern Deutschland in den nächsten Jahren sehr wahrscheinlich weitere Plätze verlieren wird.
Die Welt galoppiert bereits seit fast 20 Jahren in defacto allen Infrastrukturbereichen an Deutschland vorbei.
Man muss aber auch ehrlich sagen: Mobilfunk wollen alle, aber wehe eine Antenne soll in der Nähe gebaut werden. Dann gibt es Bürgerprotest.
Wer sich dauernd selbst in die Tasche lügt, ist nicht fähig, an den Mißständen zu arbeiten und sie zu beheben.
Aber beim Lügen und Betrügen über Tatsachen und Mißstände klettern wir auf der Skala mittlerweile ganz schön weit nach oben. Da sind wir tatsächlich auf der Überholspur.
5G ist auch ein voller Erfolg ???, wenn überhaupt verfügbar, liegen die Download-Raten nur minimal über 4G – aber im beste Netz oder bei den Konkurrenten da geht weder Mobil noch im Festnetz richtig was ab. Wenn die neue geplante Energiewendeinfrastruktur genauso funktioniert, dann bleibt in Absurdistan öfter die Küche kalt.
Da wollte schon mal jemand „überholen, ohne einzuholen“. Das hat ja dann auch geklappt, dank Systemwechsel. Ist nun der nächste fällig? Aber Spaß beiseite. Selbst im besten Berlin aller Zeiten ist das Festnetzinternet nicht überall auf dem Stand der Technik. Wen wundert es da, dass die davon abhängige Digitalisierung der Kommune auf digitalem Steinzeitniveau verbleibt. Alles wird zentralisiert und damit die Wege, zumindest für den überwiegenden Teil der Bürger, ohne die entsprechende Digitalisierung klimafreundlich vervielfacht. Z.B. nur einmal versuchen über das Internet einen Termin für einen ablaufenden Personalausweis zu bekommen. Wenn es dann doch endlich mal gelingt, wird in den… Mehr
Irgendeine Staatssekretärin hat vor Jahren sinngemäß mal gesagt, 5G an jeder Milchkanne braucht kein Mensch“! Statt solchen anmaßenden Leuten sofort über den Mund zu fahren, dass sie das nicht zu entscheiden haben, was andere brauchen oder nicht, lässt man solche Leute einfach plappern.
Jetzt haben wir die Ampel, vorher hatten wir Dorothea Bär. Die deutschen Politiker haben es einfach nicht drauf, weil es nicht auf Qualifikation ankommt, sondern bei Merkel auf Gehorsam ankam und bei der Ampel nur auf Haltung und Proporz.
Die Gelben können sich nur noch vor der Vernichtung retten wenn sie aus der Ampel-Achterbahn unten in der Schleife abspringen, ansonsten können sie den Absturz von oben nicht mehr überleben und das wird ihr Ende auf Jahre sein und sie können allenfalls noch unter neuem Namen beginnen, wenn eine neue Generation herangewachsen ist und von ihren Eskapaden keine Ahnung hat. Bei ihnen ging es immer nur um Postenhascherei, Selbsterhalt und Dienertum gegenüber dem Kapital und der Wähler war für sie nur Beiwerk und aktiv wurden sie immer dann, wenn gewisse Wünsche herangetragen wurden und das ist immer so geblieben und… Mehr
Dass die FDP die Koalition platzen lassen sollte, hoffen viele doch seit Beginn der Koalition. Sie wird es nicht tun und genau dafür sollte sie dann auch die Quittung bekommen. Aber sicher gibt es im nächsten Jahr wieder irgendwelche Versprechungen und der Michel hofft auf schwarz-gelb, um anschließend wieder irgendwas mit rot oder grün zu bekommen. Es ist mit diesem Volk wirklich zum verzweifeln!
Im Frühjahr 2021 hat IM Erika, unsere Sekretärin für Propaganda und Agitation, das „Recht auf schnelles Internet“ verkünden lassen (so, wie inzwischen auch Loretta das Recht darauf hat, schwanger zu werden).
Nach abertausenden Anträgen des treudoofen Michels hat die Bundesnetzagentur jetzt nach drei Jahren „das Recht auf eine angemessene Versorgung“ in EINEM Haushalt in Niedersachsen in einem „Pilotverfahren“ 1x durchgesetzt. Läuft doch lol.