Absatz bei Wärmepumpen eingebrochen – DAS Symbol für Unfreiheit und Planwirtschaft

Habecks Politik ist ganz im Sinne der Hersteller von Wärmepumpen, deren Absatz eingebrochen ist. Der Verband will Technologieklarheit statt Technologieoffenheit und fordert, ein System zu schaffen, „in dem die Wärmepumpe die günstigste Alternative zum Heizen wird“. Dieses System hat mit Marktwirtschaft nichts mehr zu tun.

picture alliance/dpa | Moritz Frankenberg

Historiker werden eines Tages, wenn sie über den rasanten Niedergang Deutschlands auf allen Gebieten unter den im Kern grünen Regierungen Merkel und Scholz schreiben, sich wohl kaum genug darüber wundern können, wie ein ganzes Volk gezwungen werden konnte, sich einem Phantom, nämlich der Dekarbonisierung, was nur ein anderer Name für Deindustrialisierung ist, zu unterwerfen.

Mit dem einer Diktatur würdigen Gebäudeenergiegesetz will Robert Habeck die Deutschen nötigen, ihre Gas- oder Erdölheizung wegzuwerfen und eine Wärmepumpe zu installieren, auch wenn sie sich verschulden müssen, auch wenn es den Besitz kostet. Wie unrealistisch das ist, zeigt das Beispiel Oranienburg, das schon jetzt den Strombedarf kaum noch zu decken vermag. Da natürlich nicht der heilige Robert der öffentlich finanzierten, grünen Medien schuld sein kann, droschen die Medien auf den Bürgermeister ein, der einfach zu dumm oder zu faul war, zwischen 24 und 0 Uhr die Netze in Eigeninitiative auszubauen. Das Markenzeichen der Grünen ist, dass sie wie der Genosse Stalin unfehlbar sind, sich niemals irren können und schuld daran, wenn ihre tollen Pläne nicht aufgehen, immer die anderen sind.

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Nun meldet der Heizungsverband (BDH), dass der Absatz von Wärmepumpen im Vergleich zum Vorjahr um 52 Prozent zurückgeht. Im Jahr 2023 war der Absatz von Wärmepumpen auf 356.000 Geräte hochgeschossen. In diesem Jahr lag der Absatz im ersten Quartal bei 46.500 Wärmepumpen. Laut Schätzungen des BDH würde der Absatz von Wärmepumpen im Jahr 2024 unter 200.000 Geräte liegen, während zwar die Gas-Brennwerttechnik auch Einbuße hinnahm, doch lediglich um 18 Prozent und zudem statt 46.500 Wärmepumpen 120.500 Gas-Brennwert-Anlagen verkauft wurden. Wärmepumpenminister Habeck wollte den Absatz von 500.000 Wärmepumpen im Jahr erzwingen.

Die Zahlen lösen keine Überraschung aus, wenn man sich mit Heizungsmonteuren unterhält. Generell verbauen sie wenige Wärmepumpen und erste Erfahrungen zeigen, dass die Wärmepumpen es an Zuverlässigkeit mit der bestens entwickelten Gas-Brennwerttechnik nicht aufnehmen können. So mancher, der sich mit bestem Habeck-Gewissen eine Wärmepumpe einbauen ließ, sah dann den Monteur öfter, als ihm lieb war. So hört man es aus der Branche.

Thomas Nowak, Generalsekretär des Europäischen Wärmepumpenverbands (EHPA), redet die Situation schön, wenn er beschwichtigend erklärt, dass die Statistik nicht die verbauten, sondern die beim Hersteller vom Handel und von den Installateuren georderten aufführt. Nowak vermutet, dass der Handel und viele Installateure aus Sorge vor Lieferproblemen mehr Wärmepumpen bestellt hatten, als Aufträge bei ihnen eingegangen waren, so dass sie nun Wärmepumpen am Lager haben und deshalb nicht nachbestellen. Doch Nowaks Erklärung verbessert die Lage ja nicht, denn wenn dem hohen Verkauf von Wärmepumpen im letzten Jahr nicht ein entsprechender Einbau beim Endkunden gegenübersteht, heißt das doch nur, dass auch im letzten Jahr weit weniger Wärmepumpen vom Endkunden bestellt worden sind, dass die „guten“ Zahlen für 2023 täuschen und auch im vorigen Jahr der Einbau von Wärmepumpen weit von Habecks glorreichen 500.000 entfernt dümpelte.

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Es hört sich wie das Pfeifen im Wald an, wenn Thomas Nowak entwarnen will: „Der Markt ist also keinesfalls komplett zusammengebrochen.“ Doch erstens ist das euphemistische „keinesfalls komplett“ verräterisch, denn es heißt, eigentlich schon, aber nicht vollständig. Und dass er zweitens nicht „komplett“ zusammengebrochen ist, liegt in der Hauptsache nicht am deutschen, sondern am gesamteuropäischen Markt: „Europaweit lagen wir im letzten Jahr aber immer noch bei 2,64 Millionen Wärmepumpen.“ Doch in einigen Ländern ist das Heizen mit Strom traditionell weiter verbreitet als in Deutschland. Dort wird Strom übrigens auch durch Atomkraftwerke produziert. Klar ist, wie eben auch das Beispiel Oranienburg zeigt, dass Habeck den Strom gar nicht verlässlich bereitstellen kann, der benötigt werden würde, wenn sein GOELRO-Plan der Elektrifizierung des Landes verwirklicht worden ist.

Typisch für Nowaks Lobbyorganisation EHPA ist, dass sie die Klimaideologie nutzen will, um Subventionen und Interventionen von der Politik herauszuschlagen, um von den Unternehmen falsch getroffene Entscheidungen sich vom Bürger finanzieren zu lassen, denn in der Klimawelt von Robert Habeck oder Ursula von der Leyen haftet der Bürger für deren falsche Politik. Deshalb hat die EHPA einen Brief an Ursula von der Leyen geschickt. „Zunächst einmal sind da natürlich die massiven Nachfrageeinbrüche in ganz Europa. Gleichzeitig haben die Hersteller bis 2025 insgesamt 7 Milliarden Euro an Investitionen angekündigt. Davon wird jetzt einiges zurückgestellt oder ist ganz gefährdet. Unternehmen gehen in Kurzarbeit, schicken Mitarbeiter in den Urlaub oder ziehen Entlassungen in Betracht“, so Nowak. Doch niemand hat die Unternehmen gezwungen, 7 Milliarden Euro an Investitionen zu planen. Weshalb soll der Bürger die Kosten des Missmanagements tragen? Weil es inzwischen in der Welt der „klimaneutralen“ Wirtschaft so üblich ist?

Und dann leistet Thomas Nowak den Offenbarungseid: „Wir gehen zwar davon aus, dass sich der Markt wieder erholt, aber sicher ist das nicht. Deshalb sollte Europa diese Investitionen ernst nehmen und unterstützen.“ Nowak empört sich darüber, dass die Regierung Ziele vorgibt und dann nicht für ihre unwirtschaftlichen Ideen bezahlen will: „Man kann nicht eine Reduktion der CO2-Emissionen um 90 % fordern und dann keine konkreten Maßnahmen vorschlagen bzw. die politische Diskussion darüber scheuen“, empört sich Nowak.

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Der Mann hat recht, zieht allerdings nicht den logischen Schluss, dass die Forderung, die CO2-Emissionen um 90 Prozent zu drosseln, falsch und desaströs ist. Im Grunde will Nowak wie Habeck den Bürgern vorschreiben, wie sie zu leben, wie sie zu heizen haben. So fordert Nowak: „Es braucht ein klares Bekenntnis, welche Technologien zur Energiewende beitragen sollen. Das wäre dann Technologieklarheit; im Gegensatz zur Technologieoffenheit, die oft von Vertretern der fossilen Energieträger gefordert wird und dazu dient, etablierte Technologien zu erhalten.“ Man könnte zum Attribut etabliert auch das Attribut verlässlich hinzufügen.

Was die Wärmepumpen-Hersteller also fordern, ist, dass die Bürger mit den unterschiedlichen Mitteln gezwungen werden, Wärmepumpen einzubauen – auch um den Preis, dass sie ihr Haus, dass sie ihr Eigentum verlieren. Nowaks Technologieklarheit ist Technologiezwang und gehört zu den Abrissbirnen der freien Marktwirtschaft, denn „es sollte ein System geschaffen werden, in dem die Wärmepumpe die günstigste Alternative zum Heizen wird“. Das System hat dann mit freier Marktwirtschaft nichts mehr zu tun. Nowak sagt es auch selbst, dass es nicht um Wirtschaft, sondern um Ideologie geht: „Ich kann mir gut vorstellen, dass es bald sozial nicht mehr akzeptabel ist, beim Heizen die Umwelt zu verschmutzen.“

Sozialer Zwang, statt wirtschaftlicher Wettbewerb. Lenins GOELRO-Plan fußte auf der Kombination von Sowjetmacht, also Diktatur, plus Elektrifizierung des ganzen Landes, was Lenin dann Kommunismus nannte und von Stalin umgesetzt wurde. Stalin hielt es aufgrund des hohen Ziels für sozial geboten, auch moderne Arbeitssklaven, politische Häftlinge aus den Gulags, dort einzusetzen, wo es an freiwilligen Arbeitskräften mangelte.

Aber vielleicht treiben es Nowak und Habeck noch dahin, dass die Weigerung, eine Wärmepumpe einzubauen, zu einem Akt des Widerstandes und des Bekenntnisses zur Freiheit wird. Hübsch übrigens, dass Nowak das Interview, das tief in die Denkweise des Klima-Industrie-Komplexes blicken lässt, dem SHK-Portal gab, das sich SBZ nennt – ein Schelm, wer Arges denkt.


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Kommentare ( 37 )

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Donostia
6 Monate her

Man könnte zum Attribut etabliert auch das Attribut verlässlich hinzufügen. Ich würde da wirtschaftlich hinzufügen. Es wird immer von der Machbarkeit eines Vorhaben schwadroniert, ohne die Kosten dazu zu nennen.

JamesBond
6 Monate her

Märchen und Planwirtschaft, wir wissen: Viele unserer Mitbürger verstehen nichts, aber Heulen und Zähneklappern kommen unweigerlich: Nichts mehr mit Erbschaft, Nix Unterstützung durch die Ältere Generation – da fehlt schlicht das Geld, wenn man solche Spinnereien wie Wärmepumpe mit macht.
Wir Lachen nur noch! Kaminofen kann weiter betrieben werden; Ölheizung solange es geht und dann wird auf Einzelöfen mit Holz oder Pellets umgestellt. 1/2 Hektar Ökologischer von meinem Großvater, meinem Vater und mir angepflanzte Bäume (Obst, Ahorn, Weiden, Linden) wartet darauf abgeholzt und verfeuert zu werden.
So geht Umweltschutz!!!!
?????????

AndreasH
6 Monate her

In Oranienburg wurde letzte Woche (Woche vom 1.5.24) eine Lösung gefunden, um die Kapazitäten im Umspannwerk zu erhöhen. Wer sich weiter darauf beruht, folgt den neuesten Entwicklungen nicht oder schlimmer. Die Gasbrennwert-Technologie ist alles andere als störungsfrei. Im Mehrfamilienhaus, in dem ich lebe, funktioniert die Sache nur, weil der Heizungstechniker präventiv jede Woche da ist. Das vllt. zurecht gescholtene Gebäudeenergiegesetz (GEG) bietet einige Alternativen zur Wärmepumpe, z.B. die wenig erbauliche Stromdirektheizung, die Monopol-Fernwärme, die Solarthermie, Biomasse- (=Holz), Wasserstoffheizungen und Hybridheizungen (z.B. Wärmepumpe + Biomasse). Alles in allem bietet das GEG weniger Aufregungspotential, wenn man sich die Mühe macht, es zumind.… Mehr

Haeretiker
6 Monate her
Antworten an  AndreasH

Wie sieht denn die Lösung in Oranienburg aus?
Trafotemperatur steigen lassen und mit den Lüftern in Dauerbetrieb gehen?
Oder hat der Klaus Müller noch einen 110 kV / 20 kV-Trafo unter seinem Schreibtisch gefunden um ein provisorisches UW zu errichten?
Oder wurde nur eine politische Lösung gefunden? Also ohne „Hardware“, nur mit „Software“ aus Habecks Kinderbümchern.

Rob Roy
6 Monate her

Genau, man wird eben Gas, Öl, Kohle und auch die beliebten Holzpellets einfach so weit besteuern, dass sie nicht mehr zu bezahlen sind.
Oder noch einfacher: Es wird vorgeschrieben, dass nur noch Wärmepumpen verbaut werden dürfen.
Aber selbst in dem Fall wird es gar nicht ausreichend Hersteller und Installateure geben, um die Technik einzubauen.
Weil in Deutschland ohnehin alles auf Kante genäht ist und die Wirtschaft an derselben steht. Noch einen Schritt weiter und sie befindet sich im freien Fall.

Last edited 6 Monate her by Rob Roy
eschenbach
6 Monate her

Klarstellung: Dem Branchenverband geht es bei seiner Forderung nach Technologie-Klarheit natürlich ausschließlich um die Rettung des Universums. Gewinninteressen spielen selbstverständlich nicht die geringste Rolle.

Autour
6 Monate her

Tja so langsam haben sich alle Grüninnenwähler so einen schwachsinnigen Kühlschrank in den Garten gestellt, und die Menschen die noch einen Rest physikalischen Verstandes besitzen, werden einen grossen Bogen um diesen Quatsch machen!
Nicht weil das Prinzip eigentlich idiotisch ist, sondern weil in diesem besten Deutschland aller Zeiten gar nicht genug Strom produziert wird wenn mann denn heizen muss. Dies ist nun einmal Fakt und da können die Ökofanatiker noch so im Kreis tanzen! Im Winter ist die Sonneneinstrahlung in der Nördlichen Halbkugel nun einmal um ein vielfaches geringer als im Sommer…

Kuno.2
6 Monate her

Wenn sich jetzt wie auch zu erwarten die Verkäufe von Klimaanlagen/ WP normalisiert haben, so ist der jährliche Zuwachs bei uns und weltweit immer noch beachtlich. Die großen Hersteller hatten nur in D. einen erhöhten Umsatz der zu Preissteigerungen führte. Weltweit ging der seit 30 Jahren dauernde Trend zu Klimaanlagen (Luft-Luft Wärmepumpe) oder Luft-Wasser Wärmepumpe (landläufig als WP bezeichnet, weil man damit nicht auch kühlen kann) natürlich nicht zu Ende.

Rosalinde
6 Monate her
Antworten an  Kuno.2

Stimmt. In den vergangenen Jahrzehnten wurden WP nicht wegen dem Klima, sondern wegen der Energieeinsparung eingebaut. Im Auto mag man ja auch nicht auf die Klimaanlage mit Heizfunktion verzichten.

Last edited 6 Monate her by Rosalinde
elly
6 Monate her

es bleibt zu hoffen, dass Ursula von der Leyen (oder soll man sagen McKinsey) bei den EU Wahlen eine mächtige Schlappe erleidet.
Ursulas MondfahrtDer Green New Deal war das große Zukunftsprojekt der deutschen EU-Kommissionspräsidentin. Doch viele Wähler mögen es nicht mehr. Von der Leyen wechselt die Taktik.“ https://www.zeit.de/2024/19/ursula-von-der-leyen-green-new-deal-europa-klima
Aufpassen, sie ändert lediglich ihre Taktik.

Wolfgang Richter
6 Monate her
Antworten an  elly

Die Schlappe hatte sie doch schon beim EVP-„Konvent“ in Budapest, wo sie die „Wahl“ nur mit Trickserei überstand, offiziell 401 Stimmen von 499 Delegierten und damit Spitzenkandidatin der Truppe mit behauptet um die 75 % Zustimmung. Tatsächlich waren aber 801 EVP-Delegierte dort. Warum 300 nicht an der Abstimmung teilnahmen, ggf. nach EU-Scholz-Orban-Absprache zur Abstimmung EU-Hilfe für die Ukraine vorzeitig zum Kaffetrinken aus dem Saal geschickt ? Von der Gesamtzahl der Delegierten bekam sie jedenfalls nicht mal 50 % der Stimmen. Eine Total-Pleite, die natürlich offiziell nicht thematisiert wird, merkwürdigerweise aber auch in „alternativen“ Medien nicht aufgegriffen wird. Dabei könnte man… Mehr

ersieesmussweg
6 Monate her

Diese Entwicklung war mMn recht einfach vorauszusehen. Das ist keine Überraschung und die Äußerungen von Herrn  Nowak zeigen welch Geistes Kind er ist.
Nach meinen Beobachtungen ist auch der private Bausektor eingebrochen, es werden werden reihenweise Baugrundstücke zurückgegeben. Viele können sich ihr neues Haus nicht mehr leisten. Diese Entwicklung wird sich noch verschlimmern.

Dr_Dolittle
6 Monate her

Ich würde gerne, sofort und mit dem größten Vergnügen eine Wärmepumpe nutzen, wenn Herr Habeck PERSÖNLICH für die aus seiner Politik resultierende Stromdeckungslücke mit dem Fahrradergometer einsteht. Kleiner, aber nicht unerheblicher Nebeneffekt: Beim Strampeln kann er nicht fliegen, er spart also CO2.