Branche warnt: „Wir sind im freien Fall“

In keinem anderen Bereich fließen die Fehler der Ampel derart zu einem Gesamtversagen zusammen wie im Wohnungsbau. In kaum einem anderen Bereich sind die Folgen so gravierend. Die Experten warnen vor weiteren schlechten Jahren.

picture alliance/dpa | Bernd Weißbrod

Aktuell fehlen in Deutschland mehr als 800.000 Wohnungen. Das hat ein Bündnis aus verschiedenen Verbänden im Wohnungsbau mitgeteilt. Auf einem „Branchen-Gipfel“ stellten sie zwei Studien vor. Das Ergebnis: Die Wohnungsnot wächst. Die Krise im Wohnungsbau zieht die Gesamtwirtschaft unmittelbar nach unten – und erschwert ihr mittelbar eine Erholung.

Immerhin: Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) hat angekündigt, dass sich die Situation im sozialen Wohnungsbau bald verbessern werde. Zeigt sich der Baubranche also ein Silberstreifen am Horizont? Nun ja: Klara Geywitz hat das angekündigt. So wie sie versprochen hat, unter der Ampel werde der Wohnungsbau zunehmen. 400.000 Wohnungen würden künftig jährlich gebaut. Was folgte auf diese Ankündigung? Vor der Ampel stellte die Branche noch knapp 300.000 Wohnungen im Jahr fertig. Für 2023 rechnet das Ifo-Institut mit 245.000 neuen Wohnungen – im laufenden Jahr mit noch weniger.

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Denn es ist das eingetroffen, wovor die Branchen-Verbände auf ihrem Treffen im vergangenen Jahr gewarnt haben: „Wir sind nach dem Kipppunkt“, sagt Katharina Metzger, Präsidentin des Bundesverbands Baustoff-Fachhandel. Durch die schlechte Auftragslage entstünden irreparable Schäden. Betriebe würden schließen, dringend benötigte Fachkräfte suchen sich andere Jobs. In der Folge würden sich auch dann nicht mehr Wohnungen bauen lassen, wenn die Auftragslage wieder besser würde. Axel Gedaschko, Präsident des Bundesverbands deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen, formuliert es drastisch: „Wir sind im freien Fall.“

Die Branche erlebt ein Paradox: Der Bedarf an Wohnungen ist zwar hoch, aber die Nachfrage niedrig. Denn Nachfrage erfordert die nötige Kaufkraft, aber die fehle, erklärt Professor Dietmar Walberg. Er hat für die „Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen“ eine Studie zur Lage auf dem Baumarkt erarbeitet. Die besagt, das seit 2011 die Bevölkerung in Deutschland von unter 80 auf fast 85 Millionen Menschen angestiegen sei. Der Zuwachs an neuen Wohnungen kann aber mit diesem Wachstum nicht mithalten. Unter der Ampel ist der Wohnungsbau dann – entgegen aller Versprechungen von Klara Geywitz – sogar eingebrochen.

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Im Wohnungsbau laufen die Fehler der Ampel zu einem gefährlichen Mix zusammen: Durch die Inflation der letzten Jahre sind die Preise gestiegen – als Folge der Inflation die Löhne. Zudem klagt die Branche seit Jahren, dass der bürokratische Aufwand in Deutschland zu hoch sei. Sie bittet die Politik um Hilfe. Doch statt Abbau stehen FDP, SPD und Grüne für den Zuwachs an Bürokratie. Zum einen im Namen des Klimaschutzes. Zum anderen in dem politischen Willen der Ampel, das Leben der Bürger bis ins kleinste Detail vorschreiben zu wollen. Inklusive aller denkbaren und undenkbaren Ausnahmefälle.

Mit verheerenden Folgen: Hinter der Baubranche steht jeder siebte Euro der gesamten Bruttowertschöpfung in Deutschland, teilt das Verbands-Bündnis mit. Doch für dieses Jahr rechnet die Branche mit einem Rückgang von 5,4 Prozent. Angesichts der großen Bedeutung der Baubranche für die gesamte Wirtschaft könne sie nicht wachsen, wenn diese derart einbricht.

Die Krise des Wohnungsbaus kennt aber auch viel praktischere Folgen: 9,3 Millionen Menschen leben in Deutschland in überbelegten Wohnungen. So steht es in den frühzeitig ausgedruckten Unterlagen des Bündnisses. Einen Tag vor der Veranstaltung machten die Experten eine aktuelle Abfrage. Nach der leben dann schon 9,5 Millionen Menschen in überbelegten Wohnungen. Die Ampel forciert die Einwanderung. Die Ampel verspricht mehr Wohnungsbau und verursacht gleichzeitig einen Rückgang des Wohnungsbaus. Machen die Fachleute des Bündnisses am nächsten Donnerstag eine neue Abfrage, sind es vielleicht schon 9,6 oder 9,7 Millionen Menschen in beengten Wohnverhältnissen. Tiktak. Tiktak. Tiktak. Mit jeder Stunde, die SPD, Grüne und FDP regieren, wird die Wohnungsnot in Deutschland größer.

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Kommentare ( 43 )

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Grumpler
7 Monate her

Naja… Was dachte die Wohnungsbaubranche denn, was „demographischer Wandel“ mit Geburtenrückgängen von etwa 30% alle 25 bis 30 Jahre bedeutet? Daß man in alle Ewigkeit Wohungen baut wie seinerzeit zu Trümmerfrauenomas Zeiten???
Dieses mangelhafte Verständnis für Zusammenhänge erinnert ja übelst an den derzeitigen Bundeswirtschaftsminister. Von daher gilt für diese Vorstände wie für den „Ansprechpartner“ der Wirtschaft: Finger weg von der Wirtschaft! Geht Golfspielen! Oder Nasebohren!

Last edited 7 Monate her by Grumpler
Blanker Hans
7 Monate her

Wenn man darauf verzichtet innerstädtischen Flächen zu bebauten, wie zb das Tempelhofer Feld in Berlin oder bestehende Wohngebäude abreisst, wie zb mehrere Blöcke des sogenannten Weissen Riesen mit jeweils mehreren Hunderten Wohnungen in Duisburg, kann man wohl sicherlich von einer Wohnunggsnot reden. Seit mindestens 20 Jahren liest man immer denselben Unsinn. Ich habe noch keine einzige belastbare Zahl über den wirklichen Bedarf an Wohnungen gelesen.

Paprikakartoffel
7 Monate her

Wir haben insgesamt seit 2000 ungefähr 7 Mio Menschen in D versammelt, die hier entweder nie etwas zu suchen hatten oder deren Schutzbedarf seit langem entfallen ist In einem atemberaubend hohen Prozentsatz werden diese weit überwiegend aus den bildungsfernsten Weltgegenden (dunkelkontinental und/oder friedensreligiös) allerbestenfalls durch den Steuerzahler beim Mindestlohn-Essenausfahren für die Grünblase und ihren Nachwuchs subventioniert, meist jedoch gar nichts tut oder nach gescheiterten Bildungsversuchen die Strafverfolgung beschäftigt.

Warum um alles in der Welt liegt das Problem im Wohnungsbau? Wir brauchen nicht mehr Beton in einem dichtbesiedelten Land, wir brauchen weniger kulturell inkomptible Menschen, die hier dauerhafte Vollversorgung erwarten!

Donostia
7 Monate her

Der Kollisionskurs scheint gewollt zu sein. Mit klarem Menschenverstand ist diese Politik nicht zu erklären. Jetzt gibt es Menschen die meinen, dass man keine Verschwörungstheorien annehmen muss, wenn Unfähigkeit als Erklärung in Betracht kommt. Ich meine dagegen, dass man keine Unfähigkeit unterstellen sollte wenn böse Absicht dahinter stecken kann. Unfähig sind diese Politdarsteller nicht, sonst wären sie nicht an ihre Posten gekommen. Dazu gehört schon ein gewisses Maß an Intelligenz. Also bleibt eigentlich nur pure Absicht.

Andres
7 Monate her

Das ein Großteil der Baukosten inzwischen durch den Klimawahn verursacht werden, sollte vielleicht auch noch erwähnt werden. Oder fällt das schon unter „Hassrede“ oder „Delegitimierung der Regentschaft“?

Hieronymus Bosch
7 Monate her

Warum bauen sich die Asylanten zukünftig ihre Wohnungen nicht selbst? Das würde doch massiv den Wohnungsmarkt beleben! Falls freie Flächen und statische Kenntnisse fehlen, könnte man ja die Grünen fragen! Und vor dem Bundestag ist viel freie Fläche zum Üben!

Paprikakartoffel
7 Monate her
Antworten an  Hieronymus Bosch

Qualifikationsgerechr arbeiten hätte man auch zu Hause können.

Last edited 7 Monate her by Paprikakartoffel
Montesquieu
7 Monate her

Da hilft nur: sozial verträgliches Frühableben für Rentner mit Sozialisierung deren Wohneigentums .
Ist halt ein existentiell bedrohlicher Notstand – wie die Seuche. Da kann man auf das Grundgesetz keine Rücksicht nehmen, sondern muss im Interesse „von uns allen“ die Messer der Exekutive wetzen.
Wer Polizeihubschrauber auf schlittenfahrende Väter und ihre Kinder hetzt, wird ja wohl kein Problem haben, Wohnraum für vor Mord, Krieg und Syphilis Geflüchtete zu schaffen.

H. Hoffmeister
7 Monate her

Die Rechnung ist einfach. 2011: 80 Mio Einwohner, 15-18 Mio Nettosteuerzahler, 2024: 85 Mio Einwohner, 15 -18 Mio Nettosteuerzahler. Wer die halbe Welt vollalimentieren will, dem geht irgendwann das Geld der Nettowertschöpfer aus.

agricolabauer
7 Monate her

Wo ist das Problem? Für grünlinke Weltverbesserer kann es doch gar keine besseren Nachrichten geben: Es gibt zu wenige Wohnungen und es können auch keine mehr gebaut werden, weil die gesamte Wohnungsbauwirtschaft am Boden liegt! Und die Wohnungsnot steigt weiter!

Die Lösung?

Zwangsbewirtschaftung aller Wohnungen und Häuser! Wenn Sie mehr als 25 qm Wohnfläche haben, freuen Sie sich schon mal auf neue, abwechslungsreiche Mitbewohner, gerne auch in bunt!

Nibelung
7 Monate her

Besser wäre es, die Grünen, Roten und Schwarzen wären im freien Fall und das hätte man jederzeit in „Bauernmanier“ millionenfach schaffen können, aber wenn der Wille und die Intelligenz fehlt, dann wird auch die Mistgabel zur Krücke und das ist der Vorteil aller, die uns um die Ecke bringen wollen. Diesem Volk ist nicht mehr zu helfen und die haben bis heute nicht begriffen, daß es sich hier um kein Spielchen mehr handelt sondern ein Frontalangriff gegen das Land und seine Bürger ist und da müßten alle Mittel recht sein, dem Unrecht durch die Rechtlosen zu begegnen und wo man… Mehr