Namibia wirft Grünen Rassismus vor

Die Grünen sind erfüllt von dem Gedanken, die Welt retten zu wollen. Und richten dabei oft Schaden an. Nun wehrt sich ein mit Bevormundung beschenktes Land gegen die Grünen – mit heftigen Vorwürfen.

IMAGO / dts Nachrichtenagentur

Die „Presseschau“ des Deutschlandfunks an diesem Montagmorgen: Gewinnt bei der Präsidentschaftswahl in der Slowakei der Falsche, gefährdet das die Demokratie. Die Regierung Israels wird von Rechtsextremisten geführt. Fünf Minuten schauen die staatlichen Journalisten vom Deutschlandfunk auf das Beste ihrer staatsnahen Kollegen und finden die Demokratie am Ende – in einem Partnerstaat der EU. Und die einzige Demokratie des Nahen Ostens wird schon jetzt von Nazis geführt.

Das ist der deutsche Zeitgeist. Zumindest in den staatlichen und staatsnahen Medien: ein Weltbild mit der Subtilität eines Comics. Es gibt die Guten, das sind praktischerweise wir, und die Bösen, denen die Guten das Gute bringen müssen. Das ist ihre Mission. Deutschland 2024 hat den gleichen Zeitgeist wie Deutschland 1914: Am deutschen Wesen soll die Welt genesen.

Dieser Zeitgeist ist zutiefst grün. Die Grünen haben es erfunden, die Welt in Gut und Böse zu trennen. In sich und die Nazis, Klimaleugner, Putintrolle, Sexisten, Coronaleugner und so weiter. Sie haben auch die Mission erfunden, das Gute – also sich selbst – den anderen aufzwängen zu müssen. Nun erfahren sie die Lektion: Die anderen wollen das gar nicht. Das gilt nicht nur für Deutschland – sondern insbesondere für andere Länder. Zum Beispiel Namibia.

Die ehemalige deutsche Kolonie im Südwesten Afrikas hat die deutsche Umweltministerin Steffi Lemke (Grüne) scharf kritisiert. Die hat ein Gesetz auf den Weg gebracht, das die Einfuhr von „Jagdtrophäen“ massiv einschränken und teilweise verbieten soll. Jagd böse, Böses verbieten. Howgh, die Grünen haben gesprochen.

Nur ganz so simpel, wie die Grünen die Welt sehen, ist die eben nicht. Namibia tue viel für den Erhalt von Wildtieren wie Löwen, Elefanten oder Nashörnern. Die Jagd gehöre dazu, um Überbevölkerungen zu verhindern, schreibt Namibias Umweltminister Pohamba Shifeta an seine deutsche Amtskollegin. Deutschland erlebt etwas Ähnliches mit Wildschweinen. Deren Bevölkerung hat in den vergangenen Jahren so dramatisch zugenommen, dass deutsche Jäger kaum noch hinterherkommen und die Politik ihnen daher Sonderrechte für die Wildschweinjagd eingeräumt hat. Doch das ist deutscher Alltag, ist die Realität, in der Grüne ihre Ideale gerne ins Gegenteil verkehren. Eine ehemalige Kolonie wie Namibia hat sich aber widerspruchslos von den Urenkeln Wilhelm des Zweiten beglücken zu lassen.

Nur sieht das Namibia halt nicht so. „Wenn Deutschland uns die Trophäenjagd unmöglich machen will, ist das eine gesetzeswidrige, neokoloniale Einmischung, die der internationalen Rechtslage zuwiderläuft“, sagte Shifeta gegenüber der Bild. Wer Tiere schützen wolle, müsse kontrollierte Jagd erlauben. So wie es in Deutschland zum Beispiel mit den Wildschweinen geschieht.

Maxi Louis geht einen Schritt weiter. Sie wirft Lemke und den Grünen eine „rassistische Einstellung und rassistisches Verhalten“ gegenüber Namibia vor. Namibische Verantwortliche hätten ihnen gesagt, wie schädlich das Gesetz für ihr Land wäre. Doch die hörten nicht zu. Sie hätten die rassistische Einstellung, dass die Menschen in einem Land wie Namibia nicht selbst denken könnten. Das sei immer noch die gleiche koloniale Einstellung wie unter Wilhelm II.

Louis war Kämpferin gegen die Apartheid Südafrikas, das Namibia bis 1990 mitverwaltete. Heute ist sie Direktorin des Naturschutzgebiet- und Hege-Verbands NACSO. Wäre der Verband in Deutschland beheimatet, gehörte er zur „Zivilgesellschaft“, bekäme jedes Jahr staatliche Millionen und von den Grünen gesagt, was er zu sagen habe. Eine Zivilgesellschaft, die nicht unter grüner Kontrolle steht und die sich sogar wagt, die Grünen zu kritisieren, muss den Grünen wie das rechtsextreme Ende der Demokratie vorkommen.

Die feministische Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) bemüht sich stark, einstige kolonialistische Verbrechen wiedergutzumachen und heutzutage jeden Eindruck von Post-Kolonialismus zu vermeiden. Funktioniert halt nicht besonders gut. Anders als der Erhalt der Wildtiere in Nambia. Deren Bevölkerungszahlen sind seit der Unabhängigkeit des Landes im Jahre 1990 deutlich gestiegen – ganz ohne grüne Besseremenschen-Gesetzgebung.

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Kommentare ( 62 )

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MarcusPorciusCato
8 Monate her

Dass die, die sie zu beschützen behaupten, den Grünen die Leviten lesen ist bemerkenswert!
Es zeigt aber auch, dass diese vermeintlich unterdrückten Länder sich nicht länger von uns abhängig machen wollen und ihre Angelegenheiten lieber selbst bestimmen.
Für den GröWiMaZ, die Trampolinspringerin und ihre bildungsfernen Parteigenossen ist das eine Katastrophe. Da lassen sich so legendäre Auftritte wie der von Habeck und Özdemir bei einen brasilianischen Stammeshäuptling, dem sie wie jemandem, den sie für schwachsinnig halten, die Welt erklärten, wohl kaum wiederholen.

bigibev
8 Monate her

Die Nambier vergleichen Äpfel mit Birnen. Deutschland kann für sich beschließen, Wildschweine zu schießen und Namibia kann für sich beschließen, Kudus zu schießen. Daraus ergibt sich aber nicht der Anspruch, Kudus nach Europa einführen zu dürfen. Und wir haben keinen Anspruch darauf, unsere Wildschweine nach Namibia bringen zu dürfen. Die Namibier dürfen sich Kudugeweihe gerne über ihre eigenen Kamine hängen.

Michael W.
8 Monate her

Ich bin auch der Meinung, dass der Netanyahu nicht mehr ganz dicht ist. Knapp vor Faschist.
Da bin ich aber nicht alleine, mindestens ein Drittel der Israelis sehen das auch so.
Sein Vorgehen gegen die Palästinenser ist allerdings absolut richtig. Die wollen nur Terror, keinen eigenen Staat.
Die geforderte Zwei-Staaten-Lösung gab es. Gaza bekam von der EU einen Flughafen. Die ersten Flieger, die dort landeten, waren iranische Kampfbomber. In den Krankenhäusern waren Hamas-Militär- und Terrorzentralen, aus Wasserleitungen wurden Raketen.
Die wollen gar keinen Staat und keinen Frieden! Die wollen Juden ermorden, sonst nichts!

Kassandra
8 Monate her
Antworten an  Michael W.

Christen auch. Warten Sie nur, bis die alle erst Richtung D evakuiert sind. Ägypten lässt die Grenze geschlossen – wie auch die Anrainerstaaten der Afghanen nicht von solchen belästigt werden wollten und die Aufnahme von „Flüchtlingen“ verweigerten. Je mehr hier her gebracht werden, desto schneller ist es vorbei.

Stefan Z
8 Monate her

Was erlaube Namibia? Es gibt doch nur ein „Richtig“ und das ist grün. Man muss die Tiere doch auch gar nicht töten. Annalena, hat sicher noch ein paar Milliönchen für Namibia. Damit können sie dann die Tiere fangen und per 1. Klasse nach Deutschland einfliegen. Wir haben Platz und im Schwarzwald gefällt es denen doch bestimmt. Das Klima in Deutschland, passt sich ja auch schon an. Dann noch ein Integrationskurs für Löwe, Elefant und Nashorn und alle sind glücklich. Diversität gilt doch nicht nur für Menschen. Ob das Reh dann vom Wolf oder vom Löwen mit Migrationshintergrund gefressen wird, spielt… Mehr

Sonny
8 Monate her
Antworten an  Stefan Z

Das Beispiel mit den eingeflogenen Raub“tieren“ ist ganz wunderbar. Eine Metapher, die sowohl direkt als auch indirekt die Wurzel des Übels am Schopf packt.
Danke.

Kaltverformer
8 Monate her

Zitat:“Die Grünen haben es erfunden, die Welt in Gut und Böse zu trennen. In sich und die Nazis, Klimaleugner, Putintrolle, Sexisten, Coronaleugner und so weiter.“

Mit Verlaub gesagt ist das im Kern nationalsozialistisches Denken in Reinkultur, nur eben umgekehrt.

Last edited 8 Monate her by Kaltverformer
Kassandra
8 Monate her
Antworten an  Kaltverformer

Im Islam trennen sie scharf in sich als gläubig und alle anderen als ungläubig. Und aufgetragen ist ihnen, die nicht sind wie sie bis ans Ende der Welt zu verfolgen – bis nur noch sie als „unterworfene“ übrig bleiben.
Man kann ahnen, weshalb die grünen sich gerne mit solchen umgeben wollen, aber nicht wissen, ob sie sich selbst damit auch ein Grab schaufeln. Oder eben nur uns, dem Volk.

Turnvater
8 Monate her
Antworten an  Kassandra

Nicht ohne Grund ist es immer wieder interessant, die Verbindungen zwischen dem Nationalsozialismus und dem Islam zu sehen. Stichwort „Mufti von Jerusalem“.

Kassandra
8 Monate her
Antworten an  Turnvater

Wobei unsere Regierung lange auch scharf trennt. In link und rechts. Oder in geimpft und ungeimpft. Auch in Einheit(spartei) und Alternativ. Gültige und nichtgültige Ansichten und Meinungen.
So fern dem haram-halal-Prinzip scheint das gar nicht – oder?

Klaus D
8 Monate her

ICH habe schon immer gesagt das diese grünen rechts sind – politisch konservativ-liberal-rechts!

alter weisser Mann
8 Monate her

„… mit Wildschweinen. Deren Bevölkerung ….“
Bei Wildschweinen ist es keine Bevölkerung, wir sind doch nicht in der „Neuen Häschenschule“.
Bestand oder Population.

alter weisser Mann
8 Monate her

„Die Grünen haben es erfunden, die Welt in Gut und Böse zu trennen.“
Das haben die Grünen nicht erfunden, aber sie haben es wiederbelebt und praktizieren es, als ätten sie das Patent darauf. In einer Zeit, in der man erwarten konnte, über diesen Ungeist wegzukommen, drehen die dieses Gut-Böse-Spiel, das schon immer ein Zeichen schwacher Geister war, derartig hoch, dass es einen graut.

H. Priess
8 Monate her

Ich bin etwas verwundert die Anzahl der Tiere als Bevölkerung zu lesen. Sollte es nicht Population heißen? Was die Grünen betrifft, die sind nicht rassistisch oder antisemitisch, nein nie nicht!! Jetzt wagen schon Schwarze die Heiligkeiten zu kritisieren? Mittlerweile ist nicht zu übersehen, egal wo die Grünen hinschlagen es ist immer daneben. Wenn die nicht schon im Vorfeld der Besuche versprechen ein paar Milionen da zu lassen will die doch keiner mehr sehen.

Forist_
8 Monate her
Antworten an  H. Priess

Population ist ein fremdsprachiges Wort für Bevölkerung. Daß man in der Zoologie eher von Population bzw. jagdlich vom Bestand (vgl. den Beitrag vom alten weißen Mann) ändert daran nichts. Ich finde daher diesen Gebrauch des Begriffs Bevölkerung nicht falsch, nur ungewohnt.

Juergen P. Schneider
8 Monate her

Die Grünen sind eben keine politische Partei, sondern eine quasireligiöse Sekte, die sich im alleinigen Besitz der Wahrheit wähnt. Das müssen diese rechtsradikalen Namibier doch verstehen. Rechtsradikal sind sie deswegen, weil sie es wagen, die Grünen zu kritisieren. Alles, was nicht links-grün ist, ist ja bekanntlich rechtsradikal. Da werden die Namibier aber Augen machen, wenn man ihnen von Deutschland aus erklärt, dass sie ja eigentlich Nazis sind.