Ampel für Staatsstrom – Bauern geben nicht nach – Richtungswechsel in Portugal – „Baerbocks Blamage“ in Den Haag

Neues Linksbündnis in Portugal ausgeschlossen ++ CDSU will EU-Wahlkampf inhaltlich gegen eigene Spitzenkandidatin führen ++ „Baerbocks Blamage“ beim Internationalen Strafgerichtshof ++ Grüne Ampel arbeitet an Verstaatlichung der Stromnetze ++

Die Union will den EU-Wahlkampf inhaltlich gegen Kommissionspräsidentin von der Leyen führen. Die konservative europäische Parteienfamilie EVP hat eben erst UvdL zähneknirschend zu ihrer Spitzenkandidatin gekürt. Doch CDU und CSU präsentierten jetzt in Berlin ein Programm zur EU-Wahl, das in wichtigen Punkten der bisherigen Politik von der Leyens diametral entgegensteht. Wie schon die ÖVP will auch die CDSU das Verbot des Verbrenner-Motors ab 2035 rückgängig machen, also das Kernstück im „Green Deal“ der EU – dem erklärten VdL-Lieblingsprojekt. Außerdem setzen CDU und CSU in ihrem Wahlprogramm auf Kernenergie gegen die bisherige VdL-Position.

In Portugal erreichte die rechte Partei Chega (Genug) unter dem ehemaligen Fernsehkommentator André Ventura 18,1 Prozent der Stimmen: 48 der 230 Abgeordneten. Chega ist damit drittstärkste und entscheidende Kraft im Parlament. Die Sozialisten (PS), die seit 2022 mit absoluter Mehrheit, davor ab 2015 in Minderheit mit Hilfe kleinerer linker Gruppen regiert hatten, stürzten von 41,4 auf 28,7 Prozent: 120 auf 77 Abgeordnete. Die Parteien links der PS verloren ebenfalls, ein Linksbündnis ist damit ausgeschlossen.

Internationale Medien nennen es „Baerbocks Blamage“. Deutschland als zweitgrößter Beitragszahler des Gerichts hat keinen Richter mehr am Internationalen Strafgerichtshof – erstmals seit Gründung des sogenannten „Haager Tribunals“. Das quittieren erfahrene Diplomaten halb ungläubig und halb amüsiert. Gestern endete die Amtszeit des deutschen Richters Bertram Schmitt. Baerbock bestand in ihrem feministischen Dogmatismus auf einer Frau als Nachfolgerin. Ihre Kandidatin, die Bundesrichterin Ute Hohoff, bekam 16 von 120 Stimmen der Mitgliedsstaaten des Haager Tribunals. Baerbock versäumte auch, sich mit Frankreich abzustimmen. Statt Frau Hohoff machte Monsieur Nicolas Guillou das Rennen. Jetzt stampft Baerbock sicher bockig mit dem Fuß auf beim Gerichtshof wie Habeck beim Rechnungshof.

Die grüne Ampel geht heimlich, still und leise Richtung Verstaatlichung der Stromnetze. Seit 2022 verhandelt sie mit der niederländischen TenneT um den Kauf großer Teile ihres deutschen Stromnetzes von „Stromautobahnen“ mit über 10.000 Kilometern: dabei vor allem die wichtigen Nord-Süd-Stromautobahnen für die „Energiewende“ des grünen Wirtschaftsministers Habeck, um den Strom aus Offshore-Windanlagen in der Nordsee zu den Industriestandorten im Süden zu bringen. Diese Nord-Süd-Trasse muss dringend ausgebaut und modernisiert werden. Investitionsbedarf 100 Milliarden Euro in den kommenden zehn Jahren. Deshalb will TenneT sein deutsches Stromnetz für etwa 25 Milliarden Euro verkaufen: Die Niederländer wollen Habecks Energiewende nicht finanzieren.

Die Ampel bereitet auch einen Staatseinstieg beim Stromnetzbetreiber TransnetBW vor. Zusammen mit TenneT wäre das der Einstieg in die staatliche Netzgesellschaft. Dann wäre der Staat nicht nur Gesetzgeber, sondern auch Eigentümer und Regulierer des Energiemarktes: Staatsmonopolistischer Kapitalismus im Schoße des globalen Milliardärssozialismus.

Wirtschaftsminister Habeck startet heute das erste Gebotsverfahren für die neuen „Klimaschutzverträge“. Insgesamt vier Milliarden Euro stellt der Bund für die erste Förderrunde bereit. Drei weitere Ausschreibungsrunden in zweistelliger Milliardenhöhe sollen folgen. Mehrkosten der Unternehmen energieintensiver Industriebranchen durch „klimafreundliche“ Anlagen werden vom Steuerzahler berappt. Bewerben können sich Unternehmen, die an einem Vorverfahren teilgenommen haben aus den Branchen Chemie, Papier, Zement, Keramik, Stahl, Glas und Gips. Das grüne Netzwerk sorgt sicher dafür, dass die „Richtigen“ zum Zug kommen.

„Wir geben beim Agrardiesel keinen Millimeter nach“, sagt der Präsident des Bayerischen Bauernverbands und Vizepräsident des Deutschen Bauernverbands Günther Felßner, er sieht keine Grundlage für einen Kompromiss im Streit um die geplanten Subventionskürzungen beim Agrardiesel.

Gesundheitsminister Lauterbach wirft der Deutschen Krankenhausgesellschaft wegen einer geplanten Plakataktion eine „rechte Hetzkampagne“ vor. Die Kliniken weisen auf ihre finanziell schwierige Lage, anhaltende Insolvenzen und Lauterbachs Untätigkeit hin. Ein Klinikvertreter sagt: „Kritiker, die seine Politik nicht mittragen, werden in die rechte Ecke gestellt. (…) Wie soll mit dieser brachialen Art der Weg zu einem sachorientierten Dialog noch möglich sein?“ Die Kliniken werfen Lauterbach seit langem vor, dass seine Krankenhausreform nicht vorankommt. Derweil geht das Krankenhaussterben weiter. Bundesweit haben seit Ende 2022 mehr als 40 Standorte Insolvenz angemeldet, davon 30 allein im vergangenen Jahr. Trotz Energiehilfen vom Bund hat sich ein Defizit von mehr als 8,5 Milliarden Euro angehäuft.

Russland produziert jeden Monat dreimal so viele Artilleriegranaten, wie der gesamte Westen an die Ukraine liefert: NATO-Geheimdienstkreisen zufolge monatlich über eine Viertelmillion Artilleriegranaten. Die USA und sämtliche Verbündete kommen nur auf höchstens 100.000. Die Gegenoffensive der Ukraine ist gescheitert. Kiew ist damit beschäftigt, Angriffe der in vielen Bereichen besser ausgerüsteten russischen Armee abzuwehren.

Der Ungar Orbán und Trump auf der einen Seite, der Pole Tusk und Biden auf der anderen: die EU und die USA gespalten. Polens Regierungschef Tusk trifft in Washington US-Präsident Biden nach dem Besuch von Ungarns Ministerpräsident Orbán bei Donald Trump. In einem Internet-Video berichtete Orbán: „Wir Ungarn müssen ehrlich zugeben: Die Welt wäre besser – und für Ungarn wäre es besser –, wenn Präsident Donald Trump zurückkehren würde.“ Orbán sagt, Trump habe „ziemlich detaillierte Pläne“, wie der Krieg beendet werden könnte. Trump würde als Präsident „keinen einzigen Cent“ für Ukraine-Hilfen ausgeben. Orbán: „Die Ukraine kann nicht auf eigenen Füßen stehen. (…) Und wenn die Amerikaner kein Geld geben, dann sind wir Europäer selbst nicht in der Lage, diesen Krieg zu finanzieren. Und dann wird der Krieg enden.“

SPD, Grüne und FDP rechnen auf einen von ihnen erwünschten Beschluss des nordrhein-westfälischen Oberverwaltungsgerichts (OVG) in Münster zur AfD. „Der Verfassungsschutz hat in den bisherigen Instanzen in der Causa AfD das Recht auf seiner Seite gehabt und ich erwarte auch bei den Verhandlungen am OVG Münster das gleiche Ergebnis“, sagte Sebastian Hartmann, Obmann der SPD im Innenausschuss, der „Rheinischen Post“ (Dienstagsausgabe). Er zeigte sich überzeugt: „Diese Entscheidung wird dem Rechtsstaat die erforderlichen Handhabungen gewähren, um die AfD weiter zu beobachten.“ FDP-Obfrau Sandra Bubendorfer-Licht sagte: „Ich bin zuversichtlich, dass der Verfassungsschutz die richtigen Schlüsse aus dem Urteil des OVG Münster ziehen wird – egal, wie es ausfällt.“ Das Gericht verhandelt heute Dienstag und wohl auch am Mittwoch über die Frage, ob das Bundesamt für Verfassungsschutz die gesamte AfD zu Recht als rechtsextremistischen Verdachtsfall eingestuft hat.

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Kommentare ( 25 )

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Klaus D
9 Monate her

Die Niederländer wollen Habecks Energiewende nicht finanzieren…..die fetten renditen hat man aber gerne genommen und jetzt will man auch noch einen unverschämt hohen preis für den verkauf haben.

chaosgegner
9 Monate her

„…zähneknirschend zu ihrer Spitzenkandidatin gekürt. Doch CDU und CSU präsentierten jetzt in Berlin ein Programm zur EU-Wahl, das in wichtigen Punkten der bisherigen Politik von der Leyens diametral entgegensteht.“

Eine schlicht und einfach äusserst plumpe Aktion, um Stimmen zu gewinnen!
Seit 2015 sind CDU/CSU moralisch, ethisch völlig verbrannt und absolut unwählbar.
Die Realtätsverweigerer unter den alten Stammwählern werden weniger und weniger.
Wer CDU/CSU wählt, wünscht keine Veränderung in diesem Land!
Und nicht zu vergessen Söder, der in Eigenregie bayrische Atomkraftwerke weiter betreiben wollte!
Und was ist daraus geworden?

bkkopp
9 Monate her

Zu Stromnetz ist mir, ohne besondere Sachkenntnis zum Thema, nicht plausibel, warum eine staatliche NL-Firma einen Teil des deutschen Stromnetzes besitzen und betreiben soll, und warum der status-quo besser ist als ein einheitliches, öffentliches Netz. Wir haben ein Straßennetz, ein Eisenbahnnetz, wir kennen die Probleme beim Glasfasernetz. Ob ein öfffentliches Netz einen “ Staatsstrom “ konstituieren würde, erscheint erklärungsbedürftig. Es schiene mir eine sachkundige Diskussion wert zu sein, was eine effektivere und effizientere Lösung sein könnte. Ein Netz ist aber immer ein Monopol /Oligopol, das besondere Regelungen in der Marktwirtschaft erfordert.

AndreasH
9 Monate her

Bei Tennet geht’s nicht um finanzieren wollen. Der Konzern kann den Umbau des Netzes in Deutschland finanziell nicht stemmen, wg. Überschuldung.

hert
9 Monate her

Bezgl. OVG Münster. Hier wird sich zeigen, wie unabhängig unsere Justiz noch ist. Fakt ist nun einmal, dass das Parteiprogramm der AfD Demokratie-konform ist und dass die AfD eine legale Partei ist, hinter der mehr als 10 Millionen Wähler stehen. Einzelne Personen mit grenzwertigen Aussagen gibt es in allen Parteien. Aber für die AfD wird immer nach dem Prinzip Pars pro toto argumentiert. Demokratiedefizite kann jeder kritische Bürger bei den Gegnern der AfD festmachen. Und die unterscheiden bewusst nicht zwischen konservativ, rechts und extremistisch. Aber jeder Bürger sollte wissen, dass Demokratie auf Meinungsfreiheit, Meinungsoffenheit und Meinungspluralität beruht. Mal schauen, ob… Mehr

Sagen was ist
9 Monate her

Die Gaußsche Normalverteilung zeigt nach links abnehmende
Intelligenz vom Durchschnittswert.
Nach rechts steigt der Intelligenzquotient.
Reiner Zufall oder umzingelt die Realität absurde Träumereien?

Last edited 9 Monate her by Sagen was ist
Juergen P. Schneider
9 Monate her

Egal was die Richter in Münster entscheiden, der Inlandsgeheimdienst wird auch weiterhin von der Regierung benutzt werden, um die einzige Oppositionspartei im Bundestag zu bekämpfen.

Ede Kowalski
9 Monate her
Antworten an  Juergen P. Schneider

Stimmt- und als gute Demokraten und Wähler sollten wir dafür sorgen, dass die einzige Oppositionspartei im Bundestag erhalten bleibt. Wer weiß was dieses Regime sonst noch alles veranstalten würde, wenn sie nicht die AfD im Nacken hätte? 

Last edited 9 Monate her by Ede Kowalski
Juergen Semmler
9 Monate her

Bertold Brecht hatte „Mutter Courage“.
Deutschland hat “ Mutter Blamage“….

Auch ein „DRAMA“, das im Herbst 2025 seinem HÖHEPUNKT und hoffentlich einer WENDE zuläuft.

Paul Brusselmans
9 Monate her

ob die Kollektivierung des Stromnetzes mit EU-Recht vereinbar ist?

Kassandra
9 Monate her
Antworten an  Paul Brusselmans

Ja. Auch das wird zu klären sein. Und zaubern sie dann wieder Sondervermögen? Diesmal dann 125 Milliarden Euro konkret – mit Puffer für sonst was gut und gerne 150?
„Diese Nord-Süd-Trasse muss dringend ausgebaut und modernisiert werden. Investitionsbedarf 100 Milliarden Euro in den kommenden zehn Jahren. Deshalb will TenneT sein deutsches Stromnetz für etwa 25 Milliarden Euro verkaufen: Die Niederländer wollen Habecks Energiewende nicht finanzieren.“

Paul Brusselmans
9 Monate her
Antworten an  Kassandra

Ich glaube nicht, dass die das durchbekommen werden. Wenn Tenne T sein Stromnetz verkaufen will – bitte. Aber es kann nicht sein, dass der Staat die Firma einfach so aufkauft.H.Beck wird ja auch seine Gaskraftwerke so nicht durchbekommen. Weil die Hopp-on-hopp-off-Kraftwerke nicht rentabel sein können, muss er Betriebsbeihilfen geben – darf er aber nicht laut Wettbewerbsrecht. Heute morgen im franzöischen Fernsehen hat Jordan Bardella, EP-Spitzenkandidat des Rassemblement National und Generalsekretär erneut angekündigt, Frankreich solle den Energiebinnenmarkt verlassen. Damit ist er nicht allein – auch viele Macronisten und die Konservativen sind dafür. Der Energiebinnenmarkt war für Solidarität gemeint, nicht zur systematischen… Mehr

Last edited 9 Monate her by Paul Brusselmans
Kassandra
9 Monate her
Antworten an  Paul Brusselmans

Uniper kann er ja vorschicken. Auch da sind Milliarden an Steuergeldern eingeflossen – aber ich habe immer noch nicht kapiert, wie die am Markt wirklich agieren und womit die Geschäfte wie Gewinn machen.

Reimund Gretz
9 Monate her

#Europawahl
Oberstes Gebot für „wahlmündige“ Wähler:

Niemals nach Wahlversprechen abstimmen, denn da ist das Meiste eh nur gelogen, sondern immer wie haben sie in der Vergangenheit abgestimmt und sich verhalten.

Dann kommt man dem näher, was nach den Wahlen zu erwarten ist.