Kursrutsch nach Lügen-Software

Google-Muttergesellschaft Alphabet verlor um 90 Milliarden US-Dollar Börsenwert. Anleger vertrauen dem Suchdienst nicht mehr, nachdem desaströse Ergebnisse des KI-Dienstes ‚Gemini‘ bei generierten Bildern manipulation offenbarten. „Das Problem für die Aktie ist nicht die Debatte selbst, sondern die Wahrnehmung der Wahrheit hinter der Marke“, so Analysten.

IMAGO

Zu Beginn der Woche stürzten die Aktien von Google-Mutter Alphabet um 4,5 Prozent auf 138,75 US-Dollar ab. Damit schloss der Kurs auf dem niedrigsten Stand seit Beginn des Jahres und verzeichnete zugleich den zweitstärksten Tagesverlust des vergangenen Jahres. Der Verkauf der Alphabet-Aktien erfolgte relativ unmittelbar auf das breite Bekanntwerden der Ergebnisse aus Googles KI-Dienst ‚Gemini‘. Der Bilder generierende Dienst von ‚Gemini‘ lieferte rassistische sowie äußerst ungenaue Darstellungen historischer Persönlichkeiten in den Resultaten und sorgte weltweit für viel Spott, Belustigung – und entsetztes Staunen über die Art von geschichtlicher Verfälschungslust. Auch der Chatbot von ‚Gemini‘ lieferte dramatische Resultate, die einen politischen Bias in der Programmierung nahelegten. Das im gesamten als Katastrophe zu bezeichnende Gesamtergebnis von ‚Gemini‘ gipfelte vorerst dann darin, dass das Unternehmen zugab, dass es mit der Einführung des KI-Dienstes klar „das Ziel verfehlt“ habe.

„Das Problem für die Aktie ist nicht die Debatte selbst, sondern die Wahrnehmung der Wahrheit hinter der Marke“, schrieben die Analysten von Melius Research am Montag in einer Mitteilung an Kunden. „Wenn Google von einem Teil der Bevölkerung als unzuverlässige Quelle für KI angesehen wird, ist das nicht gut für das Geschäft.“

Die These der Analysten: Der Vorstoß von Alphabet in das Fadenkreuz der Kulturkampfdebatte könnte dessen absolute Vormachtstellung auf dem Online-Suchmarkt erschüttern. „Diese ‚einmalige‘ Veränderung schafft an sich schon Chancen für Wettbewerber, aber noch mehr, wenn ein bedeutender Teil der Nutzer über Googles Halluzinationen und Voreingenommenheit besorgt sei.“

‚Gemini‘ ist dabei nur der jüngste Patzer von Alphabet im KI-Wettrennen. Bereits im letzten Jahr sorgte ein Fehler beim Chatbot ‚Bard‘ für einen Verlust von 100 Milliarden Dollar beim Silicon-Valley-Riesen.

Mehr und mehr Firmen entdecken derzeit Einsparpotential ausgerechnet bei jenem Programm, mit dem sie ihre volksnahe Fortschrittlichkeit beweisen wollten. All die Stellen im Bereich DEI („Diversity, Equity and Inclusion“), die man nach dem Aufruhr um den Tod von George Floyd geschaffen hatte, werden von den großen Tech-Giganten in atemberaubendem Tempo wieder abgebaut.

„Nach Daten der Jobbörse Indeed, die von CNBC zitiert werden, sind die Stellenausschreibungen im Bereich DEI im Jahr 2023 um 44 % zurückgegangen. Im November 2023, dem letzten vollen Monat, für den Daten verfügbar waren, gingen die DEI-Stellenausschreibungen im Vergleich zum Vorjahr um 23 % zurück. (…) Devika Brij, CEO von Brij the Gap Consulting, die mit den DEI-Bemühungen von Tech-Unternehmen zusammenarbeitet, sagte gegenüber CNBC, dass einige Unternehmen bis Mitte 2023 fast 90 % ihres DEI-Budgets gekürzt haben.“

Offenbar aber immer noch nicht genug, wenn man sich die nur als desaströs zu bezeichnenden Ergebnisse von ‚Gemini‘ anschaut.

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Kommentare ( 11 )

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c0benzl
9 Monate her

Nicht so klug, wer sein Kapital in diese woke Datenbank investiert.

Kaum mehr wert als ein Textparser, den es bei Adventures seit Jahrzehnten gibt. Mit einer (woke-selektiven) Suchmaschine hintendran. Gratuliere ?

Cola
9 Monate her

Vielleicht ist den Aktionären auch bloß klar geworden, dass KI derzeit lediglich ein grosser Betrug ist. Intelligent ist da nämlich überhaupt nichts. Es wird lediglich eine Datenbank abgefragt, die per Eingabe vorgefertigte Suchen durchführt und automatisiert ähnliche Bilder „erzeugt“(kopiert). Jeder Grundschüler würde stutzig werden, wenn er einen schwarzen Wehrmachtssoldaten zeichnen soll, die KI nicht! Die Betrüger argumentieren geschickt, dass so Alleingänge der KI verhindert werden sollen-dabei kann die KI nicht alleine laufen und wüsste auch nicht, wohin und weshalb. Was heute als KI verkauft wird, konnten damals schon einfachste Computer mit Basic. Nur eben nicht auf diesem graphischen Niveau, ohne… Mehr

Teiresias
9 Monate her

Die Abschaltung ist bedauerlich.
Gemini hat das Problem des Machtmissbrauchs per KI besser erklärt als stundenlange Fachvorträge es könnten.
Ich hoffe, die Lektion wurde von vielen begriffen und wird nicht vergessen.

imapact
9 Monate her

„„Das Problem für die Aktie ist nicht die Debatte selbst, sondern die Wahrnehmung der Wahrheit hinter der Marke“…“ . Kann jemand diesen Satz erklären? Das Problem ist doch eindeutig, daß dieses Programm (TE berichtete) völlig unsinnige Ergebnisse produzierte, die ganz im Sinn der woken Macher waren. Das war wohl auch kein (technischer) Patzer, sondern eher ein Versuchsballon, wie weit man den woken Irrsinn treiben kann. Nur ein (bedeutender) Teil ist besorgt über ein Programm, das bei der Anfrage nach Newton eine schwarze Frau ausspukt, ebenso wie bei einer Anfrage nach dem Papst? Oder bei der Frage nach einem deutschen Wehrmachtssoldaten… Mehr

Kampfkater1969
9 Monate her
Antworten an  imapact

Die KI hat gezeigt, dass sie nicht das hält, was versprochen wurde. Wir sind nicht wesentlich weiter als vor 40 Jahren, wo wir in der Schule mit Basic die ersten Chat-Bots programmierten. Auf Schlüsselwörter in den Fragen haben wir aus einer Anzahl an programmierten Antworten die entsprechende ausgewählt und dann ausgegeben. Natürlich ist die heutige KI wesentlich eloquenter, aber sie kann immer nur aus dem auswählen, was gefüttert wurde und muss anscheinend nebenbei auch noch bestimmte moralische Aspekte berücksichtigen. Die KI kann auch Meinungen kundtun, aber es sind die Meinungen der Programmierer. Ich habe den Copilot mal nach der Insel… Mehr

cernunnos
9 Monate her

„Nahelegen“. Gerade was Gemini angeht, wurde ja schnell herausgefunden, dass einfach unsichtbare Parameter an die eigene Eingabe angehängt wurden. Das sind keine „Fehler“ oder sowas. Das Ding hat genau so gearbeitet wie es sollte. Gemini an sich ist nicht rassistisch, die Entwickler dahinter sind es. Ich begreife nicht, wer da nicht endlich ein Muster sieht, es geht immer gegen Weiße, gegen Europäer. Man war diesmal nur etwas zu vorschnell, zu brachial. Man wird das nun ändern, dass es zu Anfang subtiler wird und erst über die Jahre zu dem was es soll. Siehe die Suchmaschine Google, die mittlerweile eine vollkommene… Mehr

nethoesi
9 Monate her
Antworten an  cernunnos

Wer heute noch aus Gewohnheit (oder Faulheit?) irgendwas von Google/Alphabet, Bing und Konsorten benutzt, dem ist eh nicht mehr zu helfen. Da gibt es längst Ungefährlicheres zum Suchen. Das Einzige, was ich von dieser woken Datenkrake noch benutze, ist lediglich der Begriff „googeln“ als Synonym für Netzrecherche. Das begreift heute auch die dunkelste Kerze auf der Torte sofort…

Ohanse
9 Monate her

Schwierig, das wieder in den Griff zu kriegen, nachdem man die Belegschaft mit woke-orientierten Mitarbeitern unheilbar verseucht hat. Wäre schön, wenn das zum finanziellen Genickbruch führen würde. Wer nicht hören will, muss fühlen.

BK
9 Monate her

Wenn man in der Lage ist, die dümmste KI zu entwickeln, ist das auch eine tolle Leistung. Damit macht man sich von den Politikern unabhängig und man kann sein Smartphone direkt fragen, „Was würde Ricarda Lang dazu sagen?“ ?

Strange
9 Monate her

Das kommt davon, wenn man Computer und Programme als „intelligent“ verehrt.

nachgefragt
9 Monate her

Und in Deutschland müssen laut Welt die Unternehmen häufig Diversitätsvorgaben erfüllen, dürfen diese aber aus Datenschutzgründen eigentlich gar nicht erfassen. Was dort im Artikel nicht steht: Sie werden die künftig noch weniger erfüllen können. Wie soll man das Geschlecht von Transpersonen erfassen, wenn es unter Strafe steht, deren biologisches Geschlecht auszuforschen oder überhaupt nur selbst privat zu benennen. Aus Gründen der Vorsicht und weil kein Arbeitgeber wissen kann, welche Mitarbeiter darunter fallen und damit Gestern, Heute oder Morgen strikt umgehen, wird es definitiv so gut wie keine Transpersonen auf dem Papier in deutschen Unternehmen geben können. Damit können keine Diversitätsvorgaben… Mehr