Zahl der Insolvenzen schnellt nach oben – 100.000 Unternehmen werfen hin

Das Statistische Bundesamt hat Zahlen zu Insolvenzen und Firmenaufgaben veröffentlicht. Die belegen: Deutschland erlebt das von Kanzler Olaf Scholz versprochene „Wirtschaftswunder“ – nur ist es ein blaues Wunder.

IMAGO / Gottfried Czepluch
Symbolbild

Ein kleines Rätsel: Was beträgt in Deutschland 26,2 Prozent? Es sind nicht die Umfragewerte von SPD, Grünen oder FDP. Die sind deutlich niedriger. Es ist auch nicht die Steuerquote einfacher Arbeitnehmer. Die ist deutlich höher. Um 26,2 Prozent haben im Januar die Zahl der Regelinsolvenzen im Januar zugenommen – verglichen mit dem Januar 2023. Das hat das Statistische Bundesamt mitgeteilt.

Das ist kein einmaliger Ausreißer, wie das Statistische Bundesamt mitteilt: „Seit Juni 2023 sind damit durchgängig zweistellige Zuwachsraten im Vorjahresvergleich zu beobachten.“ Die Statistik berücksichtigt die Insolvenzen erst nach einer entsprechenden Entscheidung des Insolvenzgerichts. Das von Kanzler Olaf Scholz (SPD) versprochene „Wirtschaftswunder“ tritt also erst mit entsprechender Verspätung ein. Etwa wenn noch die Kneipen oder Restaurants in die Statistik einfließen, die wegen der Erhöhung der Mehrwertsteuer in die Knie gehen.

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Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen hat ebenfalls zugenommen: Von November 2022 auf November 2023 um 15,3 Prozent. Allein im November verzeichneten die Gerichte 1513 Unternehmensinsolvenzen. Von Januar bis November 2023 stieg die Zahl der Unternehmensinsolvenzen laut Statistischem Bundesamt gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 23,2 Prozent auf 16.264 Fälle.

Nun hat Kinderbuchautor und „Wirtschaftsminister“ Robert Habeck (Grüne) die Deutschen im Staatsfernsehen gelehrt: Unternehmen müssen ja gar nicht in die Insolvenz gehen, sie können vorher einfach aufhören zu produzieren. Das tun sie auch. Im vergangenen Jahr hat die Zahl der aufgegebenen Betriebe um 8,3 Prozent zugenommen, wie das Statistische Bundesamt mitteilt.

Die Zahl größerer Betriebe, die 2023 eingestellt wurden, ist demnach um 7,9 Prozent gestiegen. Neu gegründet haben sich im vergangenen Jahr 2,9 Prozent mehr größere Betriebe als noch 2022. Allerdings hilft die Ampel diesem Wirtschaftswunder mit Steuergeld nach. Wer in Deutschland im Sinne der Ampel investiert, kann neuerdings hunderte Millionen Euro einstreichen, die Habeck und Scholz verteilen – wenn es nicht gleich ganze Milliarden Euro sind. Derweil gaben im vergangenen Jahr „rund 96 600 Betriebe mit größerer wirtschaftlicher Bedeutung ihr Gewerbe vollständig auf“, wie das Statistische Bundesamt mitteilt.

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Kommentare ( 53 )

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WGreuer
9 Monate her

Nun, das war absehbar, die Betriebsinhaber oder Manager hätten es vorhersehen können und müssen. Haben sie dagegen was getan? Haben sie gegen die entsprechende Politik wie exorbitante Energiepreise, Überregulierung, Bildungsmisere (und die sie verursachende Massenmigration), Gendergaga, ESG und all die schönen anderen woken Errungenschaften protestiert? Nein, sie haben gejubelt. Man ist ja schließlich gut, zeigt Haltung, man hat gegen Räächts demonstriert, die „Demokratie gefördert“, und natürlich die Mitarbeiter auf linksgrün geschult und die mit falscher Einstellung ggf. diffamiert und entlassen. AfD-Kunden – nein, niemals. Und die Regierung kritisieren? Nur die pöööhse AfD macht so was und das ist ja „nazi“… Mehr

bfwied
9 Monate her
Antworten an  WGreuer

Manager von großen Firmen haben nur als herausragendes Merkmal ein größeres Maß an Narzissmus, nicht an Intelligenz und Durchblick oder Charakter, s. „Joe Kaeser“. Fast alle Auto-CEOs sprangen auf den E-Mobilitätszug auf, und jetzt stehen die Elektrokisten herum, und die Asiaten v. a. bringen die Antriebstechniken, mit Verbrennern, voran. Die Deutschen schauen ratlos zu. Und so ist es in allen Branchen.
Nein, von CEOs etc. halte ich nicht viel. In meinem Metier ging/geht es um wissenschaftliche Fakten, ich hielt mich immer, wenn ich mir Firmen od. Behörden zu reden hatte, an darunterliegende Ebenen, denn die sahen die Fakten.

Steffchen
9 Monate her

Degrowth nennt man das. Am Ende sind alle pleite, keiner ist insolvent, alle leben vom Staat und es sind allesamt gute Menschen und alle derselben Meinung. Wer in der Degrowth-Gesellschaft leben will liegt also in Deutschland goldrichtig. Wer sein Leben genießen will sollte sich ein anderes Land suchen.

Kasuschke
9 Monate her

Vor 2 Jahren konnte man in Polen noch günstig Grundstücke erwerben. Jetzt könnten da die Flächen knapp werden. Etliche Unternehmen verlagern ihre Firmen nach Polen, während hier die Infrastruktur verfällt und immer mehr keine Perspektive mehr sehen. Aufgrund der extra erhöhten Wegzugssteuer lässt man in Deutschland nur noch eine kleine Dependance.

Last edited 9 Monate her by Kasuschke
Julischka
9 Monate her

Ich tu mich echt schwer damit Mitleid für die pleiten Unternehmen zu haben. SIE waren es, die es sich während Corona großkotzig leisten konnten Leute mit dem falschen „Status“ auszuschließen. Allen voran der Einzelhandel! DAS kann ich nicht vergessen!

Klaus F
9 Monate her

Das Tragische an dieser Entwicklung ist, dass der Oberguru Habeck dafür gesorgt hat, seine Schäflein abzusichern. Sollte ein Sektenmitglied aufgrund einer Insolvenz seinen Arbeitsplatz verlieren, wird dieses über das Bürgergeld abgesichert. Gemäß der propagierten Parteimaxime ist derjenige, der arbeitet, selbst schuld. Diese Maßnahme sichert das Überleben der verbohrten und belehrungsresistenten grünen Sekte. 

John Sheridan
9 Monate her

Durch Corona ging es noch, die „Sanktionen“ gegen die Russische Föderation haben bei mir zum Einlenken geführt, der Betrieb wird abgewickelt. Ab dem nächsten Monat werde ich das grosszügige Bürgergeld beantragen statt weiter horrende Steuern & Abgaben zu zahlen. Da ich zu den in C19-Zeiten nicht gerne in Restaurants gesehen war(G2-Regel) habe ich nach wie vor kein Bedürfnis mehr, dort mein restliches Geld auszugeben. Mein Gott, hat man(n) dort früher Geld mit Gästen ausgegeben. Und wenn man(n) jetzt schaut, welche bildungsfremde Versagerclique, ganz oben der Pleitier Lindner samt seiner Bomber-Harris-Oma Strack-Zimmerdumm, 360° Blödbock, dem dänischen Kinderbuchautor Habeck , einer LGBTQuassel-Kuh… Mehr

Toby
9 Monate her
Antworten an  John Sheridan

Es ist bedauerlich, aber Sie haben Recht mit Ihrer Vorgehensweise. Diesem Regime Wissen, Arbeitskraft und Geld zu entziehen und dies auch (mehr oder weniger, je nach Sicherheitsbedürfnis) offen zu kommunizieren, dürfte der einzige Weg sein, dieses Regime mit friedlichen Mitteln zu beseitigen.

Last edited 9 Monate her by Toby
Mattes H
9 Monate her

Habeck als Wirtschaftsvernichter , sorry , wem das nicht klar war nach der Wahl dem kann man wirklich nicht helfen . Ohne einfache wirtschaftliche Kenntnis , Überheblich und ohne jeder Selbstkritik ist es für einen normal denkenden Menschen schon fast schmerzhaft zu erleben , wie Habeck total überfordert ist und was für gestammelte Sätze und Unsinn dieser Mensch in Interviews von sich gibt .Das er noch im Amt ist sagt alles über die Zustände in diesem Land. Vor 20 Jahren als noch eine soziale Marktwirtschaft in diesem Land als klarer Erfolg über Jahrzehnte galt , wäre Habeck nach den Wirtschaftsdaten… Mehr

Apfelmann
9 Monate her

Alle Insolvenzen der Regierung in die Taschen zu schieben ist schon dreist. Schon mal was von Strukturwandel gehört? Es ist ganz normal das viele Metzger, Bäckereien und stationäre Geschäfte schließen und auch so vom Verbraucher gewünscht. Es ist eine Abstimmung mir den Füßen. Die Verbraucher gehen rein nach den Kosten, große Firmen werden immer Kostenvorteile haben und damit die Kleinen Vertreiben. Das ist Marktwirtschaft!

ludwig67
9 Monate her
Antworten an  Apfelmann

Äääh, nein:
Fachkräftemangel: Von der Regierung organisiertes Schulsystem, welches es nicht schafft eine gute Eingangsqualität zu produzieren plus von der Regierung geschaffene Anreize nicht zu arbeiten
Steuern: Ein das Unternehmen aussagendes Steuersystem, welches Rücklagen verunmöglicht.
Energiepreise: Von der Regierung gemacht, Kostentreiber
Bürokratie: Von Regierung und EU geschaffene Hölle, die Zeit für unternehmerisches Handeln nimmt.

Reicht das, oder soll ich weiter machen?

Toby
9 Monate her
Antworten an  Apfelmann

Ist Internet für Sie merkelianisches Neuland? Der Strukturwandel, den Sie meinen, hat schon vor sehr vielen Jahren angefangen und hat zu den entsprechenden Leerständen in den Einkaufspassagen geführt. Die aktuelle, im Artikel genannten Situation geht alleine auf das Konto dieses Regimes. Abstimmung mit den Füßen? Beim sehr guten und günstigen Metzger hier im Ort musste ich vorgestern, kurz vor 18 Uhr, noch eine halbe Stunde warten, weil der Laden brechend voll war. Die Metzger vor Ort sind in der Regel besser und meist nicht teurer als die Metzger in den Supermärkten. Das war als tatsächlich eine Abstimmung mit den Füßen,… Mehr

Klaus F
9 Monate her
Antworten an  Apfelmann

In Deutschland ist die Ampelregierung der größte Jobkiller. Die Ursache ist die verfehlte Wirtschaftspolitik des Märchenerzählers Habeck. Wer Äpfel erntet, wird vermutlich keinen Strom oder andere Energien benötigen. Ein Apfelmann fährt Lastenräder statt eines Autos. Nur wenn ein Apfelmann auf Komfort verzichtet, bedeutet dies nicht, dass auch andere ihren Lebensstil einschränken müssen. Unternehmen, die die Wirtschaft in Deutschland am Leben erhalten haben, benötigen Energie. Dank der verlogenen Ampelregierung und der verfehlten Energiepolitik zahlt Deutschland die weltweit höchsten Energiepreise. Habeck ist ideologisch verprellt und ist für den wirtschaftlichen Untergang Deutschlands verantwortlich. Obwohl der Apfelmann die Realität verleugnet, darf er weiterhin an den… Mehr

egal1965
9 Monate her
Antworten an  Apfelmann

Entschuldigung, aber sie tun so, als ob es den „Strukturwandel“ erst seit gestern gibt, obwohl er schon lange in Deutschland vollzogen und diese Aussortierung stattgefunden hat.
Wo haben sie denn in Deutschland noch kleine Einzelhandelsgeschäfte, geschweige in Bereich der Lebensmittel?
Die Wahrheit ist, die sie anscheinend nicht vertragen können, daß nun mehr und mehr die „nächste“ Reihe dran ist und zwar nicht aufgrund der fehlenden Kundschaft, sondern den Belastungen durch Steuern, Abgaben, Auflagen und horrender Bürokratie..

Alf
9 Monate her

Kinderbuchautor und „Wirtschaftsminister“ Robert Habeck: Unternehmen müssen ja gar nicht in die Insolvenz gehen, sie können vorher einfach aufhören zu produzieren? Man kann diesen Schmarrn nicht mehr kommentieren. Wird eine juristische Person zahlungsunfähig oder überschuldet, haben die Mitglieder des Vertretungsorgans ohne schuldhaftes Zögern einen Eröffnungsantrag zu stellen. Der Antrag ist spätestens drei Wochen nach Eintritt der Zahlungsunfähigkeit und sechs Wochen nach Eintritt der Überschuldung zu stellen (15 a InsO). Dabei stellt sich die Frage, wann unser Ampelstaat zahlungsunfähig bzw. überschuldet ist. Kann es sein daß unsere Politdarsteller diese gar nicht wissen wollen? denn dann müßten diese Experten schon vorher –… Mehr

GerdM
9 Monate her

Herr Thurnes, das ist doch super und macht gar nichts. Sie müssen sich besser informieren 🙂
Der Chef-Ökonom des prominenten Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle, Reint Gropp, begrüßt die Verlagerung energieintensiver Produktion aus Deutschland, um die Klimaziele zu erreichen. Die drohende Arbeitslosigkeit sieht er nicht als Problem an, schließlich herrsche in Deutschland aktuell Fachkräftemangel.
Lieber Gott, könntest Du nicht gezielt Hirn regnen lassen ?.

Toby
9 Monate her
Antworten an  GerdM

Institute, Verbände und Hochschulen waren früher oft und sind heute meist Abladestellen für Faulpelze, Unfähige und Minderleister, die in der freien Wirtschaft, im Handwerk, also dort wo Leistung zählt, nicht zu gebrauchen waren. Nicht umsonst landen abgehalfterte Politiker sehr gerne dort.