Vom menschlichen Bedürfnis nach Verletzlichkeit

Seit Jahren gibt es einen Trend zum „Survival“, dem Überleben in der Wildnis, denn obwohl der Mensch der Sicherheit bedarf, benötigt er zum vollständigen Sein auch die Erfahrung seiner Verletzlichkeit. Eingedenk seiner eigenen Sterblichkeit erwächst dem Menschen so der Zugang zur Fülle des Lebens.

IMAGO / Westend61

Als der Autor dieser Zeilen die letzte Folge des Redaktionsschlusses im Jahr 2023 mit einem „Brief an das Christkind“ einleitete, empörten sich manche der geneigten Zuseher in den Kommentaren und wiesen darauf hin, dass Christus König sei und die Bezeichnung als Christkind eine Geringschätzung darstelle. Nicht nur vergaßen sie dabei, dass das Christkind in der österreichischen Heimat des Autors schon seit Jahrhunderten die Rolle des Beschenkers übernimmt, auch die wichtige Komponente der Verletzlichkeit Christi durch dessen Menschwerdung vernachlässigten sie dabei sträflich.

Denn im Gegensatz zu den meisten heidnischen Göttern, sowie der Figur von Gott Vater, zeichnet sich Jesus Christus nicht durch irgendwelche Superkräfte, sondern vor allem durch seine Verletzlichkeit aus. Von der Wiege in der Abgeschiedenheit der winterlichen Krippe bis zur Bahre nach dem Kreuzestod ist Christus ein Spiegel der Fragilität des Menschen. Es ist dieser Aspekt, der Christus für Menschen so nachvollziehbar macht. Wie wir durchlebt Christus ein Dasein, das von Gefahren und Entbehrungen geprägt ist. Jesus vollbringt zwar Wunder, aber nicht um seinem eigenen Kreuz zu entgehen, denn das können wir Menschen auch nicht.

Die Fragilität der menschlichen Existenz Jesu spricht uns Menschen zweifelsohne seit jeher an. Instinktiv wissen wir, dass unsere Existenz auf Erden von Verletzlichkeit geprägt ist. Jeder Schritt aus dem Haus könnte theoretisch der letzte sein, auch wenn dieses Risiko in der modernen Wohlstandsgesellschaft mittlerweile deutlich reduziert wurde.

Von Cottagecore, Spaziergängen und Wetterumschwüngen

Die Sicherheit, die davon ausgeht, ist der jahrtausendealte Traum unserer Vorfahren: Ein warmes, sicheres Zuhause war immer schon der Archetypus des sicheren Hafens, der Burg, der Höhle, in der der verletzliche Mensch seinen Schild in die Ecke stellen und geborgen sein konnte. Auch in unserer Zeit – bevorzugt rund um Weihnachten – üben solche Archetypen einen großen Reiz aus.

„Cottagecore“ ist ein in den sozialen Netzwerken verbreiteter Trend, der versucht die ultimative Gemütlichkeit und Geborgenheit eines warmen und lebenswerten Zuhauses nachzustellen, inklusive prasselndem Kaminfeuer, schnarchender Katze und tosenden Elementen außerhalb der eigenen vier Wände. Was dabei dem Einen die Berghütte, ist dem Anderen der Leuchtturm.

Sie alle beziehen ihren Reiz durch den Kontrast zur Außenwelt. Eine Hütte ist erst dann gemütlich, wenn draußen der Schneesturm tobt. So reizvoll diese Vorstellung ist, sie kann niemals ein Dauerzustand sein. Nicht nur, dass die Vorräte selbst in der am besten bestückten Hütte irgendwann zur Neige gehen, die Geborgenheit der Hütte kann nur dann ihren maximalen Reiz entfalten, wenn sie eine temporäre Herberge inmitten ihrer Umgebung darstellt. Das Schönste an ihr ist die Einkehr, der immerwährende Auszug aus ihr, der unverzichtbare Gegenpol. Die zivilisierteste Form hinauszuziehen, ist der Spaziergang. Er birgt wenige Risiken und ist planbar, aber der Mensch verlässt dabei dennoch die Geborgenheit, um sich den Elementen auszusetzen, wenn auch nur für eine kurze Zeit.

Das Gefühl, bei einem Spaziergang – oder einer Wanderung – von schlechtem Wetter überrascht zu werden, ist dabei häufig zwiespältig. Die damit verbundene Gefahr wird einerseits als Warnsignal empfunden, in die Geborgenheit des Hauses zurückzukehren, doch andererseits kann solches Wetter fast schon euphorische Zustände auslösen. Im Kontakt mit den Elementen erfährt der Mensch einen Urdrang zur Selbstbehauptung gegen die Elemente und fühlt sich dabei oft besonders lebendig.

Vom Feuermachen am Yukon zum Klopapierhorten beim Lidl

Wie gefährlich solche Gefühle sein können, erfährt man zum Beispiel beim Lesen der Geschichten von Jack London, in die seine Erfahrungen in Alaska einflossen. Seine Kurzgeschichte „Ein Feuer machen“ handelt von nichts anderem als der Hybris eines unerfahrenen Goldsuchers, der seine Kapazitäten zur Wanderung durch die eisige Kälte am Yukon überschätzte und dafür mit seinem Leben büßen musste.

Der Leser weiß, dass der Protagonist einen folgenschweren Fehler macht, und dennoch hofft er mit ihm, dass sein naiver Wille obsiegt und er am Ende doch das warme Herdfeuer seiner auf ihn wartenden Freunde erreicht. Der Drang des Menschen, sich seiner Verletzlichkeit zu stellen und sich zu behaupten, ist tief verwurzelt. Ohne ihn hätten wir es wohl nie aus der Höhle geschafft.

Es darf also nicht verwundern, dass gerade in unserer Zeit größter Sicherheit der Wunsch nach der Verletzlichkeit des Menschen wieder auflodert, denn die Herausforderungen des modernen Berufsalltags, der für viele Menschen in unentwegter Bestrahlung durch Computerbildschirme besteht, lassen diese Triebe unbefriedigt. In pervertierter Form begegnete uns dieser Wunsch nach Verletzlichkeit in der Corona-Pandemie, als uns weisgemacht wurde, unsere Umwelt wäre besonders feindselig und sogar lebensgefährlich. Vor allem die ersten Wochen der Unsicherheit waren geprägt von einer gewissen Aufregung. Das Horten von Klopapier stellte zwar eine – retrospektiv betrachtet – relativ armselige Form der Vorratsbeschaffung dar, dennoch war es ein Moment, in dem das ach-so-gleichmäßig verlaufende moderne Leben wieder für einen Augenblick spannend wurde.

Als diese Gefahr sich aber weitestgehend als nichtig entpuppte, war die Enttäuschung groß. Werbespots, die Couchlümmelei zur Heldentat für die Volksgesundheit umdichteten, konnten nicht darüber hinwegtäuschen, dass eben nicht eine neue Verletzlichkeit, sondern nur eine noch zwanghaftere Tendenz zur übertriebenen Sicherheit, in unser Leben getreten war. Diese ins Unendliche gesteigerte Sicherheit führt aber nur zur Depression.

„Survival“ als ultimative Verletzlichkeitsphantasie der Wohlstandsgesellschaft

In der Kunst, aber auch den Unterhaltungsmedien, die wir Menschen erzeugen und konsumieren, spiegeln sich viele unserer Bedürfnisse wider. Viele der Geschichten und Filme unseres kulturellen Bewusstseins stellten sogenannte Machtphantasien dar. Man muss nicht erst zu den Superhelden des letzten Jahrzehnts im Kino schauen, bereits ein Indiana Jones stellte – zumindest in jüngeren Jahren – eine solche Machtphantasie dar. Ein Tausendsassa, der sich ständig in Gefahren begab und mittels seiner überlegenen Fähigkeiten alle Gefahren überwand. Solche Geschichten gab es tausendfach. Auch sie spiegeln ein tief verwurzeltes Bedürfnis des Menschen wider, die Macht und die Fähigkeiten zu besitzen, die es einem erlauben, die Fesseln des Alltags hinter sich zu lassen. Die Machtphantasie ist dabei vor allem dann besonders ansprechend, wenn der sie rezipierende Mensch mit seiner eigenen Verletzlichkeit vertraut ist.

Die letzten Jahre und Jahrzehnte zeigen aber einen wachsenden Trend in eine andere Richtung: „Survival“ – also „Überleben“ – wurde zu einem Trendhobby, bei dem Menschen sich bewusst in die Wildnis begeben und versuchen, mit einfachsten Mitteln zu überleben. Dazu gibt es nicht nur eine Reihe von Fernsehsendungen, die solche Abenteuer begleiten, sondern auch ein ganzes Genre von Computerspielen, deren einziges Ziel das Überleben an sich ist. Die Menschen stellen sich dabei, ob nun als aktive Überlebenskünstler im Wald, als Zuseher im Fernsehen, oder als Spieler, ihrer eigenen Verletzlichkeit.

Eines dieser Spiele – um bei einem modernen Medium zu bleiben – ist „The Long Dark“ und bietet keinerlei Zombies oder andere übernatürliche Herausforderungen, nur die Kälte und die Natur Alaskas, gegen die der Spieler sich so lange wie möglich behaupten muss. Die Ressourcen sind begrenzt, es gibt keine Hoffnung auf Rettung, nur das Ziel, so lange wie möglich zu überleben. Ein Schneesturm zur Unzeit kann unvermittelt die besten Pläne zunichtemachen und nach Wochen erfolgreichen Überlebens mit einem Schlag das plötzliche Ende bedeuten. Der dem Spiel innewohnende Fatalismus hat eine zugleich deprimierende, wie auch befreiende Ausstrahlung. Nicht umsonst gilt „The Long Dark“ fast 10 Jahre nach seiner ursprünglichen Veröffentlichung nach wie vor als eines der populärsten „Survival“-Spiele.

Als erzählerisches Medium kontrastiert „The Long Dark“ beeindruckend den Reiz und die Notwendigkeit des täglichen Hinausziehens nach draußen, in die Verletzlichkeit, mit der erlösenden Belohnung des sicheren Herdfeuers, an das der Spieler sich nach einem langen Tag in der Wildnis wieder zurückschleppt. Jeder Tag erhält so seine Struktur, den Wechsel von Pflicht und Lohn, von Tag und Nacht, von Verletzlichkeit und Sicherheit, von kurzfristigem und langfristigem Denken. All das wird eingerahmt von der Gewissheit, dass es kein „Durchspielen“ gibt, kein „Happy End“, an dem man aus diesem Kreislauf befreit wird. Am Ende steht immer der Tod, doch in der Gestaltung des Verhältnisses zwischen Verletzlichkeit und Sicherheit liegt die Möglichkeit des Spielers, dieses Dasein sinnvoll zu gestalten, dennoch zu überleben, um des Reizes des natürlichen Wechselspiels willen.

Der Macher von „The Long Dark“ bezeichnete sein Spiel in einem Interview, im Gegensatz zur bekannten Machtphantasie, als eine „Verletzlichkeitsphantasie“, in die das Spiel den Spieler wirft. Es ist derselbe Reiz, der uns dazu veranlasst, beim warmen Kaminfeuer eine Geschichte von Jack London zu lesen, oder Tom Hanks beim Überleben auf der Insel in „Castaway“ zuzusehen.

Vanitas, Memento mori und die Hoffnung auf ein Mehr

Gerade Spiele müssen sich oft den Vorwurf gefallen lassen, dass sie ja keine reale Erfahrung darstellen würden und somit Zeitverschwendung wären. Fairerweise muss man aber feststellen, dass sich dies mit Abstufungen ebenso über Filme und Romane sagen lassen könnte. Fiktion ist in jeder Form absolut zulässig und hat ihre Berechtigung, entscheidend ist hierbei vielmehr die Erkenntnis, dass aus all diesen Variationen der Verletzlichkeitsphantasie ein reales Bedürfnis des Menschen nach der Erfahrung von Verletzlichkeit spricht. Die Verletzlichkeit ist integraler Bestandteil der menschlichen Natur und wer diese zugunsten von immer mehr Sicherheit verdrängt, beraubt den Menschen eines wichtigen Teils seines Wesens.

Nicht jeder muss deshalb anfangen, selbst in die Wildnis zu gehen und sich von Maden aus Baumstümpfen zu ernähren. Ein guter Anfang wäre, der Gewissheit des Todes einen größeren Platz in unserem Leben einzuräumen. Er erwartet uns auf jeden Fall und es obliegt uns nur, die Zeit bis dahin bestmöglich zu gestalten – was nebenbei keine Frage der Produktivität ist, im Gegenteil! Dabei stellen wir uns Tag für Tag dem Risiko des Lebens aufs Neue, aber nur, wenn wir das auch tun, leben wir wirklich.

Vergangene Generationen wussten das nur zu gut. Bereits im antiken Rom gemahnten Sklaven der Vergänglichkeit alles Irdischen, als sie den Lorbeerkranz über den siegreichen Feldherrn mit den mahnenden Worten „Memento mori“ („Gedenke deiner Sterblichkeit“) hielten. Jahrhunderte später, am Beginn der abendländischen Hochkultur, wurde diese „Vanitas“-Symbolik (Vergänglichkeitssymbolik) zentraler Bestandteil der Reformen des Klosters in Cluny. Es wäre irrig, darin eine besonders makabre oder unterdrückende Sicht auf die Welt zu erkennen. Vielmehr ist „Memento mori“ ein Zeichen des Trotzes derjenigen, die ein volles Leben zu leben bereit sind, gerade weil sie sich ihrer Vergänglichkeit bewusst sind.

„Memento mori“ ist in der Gegenwartskultur kaum noch anzutreffen. Wie das verbannte „Dies irae“ gilt es als Relikt einer Zeit vor der Spaßkultur. Doch wenn die Party einmal vorbei ist – und die Anzeichen dafür mehren sich –, wird die Rechnung dennoch präsentiert. Eine der wenigen bemerkenswerten Ausnahmen der letzten Jahre, die sich dem Thema „Memento mori“ auf beeindruckende Art und Weise annahm, war der letzte Film der Coen-Brüder „Die Ballade von Buster Scruggs“.

Was auf den ersten Blick wie der leicht absurd anmutende, schwarze Humor, für den die Coens bekannt sind, wirkt, entpuppt sich beim genaueren Hinsehen als eine Reihe von Variationen über das Thema „Memento mori“. Der Tod wartet auf alle und reißt die Protagonisten oft völlig unvermittelt aus der Mitte ihres Lebens. Selbst Figuren, die auf den ersten Blick wie Archetypen einer Machtphantasie erscheinen, geraten „plötzlich und unerwartet“ an ihr Ende und entblößen damit die im Schatten der Machtphantasie lauernde Verletzlichkeitsphantasie.

Damit kehren wir zurück an die Krippe des Jesuskinds. Verletzlich geboren ruht es zwischenzeitlich sicher in der Kuhwärme des Stalls in Bethlehem. Doch am Ende wartet auch auf Christus, den menschgewordenen Gott, der Tod. Obwohl er es von Anfang an weiß und er ihm sogar entgehen könnte, geht er den Weg dennoch aus freien Stücken, denn es ist der Weg völligen Menschseins, den der menschgewordene Gott erfahren möchte. Aber es gibt noch Hoffnung, weil der Tod für Christus eben nicht das Ende ist. Auf ihn folgt die Auferstehung. Möge diese Hoffnung, die zu Weihnachten in Form eines verletzlichen Kindes auf Erden erschien, uns den Mut geben, uns unserer Verletzlichkeit zu stellen.

(P.S.: Es ist der Redaktion bekannt, dass es sich hierbei um einen Adventschoral handelt, diesbezügliche Hinweise erübrigen sich)

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Kommentare ( 12 )

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Deutscher
11 Monate her

„Denn im Gegensatz zu den meisten heidnischen Göttern, sowie der Figur von Gott Vater, zeichnet sich Jesus Christus nicht durch irgendwelche Superkräfte, sondern vor allem durch seine Verletzlichkeit aus.“ Nun, das ist nicht ganz korrekt. Von den zahlreichen Wundern, die ihm zugeschrieben werden (was anderes als „Superkräfte stecken dahinter?) mal abgesehen: Im Gegensatz zum christlichen Supergott sind die Götter der indigenen europäischen Mythologie nicht nur fehlbar, sondern sogar sterblich. Sie kennen die ganze Bandbreite menschlichen Daseins aus eigenem Erleben. Sie kennen Freude und Glück, sie kennen Liebe und Güte, sie kennen Trauer und Verzweiflung, sie kennen Wut und Hilflosigkeit, sie… Mehr

Last edited 11 Monate her by Deutscher
langenil
11 Monate her
Antworten an  Deutscher

Ich sehe das ganz anders. Die Götter der Mythologien sind launisch. Mal helfen sie den Menschen und fühlen mit ihnen mit, mal sind sie jähzornig und tuen den Menschen übel. Warum? Sie sind menschliche Produkte – der Mensch als Sünder projiziert sein Wesen auf die erfundenen Götter. Jesus ist ganz anders, er ist der uns offenbarte Gott vom Himmel, frei von Sünde. Und er ist die Liebe in Person. Was ist selbstlose Liebe, wenn man zur Rettung nicht für seine Freunde stirbt, sondern für seine Feinde (d.h. Sünder die von Natur aus Gott hassen)? Und Gott ist nicht wahllos jähzornig.… Mehr

Deutscher
11 Monate her
Antworten an  langenil

„Ich sehe das ganz anders. Die Götter der Mythologien sind launisch. Mal helfen sie den Menschen und fühlen mit ihnen mit, mal sind sie jähzornig und tuen den Menschen übel. Warum? Sie sind menschliche Produkte – der Mensch als Sünder projiziert sein Wesen auf die erfundenen Götter. Jesus ist ganz anders, er ist der uns offenbarte Gott vom Himmel, frei von Sünde.“ Nun: Alle Götter, auch der christliche, sind eine menschliche Projektion auf das Unerklärliche, das Überirdische, das Göttliche an sich. Wenn Sie so wollen, ist das Göttliche das Geschenk, die Religion oder Mythologie aber die Verpackung. Man darf das… Mehr

Last edited 11 Monate her by Deutscher
langenil
11 Monate her
Antworten an  Deutscher

„Nun: Alle Götter, auch der christliche, sind eine menschliche Projektion auf das Unerklärliche, das Überirdische, das Göttliche an sich. Wenn Sie so wollen, ist das Göttliche das Geschenk, die Religion oder Mythologie aber die Verpackung. Man darf das Geschenkpapier eben nicht mit dem Geschenk verwechseln.“ Diese Interpretation gestehe ich ihnen gern zu. Natürlich glaube ich als Christ, dass die Bibel keine Erfindung, sondern geoffenbartes Gotteswerk ist und ich glaube auch nicht, dass das was in der Bibel steht menschliche Projektion ist, es ist ganz anders als alle Götter die wir uns im Laufe der Jahrtausende erfunden haben. „Wenn dem so… Mehr

Deutscher
11 Monate her
Antworten an  langenil

„Gottes Zorn hat prinzipiell jeder verdient, Sie, ich, alle Menschen auf der Welt ohne Ausnahme.“ Sind Sie so etwas wie ein Verwalter des göttlichen Zorns und haben eine Vollmacht, anderen Leuten den Zorn Ihres Gottes zuzuweisen? Erinnert mich fast an Pierre Vogel, der sagt auch solche Sachen. Davon abgesehen bzgl. Gottes Worte etc: Wurde die Bibel nicht wieder und wieder umgeschrieben, in den Jahrhunderten? Saß da jedesmal Ihr Gott am Schreibtisch? Es ist ohnehin unlogisch: Wenn alle Menschen ihre Götter selber erschaffen, warum sollten dann die Christen eine Ausnahme von dieser Regel sein? Es gibt keinen plausiblen Grund zu dieser… Mehr

Last edited 11 Monate her by Deutscher
langenil
11 Monate her
Antworten an  Deutscher

Sie haben anfänglich sehr sachlich geschrieben, jetzt bin ich es leid ihren Verdrehungen weiter detailliert zu antworten, es stecken zu viele offensichtliche Unstimmigkeiten darin die Sie selber erkennen sollten, ich werde nur auf zwei Sachen antworten. Und warum antworten sie auf meine letzte persönliche Frage nicht? Ich habe auch auf die ihrige geantwortet. Sie haben eine persönliche Kränkung und offensichtlich eine Wut mit der Sie nicht klarkommen, sonst würden Sie anders argumentieren. Das tut mir selbst ehrlich leid und ich bete gern für Sie und ihren Glauben. „Sind Sie so etwas wie ein Verwalter des göttlichen Zorns und haben eine… Mehr

langenil
11 Monate her

Was für ein toller Artikel, der beste den ich bei Tichys Einblick bisher lesen konnte und ich lese schon viele Jahre hier. Jesus, lebendiger Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit, wird ein armes schwaches Baby, erniedrigt sich in den Stall mit Windeln, hilflos weinend – der Schöpfer des Universums. Viel mehr er stirbt am Kreuz um unsere Schuld zu tragen, eine noch größere Erniedrigung. Und was machen wir Menschen? Wir bilden uns ein mit ganz vielen Versicherungen, 50 Nahrungsergänzungsmitteln, 100 Assistenzsystemen im Auto und eine Regierung die unser ganzes Leben managt und scheinbar jedes Risiko abfängt, Krankheit, Alterung, Risiko, Gefahr, letztlich… Mehr

Theadoro
11 Monate her

Was für ein grandioser Artikel. Vielen Dank für das Wachrütteln und die Sicht auf die Fülle des Lebens abseits von Sicherheit und Bequemlichkeit. Ich ziehe jetzt ungern die Situation in Deutschland hinzu, aber der übertriebene Fokus der Deutschen zu gerade diesen Bedürfnissen erklärt doch sehr gut deren Passivität und Widerstandslosigkeit, die wiederum die Politik der Ampel ermöglicht.