Ärzte- und Apothekerverbände widersprechen Gesundheitsminister Karl Lauterbach, die Versorgungslage bei Medikamenten habe sich gegenüber dem vorigen Winter verbessert. „Die Hausarztpraxen kämpfen jeden Tag mit massiven Lieferengpässen bei vielen dringend notwendigen und weit verbreiteten Medikamenten.“
„Von einer Entspannung der Situation ist derzeit nichts zu spüren“, sagte die Co-Vorsitzende des Hausärzteverbandes, Nicola Buhlinger-Göpfarth, dem RND. Im Gegenteil legten die Rückmeldungen der Kollegen nahe, dass sich die Lage im Vergleich zu vergangenem Jahr „eher weiter zugespitzt“ habe.
„Die Hausarztpraxen kämpfen jeden Tag mit massiven Lieferengpässen bei vielen dringend notwendigen und weit verbreiteten Medikamenten“, sagte Verbandschefin Buhlinger-Göpfarth. Inzwischen sei eine „ganze Palette von Medikamenten“, die in den Hausarztpraxen regelmäßig verschrieben würden, von Lieferschwierigkeiten betroffen. Die genaue Liste sei regional unterschiedlich und ändere sich auch ständig, sagte sie.
Besonders betroffen sind nach ihren Angaben nach wie vor Antibiotika, sowohl für Kinder als auch für Erwachsene. Aber auch Blutdrucksenker, Psychopharmaka, Augentropfen und Augensalben sowie bestimmte Statine (Cholesterinsenker) seien Mangelware. Auch die Kinderärzte berichten von einer weiterhin schwierigen Versorgungslage, die sich angesichts der gehäuft auftretenden Atemwegserkrankungen noch verschlechtern könnte.
„Es besteht in der Kinder- und Jugendheilkunde vor allem im Bereich der Fieber- und Schmerzsäfte sowie der Basisantibiotika ein Engpass, der sich mit zunehmender Infektionslage noch deutlich zuspitzen wird“, warnte der Kinderarzt und Sprecher des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte, Jakob Maske.
Die Apothekerschaft sieht ebenfalls kein Licht am Ende des Tunnels. Eine jährliche Umfrage unter Apothekeninhabern zeige deutlich, dass die Apotheken auch in diesem Winter zahlreiche Lieferengpässe erwarteten, sagte die Präsidentin der Apothekervereinigung ABDA, Gabriele Overwiening, dem RND. „Eine wirksame Abhilfe ist derzeit leider kaum in Sicht“, betonte sie.
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Mich würde die Meinung und Beobachtung der Leser hier im allgemeinen Zusammenhang zum Thema Entwicklung des Gesundheitssystems interessieren – und zwar an einer ganz bestimmten Stelle: Machen Sie auch die Erfahrung, dass es eine weit verbreitete und typische Entwicklung des Verhaltens beim Personal in Arztpraxen gibt, also bei Sprechstundenhilfen und Arzthelferinnen? Mich würde interessieren, ob das ein bundesweiter Trend ist oder eher regional bzw. mentalitätsbedingt. Die individuelle Erfahrung aus unterschiedlichen Praxen ist dabei interessant. Zum Hintergrund: Egal, mit wem ich mich unterhalte, alle berichten von zunehmend inkompetenten, faulen, frechen, dummen, anmaßenden und vor allem indiskreten Helferinnen in Arztpraxen. Das fing… Mehr
Kann ich so nicht bestätigen. Weit befremdlicher empfinde ich einen Trend, wonach es den „Unternehmern“ – sprich Medizinern bzw. Praxisinhabern – vor allem darum zu gehen scheint, vom „Kunden“ (bzw. dessen Versicherung) – maximale Kohle abzukassieren, mit welchen Mitteln auch immer. Getreu dem Motto: Nur ein kranker (und dummer/devoter) Kunde ist ein guter Patient.
Diesen Trend kann ich nicht bestätigen.
Habe ich nicht festgestellt. Auch habe ich niemals Kaffee trinkende Mitarbeiter gesehen, die hatten alle immer viel zu tun.
Interessant. Dann scheint das wohl doch nicht ein so flächendeckender Trend zu sein. Das mit dem Kaffeeklatsch habe ich buchstäblich so tatsächlich schon mehrfach erlebt, während das Telefon durchgehend klingelte oder Patienten am Empfang standen. Ist natürlich dennoch eher bildhaft gemeint im Sinne, dass Dinge bewusst nicht gemacht werden.
Ich habe sogar schon die Krönung dieses Verhaltens bei einer Praxis, die im Netz bereits dafür bekannt ist, erlebt, muss ich gerade mal ergänzen. Das Personal hielt sich vor lauter Kaffeeklatscherei nicht an die eigenen Öffnungszeiten. Die Patienten mit Terminen standen vor der Praxis Schlange. Was das Personal aber nicht wusste: Ihr eigener Chef, die Ärztin, hatte ihren Schlüssel vergessen und wartete dort ebenfalls. Sie fing dann zur Erheiterung der Patienten an, laut an die Tür zu klopfen, was auch nicht half. Dann versuchte sie die Mitarbeiter anzurufen. Es ging natürlich niemand ans Telefon. Exakt so wird die Praxis im… Mehr
Dort, wo Lauterbach seine Finger im Spiel hat, wird seine Hingabe zur schadhaften Gesundheitsökonomie, natürlich nur was die Versorgunglage der Menschen betrifft, die dem Ausverkauf des Gesundheitssystems hilflos gegenüberstehen, im Interesse von Big Pharma derart sichtbar, dass sein korrumpiertes Engagement nur Entsetzen hervorrufen kann. Und noch immer kann und darf sich dieser Mensch „Gesundheitsminister“ nennen.
Aber auch die Apotheker sind z.T. echte Scherzkekse: Ich brauche regelmäßig (alle zwei Monate) eine 100er- Packung meines Präparats, derzeit nicht verfügbar, 20er würde es aber geben. Mein Vorschlag, dann kriege ich halt fünf 20er lehnte die Apothekerin ab, da zahle sie drauf, ich müsse schon fünf Einzelrezepte bringen. Einlösbar aber auch nicht auf einmal, sonst sähe es nach horten aus. Davon abgesehen, daß ich nun 10- tägig bei der Apotheke vorbei muß, darf ich auch noch jedesmal einzeln zuzahlen.
Auch interessant: Meine Cousine in Spanien bekäme das Präparat in der Menge in Spanien problemlos.
Dann ist Ihre Apothekerin aber schlecht informiert! (Bin selbst eine): Wenn 100er- Packungen nicht lieferbar sind, die kleineren Abpackungen aber schon noch, dann darf man das durchaus splitten und 5x 20 Stück abgeben und trotzdem nur die Rezeptgebühr der Großpackung kassieren. Es gibt eine Sonder-PZN. Falls sie es nicht weiß, kann sie bei der Apothekerkammer anfragen. Also: 5 Packungen abgeben und auf dem Rezept die Sonder-PZN vermerken. Ich schreibe dann immer noch mal kurz einen Vermerk handschriftlich auf das Rezept, damit die Rezeptabrechnungsstelle auch im Bilde ist… Ansonsten kann der Patient aber auch zur Krankenkasse gehen und die Quittung dort… Mehr
Interessant. Das war nicht die Chefin selbst, sondern ein echter angestellter Drache, der mich von wegen „hortewn“ ordentlich angehustet hatte. Meinen Doc wollte ich dazu befragen, aber der hat momentan die Praxis sowieso übervoll. Aber ich muß sowieso nächste Woche hin, da kann ich mal vorher bei der Apotheke telefonisch intervernieren.
Danke für den Tipp!
Es gibt nur Corona für ihn. Heute wieder mal, Long-Covid die Drölfszigste, gerade läuft die Presseerklärung. Für unsere Regierung gibt es nur Klima und Corona. Einen besseren Beweis für deren Unfähigkeit kann es gar nicht geben, denn nur faule und unfähige Menschen klammern sich an nicht vorhandenen Themen derartig fest und lassen alles andere derweil liegen.
Hat’s der Lauterbach nicht auch noch mit dem Gendern im Gesundheitswesen gehabt? Ganz wichtig für das Wohlergehen der Bürger***Innen.
…die Versorgungslage bei Medikamenten habe sich gegenüber dem vorigen Winter verbessert? Wohl eher das Gegenteil.
Solange Lauterbach im Amt ist, wird es eine wirksame Abhilfe nicht geben.
Widerspruch hilft hier nicht.
Die Gesundheit unserer Kinder ist Nebensache
Auch die Länder stellen sich einstimmig gegen Lauterbachs Krankenhausreform.
Hat sich was geändert?
L. ist immer noch im Amt.
Boomer-Blockwart trifft es genau.
Das kann nicht sein, denn wir haben doch das beste Deutschland, das wir je hatten.
Ich bin auch betroffen, und der Mehraufwand ist immens.
Sarkastisch ausgedrückt: links in den Arm die GrippeSCHUTZimpfung, rechts in den Arm die CoronaSCHUTZimpfung und man ist unsterblich! Nicht wahr, Herr Gassen? Das Lauterbach versagt, ist ein Versagen mit Ansage! Aber wer hat denn nicht gejubelt, 2021?
Ergänzung: Es besteht ein Lieferengpass für Irenat-Tropfen, voraussichtlich für mindestens 2 Jahre. Diese braucht man z.B. bei (grenzwertiger) Schilddrüsenüberfunktion bevor jodhaltiges Röntgenkontrastmittel gegeben werden kann (z.B. CT, Herzkatheter). Ein Fläschchen kostete etwas über 7 Euro. Jetzt will eine deutsche Firma ein Analog-Präparat herstellen, das dann etwa 140 Euro kosten soll. Nicht nur der Bezug über die Apotheken wird dann schwieriger, man darf sich als Arzt sicher auch regelmäßig mit Regressforderungen auseinandersetzen. Als niedergelassene Fachärztin habe ich alles SO SATT und kann die paar Jahre bis zum 60. Geburtstag kaum noch erwarten!
Ich habe schon Patienten geraten, ihre Medikamente in Polen in der Apotheke zu holen (ist auch preislich meist günstiger). Dort ist das Sortiment noch nicht so ausgedünnt wie in Deutschland. War in Berlin in einer Apotheke tätig. Mehr und mehr Leute sind einmal im Quartal über die Grenze gefahren und haben sich dort eingedeckt. Auch Spanien und Portugal sollen versorgungstechnisch noch besser da stehen als wir. Aber es ist klar, dass wenn man in Bayern oder NRW wohnt, nicht ständig nach Polen reisen will. Lebe jetzt in Österreich und hier ist die Versorgung genau so schlecht: es gibt so gut… Mehr
Wenn ich in die Apotheke gehe, ist jedes zweite verordnete Medikament nicht verfüg- oder lieferbar und es muss auf Ersatzpräparate ausgewichen werden! Wie immer hat Lauterbach von der Realität im Gesundheitswesen nicht die geringste Ahnung!