Hohe Energiekosten und asiatische Konkurrenz zwingen Reifenhersteller in die Knie

Gleich vier Reifenfabriken der Konzerne Michelin und Goodyear droht das Aus. Rund 3.300 Arbeitsplätze stehen auf der Kippe. Als Gründe geben die Hersteller Billigkonkurrenz aus Asien, die Energiekosten und den Inflationsdruck an.

IMAGO / PanoramiC

Zwölf Reifenfabriken gibt es in Deutschland – noch. Denn vier davon sollen bald geschlossen werden. Der französische Reifenhersteller Michelin kündigt an, dass er seine Fabriken in Trier und Karlsruhe bis 2025 schließen werde, im Werk Homburg (Saar) würden Teile der Produktion beendet. Das berichtet die WELT. Zuvor hatte bereits der US-Reifengigant Goodyear vermeldet, er werde seine Produktion in Fulda und Fürstenwalde beenden.

Die Michelin-Nordeuropachefin Maria erklärte gegenüber der Zeitung, dass der Konzern durch „importierte Budgetreifen“ Marktanteile verliere. Die sinkende Nachfrage würde zur Unterauslastung der Standorte führen, was die Herstellerkoste zusätzlich belasten würde. „Daher gibt es keine Perspektive für diese Aktivitäten“, sagt Röttger. 1.532 Mitarbeiter sind von der Entscheidung betroffen.

„In Europa sind allein die Energiekosten in den letzten fünf Jahren um 260 Prozent gestiegen. Verglichen mit Nordamerika und China sind unsere Gesamtkosten der Produktion signifikant höher“, führte Röttger aus. „Es geht jetzt nicht mehr um West oder Ost, sondern darum, Europa und insbesondere Deutschland wettbewerbsfähig zu halten.“ Die Industrie befinde sich in einer Abwärtsspirale. Absichtserklärungen seien nicht mehr ausreichend, es brauche eine Industriestrategie.

1.750 Arbeitsplätze sind bei Goodyear bedroht. Auch Goodyear nannte die billigen asiatischen Reifen und den Inflationsdruck als Hauptgründe. Die Schließung des Standorts Fürstenwalde in Brandenburg habe die Landesregierung „völlig unvorbereitet getroffen“, so Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD).

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Kommentare ( 75 )

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Peter Pascht
1 Jahr her

Früher schützten Staaten ihre eigene Wirtschaft durch gezielte Einfuhr-Zölle.
Deutschlands Wirtschaft ist aber dermaßen massiv von ausländischen Produkten und Rohstoffen abhängig, dass es sich Schutzzölle nicht mehr leisten kann.
Seit Globalisierung darf die eigene Wirtschaft den Bach runter gehen,
Das ist eine Milchmädchenrechnung die am Ende nicht aufgeht, dann wenn es zur Umkehr zu spät ist.

Peter Pascht
1 Jahr her

Hohe Energiekosten und staatlich subventionierte asiatische Konkurrenz zwingen Reifenhersteller und gesamte Wirtschaft in die Knie.
Mit den staatlich subventionierten Preisen aus anderen Ländern, kann eine freie Marktwirtschaft nicht mithalten, auch wenn die deutschen Produkte leicht höherwertiger sind.
Was tut die deutsche Regierung dagegen?
Sie subventioniert selber auch und hat sich in einen ruinösen Subvention-Wettkampf eingelassen,
den sie nicht gewinnen kann, aber den freien Markt ruiniert und den Sozialismus subventioniert,
was wie die Geschichte lehrt, letzendlich zum Staatsbankrott führt.

Kartoffelstaerke
1 Jahr her

Die Schließung des Standorts Fürstenwalde in Brandenburg habe die Landesregierung „völlig unvorbereitet getroffen“,…

Ist ja auch klar. Wie hätte man denn auch wissen können, daß gefällte politische Entscheidungen Konsequenzen in der Realität haben würden!

Ceterum censeo Berolinem esse delendam
1 Jahr her
Antworten an  Kartoffelstaerke

Wo gehobelt wird, da fallen nun mal Späne. Die paar Arbeitsplätze sind doch zu verschmerzen, wenn man bedenkt, dass wir dadurch den Weltuntergang verhindern. Mit der Erderhitzung ist nicht zu spaßen!

Evero
1 Jahr her

Der Plan der Ampel ist ja, die „schmutzige Industrie“ loszuwerden. Dann werden die heiligen Klimagebote des gottgleichen Weltklimarats erfüllt (Würg!).
Am allerliebsten ist denen die Bürokraten- und Kontrolletti-Industrie. Daran verdienen sie gut und sie brauchen sich keine Finger schmutzig machen.

Evero
1 Jahr her

Die US-Strategen und die deutschfeindliche Ampelregierung haben in der Energiepolitik ganze Arbeit geleistet, um Deutschlands Exportindustrie kaputt zu machen und den Verbrauchern das Geld aus der Tasche zu ziehen:
– Ukrainekonflikt vom Zaun gebrochen,
– Boykott von kostengünstigem russischem Gas und Öl,
– Abschaltung der letzten Kernkraftwerke,
– Import von überteuertem Fracking-Gas aus USA,
– Strom- und Kraftstoffverteuerung durch die CO2-Abgaben wegen Klimahysterie von Sektierern und grundbösen Psychopathen.

Evero
1 Jahr her

Markus Krall sagte, nach der Inflation kommt die Deflation. Firmen machen wegen einbrechender Nachfrage und hohen Kosten dicht. Es steigt die Arbeitslosigkeit.

Esteban E
1 Jahr her

Wenn es erst einmal zu einem Verschleiss der Verkehrsinfrastruktur kommt, weil kein Geld mehr für den Strassenerhalt mehr verfügbar ist, wird sich dies positiv auf die Nachfrage nach Autoreifen auswirken. Also, mal ganz ruhig abwarten…

Evero
1 Jahr her
Antworten an  Esteban E

Ich glaube, die Schlauesten halten schon Ausschau nach bewohnbaren Höhlen oder Bunkern.
Wie kann man in einer Phase des wirtschaftlichen Abschwungs diese Klimasektenpolitik einfach durchpeitschen? Das ist ja ein Untergangsturbo.

Forist_
1 Jahr her

Als jahrzehntelanger zufriedener Benutzer von Michelin Pkw Reifen (zeitweise über 60 tkm/a, jetzt weniger) würde ich gerne den Text „und asiatische Konkurrenz“ in der Überschrift anders formulieren: „Durch politische Entscheidungen induzierte Blödheit und Armut …“. Blödheit, undiplomatisch, in Kurzfassung: Ich brauche keine schlechteren Reifen als Michelins Produkte. Bei Laufleistung unerreicht, bei anderen Parametern immer vorne mit dabei sind die trotz im Vergleich hoher Preise im wörtlichen Sinn preiswert nach meiner bisherigen Erfahrung. Man muss damit seltener zum Reifendienst, vor allem wenn man viel fährt. Armut: Viele Mitmenschen sind auf ihr Fahrzeug angewiesen, können sich aber nur billigste Verschleißteile leisten. Für… Mehr

Evero
1 Jahr her
Antworten an  Forist_

Forist_, wenn in dieser Regierung interessiert schon, was für den Bürger existentiell ist. Es gibt ha das Bürgergeld. Wenn es mehr und mehr werden, wird eben die EZB mehr Geld drucken. Das ist doch die Politik, die nicht bis morgen denkt.

monsalvat
1 Jahr her

Für die Grünen eine Erfolgsmeldung.

Nibelung
1 Jahr her

Das Reifenangebot geht deshalb nicht zurück, die Arbeitsplätze aber schon und da sehen unsere politisch Verantwortlichen darüber hinweg, weil sie es ehedem nicht mehr festlegen können, wenn die größten Geldverwalter anderes beschlossen haben und nur noch eines hilft, raus aus diesem Verbund um andere Anschlüsse zu suchen, denn schlimmer kann es wahrlich nicht werden.