Wie Nancy Faeser das Täuschen für sich entdeckte

Es wird nichts werden mit echten Grenzkontrollen im deutschen Osten. Faesers neueste Mauscheleien sind nah an der erwerbsmäßigen Verbreitung von Halb- und Unwahrheiten. Die Asyl-Einwanderung geht ungebremst weiter

IMAGO

Diese Ministerin ist ein einziger Salat, ein Durcheinander und ein Ärgernis für die Kultur des demokratischen Diskurses. Bis auf die Grünen trickst und täuscht kaum ein Politiker derzeit unverhohlener als Nancy Faeser. Daran ändert auch die heutige Einlassung des Kanzlers nichts, in Brüssel nichts aufhalten zu wollen – und ebenso nicht das scheinbare Folgen Faesers. Scholz hat nur das Tarner-und-Täuscher-Duo Baerbock-Faeser zum Trio ergänzt (im Souffleurkasten Lindner).

An dieser herausposaunten Nachricht, dass die Ministerin sich angeblich zu „stationären Grenzkontrollen“ zu Polen und Tschechien bereiterklärt hätte, wird sich nichts ändern. Man darf keiner Sache weniger trauen als dieser SPD-Frau. Wo Faeser von „stationären“ Kontrollen sprach, meinte sie eigentlich nur eine Ausweitung der Schleierfahndung, wie ein Spitzenbeamter des Innenministeriums nun gegenüber der Bild enthüllte: „Wir verstehen nicht, was die Ministerin macht und sagt. Das sind keine stationären Kontrollen, das ist nur mehr Schleierfahndung. Wir täuschen die Menschen.“

Wir – das heißt, die Bundesministerin des Innern. Doch sie steht an der Spitze eines größeren Hauses, das von ihr nach außen repräsentiert wird. Die Arbeit des Ministeriums kommt so auch unter die Räder des Faeser-Wahlkampfes in Hessen. Denn in Wirklichkeit nennt sich das, was Faeser nun an den stark von illegaler Migration betroffenen Grenzabschnitten einführen will, „mobile Kontrollen“. Zudem sollen dieselben nicht auf deutschem Gebiet stattfinden, sondern auf polnischem und tschechischem Territorium. Man darf gespannt sein, ob die Amtskollegen in Prag und Warschau der Sozialdemokratin hier aus dem Sumpf helfen werden. Denn daran hängt Faesers ganzes Kontroll-Plänchen. Letztlich ist es aber wohl auch gleichgültig. Denn der Ministerin geht es bekanntlich nicht um wirksame Kontrollen.

Bild erfuhr von einem Sprecher (eigentlich „unter drei“, aber das ist ja nun auch egal): „Die zusätzlichen Kontrollen, die flexibel an den Schleuserrouten stattfinden und diese unterbrechen sollen, müssen voraussichtlich nicht bei der EU-Kommission notifiziert werden.“ Das ist also Faesers Plan, dass sie nicht zu Kreuze kriechen und doch mehr Grenzen als die deutsch-österreichische notifizieren muss. Doch nur per Notifizierung kann es wirklich zu „festen Grenzkontrollen“ kommen.

CDU-Chef Friedrich Merz erinnerte die Innenministerin, die zunächst mit Prag und Warschau über die Kontrollen reden will, an diese Aufgabe. Eigentlich plant Faeser also nur halb-stationäre Kontrollen, die Posten sollen angeblich alle paar Tage den Ort wechseln. Obt die 56-jährige SPD-Frau knapp unter der Notifizierungspflicht in der EU bleibt oder ihr nachzukommen scheint. Denn die Juristin weiß, dass sie keine rechtlichen Schritte in Richtung besserer Grenzsicherung gehen will.

Das juristische Online-Portal LTO hat eine Rechtsauffassung bei Nancy Faeser bemerkt, nach der die Bundespolizei „punktuell – etwa wenn man dort gerade eine Schleusung vermutet – auch direkt an der Grenze Fahrzeuge anhalten kann.“ So wolle Faeser „offenbar um eine offizielle Notifizierung in Brüssel“ herumkommen. Außerdem wolle die Ministerin „mehr gemeinsame Streifen mit Polen und Tschechien“. Nur Zurückweisungen durch die Bundespolizei, die wären so eben nicht möglich. Erst in diesen Tagen hat Bundespolizeigewerkschafter Heiko Teggatz (DPolG) darauf hingewiesen, dass Zurückweisungen seinen Kollegen sogar „verboten“ wären, solange es keine Notifizierung bei der EU gibt.

Linke in Angst geeint vor der EU-Krisenverordnung

Das Drama um Faeser nimmt damit immer krassere Formen an. Die Ministerin blockiert in Abstimmung mit Annalena Baerbock die neue EU-Krisenverordnung, stellt sich so gegen die „europäische Lösung“, die allen links-grün-wohlmeinenden Politikern beständig auf der Zunge liegt. Sie verschleiert aber diese Blockade – zusammen mit ihrer Schwester im Geiste Annalena Baerbock –, indem beide so tun, als wäre es die Krisenverordnung, die mehr Migranten nach Deutschland brächte. Und wenn Faeser und Baerbock mit Scholz-Machtwort über die Hessen-Wahl gekommen sind, geht das hinterhältige Spiel weiter.

Die führende SPD-Kandidatin zu den EU-Parlamentswahlen, Katarina Barley, sprach passend von der Krisenverordnung als „Achillesverse des Asylpakets“, die dazu führe, dass „wir am Ende denselben chaotischen Zustand herstellen, nur eben dann von EU-Recht gedeckt“. Aber geht eígentlich noch mehr „Chaos“ in der EU-Asylpolitik als jetzt gerade? Hatte sich nicht sogar Kanzler Scholz über die vielen „Mittelmeer-Flüchtlinge“ im deutschen Asylsystem gewundert? Warum haben Baerbock, Faeser und Co. solche Angst vor einer EU-Krisenverordnung, die unter anderem von der liberal-konservativen Regierung in Schweden vorangetrieben wurde.

Es wird also wohl nichts werden mit ordentlichen Grenzkontrollen zu Polen und Tschechien. Das Höchste der Gefühle wird sein, dass die Kollegen im Osten und Südosten den deutschen Nicht-Grenzbeamten erlauben werden, gelegentlich die gemeinsamen Grenzen zu passieren, um dann einzelne Transporter noch vor dem Grenzübertritt zurückzuschicken. Was erhofft man sich – als einfacher Beobachter – von solchen Maßnahmen? Nicht allzuviel. Welcher Schlepper wird sich von solch einer windelweichen Maßnahme abschrecken lassen? Er fährt schlicht einen Bogen und kommt dann irgendwo anders über die Grenze, wo gerade keine „mobile Grenzkontrolle“ stattfindet.

Eine Verminderung der Asylanträge in Deutschland ist nicht geplant

Das Ziel der Innenministerin und ihrer Riege wäre damit wiederum erreicht: Keine Verminderung der Asylanträge in Deutschland, und eine weitere Überlastung deutscher Kommunen wird damit sicher ins Werk gesetzt. Was sie sich bloß davon versprechen…

Die Bild veröffentlicht derweil sogar den vertraulichen „Hintergrund“, den ein Ministeriumssprecher dem Blatt übermittelte. Das könnte man als Kampfansage an die Ministerin verstehen: Die Bild ramponiert ihr Verhältnis zu einem zentralen Ministerium. Nancy Faeser dürfte nicht mehr lange an dessen Spitze sitzen. Nach der Hessen-Wahl ist Zahltag.

Letztlich scheint die Berliner Dreier-Koalition sogar einig, was die Ablehnung der Ausweitung wirklicher Grenzkontrollen angeht. Es ist die grüne Co-Fraktionschefin Britta Haßelman, die weitere (oder gar jegliche?) stationäre Grenzkontrollen ablehnte, in dem Moment, da sich Faeser zu ihnen durchgerungen zu haben schien. Auch FDP-Fraktionschef Christian Dürr meinte allerdings, solche Kontrollen könnten allenfalls eine „Notfallmaßnahme“ sein.

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Kommentare ( 45 )

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omma boese
1 Jahr her

durchaus ernst gemeinte frage
wer schützt bis heute merkel davor, für ihre eklatanten gesetzesbrüche
vor gericht gestellt zu werden!?!
….

Widerborst
1 Jahr her

Wenn Ausreisepflichtige nicht ausreisen müssen, wieso müssen Steuerpflichtige dann eigentlich Steuern zahlen?
Ich frage für einen Freund.

Gerhart
1 Jahr her

Man muß das kontextualisieren. Das alles kann man doch nur vor dem Hintergrund der Fraktionen im Bundestag sehen, oder ? Davor hat Frau F. doch Angst, da durchzufallen.

Babyboomer
1 Jahr her

Bitte korrigieren: Achillesverse

IJ
1 Jahr her

Der Titel erweckt den Eindruck, dass Nancy Faeser erst kürzlich angefangen hat zu täuschen und zu tricksen. Ich glaube das nicht. Ich glaube vielmehr, dass ihre Charakterlosigkeit und bedingungslose Bereitschaft zu täuschen und zu hintergehen ihr eigentlicher Karriere-Booster in der SPD war und ist.

Der kleine Muck
1 Jahr her

Für ihr Aussehen kann sie ja nichts, aber manchmal habe ich den Eindruck, dass unangenehmes Gedankengut seinen Weg nach aussen findet.

ketzerlehrling
1 Jahr her

Flintenuschi löscht Emails, Nancy frisiert Statistiken und Märchen-Robert streicht ganze Passagen über den Betrieb und Nutzen von AKW´s. Warum nicht? Der blöde Bürger muss nicht alles wissen, versteht er ohnehin nicht, weiss nicht ,was gut für ihn ist (wobei dies leider auf viele zutrifft), wäre nur belastet in seinem schweren Alltag usw. und sofort.

Sabine W.
1 Jahr her

Warum heißt es immer, man spiele den ‚Rechten‘ in die Hände, wenn man diesen illegalen Migrationswahnsinn eindämmen würde? Macht es doch wie die Dänen! Unter einer SOZIALDEMOKRATISCHEN Regierung (Mette Frederiksen) wurden Maßnahmen beschlossen wie: Kein Integrations-/Sprachkurs – keine Sozialleistungen; abgelehnter Asylantrag – nur noch Sachleistungen; bei Grenzübertritt Abnahme des Schmucks (und bestimmter Geldbeträge) – als Pfand für die Bearbeitungs- und Vorschussleistungen für den Aufenthalt in Dänemark; höhere Strafen für Gesetzesübertretungen; ab 30% Migrantenanteil in Stadtvierteln/Wohnhäusern – Zwangsumsiedlung in andere Bereiche. Ergebnis: Die ‚Rechten‘ sind in Dänemark auf Fernerliefen geschrumpft und kaum ein Migrant versucht sein Glück mehr dort. Zwei Fliegen… Mehr

WokinesIn
1 Jahr her

Faeser lügt und betrügt scheinbar, dass sich die bekannten Balken biegen. Ich rate dazu mal das Video „Faeser manipuliert Statistiken und täuscht das Land“ zu suchen und anzusehen.
Wenn das stimmt, was da zu sehen ist (dass die aus dem hohlen Bauch heraus rechtsextreme „Angriffe auf Flüchtlingsheime“ erfindet), dann ist die Frau definitiv nicht mehr haltbar – in keinem Amt.

Last edited 1 Jahr her by WokinesIn
Kaltverformer
1 Jahr her

Die Deutschen haben sich ihre Politiker wahrlich verdient. Wer glaubt, dass das unsere freiheitlich, demokratische Gesellschaftsform vom Himmel gefallen ist und keiner Pflege bedarf, der hat das linksgrüne Bildungssystem erfolgreich absolviert.
Der endgültige Lackmustest ist die Wahl in Hessen. Wenn dieser Totalschaden eines Innenministers mehr als 1% der Stimmen erhält, weiß man, dass die Deutschen ganz bewusst in den Abgrund springen wollen.

Ohanse
1 Jahr her
Antworten an  Kaltverformer

Bin schon Ihrer Meinung, aber „die Hessen“ sind nun wirklich nicht „Die Deutschen“. Es gehört ein bißchen mehr dazu, als einfach nur die Staatsbürgerschaft zu besitzen. Es muss beispielsweise der Wille vorhanden sein, Deutschland als Ganzes zu sehen und zu behandeln. Bei manchen alten und neuen Volksgruppen besteht da ein erhebliches Defizit. Aber Sie haben vollkommen Recht: Wenn die Hessen sich als Deutsche sehen, dann lassen sie bei der bevorstehenden Landtagswahl die Lebensplanung von Nancy Faeser mit einem lauten Knall auf ewig platzen. Für Hessen und für Deutschland.