Mit quietschbuntem Klamauk hat sich die IAA in diesem Jahr über Wasser halten können. Die Veranstalter feiern den Erfolg, obwohl die Autohersteller bereits lange Gesichter machen, weil China Deutschland den Rang abläuft.
Die IAA 2023 in München hat ihre Pforten geschlossen, „Open Space“ in Form der schönsten historischen Plätze der bayerischen Landeshauptstadt gehören wieder Einheimischen und Normal-Touristen.
Wie stets nach Ende seiner Automessen hat der Verband der Autoindustrie (VDA) als Veranstalter – neben Messe München und Stadtrat – umgehend den Erfolg der einwöchigen Veranstaltung in den höchsten Tönen gelobt und bejubelt: „IAA MOBILITY 2023: Mobilitätsfestival in München begeistert und fasziniert mehr als eine halbe Million Menschen.“ Und hat dabei geflissentlich alle negativen Begleiterscheinung der Automesse beiseitegelassen.
Kein Wunder, denn die Devise der diesjährigen IAA hieß: „Verbrenner raus, Elektroauto rein!“ Und Petrol-Heads und Elektromobiliät-Skeptiker sahen sich bestätigt: Batteriereichweiten, KW-Verbräuche, Ladezeiten und KW-Ladekapazitäten, kurz Electric Only faszinieren in der Realität das breite Publikum nicht, sondern lediglich Umweltfreaks und Klima-Politiker. Es dominierten eine Vielzahl junger chinesischer Hersteller von Elektroautos, die den deutschen Platzhirschen allerorten die Show stahlen.
Andererseits ist es dem VDA immerhin gelungen, mit einem gekonnten und bestens organisierten, quietschbunten Info- und Unterhaltungsprogramm rund um das Thema Mobilität die IAA vorerst zu retten. Sonst wären nicht 500.000 Besucher aus dem In- und Ausland gekommen. Dabei dürften die Attraktivität Münchens als bayerische Metropole und der strahlende Himmel eine wichtige Rolle gespielt haben – sowie das „Mobilitäts-Festival“.
Letzteres aber nicht wegen seiner einseitigen Ausrichtung auf Elektroautos; die sind nur als fahrbare Kommunikations- und Unterhaltungsobjekte von Interesse und für Motoren- und Hochleistungsfreaks völlig unsexy. Das Publikum strömte vor allem wegen der Info- und Entertainment-Veranstaltungen für die Familien und die Jüngsten, die Kulturbühne mit internationalen Gesangstars, dazu Oldtimern und Rennwagen zu den Ständen. Für die Radfahrer gab es Probefahrten im Englischen Garten sowie Fahrradwaschanlagen.
Manche behaupteten sogar, das Fahrrad sei der heimliche Star der diesjährigen IAA gewesen. Die eigentlichen Messehallen mit Bundeskanzler Olaf Scholz als prominentestem Besucher zur Eröffnung blieben nur Fachbesuchen vorbehalten. Sie waren wesentlich ausgedünnter besucht. Lange Gesichter bei den Ausstellern waren die Regel.
Für den VDA dagegen war das Festival der Mobilität ein voller Erfolg: „München (wurde) zum Zentrum der Zukunftsmobilität und lockte faszinierte Besucherinnen und Besucher aus aller Welt auf die Leistungsshow der Innovationen auf dem Messegelände und die Mobilitäts-Show unter freiem Himmel in der Innenstadt. Mehr als 500.000 Menschen kamen zur IAA MOBILITY 2023, allein am Samstag besuchten über 100.000 Menschen den Open Space.“
Dazu in Kurzform aus der Pressemitteilung des VDA: „Besucheransturm auf IAA MOBILITY 2023: Begeisterung und Faszination für die Mobilität der Zukunft – Branche präsentiert Leistungsshow der Innovationen mit mehr als 300 Weltpremieren und Neuheiten – Rekordwerte bei der Internationalität von Ausstellern, Rednern, Gästen und Journalisten – Über 3.700 akkreditierte Journalisten aus 82 Ländern – Internationale Berichterstattung steigt über 70 Prozent im Vergleich zu 2021 – Besucherumfrage: 92 Prozent bewerten IAA MOBILITY als ausgezeichnet bis gut, zwei Drittel der Besucherinnen und Besucher unter 40 Jahre alt.“
Und mehr noch: „Die diesjährige IAA MOBILITY 2023 war (…) wegweisend für die Mobilität der Zukunft. Die deutsche Automobilindustrie ist selbstbewusst und zeigt sich entschlossen – wir sind bereit für die Herausforderungen der Zukunft. Wir sind zuversichtlich, mit unseren Innovationen im weltweiten Wettbewerb die Standards zu setzen. Die IAA MOBILITY ist ein Aufbruchssignal, die Automobilindustrie zeigt die Willensstärke und die Innovationsfähigkeit, die es braucht, um die Transformation zu einer gemeinsamen Erfolgsgeschichte zu machen. Das ist der Spirit, der von München in die Welt geht.“
Denn: „Die IAA MOBILITY kam bei den Besucherinnen und Besucher sehr gut an, so das Ergebnis einer Befragung der Gelszus Messe-Marktforschung GmbH. 92 Prozent bewerten die IAA MOBILITY mit ausgezeichnet bis gut. 94 Prozent der Befragten würden die IAA MOBILITY weiterempfehlen. Für den Großteil der Besucherinnen und Besucher stand das Auto im Vordergrund des Interesses; mehr als ein Viertel der Befragten kam wegen der ausgestellten Fahrrad- und Mikromobilität. Die IAA MOBILITY spricht insbesondere ein junges Publikum an – 64 Prozent der Besucherinnen und Besucher waren unter 40 Jahre alt. Auch rund 89 Prozent der Fachbesucher bewerteten das Erlebnis und die Atmosphäre der IAA MOBILITY als ausgezeichnet bis gut. Die Internationalität der IAA MOBILITY bewerten knapp 92 Prozent der Aussteller, Journalisten und der Besucher als ausgezeichnet bis gut.“
Schließlich, so Hildegard Müller, Präsidentin des VDA: „Die Bilder, die in den letzten Tagen aus München in die Welt gesendet wurden, zeigen, dass wir mit Zuversicht in die Zukunft blicken können und dass die deutsche Automobilindustrie ihre Mission – mit Innovationen und Leidenschaft die Menschen für ihre Konzepte und Lösungsansätze zu begeistern – mit voller Kraft angeht. Sie dokumentieren zugleich, dass wir entschlossen sind, dass Deutschland auch in Zukunft Autoland bleibt. Autoland im Sinne des Klimas, der Menschen und des Wohlstands.“
Bleibt nur die Hoffnung, dass die Umweltpolitik nicht auch noch die Elektroautos verbietet, weil es Grünstrom auf Jahrzehnte hinaus in Deutschland nicht genügend geben wird.
Das Finale der IAA endete trotz aller vorheriger Proteste bunt und friedlich. Die Planungen für die IAA 2025 in München hat der VDA bereits aufgenommen, Stadtrat und Messe München machen mit.
Fazit der IAA 2023: Alle waren zufrieden – Veranstalter, Polizei, Publikum. Nur die deutschen Autohersteller nicht. Die mussten ihre frühere Poleposition an die chinesischen Hersteller und Newcomer abtreten. – Und das war wohl nicht im Sinne der Erfinder.
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Wenn Sie in dem Beitrag Besucherinnen und Besucher durch Genossinnen und Genossen ersetzten, dann klingt das doch schon nach SED Parteitag. Dabei braucht man heute nur mal in die Auto-Bild zu schauen, dann weiß man, dass die Reise nach München sinnlos ist. Dass 94 % der Befragten die Messer weiterempfehlen würden, klingt ebenfalls nach DDR Wahlergebnis. Insgesamt ein Beitrag, der aus der Alpen-Prawda stammen könnte. Da kann ich auch gleich Tagesschau gucken.
Und wie schaut’s bei den Brummis aus? Ojeminee. Hiesige Brauerei wartete zwei Jahre auf 12t Elektro-LKW (Leergewicht) für 200.000 Euro zum Getränkeliefern im Stadtbereich (echt wahr). Verkabelung der firmeneigenen PV nun aber zu schwach zum Laden des Wunderautos. Dickere Kabel sollen es richten. Oder: Ein 32t Elektro- Betonmischer-LKW (für max. 9 Kubikmeter Frischbeton, Hersteller SanyGroup China, über Putzmeister D): schlappe 390.000 Euro, (190.000 davon zahlt der Steuerzahler) läßt den CO2-„Ausstoß“ auf fast „Zero“ sinken und fährt lt. Fahrerurteil „sehr schön und direkt und zudem extrem leise“. Nach 2 Wochen Test im Betonwerk: Geeignet für Kunden innerhalb 10 km Radius bei… Mehr
Rot Grün insistiert auf Totalüberflutung mit Migranten aus allen Armutsregionen des gesamten Planeten, insbesondere Afghanistan, aus dem Riesenkontinent Afrika, arabischen Ländern, Türkei.
Diese neue Klientel wird bestehen auf Bestückung mit Autos (grosse SUVs), um damit die Familien zu transportieren. In ihrer Heimat können sie e- Autos nicht aufladen, also Verbrenner Motoren.
Deutsche zahlen so viel Steuern, dass der Kauf neuer Autos ein paar Jahre verschoben wird, ausserdem wird von den Deutschen neue Heizungsanlage verlangt.
Aber, man ja mal sich in YT über IAA informieren.
Auch der VDA ist mittlerweile völlig neben der Spur, blendet die Realitäten völlig aus und folgt damit brav der Regierung.
Eine Internationale Automobilausstellung auf der Fahrräder ausgestellt werden diskreditiert sich schon mal aufs Peinlichste. Dann sollen sie doch das Wort Automobil streichen und es in grüne Ausstellung für irgendetwas oder ähnlich umbenennen. Die dort befragt wurden waren mit Sicherheit keine wirklichen Automobilinteressenten, sondern wollten sich nur von belanglosen Showeinlagen berieseln lassen! Aber das zu bemerken überfordert die von der Wirklichkeit entrückte Frau Müller mit Sicherheit!