Das vorläufige Desaster des Offshore-Klimakomplexes

Das Wort vom Beben, von der Krise macht sich in der Offshore-Branche breit. RWE-Chef Markus Krebber warnt, dass sich in der Branche „der perfekte Sturm“ zusammenbraue. Und das Beben hat gerade erst angefangen.

IMAGO

Gerade eben konnte sich das durch und durch grüne ZDF vor Jubel kaum halten: „Es ist eine gute Nachricht für alle Stromkunden: Die erste Versteigerung von vier Flächen für Offshore-Windparks in Nord- und Ostsee durch die Bundesnetzagentur hat einen Erlös in Höhe von 12,6 Milliarden Euro erbracht.“ Dreist framend behauptete das ZDF, dass dieser Erlös „den Stromkunden zu Gute“ käme. Bei aller Begeisterung hatte das ZDF nicht nur vergessen zu erwähnen, welchen Stromkunden es zu Gute käme, sondern auch, dass diese gefeierte hohe Summe den Stromkunden allgemein, besonders aber der Industrie auf die Füße fallen wird, denn natürlich werden die hohen Lizenzgebühren auf die Strompreise umgelegt.

Und so sieht es in Wahrheit aus: Der Staat nimmt 12,6 Milliarden ein, die Firmen legen diese Summe auf die Strompreise um, die der Stromkunde bezahlt, während der Staat die 12,6 Milliarden ausgibt. Nur wofür? Vielleicht für die 2,6 Milliarden Euro an Kindergrundsicherung, vielleicht 10 Milliarden für Habecks Wasserstoff-Projekt in Namibia, vielleicht für die Ansiedlung einer Chip-Firma oder für die Schaffung einer neuen Agentur im Bereich erneuerbarer Energien oder für den Netzausbau, der laut ZDF mehr als 100 Milliarden Euro verschlingen soll. Auch das stimmt so nicht ganz, denn bisher wird zwar eine Summe von 128 Milliarden Euro genannt, doch sind damit nur die Kosten der Trassen geschätzt, nicht aber die der Verteilernetze.

Zu teuer
Vattenfall sagt großes Windpark-Projekt in der Nordsee ab
Doch nun meldet sich wie immer bei den allzu hoch und dann noch in verkehrter Richtung fliegenden Plänen der Ampel die Wirklichkeit zurück. Der Weltmarktführer im Bereich Offshore-Windenergie, der im dänischen Fredericia ansässige Konzern Ørsted sorgt laut AKTIONÄR für „ein Beben in der Windkraft-Branche“. Der Konzern, der noch vor kurzem den kraftstrotzenden Akteur gab und auch so wahrgenommen wurde, musste nun eine Wertberichtigung von 16 Milliarden Dänische Kronen, ca. 2,1 Milliarden Euro vornehmen. Für Brancheninsider „sei noch nicht ganz klar, ob die in Aussicht gestellte Summe von 16 Milliarden Dänische Kronen bereits das denkbar schlechteste Szenario sei“.

Aber auch Vattenfall führt ein großes Offshore-Windprojekt in Großbritannien nicht weiter. Das Wort vom Beben, von der Krise macht sich in der Offshore-Branche breit. Markus Krebber von RWE warnt, dass sich in der Branche „der perfekte Sturm“ zusammenbraue. Den Konzernen laufen angesichts steigender Zinsen, der Inflation sowie Lieferverzögerungen und Lieferproblemen die Projekte finanziell aus dem Ruder. Wieder einmal tut sich ein Philippinengraben zwischen den Ausbauzielen und den Produktionskapazitäten auf.

Eine Zahl verdeutlicht das Dilemma: Um die Nachfrage von Konzernen wie Vattenfall oder Ørsted zu befriedigen, müssten im Jahr Offshore-Windturbinen mit einer Kapazität von 20 Gigawatt bereitgestellt werden, aber es werden im Jahr nur Anlagen mit einer Gesamtkapazität von 7 Gigawatt hergestellt. Bis 2030 sollen in Europa Offshore-Anlagen mit einer Gesamtleistung von 60 Gigawatt errichtet werden, doch bis jetzt existieren nur Anlagen mit einer Gesamtkapazität von 32 Gigawatt.

Die Lücke, die sich jetzt bereits zwischen Nachfrage und Produktionskapazitäten auftut, wird sich ab 2025 vergrößern. Dirk Briese vom Marktforschungsunternehmen Trendresearch sagte dem Handelsblatt: „Die Ausbauziele für Windenergie 2030 sind nicht zu erreichen. Weder in Deutschland noch international.“

Denn auch bei den Turbinenherstellern sieht es nicht rosig aus. Siemens Energy beispielsweise fuhr im letzten Quartal im Bereich der „Erneuerbaren Energien“ einen Rekordverlust von knapp 3 Milliarden Euro ein, bis Ende September erwartet der Konzern Verluste von 4,3 Milliarden Euro. Verlustbringer ist die Sparte Siemens Gamesa Renewable Energy, die Windkraftanlagen produziert. Siemens-Energy-Boss Christian Bruch rettet sich auf die Hoffnung, dass die „starke Leistung der übrigen Geschäftsbereiche“ ihm das Vertrauen in die Fähigkeit des Unternehmens gibt, „Geschäfte wieder wirtschaftlich erfolgreich aufzustellen“. Noch fängt der Konzern den notorischen Verlustbringer Gamesa durch Quersubventionierung auf. Doch wie lange das funktioniert und für Siemens Energy tragbar ist, wird man sehen. Gamesa schreibt Rekordverluste, obwohl Deutschland den Bau von Windparks in abenteuerlicher Weise vorantreibt.

Die Wasserstoff-Utopie
RWE will nur mit Subventionen in Wasserstoff investieren
Und das Beben, von dem RWE-Chef Krebber sprach, hat gerade erst angefangen. Die schlechte Nachricht lautet, dass die Ampel keine Schulden scheuen wird, um die hohen Investitionen in den Turbinenbau und die steigenden Kosten für die Windkraft-Branche durch Subventionen und Förderungen aufzufangen und mithin das unternehmerische Risiko so weit es irgend geht zu minimieren.

Die Branche barmt nicht umsonst – denn sie weiß, dass sie damit viel erreichen kann. Allein die Drohung, die Klimaziele nicht erreichen zu können, öffnet nicht nur das deutsche Staatssäckel, sondern überzeugt den Wirtschaftsminister und den Finanzminister, jeden Schuldschein in jeder Höhe zu unterschreiben. Denn die „Klimaziele“, egal wie sinnvoll oder absurd sie sind, müssen erreicht werden, koste es die Deutschen, was es wolle.

Die gute Nachricht in all dem lautet, dass Zeit gewonnen wird, in der hoffentlich Wissenschaftler den Mut finden, der Wissenschaft zu dienen und konsequent das Risiko und die Auswirkungen für die Flora und Fauna der Meere durch die brutale Verspargelung der Küsten zu untersuchen. Erste Ergebnisse deuten nämlich an, dass die Verspargelung der Küsten zu einem großen Umweltverbrechen, das auch das Klima beeinträchtigt, führen könnte.

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Kommentare ( 80 )

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Franjo
1 Jahr her

Also ich fühle mich von „der Politik“ momentan einfach nur noch verarscht um es mal deutlich zu sagen. Kommt von diesen Idiot…äh Ideologen eigentlich noch irgendwann etwas mit Hand und Fuß. Irgendetwas durchdachtes das auch noch gut ist für das deutsche Volk, für unsere Heimat??? Selbst für die Umwelt ist anscheinend auch nix Gutes mehr dabei.
Ich denke wenn man sagt die jetzigen Politiker Feinde des deutschen Volkes sind sagt man nichts verkehrtes

89-erlebt
1 Jahr her

Wie wunderbar doch all die Windjammer Strom liefern, kann man schon wieder (es gab eine etwas luftige Unterbrechung von 3 Tagen) in der täglichen Statistik ablesen. Strom von Windjammern liegt wieder im Bereich von 0 – 1 GW ( bei Bedarf von ca 60 GW) – man darf das Ganze auch Multiplikation mit Null nennen. Da helfen auch keine noch so tausende SinnlosRotoren. Schuld ist mal wieder das Wetter, das mit einer stabilen Hochdruckwetterlage 3-4 Stunden am Tag Solarplatten zum Erzeugen bestrahlt.

Dellson
1 Jahr her

Spätestens wenn bei den ganzen grünen Duracell Klatschhasen die Batterien gewechselt werden müssen, wird die Schmallippe Küchenmeister. Dann kommt das Erwachen, denn dabei muss man ja selbst arbeiten, Hand anlegen. Ach Gott wie ulkig, da gibt es noch Menschen die mit ihrer Hände Arbeit ihr Brot verdienen! Wie irre ist das denn, das hat man ja selbst noch nie gemacht. Die erneuerbaren Energien werden dem Volk durch ihre Anti Physiker, Politik Troubadixe als Perpetuum mobile angepriesen, d.h. die Sonne und der Wind schicken keine Rechnungen usw. Die Wahrheit ist aber, die Energieunternehmen schicken die Rechnungen und die sind die höchsten… Mehr

Juergen P. Schneider
1 Jahr her

Die Deutschen sind immer noch mehrheitlich von der Richtigkeit der gescheiterten Energiewende überzeugt. Es muss wohl noch viel mehr schiefgehen, bis der Mehrheit unserer links-grün gehirngewaschenen Mitbürger dämmert, dass sie sich haben belügen lassen. Den Corona-Schwachsinn haben sie mehrheitlich ja auch geglaubt, viele meinen heute noch, die Genplörre habe sie gerettet. „Keine Lüge kann grob genug ersonnen werden, die Deutschen glauben sie.“ (Napoleon)

Proffi
1 Jahr her

Wegen des seit 8 Jahren kaum stattfindenden Anstiegs der mittleren Welttemperatur (wie auch immer man das gemessen haben will), werden die unsinnigen Klimaziele ohnehin erreicht.

TschuessDeutschland
1 Jahr her

Die Zerstörung der Nordsee durch „Die Grünen“ hat Tradition. Der hochbelastete ausgebaggerte Schlick aus dem Hamburger Hafen wurde elegant im „Biosphären-Reservat“ Wattenmeer entsorgt. „Umweltminister“ in Schleswig Holstein war ein gewisser Robert Habeck. So viel Flexibilität qualifiziert für höhere Aufgaben. Was von der Nordsee noch übrig ist wird durch tausende Tonnen Stahlbeton im Meeresgrund, Infraschall und die irren Vibrationen der Windräder restlos platt gemacht.

Wenn „Die Grünen“ mit Deutschland fertig sind ist nix mehr davon übrig.

Ingolf Paercher
1 Jahr her

Ich erlaube mir, auf eine Mißverständlichkeit hinzuweisen. Es geht um die zu installierende Gesamtkapazität aller WKAs, eine Einzelturbine liefert zwischen 5 und 15 MW Nennleistung. Offshore werden üblicherweise die 15 MW- Teile verbaut.Um also die 60 GW zu erreichen, fehlen noch 28 GW oder überschlägig fast 1900 Windmühlen. Samt Fundament, Verkabelung, Umspannwerken, Wartungslogistik, etc. Das wären bis 2030 höchst ambitionierte knapp 270 pro Jahr. Nu ist es nicht so, daß man wie beim Strand einfach einen Sonnenschirm in den Sand rammt und aufspannt, sondern man braucht jede Menge Spezialausrüstung. Über deren Verfügbarkeit weiß ich nichts und bei den Fertigungskapazitäten erwachsen… Mehr

Martin Buhr
1 Jahr her
Antworten an  Ingolf Paercher

Die 4130 Anlagen , die vonnoeten sind , um das Aequivalent von 1900 solcher unter Nennlast zu bilden , erscheint mir beinahe schon optimistisch . Aber darauf will ich gar nicht hinaus . Schon jetzt werden zeitweise Ueberkapazitaeten erzeugt , die ans Ausland geradezu als Strommuell entsorgt werden . Der deutsche Abnehmer bezahlt damit z.T. 500 Euro pro MWh abgenommenen Stroms fuer die Gnade seiner Nachbarlaender , fuer ihn diesen „Muell“ zu entsorgen . Dieser Muell sorgt nun dafuer , dass mittels Pumpwerken Wasser in die Vorratsbecken von Wasserkraftwerken befoerdert wird . Sollten die Deutschen aber heute nun ihre Ueberproduktion… Mehr

Ingolf Paercher
1 Jahr her
Antworten an  Ingolf Paercher

Entschuldigung, ich habe gerade nachgewiesen, daß es so einfach ist, die Nichtmachbarkeit zu errechnen, die durch jeden Fünftklässler nachvollzogen werden könnte, egal was Vattenfall sagt. Genauso absurd wäre der Vorschlag, um die hohen Kosten für die Raumfahrt- Raketen zu vermeiden, doch besser einen Turm mit Aufzug in den Himmel zu errichten. Daß das Quatsch ist, sollte ebenso jedes Kind wissen, auch wenn das SpaceX sagen würde. Daß es so einfach ist, Unfug zu entlarven, kann nur eines von beidem bedeuten: Entweder sind alle Ministerien mit Leuten besetzt, die nichtmal das Bildungsniveau von Fünftklässlern haben oder man belügt uns wissentlich.Oder auch… Mehr

Christian S.
1 Jahr her

Das werden die Nachbarländer wohl auch nicht machen… die stellen einige auf, damit es so aussieht als das diese sich anstrengen würden… und bauen parallel neue KKW’s…

Zefixunsglands
1 Jahr her

Wir hatten in meinem Heimatdorf, in Ufr. vor ca. 6 Jahren ein Unwetter, wie es nach Aussage des ältesten Mannes ( 103 J ) noch nie gegeben hat. Fast eine Std. sündflutartigen Dauerregen, mit schwersten Überschwemmungen im Dorf. Schaut man sich die Gegend an ( unterfränkische Platte ) mit fruchtbarsten Böden, sieht man, daß alles mit Windrädern umstellt ist. In der Physik weiß man, daß, wenn man aus einem System Energie abzapft, die Energie anderswo fehlt, weil sie sich nicht erneuern kann. Wenn man also aus der Luftströmung Energie, die für den Transport von Wolken, sprich Feuchtigkeit, wegnimmt, dann kommen… Mehr

Martin Buhr
1 Jahr her
Antworten an  Zefixunsglands

Ein Verbrechen der Menschheit an der Schoepfung , das sehe ich auch so . Sprengungen und Grabungen allein fuer die Widerlager dieser unansehnlchen Monster . Bodenverdichtungen und -entgasungen , um bis zu – je nach Hoehe – 5000 Tonnen Beton unterzubringen ( die bei spaeterer Entsorgung im Boden verbleiben ) . Bis zu 80% der Windgeschwindigkeit kostet eine Anlage , was bedeutet , dass 80% der Luftmasse mit 80% der Luftgeschwindigkeit zu Buche stehen . Q=m x v zum Quadrat = 0,8 x 0,64 = 0, 512 . Die kinetische Energie verringert sich somit um eine Dreierpotenz . Aber nicht… Mehr

Hannibal ante portas
1 Jahr her

„Klimaziele“ Übrigens sind „Klimaziele“ sinnfrei, wenn der Chinese u.a. das zigfache zusätzlich mehr emittiert, was wir hierzulande je einsparen können. Einfachste Mathematik.