Soros-Stiftung vor Rückzug aus EU: Grund zur Freude oder zur Sorge?

Die Open Society Foundations von George Soros verkündeten ihren Rückzug aus der EU, da diese selbst hinreichend in Menschenrechte, Demokratie und Vielfalt investiere. Dennoch werden viele NGOs ihren finanziellen Gürtel wohl enger schnallen müssen.

© Olivier Hoslet/AFP/Getty Images
George Soros, Founder and Chairman of the Open Society Foundations arrives for a meeting in Brussels, on April 27, 2017

Wie bereits im TE-Wecker berichtet, verkündeten die Open Society Foundations (OSF) von George Soros ihren weitestgehenden Rückzug aus der EU. Die Stiftungen des Milliardärs Soros beschlossen dabei „einen radikalen Strategiewechsel“ und wollen in Zukunft ihre Aktivitäten auf andere Weltteile konzentrieren.

Bereits 2018 hatten sich die OSF aufgrund eines „zunehmend repressiven politischen und rechtlichen Umfelds“ aus Ungarn zurückgezogen und ihren europäischen Sitz damals nach Berlin verlegt. Ungarns Staatspräsident Viktor Orbán und seine Partei Fidesz hatten die Aktivitäten der OSF über viele Jahre heftig kritisiert. Während es vor diesem Hintergrund verlockend erscheint, den Rückzug aus der EU als einen Teilerfolg gegen die Lenkung des politischen Klimas durch mächtige NGOs zu sehen, könnte der Rückzug aber im Gegenteil bedeuten, dass die OSF ihre Arbeit insofern als erledigt betrachten, dass sie nun die Verwaltung an andere Instanzen übergeben können.

Denn die OSF begründen den Entschluss damit, dass die EU-Institutionen und -Regierungen ohnehin beträchtliche Mittel für Menschenrechte, Freiheit und Vielfalt aufwenden. Damit decken die Regierungen der EU einen Großteil jener Aktivitäten ab, die ansonsten von den OSF finanziert wurden.

Sparmaßnahme oder Verlagerung der Ambitionen?

Der Rückzug darf aber sicherlich nicht als reiner Erfolg für die Soros-NGOs gewertet werden. Bereits im Juni verkündete der Soros-Erbe Alex Soros, der die Führung der OSF im Dezember von seinem Vater übernommen hatte, die Reduktion der Mitarbeiterschaft um 40 Prozent. Nun folgt mit dem Rückzug aus der EU die nächste Sparmaßnahme der Stiftungsgruppe, die jährlich mehr als 1,5 Milliarden Dollar ausschüttet.

Die freigewordenen europäischen Gelder werden, so die OSF, in Zukunft in Projekte in anderen Weltgegenden fließen. Alex Soros ließ sich in der Vergangenheit bereits öfter mit US-Präsident Joe Biden sehen und ihm werden politische Ambitionen im Umfeld der amerikanischen demokratischen Partei nachgesagt.

Allerdings bleiben die OSF Europa doch noch erhalten, lediglich nicht in der EU. Nicht-EU Mitglieder wie die Ukraine, Moldawien, Kirgistan und der westliche Balkan dürfen sich weiterhin auf „zivilgesellschaftliche Maßnahmen“ der OSF freuen.

Dennoch ist der Katzenjammer in der EU und bei NGOs groß. Die Financial Times berichtete, dass manche NGOs bereits dafür warben, die Entscheidung rückgängig zu machen, oder zumindest nicht alle Gelder abzuziehen. Auch Michiel van Hulten, EU-Direktor von Transparency International, sang das Hohelied auf die OSF, die von grundlegender Bedeutung für die europäische Zivilgesellschaft sei. Allerdings nicht nur für die Zivilgesellschaft, sondern auch für Transparency International selbst – die NGO bezog rund ein Viertel seiner Mittel direkt von den OSF.

Mit dem Rückzug der OSF aus der EU ist der Einfluss von NGOs noch lange nicht gebrochen, er dürfte aber doch symptomatisch dafür stehen, dass die Goldgräberstimmung, während der die NGOs auch hierzulande wie Pilze aus dem Boden schossen, womöglich an ein Ende kommt und selbst das philanthrope Füllhorn eines Tages versiegen könnte.

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Kommentare ( 43 )

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Regina Lange
1 Jahr her

Was soll er hier noch bewirken? Er hat doch sein Ziele erreicht. Abgewirtschaftet und umvolkt dümpelt insbesondere Deutschland dem Tod entgegen! Den Rest kann er getrost der Ampel überlassen, die kriegen das hin!

Ohanse
1 Jahr her

Wobei: Ist es in anderen Ländern überhaupt nötig, für Verblödung zu sorgen? Die Frage muss erlaubt sein, wenn man sich ansieht, was hier stündlich ins Land kommt. Spoiler: Gehirnchirurgen und Raketenwissenschaftler sind das nicht.

elly
1 Jahr her

Die OSF von Soros hat ihr Ziel erreicht, die EU mit Migranten geflutet, die NGOs mit Macht ausgestattet und die Steuerzahler müssen inzwischen alles bezahlen.
Soros und seine OSF können gehen.

C-H. H.
1 Jahr her

Es geht diesen angeblichen Philanthropen wirklich nur um genau eine Sache. Die Vermehrung ihres Besitzes. Hier ist scheinbar nichts mehr zu holen und wer seine Wette auf dieses Pferd gesetzt hat, der hat halt Pech gehabt. Loyalität ist in diesen Kreisen ein Schimpfwort. Ich freue mich darüber. Eine NGO nach der Anderen wird also zeitnah in sich zusammenbrechen und die ganzen hoch alimentierten Gutverdiener in diesen Läden müssen in Zukunft der Dreck fressen, den sie selbst produziert haben.

Dieter
1 Jahr her

Soros hat seine Saat gesäht: https://humansbefree.com/2017/11/list-of-soros-names-226-meps-in-europe-who-are-under-the-complete-control-of-george-soros.html (unter seinem Bild ist das PDF der EU Mitgleider auf seiner Zahl-Liste verlinkt) Hier die Liste der unterstützten und politisch durchsetzten Organisation: https://www.ngo-monitor.org/funder/open_society_institute_osi_/ https://thesaker.is/george-soros-open-society-foundation-unmasked-in-a-major-leak/ Soros hat zwar einen unbändigen Hass auf sein Geburtsland Ungarn (und damit wohlauch auf die EU), aber primär installiert er solche Organe , damit die die Politik – und damit die Wirtschaft – in seine gewünschte Richtung führen. …Und er damit die Finanzmärkte steuern und abkassieren kann… https://www.wochenblick.at/corona/soros-und-gates-kaufen-covid-schnelltest-erzeuger-auf/ Wenn er das nicht „über Bande“ spielen würde, würden insb. die US Finanzbehörden ihm Marktmanipulation nachweisen und seine Gewinne abschöpfen. So .. war es ja jemand „anderes“. Interessant… Mehr

haqus b.
1 Jahr her

Freut Euch nicht zu früh. Jetzt investiert er in Afrika. Hetzt dort die Leute so richtig gegen den Norden auf.
Mit seinem Geld kann er dort zehnmal mehr erreichen als in der EU.
Die EU läuft jetzt sowieso wie er das will.
Da sind keine Investments mehr notwendig.

Last edited 1 Jahr her by haqus b.
ChrK
1 Jahr her

Warum fühle ich mich bei dem Herrn immer an den Imperator aus Krieg der Sterne erinnert?

Fatmah
1 Jahr her

Ich sehe hierzulande immer weniger Demokratie, Oppositionsparteien werden als Nazis gebrandmarkt und sollen verboten werden. Äußerung der (falschen) freien Meinung wird als Hass und Hetze klassifiziert und mit Hausdurchsuchungen geahndet. Gewalttätige Organisationen die Demonstranten die für ihre Bürgerrechte auf die Straße gehen, mittels Gegendemonstrationen bei nahezu jeder Gelegenheit einschüchtern und/oder angreifen werden staatlich finanziert. Klimakleber die gegen Bezahlung Straftaten begehen, bleiben nahezu unbehelligt, weil sie grad politisch ins Konzept passen. Mittels Klimapanik werden immer neue Steuern und Abgaben eingeführt und von den Medien durch „Umfragen von den Bürgern als erwünscht“ vorgegaukelt. Bürger sind augenscheinlich nur noch zum Schröpfen und Abkassieren… Mehr

KorneliaJuliaKoehler
1 Jahr her

Da in Europa die diversen Geschäftsmodelle gewisser US-Oligarchen nach Jahrzehnten harter Arbeit zu einem Selbstläufer geworden sind, wenden sich die Misanthropen schon der nächsten fetten Beute zu. Diese
dürfte derzeit die ehemaligen Sowjetrepubliken und auch Russland sein. Die mit viel Geld und bewährtem Know-how dieser Oligarchen geförderten Destabilisierungsmassnahmen sollen auch dort den Weg für deren „Geschäftsmodell“ der Ausbeutung und Machtübernahme ebnen. Die Ukraine war nur der Anfang. Rein zufällig treiben in der Ukraine Herr Soros und seine Kumpels seit vielen Jahren ihre „Spielchen“.

Teresa
1 Jahr her

Es ist zu befürchten, dass Soros seine Agenten in Europa und Brüssel schon längst platziert hat.