Landgericht München: Grüne Trans-Politikerin darf Frauenrechtlerin nicht als TERF beschimpfen

Die Frauenrechtlerin Inge Bell wurde von der grünen Trans-Politikerin Maike Pfuderer als TERF beschimpft. Dagegen ist sie vor Gericht gezogen und hat gewonnen. TERF wird von Trans-Aktivisten abschätzig für Feministinnen verwendet, die zwischen Frauen und Trans-Frauen unterscheiden. Das Urteil könnte ein Präzedenzfall für ganz Deutschland sein.

IMAGO / Alexander Gonschior
Inge Bell, ehemalige stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Frauenrechtsorganisation „Terre des Femmes“, Tübingen, 22.11.2019

TERF ist ein abschätzig verwendetes Akronym der Trans-Bewegung. Es steht für Trans-Exclusionary Radical Feminism, auf Deutsch: „Trans-ausschließender Radikalfeminismus“. Das Wort richtet sich gegen Feministinnen, die sich ausdrücklich nur für Frauen einsetzen, und nicht für Trans-Frauen. Sie halten am Unterschied zwischen Mann und Frau, und ebenso an jenem zwischen Trans-Frau und Frau fest. Vertreter der Trans-Bewegung werfen solchen Frauenrechtlerinnen Diskriminierung vor. Die betroffenen Feministinnen wiederum sehen in der Bezeichnung „TERF“ eine frauenfeindliche Beleidigung und einen gegen sie gerichteten Kampfbegriff.

Das sieht auch das Landgericht München so, wie der dortige Richter erstmals klargestellt hat. Es könnte ein Präzedenzfall für ganz Deutschland sein. Die Frauenrechtlerin und ehemalige stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Frauenrechtsorganisation „Terre des Femmes“, Inge Bell, war zuvor von der Stuttgarter Grünen-Trans-Politikerin Maike Pfuderer als „TERF“ verunglimpft worden. Dagegen war die Feministin vor Gericht gezogen – mit Erfolg.

Begriffe wie „Nazi“, „faschistoid“ und „TERF“ oft in einem Atemzug genannt

Nachdem sich Bell 2021 in einem SPD-Talk kritisch zum geplanten Selbstbestimmungsgesetz der Ampel-Koalition geäußert hat, soll sie Pfuderer mehrmals online attackiert und beschimpft haben, berichtet die Feministin. Die Trans-Frau soll Bell verleumdet, als „TERF“ und „Feminazi“ beschimpft und ihr überdies Islamfeindlichkeit und gemeinsame Sache mit Rechtsextremisten unterstellt haben.

Im Interview mit Focus Online spricht die Frauenrechtlerin von „völlig falschen Tatsachenbehauptungen“. Dahinter stecke jedoch Methode: „Begriffe wie ‚Nazi‘, ‚faschistoid‘ und ‚TERF‘ werden dann gerne zusammen gegen alle verwendet, die abseits jeder Diskriminierung einzelne Facetten des Themas, etwa das geplante Selbstbestimmungsgesetz, kritisch hinterfragen wollen. Und damit keine Frau und kein Mädchen diese Beleidigungen ertragen muss, bin ich eben den Weg vors Gericht gegangen.“

„Trans-Sein ist kein Freibrief für Frauenhass“

Maike Pfuderer ist am Verhandlungstag nicht vor Gericht erschienen. Das Landgericht fällte ein sogenanntes Versäumnisurteil: „Jetzt ist es ihr unter Androhung von 250.000 Euro Ordnungsgeld oder Ordnungshaft untersagt, mich weiterhin als ‚TERF‘ zu beleidigen oder weiter zu behaupten, ich würde mit Rechtspopulisten auftreten“, unterstreicht Inge Bell.

Auf Facebook unterstreicht sie: „Frauenhass ist keine Meinung. Auch nicht, wenn er von Transfrauen kommt. Und eine Beißhemmung ihnen gegenüber befördert Täterschutz.“

Dieser Beitrag erschien zuerst bei exxpress.at.

Anzeige

Unterstützung
oder

Kommentare ( 62 )

Liebe Leser!

Wir sind dankbar für Ihre Kommentare und schätzen Ihre aktive Beteiligung sehr. Ihre Zuschriften können auch als eigene Beiträge auf der Site erscheinen oder in unserer Monatszeitschrift „Tichys Einblick“.
Bitte entwerten Sie Ihre Argumente nicht durch Unterstellungen, Verunglimpfungen oder inakzeptable Worte und Links. Solche Texte schalten wir nicht frei. Ihre Kommentare werden moderiert, da die juristische Verantwortung bei TE liegt. Bitte verstehen Sie, dass die Moderation zwischen Mitternacht und morgens Pause macht und es, je nach Aufkommen, zu zeitlichen Verzögerungen kommen kann. Vielen Dank für Ihr Verständnis. Hinweis

62 Comments
neuste
älteste beste Bewertung
Inline Feedbacks
Alle Kommentare ansehen
mlw_reloaded
1 Jahr her

Lesbische Transfrau, so viel Zeit muss sein. Also im Endeffekt ein Hetero-Mann mit Schizophrenie. Völlig plemplem.

Last edited 1 Jahr her by mlw_reloaded
Michael Westler
1 Jahr her

Trans bedeutet einen dekadenten nachzivilisatorischen Zustand der Unbrüderlichkeit anzustreben, so eine Art Postapokalypse. Also einen Angriff auf Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit – damit Streit, Gegensatz und Niedergang, alles was gegen eine Gemeinschaft ist. Sind immer ähnlich gestrickte Menschen, die einem sehr leid tun können.

MeHere
1 Jahr her

HASS UND HETZTE kommt zu 80% von den Linksbunten Bessermenschen … wirr im Geiste, verworren im Leben, unfähig einen klaren Gedanken zu fassen, immer im Irrtum
Mein Beileid

Querdenker73
1 Jahr her

Dass sich Gerichte – bei der ständig propagierten Überbelastung – mit solchem Müll überhaupt befassen: Unglaublich!

Michael W.
1 Jahr her

Die feministischen NGOs sind aber auch nicht Ihr Freund, sondern ebenfalls Ihr Feind! Wenn die sich kloppen, geht es immer gut für die Normal-Denker (ja, dazu gehören auch Schwule und Lesben!) aus! Egal, wer gewonnen hat, est ist immer 1:0 für „uns“.

Montesquieu
1 Jahr her

Dass man als verwirrte Persönlichkeit Hass auf diejenigen entwickelt, die über Klarheit und das Gefühl von Stimmigkeit verfügen, ist psychologisch bedauerlich, aber nachvollziehbar. Dass diese psychische „Notwehr“ heutzutage zumeist hemmungslos ausagiert werden kann, ist eine von unendlich vielen zeitgeistigen Symptomen. Hätte ein weißer cis hetero Kartoffel-Mann gegen entsprechende Verunglimpfungen durch eine nonbinär bunt volatile Person geklagt, wäre so ein Urteil wohl kaum gefällt worden. Aber dieses Urteil ist besser als gar keins. Jedwede Form von Einhegung ändert nichts mehr an der grundsätzlichen soziokulturellen Misere, aber sie macht es vielleicht ein Stückchen erträglicher. Gesellschaftliche Palliativpolitik halt. PS: warum bildet man nicht… Mehr

Last edited 1 Jahr her by Montesquieu
FratBiker
1 Jahr her

Eine wichtige Entscheidung. Man mag eine Hormonbehandlung, ja selbst eine geschlechtsangleichende OP hinter sich bringen, ein Geschlechtswechsel ist es dennoch nicht, denn im Ergebnis ist der „Patient“ steril. Es handelt sich demnach nicht um ein somatisches, sondern in erster Linie um ein psychisches Problem. In der Wohlstandsgesellschaft hat man verlernt, mit dem umzugehen, was man hat und das Beste daraus zu machen. Wenn man aber verlernt hat, sich selbst zu lieben, wird man auch andere nicht lieben können. Nicht das Gefangensein im angeblich falschen Körper ist die Erkrankung, sondern die psychische Störung, sich selbst anzunehmen. (parallel z.B. Bulimie) Auch dort… Mehr

lube
1 Jahr her

Mit was sich Gerichte so beschäftigen müssen. Schlage vor, dass beide Personen einfach ihren Blaufrau anziehen und arbeiten gehen.

Juergen P. Schneider
1 Jahr her

Die Regenbogenfraktion bekämpft sich gegenseitig und wählt den Rechtsweg. Da kommt noch einiges nach oder um es mit Danisch zu sagen: Das wird sicher lustig. Ich persönlich hoffe auf eine gute Show. Es kann ja auch sehr unterhaltsam sein, wenn die Transen, Diversity-Schwafler, Krawall-Feministinnen, TERFs und Regenbogen-Fuzzis mit den juristischen Dreschflegeln aufeinander losgehen. Der Kampf im Lager der Alphabet-Leute (LBQT…) verspricht für einen alten Chauvinisten wie mich sehr interessant und unterhaltsam zu werden. Gerne mehr davon. Lasst die Heiden ruhig toben.

fatherted
1 Jahr her

Komisch….aber als Kartoffel muss ich mich bezeichnen lassen? Das ist dann keine Beleidigung?

Julischka
1 Jahr her
Antworten an  fatherted

Wenn mich jemand „Kartoffel“ nennt, fühle ich mich nicht beleidigt! Warum auch, ich liebe Kartoffeln in ALLEN Varianten! Heute gibts bei uns Kartoffelgratin! Freu mich drauf!