Bei all den jüngsten Bemühungen von Markus Söder können die Schulen nicht außen vor bleiben. Gerne offensichtlich auch unter Einbeziehung von queeren Aktivisten bzw. Comedians. Und da spielen die Freien Wähler (FW) unter Kultusminister Michael Piazolo selbstverständlich mit. Im Juni wurde ein „Aktionsplan Queer“ angekündigt; er ist für 2023 mit 700.000 Euro dotiert.
Man kann durchaus Wetten abschließen auf die Mainstreamigkeit des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU). Allerdings dürfte sich bei Eintreffen der Wettprognose der Gewinn in Grenzen halten. Denn Söders Wendigkeit ist ziemlich ebenso sicher wie ein Amen in der Kirche. Ein Beispiel hat Söder erst kürzlich wieder geliefert. So wie Bundestagspräsidentin Bärbel Bas, Bundesinnenministerin Nancy Faeser und zuletzt Verteidigungsminister Boris Pistorius (alle SPD) den Bundestag bzw. ministerielle Dienstgebäude mit der queeren, quasi hoheitlichen Regenbogenflagge schmückten, tat Söder dies anlässlich des Christopher Street Days (CSD) in München am 24. Juni 2023: Er „schmückte“ seine Staatskanzlei ebenfalls mit dem Stofftuch.
Regenbogenmäßig geübt hatte Söder zusammen mit seinem damaligen CSU-Generalsekretär Markus Blume ja schon mal am 23. Juni 2021 beim Fußballspiel Deutschland – Ungarn: beide mit Regenbogen-Coronamaske.
Übrigens ging das Spiel gegen das angeblich homophobe Ungarn nicht 3:0 aus, wie Blume, mittlerweile bayerischer Wissenschafts- und Kunstminister, prognostiziert hatte, sondern 2:2. Deutschland schied schließlich im Achtelfinale nach einem 0:2 gegen England aus. Die Regenbogenmaske der Herren Söder und Blume war also kein Glücksbringer, eben so wenig wie die Regenbogenarmbinde der Innenministerin Faeser in Katar, wo die „deutsche“ Elf bei der Fußball-WM Ende 2022 bereits nach der Vorrunde die Koffer packen konnte.
Höchste Zeit, dachte sich nun Söder zusammen mit seinem braven Koalitionspartner der Freien Wähler, dass wir die Regenbogensache nun endlich von der Wurzel her anpacken – also pädagogisch und so. Am 14. Juni 2023 nun wurde ein „Aktionsplan Queer“ angekündigt; er ist für 2023 mit 700.000 Euro dotiert.
Da kann die Schule nicht außen vor bleiben. Gerne offensichtlich auch unter Einbeziehung von queeren Aktivisten bzw. Comedians. Und da spielen die Freien Wähler (FW) selbstverständlich mit. Kultusminister Michael Piazolo (FW) ließ am 13. Juli 2023 unter der Überschrift „Sexuelle Vielfalt und Toleranz: Comedy-Show thematisiert die Normalität des Andersseins“ verlauten: „Als sympathischer Aushilfslehrer Malte Anders ermöglicht der Kabarettist und Theaterpädagoge Timo Schweitzer Schülerinnen und Schülern ab der 8. Jahrgangsstufe einen humorvollen Einblick in das Thema Homosexualität und die Normalität des Andersseins … Die Kabarett-Show ‚Homologie mit Malte Anders‘ (Art Q e.V.) setzt ein wichtiges Zeichen gegen Homophobie, Mobbing und die Diskriminierung queerer Menschen. Das bayerische Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales stellt im nächsten Schuljahr aufgrund des großen Erfolgs und einer hohen Nachfrage nochmals für 50 bayerische Schulen bis zu 100 Aufführungen des Kabarett-Programms zur Verfügung. Im laufenden Schuljahr fanden schon mehr als 100 Aufführungen an über 60 Schulen für über 10.000 Schülerinnen und Schüler statt. Das Vorführungskontingent für Schulen in Bayern ist kostenfrei buchbar und erfolgt direkt per Mail über den Künstler.“ Kostenpunkt übrigens: Je Auftritt 640 Euro zzgl. Spesen. Getragen vom CSU-geführten Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales.
Der Aktivist und Comedian „Malte Anders“ aus Frankfurt, dem in Bayern ministeriell der Teppich ausgerollt wird, scheint ein pädagogisches Gigatalent zu sein. Auf seiner Website lesen wir unter „Ziele“ seiner Aktion: „Demokratieförderung, Gewaltprävention, Ausgrenzung, Diskriminierung und Mobbing vorbeugen und entgegenwirken, Radikalisierungs- und Extremismusprävention, Toleranz, Respekt und Verständnis gegenüber kultureller & sexueller Vielfalt aufbauen und stärken, Stärkung der eigenen Identitätsentwicklung, Auseinandersetzung mit eigenen Vorurteilen, eigene Grundrechte und Werte formulieren und die Rechte anderer respektieren lernen.“ Dazu gibt es dann noch folgende Information: „Das Programm ist für max. 150 Schüler*innen ab der 8. Jahrgangsstufe ausgelegt. Zeit: 60-minütige Comedy-Show mit 30-minütiger Aktionszeit zur Nachbereitung. Kosten: Pro Veranstaltung 640,- plus 7% MwSt (+ Fahrtkosten außerhalb Frankfurts). Lehrer*innen erhalten vorab Unterrichtsmaterial zur Vor- und Nachbereitung des Themas.“
Zum Schluss: Noch vor wenigen Jahren hätten wir die Hoffnung gehegt, dass solche Indoktrination von Heranwachsenden an Kirchen und Eltern scheitert. Wenn es nun aber heißt, dass dieses Programm bereits vor 10.000 Schülern präsentiert wurde, müssen wir unsere Hoffnung denn doch dramatisch herunterfahren. Es sei denn, die bayerische Landtagswahl wird am 8. Oktober 2023 zu einem Dämpfer für die CSU/FW-Koalition.
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Zitat: „haben Eltern keine Chance, ihr Kind von der Teilnahme fern zu halten, es sei denn, es erkrankt plötzlich“
Das wäre doch auch mal eine Chance, seinen Protest auszudrücken, wenn plötzlich die halbe Klasse krank ist. Vielleicht fangen dann die Verantwortlichen an nachzudenken.
Das klingt ja nach enormen Handlungsbedarf: „…setzt ein wichtiges Zeichen gegen Homophobie, Mobbing und die Diskriminierung queerer Menschen“. Da erlaube ich mir die Frage: leben wir in Zuständen, in denen der betreffende Bevölkerungsteil (ca. unter 5%) in ständiger Angst, Terror und Lebensgefahr vegetieren muss? Aus meinem täglichen Erleben erschließt sich mir dieser Eindruck nicht wirklich. M.E. eher, dass einzelne darstellungsfreudige Personen vorsichtig, und mit überbordendem Wohlwollen mit Glacé-Handschuhen durch den Diskurs gereicht werden. Da frage ich mich als nicht-insider: könnte es sein, dass „der Verfolgungsdruck“ auf diese Gruppe möglicherweise ein wenig überinterpretiert wird? Wir leben doch nicht in einer Autokratie… Mehr
Das selbe Bundesland das sich früher weigerte in Sexualkunde von „Geschlechtsorganen“ zu reden macht jetzt sowas. Wie sich die Zeiten ändern…
Hubert Aiwanger in Erding: „Ihr in Berlin habt’s wohl den Arsch offen!“
Stimmt, aber in München ist es auch nicht anders.
Der einzige Unterschied ist, dass sich Söders Hinterteil noch alleine in den Wind dreht.
Das macht King Maggus doch nur, weil seine Exzellenz das ewige Geheule der 15 anderen Bundesländer von wegen der desolaten Schulleistungen der dortigen Kids nicht mehr ertragen kann. Bayerische Kids sind nun einmal die allerfleißigsten überhaupt und heimsen seit urewigen Zeiten schon verglichen mit dem Rest von Deutschland die allerbesten Schulnoten überhaupt ein. Das will King Maggus nun ändern, damit die Kids aus anderen Bundesländern auch endlich einmal faire Chancen bekommen. Es sei denn, die bayerische Landtagswahl wird am 8. Oktober 2023 zu einem Dämpfer für die CSU/FW-Koalition. Wir sollten den Aiwanger nicht vergessen. Den Lanz hat er ja schon… Mehr
Herr Kraus war mal Vorsitzender des Lehrerverbands. Er schreibt er habe gehofft, dass die Unterstützung für andere Lebensformen als Heterosexualität – man nenne sie mal alle zusammen „queer“ – an Kirchen und Eltern scheitern würde. Vielleicht sollte man dem Herren mal erzählen, dass weniger als die Hälfte der Deutschen inzwischen einer christlichen Kirchengemeinschaft angehören. Die evangelische kann man auch nicht dazu rechnen, denn die setzt sich mit den anderen Lebensformen inzwischen auseinander und verteufelt sie nicht. Bleiben noch knapp 1/4 Katholiken. Nach unseren Erfahrungen in Hamburg mit dem Einstieg von COSCO an einem Hafenterminal kennt hier jeder das Wort „Sperrminorität“.… Mehr
Tja, vielleicht vielleicht. Ich habe einen Verdacht, wie eine Umfrage ausfallen würde, wenn bei Bayerischen Eltern nach der Zustimmung gefragt würde, ob „Drag Queen Eric Big Clit“ bayernweit vor Heranwachsenden seine/ihre Lebensweisheiten vom Stapel liesse, wie kürzlich in München. Offenbar bedurfte es der Aktivierung der typischen „auf-Knopfdruck-Gruppen“ der „bunten Zivilgesellschaft“ um den Eindruck öffentlicher Zustimmung zu erwecken. Der „Mainstream“ lässt sich bedauerlicherweise tagtäglich von manigfaltigem Partikularinteressen verschiedenster Lobbygruppen vorsichhertreiben. Dass eine authentische Mehrheitsmeinung der einfachen Bevölkerung über die Klimakleber als „Mainstream“ geadelt wird, ist eher ein seltener Fall von „es läßt sich nicht mehr ignorieren“. Jedoch kein repräsentativer Fall, der… Mehr
Noch eine Frage dazu. Wie wurde die von Ihnen beschriebene „authentische Mehrheitsmeinung“ eigentlich erhoben? Haben Sie da bitte mal eine Quelle für mich? Es kann ja sein, dass Ihre Meinung dazu die Mehrheitsmeinung bildet – möglicherweise aber auch nicht. Wer ist die „einfache“ Bevölkerung? Leute in Städten oder auf dem Land? Sie werfen da mit soziologischen Begriffen um sich, die gar nicht klar definiert und vor allem gar nicht empirisch erfasst wurden. Und bitte nicht das, was ich hier so oft lese von anderen, dass Sie kaum jemand anderen kennen, der nicht Ihrer Meinung sei. Das geht mir ebenso, nur… Mehr
Korrekt. Mein Anspruch ist ausreichend, um meine Meinung nicht zur „Mehrheitsmeinung“ zu extrapolieren, oder mich auf „Hinz und Kunz“ zu berufen. Unser Dissens unter Sportsleuten, wie mir scheint, wurzelt wohl tatsächlich v.a. in unseren unterschiedlichen gegenwartsgeschichtlichen Ansichten, was möglicherweise das obige Thema überschreitet. Denn wie für einen derartigen Fall typisch, stört den einen, womit der/die andere dagegen hochzufrieden ist, und dieser ob seiner Zufriedenheit gar keine Divergenzen zu erkennen vermag. Entsprechend dieser Parabel bin ich derjenige, der es „bedauert“ dass ca. 90 – 95% der Journalisten sich nach eigenen Angaben dem weltanschaulich rot-rot-grünen Meinungsspektrum zurechnen (erste Umfrage dazu in Cicero).… Mehr
Ja, ja die Regenbogenflagge das deutlich sichtbare Leichentuch der westlichen Zivilisation!
Da grinst er der Maggus, zum Glück tut Blödheit ja nicht weh…
Schlimm, wozu sich Politiker hergeben.
Auf Anfrage erklärte Herr Söder, die Schulen würden nicht gendern, weil nicht offizieller Sprachgebrauch.(*) In mindestens einer bayerische Grundschule hängen die Kinderrechte angefertigt von den Kindern. Pflichten? Gibt es nicht.
Wie gut, dass im Herbst Wahlen sind.
(*) Wird der nicht geraden wieder von den Sprachhütern beraten? Wir dürfen gespannt zusehen, wann der Sprachgebrauch beim ÖRR, in den Behörden, den Unternehmen, den Medien zum allgemeinen Sprachgebrauch erklärt wird. Gegen den allgemeinen Sprachgebrauch der Bürger.
„60-minütige Comedy-Show mit 30-minütiger Aktionszeit zur Nachbereitung. Kosten: Pro Veranstaltung 640,- plus 7% MwSt“
Als freiberuflicher Ingenieur hatte ich bis zu meiner Ausreise aus Deutschland einen Tagessatz von 580 EUR (Achtstundentag).
Rätselhaft sind mir die 7% MWSt. Diese gelten eigentlich für den Verkauf von Lebensmitteln. Sonst sind es 19%. Weiss jemand hier im Forum, welche Dienstleistung in Deutschland mit 7% besteuert wird?
§ 12 (2) Nr. 7a UStG: „die Eintrittsberechtigung für Theater, Konzerte und Museen, sowie die den Theatervorführungen und Konzerten vergleichbaren Darbietungen ausübender Künstler“
Die Darbietung muss den eigentlichen Zweck der Veranstaltung ausmachen und es müssen vom „Künstler“ eigene Werke dargestellt werden, die dem Urheberschutz unterliegen.
Söder hätte auch keine Hemmungen mit den Grünen zu koalieren, wenn er das für seine Machtinteressen gut fände. Ich mach daher mein Kreuzchen lieber nicht bei denen.
Zitat: „Söder hätte auch keine Hemmungen mit den Grünen zu koalieren, wenn er das für seine Machtinteressen gut fände“
Das gilt aber für die anderen Parteien genauso.