Polizei schaut zu, wenn Klimaextremisten der „Letzten Generation“ Flugverkehr gefährden

Immer häufiger gelangen Klimaextremisten auf Flughäfen und gefährden Luftverkehr und Menschenleben. Die Polizei geht milde vor, kümmert sich um den Zuganschluss - aber notwendige Ambulanzflüge fallen aus und Millionenschäden bleiben. Duldet der Staat den Terror der "Letzten Generation"?

IMAGO / Olaf Wagner

Auf den Flughafen von Sylt/EDXW sind kriminelle Täter eingedrungen und haben ein Flugzeug mit orangefarbener Farbe erheblich beschädigt. Sie durchtrennten den Zaun des Flughafengeländes mit Bolzenschneidern, liefen unbehelligt vom Flughafenpersonal zu den abgestellten Flugzeugen und besprühten einen Cessna Citation Jet fast vollständig mit Farbe.

Neuer Angriff der "Letzten Generation"
Klimaextremisten sabotieren Flughäfen in München und Berlin
Um möglichst hohen Schaden anzurichten, entfernten sie – immer noch unbehelligt – die Abdeckung der Triebwerke und sprühten in die hochgelegenen Aggregate so viel Farbe, dass sie sogar hinten wieder herauskam, wie der Eigner in einem Gespräch mit Jan Brill von der Fachzeitschrift »Pilot und Flugzeug« berichtete.

Vor Ort seien später Landesluftfahrtbehörde, Kriminalpolizei, lokale Polizei und natürlich der Sicherheitschef des Flughafens gewesen. Festgenommen wurde niemand. Im Gegenteil: Gegen Nachmittag wurden die Straftäter von den Sicherheitsorganen noch freundlich aufgefordert »mal zum Ende zu kommen, denn um 18.00 Uhr geht Euer Zug.«

Gegen fünf Beteiligte werde ermittelt, sagte eine Sprecherin der zuständigen Polizeidirektion Flensburg. Gegenüber Bild las man von einer Polizeisprecherin Sandra Orte, dass man mit den Mitgliedern der letzten Generation sprechen wolle. Ob es sich bei der Handlung um Sachbeschädigung handele, könne sie zu dem jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen.

In jedem Fall dürfte der Schaden in einen hohen sechs- bis knapp siebenstelligen Bereich gehen. Die Farbe ist in Elektrik, Seilzüge, Scharniere und Führungen von Klappen, Seitenruder und Höhenruder sowie empfindliche Sensoren eingedrungen. An der Seite befinden sich sogenannte Static Ports mit kleinen Öffnungen, die verklebt sein und die Leitungen im Inneren zerstört haben dürften. Die Triebwerke dürften ebenfalls zerstört sein. Der Jet ist fluguntauglich; ein Schaden im siebenstelligen Bereich ist entstanden.

Das ist nicht der erste Fall. Schon vor kurzem drangen Extremisten dieser Vereinigung auf den Berliner Flughafen und übersprühten ein Flugzeug vom Typ Piper Aztec, einen knapp 50 Jahre alter Propeller-Oldtimer. Damit wurde das Flugzeug ebenfalls fluguntauglich gemacht und muss von einem zugelassenen Betrieb auseinandergenommen und wieder instandgesetzt werden. Das Oldtimerflugzeug einer dänischen Haltergemeinschaft dürfte damit ein wirtschaftlicher Totalschaden sein.

Das stellt – das muss festgehalten werden – auch einen gefährlichen Eingriff in den Luftverkehr dar. Der NDR spricht dennoch fast liebevoll von »Anhängern der letzten Generation« schreibt wörtlich: »Anhänger der Initiative »Letzte Generation« haben heute auf dem Flughafen auf Sylt für Wirbel gesorgt.«

Die neue Geschäftsführerin des Berliner Flughafens BER, Aletta von Massenbach, legt zwar Wert darauf, dass sie den Flughafen »wirtschaftlich, digital und ökologisch nachhaltiger aufstellen« wolle, wie sie nach Bekanntgabe ihrer Beförderung mitteilte. Nicht davon die Rede ist, dass er auch sicherer werden solle.

TE-Investigativ Teil 1 von 3:
Angriffe von Klimaextremisten – „Na und?“
Denn, wie TE-Leser Paul Brusselmans zu Recht, hinweist, hat Deutschland laut EU-Luftsicherheitsgesetzgebung und Annex 17, Doc 30 der Chicago Convention der internationalen Luftfahrtorganisation ICAO die Pflicht, Maßnahmen zu treffen, um Unbefugten den Zugang zum gesicherten Bereich, insbesondere dem kritischen Bereich zu verhindern: »Jeder Flughafen muss einen Luftsicherheitsplan haben, der von den zuständigen Behörden und im Rahmen regelmässiger Inspektionen auch hinsichtlich der Umsetzung geprüft wird. Es ist völlig irrelevant, wer aus welchen Motiven eindringt – ob Farbsprühen oder das Einbringen eines Sprengsatzes in ein Flugzeug. In den USA landen solche Täter für ziemlich lang in Gefängnissen.«
Deutschland dagegen sei offensichtlich nicht willens oder in der Lage, die EU-Gesetzgebung einzuhalten, so Brusselmans.

Die EU, sonst immer vornedran, wenn es um angebliche Nitratwerte im Grundwasser oder Stickoxid-Werte in Städten geht, ist jetzt sogar verpflichtet, jene »One Stop Security« aufzuheben. Das bedeutet, dass beim Umsteigen bei innereuropäischen Flügen wieder eine erneute Sicherheitsüberprüfung vorgenommen werden muss. Denn Flüge aus Deutschland müssen dann wie Flüge aus Drittstaaten behandelt werden. Die für Flugpassagiere sehr lästige Aktion wird notwendig, weil Deutschland die EU-Gesetzgebung nicht einhält. Man darf sicher sein, dass die USA sehr genau die Vorfälle beobachten und massiv reagieren werden.

Wien:
„Letzte Generation“ blockierte Rettungswagen - Patient konnte nicht reanimiert werden
Richtig ist auch, dass die USA, die das Thema »Luftsicherheit« aus guten Gründen sehr ernst nehmen, hierüber sehr ungehalten sein und weitere zusätzliche Maßnahmen für Flüge in die USA treffen dürften.

Die Bundesregierung jedoch interessierte noch nicht einmal der Schaden, der bei den bisherigen Angriffen am Flughafen München und Berlin entstanden ist. Immerhin mussten viele Flüge umgeleitet werden. Dies geht aus der Antwort auf eine Kleine Anfrage der Fraktion der CDU/CSU hervor.

Auf die Frage, wieviele Tonnen CO2 durch die Aktionen der sogenannten »letzten Generation« an den Flughäfen zusätzlich emittiert wurden, liegen der Bundesregierung »keine Berechnungen« vor – erstaunlich, da mittlerweile jeder Furz jeder Kuh berechnet wird.

Die Liste der Einsätze von Sicherheitskräften aufgrund von Aktionen der Klimaextremisten ist schon erstaunlich lang:

2019

26. Juli Stuttgart
6. Oktober Frankfurt am Main
7. Oktober Berlin-Tegel
8. Oktober Berlin-Schönefeld
9. Oktober Berlin-Tegel
21. November Hamburg
28. Dezember Stuttgart

2020

16. August München
17. August Berlin-Tegel, Düsseldorf

2022

23. Februar Frankfurt am Main, Berlin-Brandenburg, München
25. Februar Berlin-Brandenburg, München
24. November Berlin-Brandenburg
8. Dezember Berlin-Brandenburg, München

Nicht nur Piloten fragen sich währenddessen, wie es möglich sei, dass solche Personen auf Flughafengelände kommen können. Sie selbst müssen sich vollständig durchleuchten und kontrollieren lassen und müssen sogar sämtliche Privatgegenstände offenlegen. Zudem regelmäßige Zuverlässigkeitsüberprüfungen über sich ergehen lassen. Aber sie besprühen auch keine Flugzeuge oder zerstören sie.

Das Flugzeug stand seit Sonntag in Sylt. Es hatte in der Woche zuvor noch unentgeltliche Ambulanzflüge durchgeführt, also Kranke eilig in Fachkliniken verlegt. Damit ist es nun auf absehbare Zeit vorbei ebenso wie mit schnellen und eiligen Organtransporten. Klimaextremisten gehen über Leichen.

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Kommentare ( 110 )

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ssasse
1 Jahr her

Nur mal kurz zur Abrundung. Die Bild bezifferte gestern den Schaden auf 200 tausend EUR. Neue Lackierung notwendig.
Auch hier keine Ahnung Überall. Vom Totalschaden war keine Rede.
Alles Profis

Silverager
1 Jahr her

Polizeisprecherin Sandra Orte: „Ob es sich bei der Handlung um Sachbeschädigung handele, könne sie zu dem jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen.“
Das ist gewiss sehr, sehr schwer festzustellen. Wie soll eine einfache Polizeisprecherin wie Sandra Orte das auch wissen? Dazu muss das Flugzeug erst mal gründlich untersucht werden und man muss den Bericht der Untersuchungskommission abwarten. Erst dann kann mit absoluter Sicherheit gesagt werden, ob es sich wirklich um eine Sachbeschädigung handelt.
Wir leben in einem Irrenhaus!

bfwied
1 Jahr her
Antworten an  Silverager

In einem Grünblasen-Irrenhaus der kindischen Traumtänzer.

mediainfo
1 Jahr her

Ob es sich bei der Handlung um Sachbeschädigung handele, könne sie zu dem jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen. Ob es sich beim Zerstören des Flugzeugs um Sachbeschädigung handelt ist genau so wenig sicher wie die Frage, ob der festgenommene Messerstecher von Annecy der Täter ist, auch dieser wird von etlichen Medien als „mutmaßlich“ geführt. Da muss man ganz korrekt sein, schließlich sind beide Sachverhalte noch nicht letztinstanzlich entschieden. Dass es angesichts von zig Augenzeugen und Videoaufzeichung (mindestens in Annecy) keinen vernünftigen Zweifel an beiden Sachverhalten geben kann, ändert an diesen politischen Aussagen offenbar nichts. Wenn sie es denn wenigstens immer… Mehr

Klaus D
1 Jahr her

09.06.2023 – Klima-Aktivisten und Aktivistinnen der Letzten Generation nehmen jetzt Luxus-Reisende auf Sylt ins Visier. Sie stürmten ein 5-Sterne-Hotel in Westerland. https://www.express.de/nachhaltigkeit/natur-und-klima/letzte-generation-klimaaktivisten-stuermen-luxus-hotel-auf-sylt-588001

Rob Roy
1 Jahr her

Was die einfältigen Klimaschmierer noch gar nicht auf dem Radar haben: Auf Sylt steht kein einziges Windrad! Wind ist dort aber fast immer, da geht also noch was.

AlexR
1 Jahr her

Alles im Sinn der grünen Diktatur. Und natürlich für die Rettung des Klimas. Vermutlich wird auch keiner dieser Terroristen in Haft genommen und angeklagt. Vermutlich weil sie wie Luisa und Carla mit dem goldenen Löffel im Allerwertesten ausgestattet sind. Man muss ja „Verständis“ für solche Aktionen haben, wie auch für das Verhalten von Migranten, die mit einem Messer mal eben zum Amt gehen, um ihren „Ansprüchen“ Nachdruck zu verleihen.

Alles Einzelfälle!

andrea
1 Jahr her

Die Polizei schaut immer zu, wenn die „Klimaaktivisten“ aktiv werden. Sie schaut seelenruhig zu, während sich die „Aktivisten“ auf die Fahrbahn kleben, um den Verkehr lahmzulegen und greifen nur ein, wenn aufgebrachte Autofahrer sie zur Seite tragen – also, sie greifen die Autofahrer an. Sie halten Greta Thunberg locker am Arm und unterhalten sich freundlich mit ihr, bis die versammelte Presse bereitsteht, um Bilder davon zu schießen, wie die tiefenentspannte Greta von der Polizeimacht von der Abbruchkante in Lützerath weggetragen wird. Davon gibt es massenhaft Videos. Selbst miterlebt habe ich, wie die Polizisten Demonstranten beim Festketten an der Köhlbrandbrücke behilflich… Mehr

Reini
1 Jahr her

Die wahren Schuldigen sitzen in der Regierung, die diesen Terror fördern und gutheißen. Die Polizisten handeln weisungsgebunden, ob sie hier untätig dem Treiben zuschauen oder bei Impfdemos auf alte Frauen einprügeln, dahinter steht immer die Politik.

H. Priess
1 Jahr her

Die Sicherheit an Flughäfen wird großgeschrieben. Im Mai, zu einem Flug nach Kreta, wurde in der Sicherheitskontrolle am BER mein Taschenmesser konfisziert, die Klinge war 0,5 cm zu lang. Also die passen schon auf damit nicht irgendein Fluggast da was gefährliches mit nimmt, von Flüssigkeiten ganz zu schweigen jede 0,25l Flasche Wasser wird einem abgenommen. Auf dem Flughafengelände scheint dagegen die Sicherheit sehr Laissez fair zu sein. So wie ich die Reaktionen sehe haben dort die Sicherheitskräfte keinen Grund zur Veranlassung. Allein, daß die Klimaterroristen hoffiert werden und kaum mit Strafe zu rechnen haben zeigt wer in diesem Land das… Mehr

Jasper K.
1 Jahr her

Das sind doch nichts anderes als Vandalen. Genauso wie jene, die Häuserwände beschmieren, Sitze in Bussen aufschlitzen, öffentliche Einrichtungen beschädigen. Und was erreichen sie für ihr ach so nobles Ziel, das Klima zu retten? Nichts. Also reiner Vandalismus.