Früher waren als Gegenstände von Betrachtungen in einer Abiturprüfung im Fach Politik-Wirtschaft aktuelle, zeitgeschichtliche oder historische Texte renommierter Zeugen, Wissenschaftler, Intellektueller, Staatsmänner. Diese Zeiten sind vorbei, wo Schule in bestimmten Fächern und Bundesländern mehr und mehr zur „woken“ Kadereinrichtung wird.
In Helsinki hat der Welt alleroberste Klimabewegungs-Ikone Greta Thunberg (20) kürzlich die Ehrendoktorwürde verliehen bekommen. Natürlich in dem zu ihr passenden Fach, nämlich der Theologie. Es ist übrigens bereits ihr zweiter Ehrendoktor; bereits 2019 hatte sie einen solchen von der belgischen Universität Mons erhalten.
Deutschlands „Greta“, die 27-jährige Luisa Neubauer, Publizistin, Geographie-Studentin, Fridays-for-Future-Aktivistin, Grünen-Mitglied, Stipendiatin der „grünen“ Henrich-Böll-Stiftung, Teilnehmerin am WEF in Davos, Talkshowdauergast, Spross der Hamburger Reemtsma-Dynastie, liiert mit dem neuen „Hart-aber-Fair“-Moderator Louis Klamroth, muss da bescheiden zurückstehen. Um so mehr ist sie nun stolz, weil ein Gastbeitrag von ihr aus der ZEIT vom 8. Juni 2022 am 24. April 2023 Gegenstand der niedersächsischen Abiturprüfung im Fach Politik-Wirtschaft („erweitertes Anspruchsniveau“; also vormals Leistungskurs) erkoren wurde.
— Luisa Neubauer (@Luisamneubauer) April 24, 2023
„Heute wurde in Niedersachsen Politik-Abitur geschrieben – und Teil davon war mein Essay zur Klimapolitik der Ampel & der Notwendigkeit für breiten Einsatz gegen die Klimakrise. Daumen für alle Beteiligten sind gedrückt!“
Gehen wir die Sache erst einmal praktisch an: Früher war es üblich, dass Gegenstand von Betrachtungen in einer Abiturprüfung im Fach Politik-Wirtschaft aktuelle, zeitgeschichtliche oder historische Texte renommierter Zeugen, Wissenschaftler, Intellektueller, Staatsmänner waren. Diese Zeiten sind vorbei in einer Zeit, in der Schule in bestimmten Fächern und Bundesländern mehr und mehr zur „woke“ Kadereinrichtung wird. Der „Essay“ von Neubauer steht dafür.
Ihr ZEIT-Text wurde für die 5-stündige-Abiturprüfung von rund 1.900 Wörtern auf rund 1.200 Wörter abgespeckt. Er rangiert unter der curricularen Überschrift „Politische Partizipation und soziale Marktwirtschaft“. Erweitert wurde der für die Prüfung vorgelegte Text in Fußnoten um Worterläuterungen zu Begriffen und Namen, die man offenbar von einem angehenden Studierberechtigten und Leistungskursler des Faches Politik nicht erwarten kann: Rigorosität, Embargo, Gazprom, Erneuerbaren-Trassen, CO2-Budgets, Katar. Als Hilfsmittel durfte das Grundgesetz benutzt werden.
Vier Aufgaben, die jeweils 25 Prozent der „Miete“ ausmachten und unterschiedliche Anforderungsbereiche (AFB) repräsentieren sollen, bekam der Prüfling vorgelegt:
- Fassen Sie die Aussagen Luisa Neubauers zum Handeln der Regierung zusammen. (AFB: Reproduktion, also Paraphrasierung)
- Arbeiten Sie Luisa Neubauers Auffassung vom Spannungsverhältnis von Wirtschaft und Umwelt heraus. (AFB: Reorganisation, also Darstellung unter Einbeziehung von Vorwissen)
- Erläutern Sie ausgehend vom Text Einflussmöglichkeiten von Bürgerinnen und Bürgern, Parteien, Verbänden und sozialen Bewegungen im politischen Willensbildungs- und Entscheidungsprozess. (AFB: Reorganisation, also Darstellung unter Einbeziehung von Vorwissen)
- Erörtern Sie ausgehend vom Text Chancen und Grenzen politischer Partizipation in sozialen Bewegungen. (AFB: Stellungnahme)
(Text, Aufgabenstellung und Erwartungshorizont liegen TE vor.)
All das dürfte von den Anforderungen her nicht gerade höchstes Niveau sein. Denn ein wenig Paraphrasieren (vulgo: Nachplappern) der Neubauer’schen Ausführungen reicht wohl für ein „ausreichend“. Jeweils drei Prüfer pro Arbeit machen sich nun daran, eine Note zu finden. Hoffen wir, dass diese Prüfer kritisch zu Werke gehen und nicht zu schnell ermüden. Denn wie wir über Kontaktleute erfahren haben, sind es 80 bis 90 Prozent der Prüflinge, die diesen Text gewählt haben. Einige dieser Kontakte, darunter Schulleiter, meinten hinter vorgehaltener Hand, sie hätten bei der Kenntnisnahme der Aufgabe einen regelrechten Wutanfall bekommen, weil sie meinten, eine solche Aufgabe dürfe man allenfalls am Ende der Mittelstufe stellen. Die andere zur Auswahl stehende Aufgabe hätte übrigens mehr Vorratswissen verlangt; dort ging es um die soziale Marktwirtschaft.
Aber lassen wir diese prüfungspraktischen Überlegungen. Es ist dies die ministeriell abgesegnete Textauswahl, die den Skandal darstellt. Eigentlich verwunderlich, dass sich die Prüflinge nach so viel Agitation nach der Prüfung nicht sofort nach Abschluss der Klausur in Hannover oder Göttingen auf die Straßen geklebt haben.
Nehmen wir nur ein paar Passagen aus dem Text heraus:
- Wir Klimabewegten verstanden, was wir sahen: Der Krieg wird durch die Einnahmen aus fossilen Energien finanziert.
- Was half: Die Klimabewegung hatte Antworten.
- …. Seine nachdenklichen Handyvideos sendete Robert Habeck nicht von Touren über Fotovoltaik-Dächer, sondern aus Katar.
- Die Klimakrise versteht bestimmt, dass sie warten muss. Oder so.
- Man wird weiter auf die Fossilität setzen, nur diesmal mit doppeltem Feel-good-Vibe, weil de-putinisiert und von den Grünen beworben.
- Daher: sanieren, sparen (wer kann), Tempolimit, Inlandsflugverbote (Anmerkung TE: sagte die Vielfliegerin L.N.), autofreie Innenstädte ..
- … Fakten schaffen: Mit autofreien Innenstädten, genossenschaftlichen Sanierungen, klimaneutralen Dörfern, sozial-ökologischen Entlastungsplänen. Mit Besetzungen und Blockaden, wo zusätzliche Expansionen geplant sind …
- Gehen wir auf die Straße … Sobald es ruhig wird, hat die Fossilität gewonnen.
Das sollte reichen. Mit der Präsentation eines solchen Textes hat sich die niedersächsische Schulaufsicht selbst diskreditiert. Oder aber es ist diese Auswahl ein womöglich karrierebeflissener Kotau vor der seit November 2022 amtierenden „grünen“ Schulministerin Julia Willie Hamburg (37, höchster Bildungsabschluss: Abitur). Die Tatsache, dass der Text aus der „woken“, hochgerühmten ZEIT kommt, macht die Sache nicht besser.
Mit Abitur, mit Reifeprüfung, mit Erwerb der Studierbefähigung (und nicht nur der Studierberechtigung) hat das nichts mehr zu tun.
„Bildungsnation“ Deutschland, ADE!
Sie müssenangemeldet sein um einen Kommentar oder eine Antwort schreiben zu können
Bitte loggen Sie sich ein
Die Klimareligion braucht neue Gläubige. Das Glaubensbekenntnis in eine schulische Prüfung zu integrieren ist ein cleverer Schachzug der grünlackierten Kommunisten. Ähnlich lief das ja auch in der DDR ab, der unser Links-Staat seit einigen Jahren sehr intensiv nacheifert. Wer da nicht auf Linie ist, besteht eben die Prüfung nicht. Die links-grüne Indoktrinierung kann gar nicht früh genug beginnen, wenn man eine Ökodiktatur errichten will und sich dabei an den kommunistischen Vorbildern aus der DDR und dem ehemaligen Ostblock orientiert. Man kann nur hoffen, dass möglichst viele junge Leute sich ihren kritischen Verstand bewahren. Denn eine Mehrheit der jüngeren Generation ist… Mehr
Abitur gibt es eben nur noch nach rotgrüner Gesinnungskontrolle. Wer es da oder auch im Unterricht wagt, sich kritisch zu äußern, der kann das Abi vergessen. Eben wie in der DDR.
Vier Aufgaben, die jeweils 25 Prozent der „Miete“ ausmachten und unterschiedliche Anforderungsbereiche (AFB) repräsentieren sollen, bekam der Prüfling vorgelegt:…..die 5 frage wurde gestrichen! Diese lautete wie folgt: Wie erklärst du den widerspruch das Luisa die umwelt selber weit (aber sehr weit) über dem durschschnitt belastet – als einzelne person? zb. das sie oft fliegt oder schwarze sachen trägt was ja beaknntlich unsere umwelt sehr belastet.
Es ist manchmal immer noch erstaunlich, dass man das Bildungsniveau in diesem Land noch weiter herunterschrauben kann. Offensichtlich ist das der Fall. Nun ja, Deutschland kann nicht zulassen, dass Schweden eine eigene Klimaikone hat, Deutschland braucht so etwas auch.
Erinnert mich sehr an mein ABI 1971 in Mathe in der DDR; eine Aufgabe war “ Erläutern Sie die unterschiedliche Bedeutung der Mathematik in den zwei Gesellschaftssystemen“….
Es braucht einen neuen Anfang: eine Prüfung, der das Abitur vor mindestens 20 Jahren ohne Abwahl von Fächern vom Niveau her gleich ist.
Es schadet nichts wenn der Eine besser in Sprachen oder Religion ist und die Andere in Mathematik, Chemie oder Physik.
Damit sind die Richtungen klarer als „etwas mit Medien und Computer“.
Zu „Computer“: guter Abschluss in Mathematik und Physik hilft enorm – richtige (nicht Medien-) Informatiker fallen nicht vom Himmel. Hier ist dann echtes Interesse, Ausdauer und Ehrgeiz erforderlich. Es gibt immer jemanden der besser ist – den muss man nicht einholen sondern überholen.
Man kann sich jeden Tag über die Meldungen über Nichtsnutze in dieser Gesellschaft, deren einziges Ziel die Vernichtung unseres Gemeinwesens ist, freuen. Endlich wird der Morgenthauplan – 75 Jahre zu spät – zur Realität. Ich freue mich darauf, dass die letzte Generation sich dann selbst abschafft. Lasst uns deren Bezeichnung ernst nehmen….
Ich hoffe inzwischen, daß es die Grün-Roten dermaßen übertreiben, daß auch der letzte Steuerzahler aufwacht. Anders, als diese Bagage an der Wahlurne abzustrafen, sehe ich keine Möglichkeit, diesen Wahnsinn zu stoppen.
Intelligent ist sie schon*, die Luisa Neubauer, und ich finde sie auch ganz attraktiv; was sie so wirklich qualifiziert, für den Inhalt einer Abitur-Prüfung verantwortlich zu zeichnen – wenn auch unfreiwillig! – , kann ich nicht erkennen.
Sie ist aus dem Fernsehen bekannt, aber das sind auch Uri Geller oder Kai Pflaume. Ihr Bachelor-Abschluss in Geographie ist anerkennenswert, doch noch hat sie auf diesem Gebiet nichts veröffentlicht, was auf größeres Interesse gestoßen ist – zudem der Abitur-Text ja ein ganz anderes Thema behandelt.
*Der Klima-Hysterie muss man trotzdem nicht zustimmen.
Aber bitte, solche aktivistischen Texte zirkulieren seit Jahren bereits in der Kursstufe. Unser Kind durfte sich im Deutschunterricht K2 über die Berechtigung von Literaturumschreibungen bei Astrid Lindgren auslassen, die nach Meinung ihrer Lehrerin absolut berechtigt sind, sowie dazu, dass Weiße, die Afrikaner daran hindern würden, sich wirtschaftlich zu entwickeln. Im Englischabitur (mündlich) ging es um die Waffen in der US-Gesellschaft, eine Muttersprachlerin, die nicht der dezidierten Meinung des Prüfers folgte, sondern das 2nd Amendment und die historische und politische Bedeutung der US-Gun Laws dazu diskutierte, wurde abgestraft. Die Begründung der “Notenabstrafung”” des Lehrers, Zeugin war die zweite Prüfungsteilnehmerin, die Schülerin… Mehr