Wie Nancy Faeser das Migrations-Chaos immer weiter vergrößert

Nancy Faeser mauert und verdeckt die Wirklichkeit der deutschen Migrationslage mit flagranten Unwahrheiten: Obergrenzen wolle keiner, eine Überforderung drohe nicht, und überhaupt die meisten flüchten aus der Ukraine nach Deutschland - eine Behauptung, die bereits mehrfach widerlegt wurde.

IMAGO / Christian Spicker

„Wir haben ein gutes Herz, aber unsere Möglichkeiten sind begrenzt.“ Dieser Satz ist ziemlich einzigartig in seiner Kombination aus moralischem Hände-Vorzeigen vor dem Abendbrot und (gespieltem?) Realismus. Gerd Landsberg, der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, hat ihn gesagt. Mit anderen Worten: Wollen würde er ja, aber können kann er nicht. Die deutschen Kommunen, so Landsbergs eines Gesicht, „können nicht unbegrenzt Flüchtlinge in diesem Land aufnehmen“. Im ZDF-Morgenmagazin forderte er eine „Zeitenwende in der Migrationspolitik“, spricht von realen Grenzen des deutschen Wohnungsmarktes: „Es suchen ja nicht nur Flüchtlinge Wohnungen, sondern auch viele andere Menschen in Deutschland.“

Doch im nächsten Atemzug fordert Landsberg eine „nachhaltige Strategie“, die man angesichts der kommenden Klimaflüchtlinge brauche. Waren das vorher also nur melodramatische Stanzen? Verhandelt Landsberg einfach knallhart für die Kommunen? Zwei Milliarden Euro fehlen angeblich schon seit letztem Jahr für die Unterbringung anerkannter (!) Flüchtlinge, also nicht mehr Asylbewerber im Verfahren. Der deutsche Staat hat sich offenbar entschlossen, diese Zuwanderer in alle Ewigkeit zu subventionieren, unterzubringen und zu verpflegen. Und der CDU-Mann Landsberg fordert an dieser Stelle die Solidarität aller ein.

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In diesem Jahr dürften bereits über 100.000 Zuwanderer illegal nach Deutschland eingereist sein. Ende März hatten sich die neuen Asylanträge bereits auf 87.777 summiert. Das entsprach einem Anstieg von 80 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Schon wird davon gesprochen, dass die Marke von 300.000 Asylbewerbern im Laufe des Sommers gerissen werden könnte. Der Vorsitzende des niedersächsischen Städte- und Gemeindebundes, Marco Trips, sieht unruhige Zeiten auf uns zukommen: „Spätestens nach dem Sommer wird Unruhe eintreten.“ Noch gebe es in Niedersachsen keine Proteste wie in Upahl, Greifswald und anderswo, sagte Trips der Neuen Osnabrücker Zeitung. Trips glaubt einfach nicht, dass man alle Zuwanderer unterbringen und integrieren kann. Daneben beklagt er, dass die Innenministerin – ebenso wie der Kanzler – „nicht offen über Probleme spricht“. Der Bund mauere. In derselben Diskussionsrunde warnte der Tübinger OB Boris Palmer davor, die „gesamten Ressourcen der Gesellschaft für die Neuangekommenen“ einzusetzen. Das werde die Gesellschaft sprengen.

Obergrenze? „Das will auch, glaube ich, keiner“

Angesichts dieses Lage- und Stimmungsbilds darf man sich allerdings fragen: Was ist die Rationalität des Handelns dieser Bundesregierung in Sachen Migration? Was sagt Nancy Faeser, und was tut sie? Das sind sicher zweierlei Sachen. Zunächst einmal geht es weniger um Handeln als um Nicht-Handeln und Gewährenlassen dessen, was da kommt. Die SPD-Taktik in dieser Frage ist klar: Man vermenge die Ukraine- mit der Asylzuwanderung und rufe etwas von Krieg, Not und Menschlichkeit in den Raum hinein. Die Innenministerin bleibt bei ihrer Weigerung, eine Obergrenze anzuerkennen, und wiederholt dazu einfach ihre Behauptung, dass 78 Prozent der Zuwanderer aus der Ukraine kämen: „Höchstgrenzen zu definieren, wenn Krieg in der Ukraine ist, das kann man, glaube ich, im Moment nicht verlangen, ist sehr schwierig, hängt halt leider davon ab, wie der aggressive Krieg Putins weitergeführt wird“, so fließt der Redefluss der Ministerin. Offenbar ist die Polizeiministerin Faeser nicht nur auf dem linken Auge (bekanntermaßen) blind, denn der Flüchtlingszustrom aus der Ukraine hat eindeutig und stark abgenommen, wie auch die Bundespolizei weiß. Die Zahl der Ukrainer im Lande stagniert. Faeser aber behauptet weiter tapfer, Ukrainer würden die Mehrzahl der Ankommenden ausmachen.

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Es braucht eben nur den richtigen Startpunkt für diese Berechnung. Warum schaut sie nicht zwei oder drei oder fünf Jahre zurück? Dann würde sie sehen, dass die weit überwiegende Mehrzahl eben nicht aus der benachbarten Ukraine, sondern aus Ländern West- und Zentralasiens stammen. Und jetzt haben sich die Zahlenverhältnisse erneut umgekehrt zum jahrelang Gewohnten. Die Armuts- und Asylzuwanderung aus außereuropäischen Drittstaaten macht erneut den Bärenanteil der Zuwanderer aus.

Und von Obergrenzen reden, „das will auch, glaube ich, keiner“. Das war Faesers erste Unwahrheit. Denn eine Obergrenze fordern in der Tat eine Menge Menschen im Land. Faeser spricht hier allenfalls von einem kleinen Teil der politischen und gesellschaftlichen Elite, in deren Kreisen sie sich bewegt und die sich in diesem Sinne abgesprochen haben könnte.

Vier Unwahrheiten und ein Halleluja

Schnell weiter zur nächsten Unwahrheit aus Faesers Mund: Um den Kommunen Erleichterung zu verschaffen, versuche sie eine bessere Verteilung der Ukrainer hinzubekommen. „Versuchen“ ist etwa vom Rang des „hat sich stets bemüht“ in Arbeitszeugnissen. Aber auch von dem Versuch kann in Faesers Fall keine Rede sein. Im Gegenteil, Gemeinden im Westen des Landes berichten, dass inzwischen Ukrainer aus Frankreich und Belgien nach Deutschland kommen – wegen der besseren Sozialleistungen.

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Dritte Unwahrheit aus dem Rede-Mahlstrom der Ministerin: „… auf der anderen Seite aber auch steuern und begrenzen, damit wir einfach nicht alleine die Last tragen. Tun wir aber auch nicht. Es gibt andere Mitgliedsstaaten, die sehr viel mehr Geflüchtete im Moment haben.“ Das sollte Faeser einmal in absoluten Zahlen nachweisen. An die Millionen und Abermillionen, die Deutschland seit vielen Jahren aufnimmt, dürfte so schnell kein anderes EU-Land herankommen. Zudem verdeckt sie die Verantwortung der deutschen Bundesregierung bei der Anziehung weiterer Migranten in die EU – durch die hohen Sozialleistungen und die Garantie auf ein sozialstaatlich ausgepolstertes Leben ohne Gefahr der Abschiebung.

Es folgt die vierte und (vorerst) letzte Unwahrheit oder Lüge Faesers in diesem ZDF-Interview, zusammen mit einer wohlfeilen Ermahnung an den stellvertretenden Bundesvorsitzenden der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG). „Kein Grenzschutz, keine Obergrenze, kein Geld für die Kommunen. Das ist ein gefährlicher Cocktail, der die Stimmung im Land kippen lässt“, hatte Bundespolizist Heiko Teggatz Anfang April gegenüber Bild gesagt. Die Kapazitäten zur Unterbringung in den Städten und Kommunen seien längst erschöpft. Wer das immer noch nicht erkannt habe, der „leidet offensichtlich an Realitätsverlust“, so Teggatz. Doch Faeser entgegnet auf unendlich banale Weise und ohne den Hauch eines Belegs: „Nein, das führt nicht in die Überforderung.“

Statt Problemlösungen: Haltungsnoten für die Kritiker

Statt das Problem anzuerkennen, von dem alle in Deutschland reden, erteilt Faeser Haltungsnoten an ihre Kritiker. Die deutsche Polizeigewerkschaft solle überlegen, was sie tut. Es gehe darum, „das gesellschaftliche Klima auch zusammenzuhalten“. Lieber lobt Faeser die „hervorragende Arbeit in den Kommunen (…), auch von vielen Ehrenamtlichen“. Ihre praktische Vorschläge an die Kommunen beschränken sich aber darauf, die Durchlauf-Geschwindigkeit im System zu erhöhen. Heute überlege man im Gegensatz zu 2015 und 2016 „gemeinsam“, was „wir verbessern können“. Gott gnade diesem Land, wenn Nancy Faeser mit seiner Verbesserung fertig ist.

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Konkret heißt das: „Wir gucken, was wir an Verfahren vereinfachen können, wo es gesetzliche Erleichterungen gibt, wir wollen die Digitalisierung vorantreiben, in den Ausländerbehörden…“ So erhofft sich die Ministerin mehr „Schnelligkeit“ und „Überblick“. Nancy nimmt im Jagdsitz Platz und inspiziert ihr Werk vom Feldherrnhügel der Digitalisierung aus. Doch damit ist kein einziges Problem gelöst. Die Kommunen werden sich bedanken, wenn die „Geflüchteten“ künftig schneller bei ihnen ankommen und die örtlichen Hilfssysteme früher belasten.

Sie selbst will ihre Hausaufgaben gemacht haben, zum Beispiel mit der Verlängerung der Grenzkontrollen zu Österreich („das habe ich gemacht“), aber auch mit der laut Teggatz unzureichenden Schleierfahndung an der Grenze zu Tschechien und einem „Abkommen“ mit der Schweiz vom Dezember, das in Wahrheit nur ein Aktionsplan ist. Und der verpflichtet die Schweizer Grenzer noch immer zu gar nichts. Noch Anfang des Jahres sagte ein Vertreter der helvetischen Migrationsbehörde von illegalen Migranten in seinem Land: „Die bekommen einen Wegweisungsbescheid und dann müssen sie die Schweiz verlassen. Aber nochmals: Festhalten können wir diese Leute nicht.“

Das Fazit: Mit ihrer Untätigkeit sorgt Faeser auch weiterhin für das Chaos in den Kommunen und vor den Haustüren der Bürger, für die Gefährdung der Menschen durch wachsende Kriminalität und für eine ansteigende Unordnung in den Kantonen des Landes, die sich vielleicht bald einem Wilhelm Tell anschließen sollten, um den neuen Gesslerhut Migrationspolitik abzuschießen und Nancy Faeser zu sagen, dass man sich sehr wohl eine Obergrenze wünscht.

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Kommentare ( 77 )

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Juergen Waldmann
1 Jahr her

Wenn es zwischen Theorie und Wirklichkeit eine Diskrepanz gibt , dann wehe der Wirklichkeit ! Ein Land mit den höchsten Steuern und den niedrigsten Renten , such verzweifelt nach mehr Zuwanderung ins Sozialsystem . Nur wenn die Bevölkerung aus Kartoffeln besteht , dann macht sie sowas mit !

Helfen.heilen.80
1 Jahr her

Rot-Grün ist bekanntlich voll von Gesellschaftsforschern. Soll mir mal ein Sozialpsychologe oder Kulturanthropologe schlüssig erklären, auf welche Weise diese Entwicklung zu den versprochenen Zielen führen soll: Integration, Beschäftigung, wir-Gefühl, Sozialmittel reichen für alle Bürger auch fürs Alter, innere Sicherheit, Bereicherung der Gesellschaft (ökonomisch oder kulturell) und Anwerbung von Fachkräften? Die Durchführbarkeit kann ich nicht nachvollziehen. Mir scheint, es gibt weder genug Arbeitsplätze, Qualifikation, Wohnraum, Sicherheitsorgane, finanzielle Reserven und Respekt vor dem Gesetz. Das günstigste Szenario erscheint mir noch die Entwicklungsoption eines ethnisch-kulturellen Flickenteppichs, ähnlich den USA, wo Hispanics, Afroamerikaner, Asiatisch-stämmige und WASPs in mehr oder weniger geschlossenen Communities mit unterschiedlichen… Mehr

Schlagsahne
1 Jahr her

Ich bin momentan geschäftlich viel unterwegs, gerade in den NBL.
Was mir dabei auffällt, dass mittlerweile auch die ostdeutsche Provinz, die vor wenigen Jahren noch relativ frei von Flüchtlingen war, inzwischen regelrecht aufgefüllt worden ist: Neuruppin, Neubrandenburg, Parchim alles voll!
Es kippen jetzt nicht mehr nur die westdeutschen Großstädte…

Hairbert
1 Jahr her

Meldung am Rande – weil ja nicht groß publik gemacht wird:
2949 Vergewaltigungen sind im vergangenen Jahr allein in Nordrhein-Westfalen angezeigt worden, erklärt das Innenministerium in einer Antwort auf eine parlamentarische AfD-Anfrage. Rechnerisch sind das mehr als acht Vergewaltigungen pro Tag.
Ich weiß, „hat es alles früher schon gegeben“, – so wie die vielen Messerangriffe auch.

Last edited 1 Jahr her by Hairbert
H. Priess
1 Jahr her

Es ist erstaunlich wie eine Person durch reines Nichtstun oder Unterlassung so viel Schaden anrichten kann. Eines muß man Fancy Naeser lassen, konsequent ist sie! Wenn schon die totale Vernichtung des deutschen Volkes dann aber richtig und schnell. Man möge mir den Vergleich verzeien aber es gab mal einen Mann der ähnliches versucht hat. Der hat das nicht geschafft auch weil es andere Völker gab die ihm in den Arm gefallen sind. Der Unterschied zu heute ist, da kommt niemand um uns zu retten im Gegentum, andere arbeiten fleißig mit daran uns ins Nichts zu befördern. Den Rest erledigt die… Mehr

dienbienphu
1 Jahr her

Was nutzt eine Obergenze? Wahrscheinlich auch nur so eine Scheindiskussion. Man sollte immer bedenken, dass schon jetzt Hunderttausende illegal hier sind, meist wird aus illegal irgendwann dann „geduldet“. Konkrete Zahlen werden möglichst nicht genannt. Abgeschoben wird sowieso nur in homöopathischen Dosen. Die richtig schlimmen Finger sind dann schneller wieder eingereist als man bis 3 zählen kann.

Last edited 1 Jahr her by dienbienphu
WeltbegaffenderRumReisender
1 Jahr her

Da das Kind in Sachen verkehrter Migrationspolitk in D (und EU) eh schon in den Brunnen gefallen ist, ist’s mittlerweile auch egal, ob noch 100tausende od. noch viele Millionen nach EU/D stroemen: Devise kann jetzt nur noch sein: ALLES (RICHTIG) VOLL MACHEN, SCHNELL! (Legal, illegal, legal, illegal, sch…egal.)

Last edited 1 Jahr her by WeltbegaffenderRumReisender
Paul987
1 Jahr her

Aus dem agieren der BMI seit Dez/2021 ist ja eines klar geworden. Sie will keine Begrenzung der Migratenströme. Sie will die Überlastung der Gemeinden. Sie will keine Integration. Sie will halt das volle antifaschistische Programm. Sie ist ja in der verfassungsfeindlichen linksextremen Szene kein unbeschriebenes Blatt. Hatte sie doch nachweislich Kontakt zu vom Verfassungsschutz beobachteten Antifa-Propaganda-Blättchen der VVN-BdA. Es ist ihr doch als linke Antifaschistin vollkommen egal ob Gemeinden, Schulen, Kitas, Arztpraxen, Sozialsystem etc. etc. überlastet sind. Es ist ihr auch vollkommen wurscht wie die Zahlen PKS durch die Decke gehen. Buntheit und Vielfalt haben in der Bundesregierung staatspolitische Verantwortung… Mehr

Helfen.heilen.80
1 Jahr her

Dankenswerterweise warnt der Grüne OB Boris Palmer, die Vorgänge würden „die Gesellschaft sprengen“. Bleibt anzumerken, dass es ganz allgemein schon vorgekommen sein soll, dass Würdenträger mit einer „stellenweise“ unpopulären Agenda und sinkenden Umfragewerten ein durchaus überraschend glückliches Händchen bewiesen, wenn es zu „griffigen Uneinigkeiten“ innerhalb der Bürgerschaft gekommen sein soll. Solche Entwicklungen sind i.d.R. ein plausibler Grund zum Einsatz von Ordnungskräften im Inneren. Sind diese nicht vorhanden, werden sie geformt (siehe Milizen in Frankreich). Mit einher geht damit naturgemäss, und völlig allgemein die gestärkte Position gegenüber opponierenden Medien, Meinungen, Kommunikation, Gruppierungen, Individuen. Angesichts der vergangenen Pandemie-Jahre kann man plausibel vermuten,… Mehr

Last edited 1 Jahr her by Helfen.heilen.80
puke_on_IM-ERIKA
1 Jahr her

Wenn diese Ministerin glaubt, die Bevölkerung lässt sich das widerspruchslos gefallen und sie könne durch Pseudo-Treffen hier Handlung simulieren und das Volk ( ja Volk) hinter die Fichte führen könne, wird sie sich täuschen.