Auf den Straßen, im Nationalpark, am Strand, im Meer, in den Schulen: In Kenia liegt überall Müll. Genau dieses Land soll Deutschland nun als Klimaschutz-Vorbild dienen – fordert zumindest Annalena Baerbock. Von Charlotte Kirchhof
Alles voller Müll. Schwimmen in Plastiktüten. Gestank. Denn überall verbrennen die Kenianer ihren Abfall, um ihn irgendwie loszuwerden. Die Halden wachsen so sehr in die Breite und Höhe, dass Straßen unpassierbar sind: Schuhe, Reste von Reis und Bohnen, Essensbehälter, Rasierklingen, Fahrradreifen, Plastiktüten, Wasserkanister … alles Erdenkbare ist dabei in den Straßen von Diani, Kilifi oder in Bombululu, dem Slum im Nordosten von Mombasa.
Dort sammeln Kinder vor ihrer Schule Müll auf, um sich daraus Spielzeug zu basteln. Mit den Händen voller Schmutz essen sie dann kurz darauf ihr Mittagessen von Plastiktellern – die sie teilweise auch aus dem Straßenmüll gefischt haben. Das ist die Realität in Kenia: Von Umweltschutz ist wenig zu erkennen. Diese Realität hat Annalena Baerbock wohl nicht bemerkt, obwohl sie „ja so viel im Ausland unterwegs“ sei, wie sie in einem Interview mit dem Deutschlandfunk betont.
In diesem Interview meint sie nämlich, dass genau dieses Land das neue Klimaschutz-Vorbild für Deutschland werden solle: „Es gibt Länder wie zum Beispiel Kenia, die bis 2030 ihr Land komplett auf Erneuerbare umgestellt haben wollen. Dieser Umstieg auf grüne Technologien in allen Bereichen, das ist die Wettbewerbsfrage unserer Zeit. Und da wollen wir als deutscher Industriestandort mit dabei sein.“
Deutschland verbraucht 503,8 Milliarden Kilowattstunden an Strom in einem Jahr, Kenia 7,9 Milliarden Kilowattstunden. Die Daten stammen von der Bundesnetzagentur beziehungsweise der Seite laenderdaten.info.
Irgendwie hat Baerbock in letzter Zeit einen starken Hang zu afrikanischen Ländern, aber dass Deutschland sich wirtschaftlich und klimaschutztechnisch ein Beispiel an Kenia nehmen solle, erscheint unlogisch. Alleine im Vergleich des Bruttoinlandsprodukts (BIP) pro Kopf wird deutlich, dass Deutschland und Kenia in ganz anderen Ligen spielen: Das BIP in Kenia liegt bei knapp 2.200 US-amerikanischen Dollar – in Deutschland bei rund 49.000 US-Dollar.
Zumal die Sonne das am Äquator gelegene Land Kenia eben auch mit mehr energiereichen Sonnenstrahlen beglückt als Deutschland. Da bringen Solaranlagen entsprechend mehr. Trotzdem erklärt Baerbock mit ihrem Argument, wettbewerbsfähig mit Ländern wie Kenia bleiben zu müssen, dass die Regierung die Lastwagen-Maut erhöht. Denn „der Verbrauch fossiler Energie muss auch seinen Preis haben, den er gesellschaftlich hat“. Das Geld, das durch die Lastwagen-Maut zusammenkommt, solle dann für die Bahn investiert werden, denn die „braucht richtig viel Geld“. In Bezug zu Bahnen wäre Kenia tatsächlich mal als Vorbild geeignet, denn – auch wenn Pünktlichkeit in Kenia sonst nicht großgeschrieben wird – die Züge kommen auf die Sekunde genau. Auf die ist Verlass. Anders als die Bahn in Deutschland, die letztes Jahr so unpünktlich war wie nie zuvor.
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Frei nach Baerbock: Woher soll ich wissen, was ich denke, bevor ich höre, was ich sage.
William Ruto, der fünfte Präsident von Kenia verdient jede Stunde soviel, wie ein Taxifahrer dort in fünf Monaten. Dieser wunderbare Politiker stand vor dem Internationale Strafgerichtshof ihm wurden Aufruf zum Mord, zur Vertreibung und Verfolgung zur Last gelegt. Bei den vom klimafreundlichen Ruto initiierten Unruhen starben 1100 Menschen, 500.000 wurden vertrieben. Das Verfahren wurde eingestellt, da die Zeugen massiv bedroht oder geschmiert wurden. Wunderbares Vorbild für die Deutschen.
Was auf große Defizite auch der Wähler schließen lässt.
Insbesondere wenn sie immer noch hinter „grün“ stehen, auch wenn sie erkennten, dass das Erbe der Großeltern gerade von denen durch den Schornstein geraucht wird.
Schlimm.
Das Video dieser Rede habe ich gesehen. Frau Baerbock scheint erheitert und kann selbst kaum ernst bleiben bei der Ausführung ihrer gekräuselten Gedanken-Girlanden zum Narrativ »Kenia als unser Vorbild«.
Überhaupt wirkt sie auf mich merkwürdig wie »auf Speed«.
Aber nichts desto trotz sollte man diese Leute unbedingt ernst nehmen. Sie wollen es durchziehen, schnell. Und von daher muss man diese Planspiele und Zielvorgaben, dieses »Abstecken von Claims« von Frau Baerbock als das verstehen, was sie sind: eine existenzielle Bedrohung für unsere bürgerliche Mehrheitsgesellschaft, für unseren Wohlstand, für die Zukunft unserer Kinder.
Nach Afrika kann man sie noch reisen lassen, denn anderswo auf der Welt stellt sie eine große Gefahr dar, weil ihr Hirn sie daran hindert, die Welt so zu sehen wie sie ist und darauf ihren eigenen Reim macht, der nicht zielführend ist, sondern absolut zerstörend und das ist immer so bei Leuten, die eben nicht das Grundgerüst mitbringen um diplomatisch oder kreativ tätig zu sein, als unerlässliche Voraussetzung für die Interessenswahrung des eigenen Landes, was ihr nach eigener Aussage nichts bedeuted und sie dadurch völlig deplatziert ist. Diese Art von Diletantismus ist hausgemacht und kann nur kranken Gehirnen entspringen… Mehr
Was sagt Baerbock eigentlich zur Klosituation in Kenia? Da scheint Sie ja sehr viel Expertise zu besitzen, z.B. bei Klos für Nigeria. Oder macht sie jetzt eine 360° Wende um mehr Kobolde nach Kenia zu schicken?
Ich frage mich ständig, ob diese Frau bewußt so dumm redet, oder das sie das ist?!
Nach mehrenen Langzeitaufenthalten in diesem schoenen Land – nicht im Strandhotel, im laendlichen Hochland ohne Strom! – behaupte ich, die Dame hat nicht die geringste Ahnung. Das Land aechzst unter Inflation, letzte Woche schwere Unruhen und die Frau spricht von Mauterhoehung! Deutschland empfiehlt dem Land noch hoehere Preise.Die Kriminalitaet steigt, ertappte Diebe werden „bearbeitet“ und anschliessend verbrannt. Gibt es keine Botschafterin, keine Afrikaabteilung, die diese Frau brieft? Es IST unfassbar, welches Personal Herr Scholz in sein Kabinett holte!
„Gibt es keine Botschafterin, keine Afrikaabteilung, die diese Frau brieft“
Baerbock selbst hat dafür gesorgt, dass die Anforderungen an Bewerber für den diplomatischen Dienst gesenkt werden, um den Frauenanteil zu erhöhen.
Und „Afrikaabteilungen“, wenn man solche überhaupt so nennen darf im AA, werden mehr Feminismus- und Genderexpertinnen einstellen als echte Fachleute.
Da bekommt doch die Feststellung von Peter Scholl-Latour: „Wer halb Kalkutta aufnimmt, rettet nicht Kalkutta, sondern der wird selbst Kalkutta.“ gleich noch einen Bezug zur Realpolitik und dem künftigen Zustand in Deutschland.
Das Tragische an diesem Zitat, ist nicht die Erkenntnis, sondern, dass dieser transferierte Gedanke auf Deutschland bezogen, in voller Umsetzung ist und niemand die Notbremse zieht oder auch nur erwägt dies zu tun. Der Absturz des Deutschland wie wir es kannten ist unwausweichlich inkl. rustikaler Zustände im sozialen Frieden.
Unsere Trampolina könnte den dunkel pigmentierten Frauen in Afrika ihre feministische Sichtweise näher bringen, in dem sie über Verhütung spricht… Und schon ist die Erde gerettet. Game Over.