Malu Dreyers katastrophaler Minister will SPD-Vorsitzender bleiben

Versagt, vertuscht, falsch dargestellt. Roger Lewentz war nach seinem katastrophalen Management während der Flut im Ahrtal nicht mehr als Innenminister zu halten – jetzt soll er wieder als SPD-Vorsitzender antreten.

IMAGO / Rainer Unkel
Roger Lewentz, früherer Innenminister von Rheinland-Pfalz

Roger Lewentz hat als rheinland-pfälzischer Innenminister während der Flut im Ahrtal alles falsch gemacht: In der Katastrophen-Nacht ist er schlafengegangen, statt erreichbar zu bleiben. Videomaterial der Polizei, das ihn belastete, verschwand eine Zeit lang. Und im Ahrtal sieht es stellenweise nach zwei Jahren immer noch aus wie in einem Kriegsgebiet. Als Folge dieser katastrophalen Bilanz war Lewentz im vergangenen Jahr als Innenminister nicht mehr zu halten.

Für die SPD reicht’s aber immer noch, scheint er sich gedacht zu haben – und blieb Landesvorsitzender der Partei. Nun soll dieser Posten neu besetzt werden – und wie die Allgemeine Zeitung berichtet, will Lewentz wieder antreten. Angesichts der hierarchischen Struktur in der rheinland-pfälzischen SPD ist davon auszugehen, dass diese Initiative mit Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) abgestimmt ist. Denn für sie würde es Lewentz noch mal tun.

Dreyer hat noch nicht geregelt, wann sie als Landeschefin abtreten will – und an wen sie den Stab weiterreicht. Im Vorjahr schien eine Vorentscheidung gefallen zu sein: Dreyer machte den Mainzer Oberbürgermeister Michael Ebling zu Lewentz‘ Nachfolger als Innenminister – obwohl ein Verlust der Stadt drohte, die in der Geschichte der Bundesrepublik immer einen sozialdemokratischen Oberbürgermeister hatte, wenn ein anderer statt Ebling antritt. Tatsächlich kam dann die SPD-Kandidatin nicht mal in die Stichwahl, wurde der parteilose Nino Haase zum Mainzer Oberbürgermeister gewählt.

Flut im Ahrtal
Dreyer nach der Katastrophe: „Ich brauche ein paar Sätze des Mitgefühls“
Ebling schien als Nachfolger Dreyers gesetzt. Doch zum einen sieht das die Partei anders, gilt Arbeitsminister Alexander Schweitzer im Landesverband als der beliebtere. Auch die Präsidentin des EU-Parlaments, Katarina Barley, hat Chancen. Die Mainzer und Rheinhessen sind ob ihrer Methoden in der restlichen SPD nicht gerade beliebt. Zum anderen scheint Ebling den politischen Instinkt verloren zu haben: Als die Pandemie schon am Abklingen war, setzte er in Mainz eine absurde Maskenpflicht am Rheinufer durch. Als Innenminister sorgte er mit kleinlichen Gesetzesauslegungen dafür, dass mehrere Fastnachtsumzüge abgesagt werden mussten. Und das schlimmste von allem – aus SPD-Sicht – ,unter seiner Regie wurde Mainz statt einer Hochburg zu einem Kellerloch für die Partei.

Tritt der Ahr-Versager Lewentz tatsächlich noch einmal an, würde er Dreyer Zeit verschaffen. Die könnte bis zum Ende der Legislaturperiode Ministerpräsidentin bleiben, ohne dass ein Nachfolger als SPD-Vorsitzender schon designiert wäre – und gegebenenfalls anfangen würde, ungeduldig mit den Hufen zu scharren. CDU-Generalsekretär Gordon Schnieder verurteilt den SPD-Plan: „Die Tatsache, dass Roger Lewentz überhaupt in Erwägung zieht, wieder als Landes-Chef der SPD zu kandidieren, spricht allem Anstand Hohn.“ Es sei „beschämend“, wenn Teile der SPD eine solche Wiederwahl forcierten: „Wie weit muss man von den Menschen nicht nur im Ahrtal weg sein, um einen Parteichef wiederwählen zu wollen, der durch seinen Rücktritt die persönliche Verantwortung im unfassbaren Flut-Versagen der Landesregierung übernommen hat?“

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Kommentare ( 12 )

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Ohanse
1 Jahr her

Über „die Menschen im Ahrtal“ muss man eigentlich nur wissen, dass die es sich geleistet haben, aus Haltungsgründen in der Stunde der Not freiwillige Helfer wegzuschicken. Also, Schwamm drüber. Denen geht es prima.

Last edited 1 Jahr her by Ohanse
J. Braun
1 Jahr her

Wie kommen Sie darauf, daß die Sozialisten wegen ihres unterirdischen Personals unwählbar sind? Sie sind wegen ihrer irrwitzigen Idiologie, die seit fast 200 Jahren nur Schaden angerichtet hat nicht wählbar und waren es für jeden Aufrechten und Fleißigen, der zu etwas kommen will, noch nie.

Axel Fachtan
1 Jahr her

Anne Spiegel hat 134 Bürger im Ahrtal absaufen lassen. So hat sie der Klimakirche bestens gedient. Zur Belohnung wurde sie dann Bundesministerin. Lewentz hat 2 Jahre lang die Wunde offengehalten. Wäre er direkt nach Kriegsende in die Verantwortung gekommen, dann wäre Rheinland-Pfalz heute noch ein zerstörtes Land. So dient auch er der Klimakirche. Seht her ihr Bürger, dieses Land wird nicht durch die Politik zerstört, sondern durch den Klimawandel. Weil das Ahrtsl nie wieder aufgebaut werden soll, bleibt er SPD-Chef. Der zieht das jetzt durch. Berlin hat seine Gedächtniskirche, Rheinland-Pfalz behält sein Gedächtnistal. Dort wird es noch in 80 Jahren… Mehr

R.Baehr
1 Jahr her

Dieses Land hat so etwas von fertig, politisch wie 45. Habeck, Baerbock, Graichen, jetzt dieser rote Lümmel wieder, von den restlichen Versagern ganz zu schweigen die da wären u.a. v.d.L, Spahn, Lauterbach und Konsorten. Hoffnungslos, nur noch ein Militärputsch oder Aufstand anderer bewaffneter Kräftekönnte uns von diesen Versagern erlösen.

Ludwig von Gerlach
1 Jahr her

Ich verstehe die Aufregung des CDU-Generals rlp nicht. Angesichts des desolaten Zustands der CDU rlp müsste er eigentlich ein te deum anstimmen, wenn der Flutversager SPD-Parteivorsitzender bleibt. Dann hat die CDU wenigstens ein wenig Wahlkampfmunition, wenn auch fremd geliefert. Ansonsten ist ihre Munitionslage im Kampf gegen den Jahrzehnte herrschenden Filz- und Schuldensozialismus in rlp ohne weiteres mit der der Ukraine vergleichbar. Nur dass die CDU niemand hat, der ihr 1 Mio. Schuss liefert und sie zudem seit Johannes Gerster auch über keine Kanonen mehr verfügt. Glöckner und Baldauf waren eher Rohrkrepierer. Den erfrischenden Zahnarzt Dr. Bröhr aus Simmern hat das… Mehr

jwe
1 Jahr her

So lange der Wähler das System wählt, ist alles in Ordnung. Der Wähler hat ein ganz schlechtes Gedächnis. Und wenn Lewentz doch nicht so beim Volk ankommt, findet sich schon in Dickicht der parteinahen Stiftungen ein gut dotiertes Plätzchen. Siehe Nahles und Konsorten. Nach Abwarten einer Schamfrist tauchen diese „dem Volk nicht präsentierbaren“ wieder an der Parteispitze auf und können sich selbst an nichts mehr erinnern.

J. Braun
1 Jahr her
Antworten an  jwe

Solche Leute können dann nach ihrer Bonusmeilenaffäre sogar Landwirtschaftsminister werden. Sie haben völlig Recht.

Carrera73
1 Jahr her

„Ist dies schon Wahnsinn, so hat es doch Methode.“
(William Shakespeare, Hamlet)

Werner Brunner
1 Jahr her

Wie sagte doch ein SPD – Bonze so schön :
“ Pack mag sich , Pack verträgt sich , Pack liebt das Pöstchen “ !
Bloß keine Verantwortung übernehmen , die einem wie “ uns “
das warme Plätzchen kosten könnte ……

Nibelung
1 Jahr her

Haben die sich beiden nicht noch einen schönen Abend am Telefon gewünscht, wo das Wasser den Leuten schon bis zum Hals stand. Wer so versagt hat in einer Naturkatastrophe müßte zumindest noch den Anstand besitzen zurück zu treten, aber das haben beide nicht getan und damit ist die innere Verkommenheit erst so richtig sichtbar geworden und wer solche Typen noch wählt, spielt doch im Prinzip mit seinem eigenen Leben, denn wer einmal so grandios in einer existentiellen Frage versagt, der macht es beim nächsten Anlaß wieder, weil der Esprit fehlt, der anständige Menschen ausmacht. In dieser Katastrophe hätten die mitten… Mehr

Danton
1 Jahr her

In Rhl-Pf, aber auch in dessen Landeshauptstadt herrscht ein Filz der nie eine Opposition gesehen hat. Berlin hat zwar ein kommunistisches Chaos, ist durchdrungen von irrer Politik und Ideologie, aber man kann sehen was die Politik dort anrichtet. In Mainz läuft es mit dem Sozialismus und der Geldwäsche ausländischer (Albanischer, Bosnischer und Arabischer) Clans ohne großes Aufsehen. Man will z.B. ohne großes Aufsehen ältere Menschen, und Alleinstehende in großen Wohnungen vor die Tür setzen. Beispiel: Vor einem Jahr etwa wurde beschlossen, das man Sachbearbeiter von Tür zu Tür schickt um die Menschen über ihre Wohnverhältnisse auszufragen. Wer nicht antwortet sollte… Mehr