Elisa David fühlte sich von Maybrit Illners Behauptung, „die besten und aufmerksamsten und klügsten Zuschauer der Welt zu haben“ genauso veralbert, wie wenn ihr das ZDF verkaufen will, dass die Zukunft diese Landes bei Klingbeil, Nouripour, Lindner und ihren Parteien in guten Händen ist.
Es ist der 30. März – und King Charles macht seit dem Nachmittag seinen ersten Deutschland-Besuch. Wir dürfen uns jetzt Bilder anschauen, auf denen unsere Vertreter fleißig Hände schütteln. Oooh, und wie sie es genießen. Einmal einen Hauch vom Luxus spüren, den King Charles lebt – an der Macht und noch nicht einmal gewählt. Kein Bangen vor der Wiederwahl, keine Erwartungen, von denen der Job abhängt. Ja, so eine Monarchie wäre doch etwas Schönes, nicht wahr?
Ein Bild fand ich besonders belustigend und das war ein Schnappschuss von Christian Lindner und seiner Geliebten, die beide rausgeputzt das Königspaar anhimmeln. Das mit dem Rausputzen muss dabei vor allem Lindner noch üben, der sich ja gerne als der coolste und attraktivste Minister darstellen will, aber meiner Meinung nach dabei nur lächerlich aussieht. Christian im Frack war jedenfalls kein Anblick, auf den die Vogue gewartet hat.
Warum erzähle ich Ihnen das alles? Nun, weil ich eine Wette abschließen will: Ich verwette einen Schokoriegel darauf, dass diese Sendung aufgezeichnet werden musste, weil die Vertreter der Politelite es sich nicht entgehen lassen wollten, so viel wie möglich Zeit mit King Charles zu verbringen.
Gut, wann auch immer aufgezeichnet, gestern Abend zumindest wurde Illner ausgestrahlt mit dem Thema: „Kompromiss statt Masterplan – Ampel-Streit wirklich beigelegt?“ Wenn Sie wissen, um was für einen Streit es da geht, dann sind Sie schon mal weiter als ich. Ich habe nur am Rande mitbekommen, wie verzweifelt man sich im Bundestag als Helden darstellen wollte, weil man ja so emsig in den Verhandlungen für den „Klimaschutz” diskutiert hat, und ich habe daraufhin beschlossen, dieser Selbstinszenierung nicht die ersehnte Aufmerksamkeit zu schenken. Damit war ich in dieser Sendung aber stark im Nachteil, denn alle Informationen, die man bekommen hat, setzten voraus, dass man die letzten Tage nichts anderes getan hat, als unserer Regierung bei ihrer Weltrettung zuzuschauen.
Dieser Einwurf kam nicht etwa von Grünen-Chef Nouripour, der konnte da nur nach eifrig zustimmen. Nein, es war Lindner, der reflexartig für die Grünen in die Bresche gesprungen war. Lars Klingbeil, auf den immer noch die Kamera gerichtet ist, obwohl zwischenzeitlich drei Leute zusätzlich parallel zu ihm reden, wechselt sein Thema und leitet geschickt zu Lindners Ansatz um, der ihm den Weg für noch viel nichtssagenderes Politikergelaber geebnet hat, als den Text, den er sich vorher zusammenstellen musste: „Das ganze Vermessen, was ich seit Abschluss des Koalitionsvertrages erlebe: Wer hat gewonnen und wer hat verloren. Das waren ja produktive Diskussionen und es war auch richtig, dass wir genau diese Diskussionen führen.“
Ich stelle mal wieder fest, dass Politiker es lieben, sich als Workaholics darzustellen. Ein bisschen wie der Sohn eines Buchhalters, der sich als Arbeiterkind bezeichnet. Lindner, der nicht über die Verhandlungen sprechen kann, ohne zu betonen, dass sie über 30 Stunden gedauert haben. Lars Klingbeil, der wieder betonenden muss, dass sie Nachtschichten eingelegt haben. Nouripour, der seidig darüber spricht, dass sie Currywurst essen mussten. Im Vorspann wurde die Dauer der Sitzungen als Kritik präsentiert. Doch die versammelten Politiker sehen das als Tribüne, auf der sie die Narben zur Schau stellen können, die sie bei der Schlacht für ihre Nation davongetragen haben. „Ich habe kein Problem damit, wenn wir drei Tage diskutieren, am Ende aber für die nächsten zwanzig Jahre das Land verändern werden“, erklärt Klingbeil aufopferungsvoll.
„Aus meiner Sicht ist der Kanzler der heimliche Gewinner dieses Streitgesprächs“, schätzt sie zunächst ein. Das mag sogar gut sein, denn für Olaf Scholz ist es nicht neu, der „heimliche“ Gewinner zu sein. Seine ganze Karriere scheint darauf zu beruhen, dass er immer nur gewinnt, weil andere verloren haben. So auch hier: „Weil die ganze Zeit eben Grüne und FDP gegeneinander gelaufen sind, mit dem was sie wollten.“ Lindner sieht derweil nicht begeistert aus. „Die SPD hat sich nicht in den Wind gestellt und gesagt, was sie eigentlich möchte. Sie geht taktisch inzwischen sehr stark in die Richtung, wie auch Merkel und die CDU 16 Jahre lang Politik gemacht haben. Und für den Kanzler ist es natürlich durchaus praktisch, dass Herr Habeck und Herr Lindner wie Hund und Katze aufeinander reagieren. Die gegenseitig die Signale nicht verdienen beziehungsweise missdeuten.“ Nun lacht Lindner – oder sollte ich bellen sagen?
Nach inzwischen fast einer Stunde Sendung, einer gefühlten Ewigkeit, lässt dann Lindner raus, was ihm schon die ganze Sendung lang unter den Nägeln gebrannt hat: „Man schämt sich ja fast, dass King Charles morgen mit einem ICE von Berlin nach Hamburg fährt und hofft, der ist dann mal pünktlich. Auf dieser Strecke ist er es meistens.“ Also zunächst einmal muss ich den Herrn von und zu Lindner da enttäuschen, da habe ich aber ganz andere Erfahrungen gemacht. Wer öfter mal mit der Bahn fahren muss, der hat schon bestimmte Überlebenstaktiken entwickelt. Bekannte von mir und ich sind unabhängig darauf gekommen, dass wer pünktlich und schnell irgendwo hin will, lieber die Verbindung mit zwanzig Umstiegen durch die Pampa nimmt, weil die Fahrt mit dem ICE schon beinahe garantiert, dass man seinen Anschlusszug nicht bekommen wird. Aber gut, King Charles war jetzt jahrzehntelang geduldig – hat auf den Thron gewartet, der wird auch mit der DB fertig. Damit war das Thema King Charles aber leider schon wieder vorbei.
Lindner fährt nach dieser Enttäuschung mit seinem Programm fort: „Das Ziel sollte doch sein: mit jedem eingesetzten Euro Steuergeld so viel CO2-Einsparung wie möglich.“ Ach so? Hab ich da etwas noch nicht mitbekommen, ich dachte jeder eingesetzte Euro Steuergeld soll so tolle Sachen wie eine Polizei ermöglichen, die zur Stelle ist, wenn man sie braucht, sichere Straßen im Allgemeinen, saubere und bewohnbare Städte und so weiter. Aber jetzt, wo ich weiß, dass jeder eingesetzte Euro erstmal für so viel CO2-Ersparungen wie möglich verwendet werden soll, wundere ich mich gar nicht mehr, dass 110 in Berlin auch gerne mal einfach besetzt ist, ich auf dem Weg nach Hause im Dunkeln und am Hauseingang über zwei Obdachlose steigen muss und auch sonst nichts so wirklich gut läuft. Ich bin überzeugt, einige Städte in Deutschland funktionieren überhaupt nur noch, weil sie vor Jahren mal wohlhabend und organisiert gewesen sind und das noch so ein bisschen auslaufen soll. Gäbe man einer unserer Politikgrößen mal für ein paar Jahre Sri Lanka, würde sich an dem Land gar nichts verbessern, außer dass die Einreiseformulare gegendert wären.
Nein, die SPD ist immer noch genauso fertig wie vor diesem Wahlsieg. Doch sie hat sich den Zauberspruch von Angela Merkel abgeschaut, da hat Eva Quadbeck sehr recht. Und seitdem gewinnen sie immer dann, wenn sie es am wenigsten versuchen. Währenddessen strauchelt Lindner bei dem Versuch, seine Partei grün und links aussehen zu lassen, und merkt gar nicht, wie er sich mit Sätzen wie: „Es ist nicht Volker Wissing, der die Klimaziele im Verkehr nicht erreicht, es sind die Bürgerinnen und Bürger, die die Klimaziele nicht erreichen“, mehr zerschießt als rettet. Nouripour scheitert an dem Versuch, seine Partei als bürgerliche Volkspartei darzustellen, während seine Partei Forderungen stellt, die uns direkt in die Steinzeit zurückbefördern würden.
Und wo wir schonmal dabei sind, dass unsere Leuchten im Studio nicht so ganz das erreichen, was sie glauben zu erreichen: Illner mag sich ja wahnsinnig charmant gefühlt haben, als sie eine Grafik über das deutsche Haushalts- und Sondervermögen mit den Worten einleitet: „Wir haben die besten und aufmerksamsten und klügsten Zuschauer der Welt und zeigen Ihnen vielleicht schon mal diese Übersicht“, aber ich bin mir eher veralbert vorgekommen. Genauso veralbert, wie wenn mir das ZDF wirklich ehrlich verkaufen will, dass die Zukunft dieses Landes bei diesen drei Politikern und ihren Parteien in guten Händen ist.
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Ich war nie ein Monarchist. Aber inzwischen muß ich klar sagen: Die verstorbene Queen Elizabeth und auch King Charles haben einfach Stil und strahlen eine milde Würde der Menschlichkeit aus – gerade, weil Sie uns vor Augen halten (und das machen sie sehr bewusst, glaube ich), dass auch die höchst Angesehenen nur menschlich sind.
Mir wäre es jedenfalls lieber, Deutschland leistete sich einen König, als Millionen von illegalen Migranten.
Entschuldigung, man darf nicht das Unterhaltungsprogramm einschalten, wenn man sich über Politik informieren will.
Aktuell sind in Deutschland noch drei Atomkraftwerke (AKW) am Netz. Gemäß Atomgesetz werden die drei jüngsten Reaktoren spätestens am 15. April 2023 abgeschaltet. A l s o in 14 Tagen.
Was wurde denn dazu in den 31 Stunden gesagt ?
Oder wieso höre und sehe ich dazu gefühlt wochenlang NICHTS ?
Über den Sabotageakt an den Nordstream Pipelines schweigen sie ja auch stille.
Was die Frage aufwirft, was sie uns an tatsächlichen Informationen überhaupt noch zukommen lassen werden?
Das Abschalten der 3 AKWs unterscheidet sich überhaupt nicht von dem Sabotageakt an den Nordstream Pipeline. Es ist halt nur ein gezielter Akt gegen die Existenz eines ehemals blühenden Deutschland.
Man ist in Deutschland, wenn ein Nouripour in einer Talk-Show dreimal sagt, wir bringen das Land voran.
„Es ist nicht Volker Wissing, der die Klimaziele im Verkehr nicht erreicht, es sind die Bürgerinnen und Bürger, die die Klimaziele nicht erreichen“ meinte Lindner. Na klar sind die Bürger schuld, wer sonst? Vielen Bürgern, lieber Chef-Umfaller, sind die Klimaziele eueres Kabinetts ziemlich egal, die machen sich eher Gedanken, wie sie finanziell über die Runden kommen. Alles, was mit diesem Klimairrsinn zusammenhängt, wird von einer schweigenden Mehrheit im Land nur noch als Zumutung empfunden. Immer die gleiche öde Leier von der Weltrettung durch die größenwahnsinnigen, links-grün gehirngewaschenen deutschen Politclowns.
In meinem Umfeld kenne ich auch niemanden, der Abends ins Bett geht und sagt: „Mist, heute wieder das Klimaziel verfehlt.“
Nie vergessen, dass der Klima-Agenda nur eine Simulation (Schellnhuber!!!) zugrunde liegt, die mit der Realität nichts zu tun haben muss – wie alle Modelle hinsichtlich Corona zeigten!
Aber aufgrund dieser Simulation sind sie schon Jahre dabei, unsere bisherige Welt zu zerstören. Manches davon wird gar nicht mehr gut zu machen sein!
„Wir haben die besten und aufmerksamsten und klügsten Zuschauer der Welt und zeigen Ihnen vielleicht schon mal diese Übersicht“…..so was sagt wer der weiß das es nicht (mehr) so ist! Immer mehr bürger haben auf die öffentlich rechtlichen rundfunkanstallten keinen bock mehr. Man wird dort belogen und vorgeführt! Das diese lügenblase mal platzt war klar und das ist jetzt so weit denn immer mehr kommt die wahrheit ans licht. Ja ja deutschland ging es noch nie so gut! Gute nacht deutschland.
Nach dieser Überdosis an Satzbausteinen erkannte dann auch Illner, dass es vielleicht Zeit wird, das Wort von den Politikern weg, hin zu den Journalisten zu leiten. Dort immer wieder zu beobachten: Der plötzliche Stolz, der in den Anhängern dieser Berufsgruppe immer wieder aufkommt, wenn sie in eine Show mit Mehrheit an Politikern gesteckt werden. Besonders Frauen entwickeln dann einen gewissen Trotz, nach dem Muster: „Ihr glaubt doch wohl nicht, dass ihr mich jetzt einschüchtern könntet“, und versuchen, so viele Spitzen in Richtung Politikerriege zu setzen wie nur möglich. Diesem Klischee getreu, fand sich in dieser Sendung Eva Quadbeck wohl in… Mehr
Immer wieder, Frau David, woher haben Sie das Durchhaltevermögen. Werden Sie dabei nicht verrückt?
Campino war unpässlich oder warum war der nicht mit dabei?
Illner ist das ideale It-Girl dieser selbszufriedenen, narzistischen Berliner Blase. Eine in gewisser Weise kulturell und kognitiv prekatäre Form von Feudalismus.
Wie sagte Nouripour: das ist ein Narrativ!
Und der grüne muss es ja wissen – zumal sie sich im Wald der Narrative verlaufen haben und die Realität mit Macht jeden Tag deutlicher zum Vorschein kommt.