Tichys Einblick Talk: Die große Enteignung

Deutsche Politiker verhalten sich sektenartig. Der Name der Sekte: Klimaschutz. Wer vom Credo abweicht, der wird bestraft – so das Credo im aktuellen „Tichys Einblick Talk“.

 

Der „Klimaschutz“ rechtfertige eine kaltblütige Enteignung der Bevölkerung. Regiert werde Deutschland nur noch von links-grünen Lobbyisten, denn die Politiker selbst würden keine Ahnung haben. Im neuen Tichys Einblick Talk diskutieren mit Roland Tichy und Frank Henkel die Gäste Valerie Wilms, ehemalige grüne Bundestagsabgeordnete, Anthony Lee, Sprecher des Bauernverbands „Land schafft Verbindung“, sowie der Journalist und Autor Ralf Schuler.

Betroffen sei besonders die Landwirtschaft, so Anthony Lee. Er erscheint sauer: „Bauern werden kalt und offensichtlich enteignet.“ Landwirtschaftliche Flächen würden zwangsweise und ohne Entlohnung stillgelegt, Pflanzenschutzmittel verboten und nun auch noch die Krabbenfischerei eingestellt. Dadurch würden Existenzen zerstört, sagt Lee.

Ralf Schuler fügt noch weitere „engstirnige“ Vorschriften hinzu: Den Bauern gingen mehrere Hektar Land verloren, da die Politik ihnen Blühstreifen vorschreibe; die Bauern müssten sich neue Traktoren anschaffen, da sie nur noch mit Biodiesel fahren dürften und nun wolle die Politik auch noch durchsetzen, dass es bis 2030 nur noch einen Ökoanbau gebe.

Lee beteuert, dass sich die Landwirtschaft in Deutschland somit kaum noch lohnen würde, weil man international nicht mehr wettbewerbsfähig sei. Im Ausland seien Pflanzenschutzmittel nämlich weiterhin erlaubt. Wenn die deutschen Bauern ihren Anbau hierzulande aufgeben, müsse Deutschland Lebensmittel mit einem riesigen Kohlenstoffdioxid-Fußabdruck aus dem Ausland besorgen und begebe sich auf diese Weise in enorme Abhängigkeiten.

Schuler bringt es auf den Punkt: „Wir drehen uns das Essen ab und den Strom auch noch.“ Die Energie verknappe sich immer mehr, so wie die links-grüne Politik ein Kernkraftwerk nach dem anderen abschalte.

Das bejaht auch Valerie Wilms: „Der Strom kommt nicht aus der Steckdose, sondern muss erzeugt werden.“ Sie kritisiert eine sogenannte erneuerbare Energiegewinnung durch Windkraftwerke und Solarzellen, da diese nicht genügend Energie zum richtigen Zeitpunkt erzeugen würden.

Auch Schuler sagt: „Die alternativen Energien klappen nicht“, man könne die Physik und Biologie nicht übergehen. Auch nicht, wenn die Politiker den Einsatz der alternativen Energien befehlen. Daran werde sichtbar: Politiker haben „den Kontakt zur Realität verloren“, betont er. Die Ursache liege darin, dass der Bundestag die eigene Expertise abbaue.

Stattdessen, so Lee, würden die Politiker nur noch auf Lobbyisten hören. Schuler zeigt auf, aus welchem Spektrum diese Lobbyisten kommen, denn es gebe nur einen Sektor, der von dem aktuellen Klimaschutz profitiere: der Links-Grüne. Die Lobbyisten würden als Ideologen agieren und schafften es, sämtliche Politiker um sich zu gruppieren, sodass dann nicht mal mehr auf die Opposition Verlass wäre.

Laut Schuler komme die CDU als Opposition gar nicht mehr in Frage, denn sie suche ständig nach Koalitionspartnern und nicke daher in Sachen Klimaschutz eifrig mit. Die einzigen, die etwas gegen die „Ersatzreligion“ sagen könnten, sei seiner Ansicht nach die AfD. Die werde aber so sehr geächtet und ausgeschlossen, dass sie medial nicht mehr zum Zuge käme und somit auch nicht wirklich oppositionell handeln könne.

Wilms stellt fest: Sobald jemand eine differenziertere Postion vertritt, gelte derjenige direkt als rechts – das „Totschlagargument“. Diese Gesamtsituation gefährde ihrer Meinung nach die Demokratie: Es habe schon etwas von einem „sektenmäßigen Verhalten“. Statt stets zu verbieten wie in einer Planwirtschaft, sollten Anreize geschaffen werden, so Wilms weiter. Dann würden Klimaschutzvorhaben zwar länger dauern, aber wenigstens funktionieren. Am Beispiel der DDR habe man gesehen: Jede Planwirtschaft scheitert früher oder später.

Auch Schuler hat ein „DDR Déjà-vu“, denn – wie damals – versuche die Politik die Zukunft zu beschließen, ohne überhaupt zu wissen, wie dann die Lage der Welt sei. Dieses andauernde Beschließen und Verbieten kritisiert auch Lee: „Deutschland sei innovativ, aber nicht wenn alles verboten wird“.

Der Tichys Einblick Talk: immer donnerstags um 20:15 Uhr auf Hauptstadt TV und dem Tichys Einblick Youtube-Kanal.


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Kommentare ( 61 )

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TinaTobel
1 Jahr her

De Grünen machen Veranstaltungen, sie halten Bürgersprechstunden ab und betreiben Infostände in der Fußgängerzone. Wir sollten diese Angebote nutzen, um das Gespräch mit ihnen zu suchen. Und wenn sie vielleicht nicht mit uns sprechen wollen, dann sollten sie immerhin und überall erfahren, was sie mit ihrer Politik vielen Menschen antun und was wir davon halten.

Last edited 1 Jahr her by TinaTobel
TinaTobel
1 Jahr her

Wenn durch dieses Gesetz der Wert zahlreicher Immobilien drastisch sinkt, dann muss logischerweise die GRUNDSTEUER für diese Immobilien sofort neu berechnet und deutlich gesenkt werden.

Last edited 1 Jahr her by TinaTobel
joerg hensel
1 Jahr her

Wie schon bei den rechtswidrigen Coronamaßnahmen, erleben wir nun auch bei den Maßnahmen zum angeblichen Klimaschutz, die Missachtung des Übermaßverbotes als Gradmesser für das Verhältnismäßigkeitsprinzip.

Man will es nicht einfordern, nicht hinterfragen, nicht verteidigen und – wie bei Corona – alles selbstverständlich gehorsamst ertragen und auf sich zukommen lassen, damit die Zerstörung der Gesellschaft voranschreiten kann.

Verhältnismäßigkeitsprinzip resp. Übermaßverbot unter der Annahme, dass das Grundgesetz trotz des völkerrechtswidrigen Staatsstreiches durch die DDR vor 30 Jahren (Folge von Artikel 4 Ziff. 2 EinigVtr.) noch Bestand hätte resp. die DDR-Verfassung de jure tatsächlich aufgehoben wurde.

Aber auch da fragt keiner nach …

Last edited 1 Jahr her by joerg hensel
FKR
1 Jahr her

Ich schreibe das Jahr 1967, mein Bruder erbt das 4 Familienhaus in einer Altmärkischen Kleinstadt. Es wurde von meinem Großvater erbaut mit einem Laden in der Paterre. Mieteinnahmen 60 Mark pro Wohnung, Klo halbe Treppe Und Ofenheizung. Sanierung und Modernisierung nicht möglich ,es gab kein Material und wenn,nur für D-Mark. Auch die Mieten reichten nicht einmal Für das Nötigste,Verkauf des Hauses unmöglich,dazu Mieterschutz und Mietpreisdeckel. Er war gezwungen, das Haus der Kommune „schenken“ .. . Die sanierte es auch nicht, erst nach der Wende wurde es verkauft. Warum ich das hier schreibe? Hausbesitzer sollten nicht glauben,daß sie ihr Haus aufgrund… Mehr

Kati.D
1 Jahr her
Antworten an  FKR

Da haben wir ja sehr ähnliche Schicksale, nur dass mein Vater das Haus zu DDR-Zeiten behalten hat. Ich habe es dann nach der Wende übernommen, gleich Ölheizung eingebaut, die jetzt so um die 30 Jahre alt ist … , 3 Etagen, nur teilsaniert, weil finanziell einfach nicht mehr drin ist. Der Sanierungszwang würde mir finanziell das Genick brechen, meine Eltern haben bei mir lebenslanges Wohnrecht, mal schauen, ob das zählt, oder ob sie im schlimmsten Fall wirklich raus müssten …

josefine
1 Jahr her
Antworten an  FKR

Wir sind kinderlos. Wenn unsere Nichte und unser Neffe das Haus erben, werden sie verarmen; denn sie müssen horrende Erbschaftssteuern zahlen und die Heizanlage erneuern.
Wahrscheinlich werden sie das Erbe nicht antreten.

giesemann
1 Jahr her

Erschreckend, wie der BKler Habeck machen lässt, für ein reines Hirngespinst. Vielleicht wartet er aber nur ab, wann der Bogen bricht, den die Grünen völlig überspannt haben.

AlexR
1 Jahr her

Ein Thema dieser grünen Sekte ist Klimaschutz.

Daneben sind noch Mobilität, Eigentum als pöhse, Migration und fehlende Schulabschlüsse, der Studienabbruch oder das Fälschen von Lebensläufen als willkommene Zukunftsperspektiven zwingend für eine Parteimitgliederschaft der GrünInnen und einem Ministeramt erforderlich. Regieren ohne Sinn und Verstand. Das im besten Deutschland aller Zeiten.

K. Sander
1 Jahr her

Werden wir ALLE enteignet? Bestimmt nicht. Nur die Bevölkerung wird enteignet, jedoch nicht die Politiker. Die stecken sich das Geld in die Tasche oder besser in den Keller. Dort ist mehr Platz. Und damit es steuerfrei ist, hat der linke Finanzminister von Brandenburg das Geld in mehreren Steueroasen angelegt. Damit sollten später die Pensionen der Beamten steigen … nicht die Rente der Bevölkerung.

Dellson
1 Jahr her

O-Ton: Wilms stellt fest: Sobald jemand eine differenziertere Position vertritt, gelte derjenige direkt als rechts – das „Totschlagargument“. Nun, wenn das erkannt wurde, dann kann es doch keinen Zweifel mehr geben, was hier läuft. Und warum gibt es darüber keinen Aufschrei? WO sind denn die Checks and Balances? Wer steht für die Demokratie auf und ein? IST die AFD nicht automatisch dadurch eine Art Widerstandskämpfer, die letzte Bastion des gelebten Rechtsstaates? Oder warum kämpft der geschlossene Zirkelkreis so vehement gegen jede Äußerung und Abbildung dieser Partei? Krise ist wenn Politiker glauben dass Krise ist! Denn der Bürger kann nur dressiert werden,… Mehr

AlexR
1 Jahr her

Antwort: ja. Zwangsenteignung für das Klima und zu Gunsten der Grünen. Die EU nicht vergessen.

Last edited 1 Jahr her by AlexR
dienbienphu
1 Jahr her

Für mich ist eine Enteignung auch jeder willkürliche Eingriff ins Recht eines Eigentümers mit seiner Sache nach Belieben zu Verfahren und andere (den Staat!) von jeder Einwirkung auszuschließen, § 903 BGB. Die Enteignung findet doch schon statt. Erst waren es die Autofahrer. Ständig neue Abgasnormen und dann Fahrverbote verleideten einem das Eigentum am Auto. Dazu Kfz-Steuern, Kraftstoffsteuer, CO2-Steuer, usw. Dann kamen Sparer, die lange darauf vertraut hatten, dass ihr Geld auf der Bank sicher ist. Erst kamen die Nullzinsen, jetzt die Inflation. Die Ersparnisse verlieren seit vielen Jahren an Wert. Wer wohnt wird seit vielen Jahren vom Staat über willkürlich… Mehr

Last edited 1 Jahr her by dienbienphu