Schlimmste Trockenheit in Frankreich seit 1956

Der französische Minister für den „Ökologischen Wandel und Territorialen Zusammenhalt“, Christophe Béchu (Mitte-Rechts Partei „Horizons“), rief im Februar eine Arbeitsgruppe ins Leben, um einen „Dritten Plan für den ökologischen Übergang“ auszuarbeiten. Dazu gab er mehrere Interviews, unter anderem dem Sender France Info.

IMAGO / Christian Ditsch
Im Sommer 2022 erreicht der Stausee Lac de Serre-Poncon nahe der Ortschaft Sauze du Lac im französischen Departement Haute-Alpes einen historischen Tiefstand

Emil Kohleofen hat für TE die wesentlichen Punkte des französischen Alarmrufes ins Deutsche übertragen. Fritz Goergen fragt in einem folgenden Beitrag die Herrschenden in UN, EU und Nationalstaaten: Worum geht es euch denn wirklich?


Französischer Minister zum Klimawandel: „Sich aufs Schlimmste vorbereiten und Anpassungsstrategien entwickeln“.

Der französische Minister für den „Ökologischen Wandel und Territorialen Zusammenhalt“, Christophe Béchu (Mitglied der Mitte-Rechts angesiedelten Partei „Horizons“), hat am 23. Februar eine Ministerielle Arbeitsgruppe mit dem Ziel ins Leben gerufen, einen „Dritten Plan für den ökologischen Übergang“ auszuarbeiten. Rund um diesen Termin hat er mehrere Interviews gegeben, unter anderem dem Sender France Info sowie „Europe 1“ und es dabei an klaren Worten nicht fehlen lassen: „Man sei im Alarmzustand, was die Grundwasserspiegel angehe.“ „Frankreich heize sich unabwendbar auf, auch wenn man möglicherweise die 4 Grad zusätzlich nicht erreiche.“

France Info fragt, ob man sich bei der Klimaänderung „Richtung eines rabenschwarzen Szenarios bewege?“

Béchu: „Frankreich solle nun aufhören, sich etwas vorzumachen, und sich auf einen Temperaturanstieg um bis zu 4 Grad vorbereiten. Im April dieses Jahres wolle er da Anpassungsmodelle vorlegen.“

„Zwar solle man weiter gegen den Klimawandel kämpfen, aber sich aufs Schlimmste einstellen … dazu wolle er ein Szenario entwerfen und dieses mit anderen Institutionen erörtern.“

Frage von Dimitri Pavlenko, Europe1 an den Minister: „Umweltschützer hätten den Vorwurf erhoben, dass die französischen Bemühungen, den Klimawandel zu stoppen, damit erlahmen würden … sich auf 4 Grad zusätzlicher Erwärmung vorzubereiten, bedeute das nicht, dass man die Pariser Verträge missachte?“

Das, so der Minister „stimme nicht, man müsse doch die Realitäten sehen … zwar weiter wie verrückt gegen den Klimawandel kämpfen, sich aber eben auch auf das Schlimmste vorbereiten“.
Und weiter, fast flehentlich: „Um so besser, wenn man nicht an die 4 Grad zusätzlich herankomme, aber wenn man sich nicht darauf vorbereite, hieße das, die Mitbürger, die Landwirte, unsere wirtschaftlichen Aktivitäten Risiken auszusetzen, ohne ihnen die Mittel an die Hand zu geben, sich zu dem stellen zu können …“ Und, unter Verweis auf die laufende Umstellung auf mehr Elektrofahrzeuge und den Ausbau des Schienentransports: „Man solle doch den Franzosen keine Geschichten erzählen … das Auto, das werde man weiter benötigen, und zwar für lange Zeit, um das Land zu versorgen …“

Hitzewellen von über 50°C in den Innenstädten

Sich darauf vorzubereiten, das bedeute, „aus dieser Verweigerungshaltung herauszukommen … man müsse in Materialien investieren, die solche Temperaturen erträglicher machten … neu überlegen, was die öffentliche Infrastruktur, die Wassergesetze, die Artenvielfalt, die Bodenqualität und Versicherungsbestimmungen angehe … im April werde man diese verschiedenen Aspekte darstellen und sie publik machen.“

„Unser Land auf 4 Grad zusätzlich vorzubereiten, erfordere es, viele Änderungen vorherzusehen … dafür werde in seinem Ministerium eine Zeitachse entworfen, anhand derer man die Auswirkungen der Erwärmung auf Investitionen, Normen, Böden und das Wasser untersuchen werde.“

Das bedeute, dass „eine Anpassungsstrategie, die nur auf der Vermeidung von Klimagasen basiere, nicht ausreiche“, sondern man sich „auf das Schlimmste vorbereiten müsse“. Die Experten des UN-Klimarates hätten Frankreich bestätigt, dass das Land bereits bei 1,7 Grad zusätzlich sei und die Indikatoren eben nicht auf Entspannung hinwiesen … „Sich darauf vorzubereiten, heiße gerade nicht, das herbeizuwünschen, sondern aus einer Verweigerungshaltung herauszukommen…. Ein Teil der Erwärmung hinge eben nicht von uns ab, sondern passiere im weltweiten Maßstab …“

Béchu zu Europe1: „Er werde sich mit den Chefs der Wasserspeicheranlagen der französischen Départements treffen, und da dürfe man keine zittrigen Hände haben, wenn man Entscheidungen zur Vermeidung eines Wassernotstandes treffe“.

Anzeige

Unterstützung
oder

Kommentare ( 28 )

Liebe Leser!

Wir sind dankbar für Ihre Kommentare und schätzen Ihre aktive Beteiligung sehr. Ihre Zuschriften können auch als eigene Beiträge auf der Site erscheinen oder in unserer Monatszeitschrift „Tichys Einblick“.
Bitte entwerten Sie Ihre Argumente nicht durch Unterstellungen, Verunglimpfungen oder inakzeptable Worte und Links. Solche Texte schalten wir nicht frei. Ihre Kommentare werden moderiert, da die juristische Verantwortung bei TE liegt. Bitte verstehen Sie, dass die Moderation zwischen Mitternacht und morgens Pause macht und es, je nach Aufkommen, zu zeitlichen Verzögerungen kommen kann. Vielen Dank für Ihr Verständnis. Hinweis

28 Comments
neuste
älteste beste Bewertung
Inline Feedbacks
Alle Kommentare ansehen
W aus der Diaspora
1 Jahr her

Schlimmste Trockenheit seit 1956.
🙂
Das heißt ja nun mal, dass es 1956 schon einmal so trocken war. Also eigentlich kein Grund um nun so nervös zu werden!

Moses
1 Jahr her
Antworten an  W aus der Diaspora

Sie können noch weiter in die Tiefen der Jahrhunderten schauen. 1549 gab es sehr wenig Niederschlag. 1550 kein Regen im Laufe 11 Monaten! Rhein und Loire ließen sich vielerorts ohne nasse Füße überqueren.
Solche Tatsachen störten klimahisterischem Geschwätz nie.

JamesBond
1 Jahr her

Bei uns bedeuten solche Aussagen nur noch mehr unnötige Steuern und Abgaben, dabei haben wir schon laut Stromrechnung folgendes: MwSt, Stromsteuer, Komzessionsabgabe, Er euetbaren Energie Gesetz, Kraft Wärmekopplung, Strom NEV Umlage, Offshore Umlage, AbschaltbareLadtenV Umlage.
Und schauen wir zum Beispiel in Antibes auf die Jachten (alle mit Dieselmotoren) dann wissen wir, es geht darum den Normalbürger zu drangsalieren, die Elite ist nicht betroffen – also gibt es keinen Klimawandel, sonst würden zuerst unsinnige Freizeitaktivitäten mit 100 Meter Jachten verboten!

JamesBond
1 Jahr her

Meine Bienen haben auch den „Wintermantel“ noch an, es ist kalt, liegt noch Schnee und die nächsten Tage soll es viel Regnen, dabei hat es schon bis zu 540 l je qm im HSK Niederschlag gegeben – aber es ist für die Lügenpresse immer noch zu trocken.

JamesBond
1 Jahr her

So einen Schwachsinn hören wir auch bei uns ständig im ÖRR – immer dann wenn es mal (nötiverweise) trocken und warm ist. Letzten Sommer der HR: „Der Edersee ist wegen der Trockenheit verschwunden“ Ja Ihr ÖRR – Dumm beutel, wie jedes Jahr, weil die Aufgabe des Stausee ist die Schiffahrt in der Weser aufrecht zu erhalten und dazu benötigt man eben diese Stauseen, da der Pegel der Eder extrem schwankt (zwischen 4 und 750 Kubikmeter Schwankungen im Laufe des Jahres) und das seit ewigen Zeiten. Nix Klimawandel alles nur Propaganda um uns das letzte Geld aus der Tasche zu ziehen.… Mehr

Rob Roy
1 Jahr her

Da es aber nicht angeht, dass wir wegen der wärmeren Winter Energie sparen und somit die Versorger weniger Einnahmen haben, wurden die Strom- und Gaspreise halt angehoben, auch unabhängig vom Weltmarktpreis.
So geht Deutschland.

JamesBond
1 Jahr her
Antworten an  Rob Roy

Es geht nur um Einnahmen für den Staat. Schauen Sie auf Ihre Stromrechnung: 1/3 ist für Strom, der Rest für die bekloppten Stromtrassen wegen der Offshore Windparks und Abschaltung der Kernkraftwerke und das letzte Drittel für Steuern und Abgaben.
Lassen Sie sich von den Politclowns nicht verarsc…… . Stromrechnung anschauen und nachdenken warum die AfD in die Rechte Ecke gestellt wird – es geht nur ums abkassieren.

Rob Roy
1 Jahr her

Wenn es heißer und heißer wird, muss man Klimaanlagen und billigen Strom dazu liefern, anstatt davon zu träumen, das Weltwetter ändern zu wollen.

Iso
1 Jahr her

50°C in den Innenstädten liegt vor allem an der zu dichten Bebauung. Jede Lücke Bauland wird möglichst teuer verkauft und dann in die Höhe gebaut. Das ist das Backofenprinzip. Gleiches trifft für die Pegel der Flüsse zu. Denen wird immer mehr Wasser entnommen und immer größere Frachtschiffe gebaut. Frankreich wäre heute ein Land ohne Probleme, wenn sie auf diese geisteskranke Einwanderung verzichtet hätten. Aber das ist wie in Deutschland, wo man unbedingt multikulturell sein will. Ein Roberto Blanco reicht nicht mehr.

Rob Roy
1 Jahr her
Antworten an  Iso

Richtig, unsere Architektur muss sich dem Klima anpassen, und nicht umgekehrt Überall in deutschen Großstädten schießen Neubauviertel aus dem Boden, Häuserschluchten ohne jeden Straßenbaum, von neuen Parks ist überhaupt nicht die Rede. Stattdessen werden Schrebbergärten plattgemacht und die bisherigen Grünanlagen verkommen, weil jedes Blumenbeet und jeder Strauch von Vandalen niedergetrampelt wird.

Berlindiesel
1 Jahr her
Antworten an  Iso

Praktisch alle Städte in traditionellen Heißklimazonen sind dicht bebaut, sehr viel dichter als die klassische europäische Stadt. Ob nun in Europa Athen, Neapel oder Venedig, oder Städte wie Casablanca oder Kairo, ja selbst „neue“ Städte wie Rio, oder Bombay, Tokyo, Jakarta in Asien – sie sind eng und dicht bebaut. Denn das bedeutet weniger Dachfläche je genutzte Fläche, dafür Schatten für die Außenwände. Die energetisch schlechteste Bebauung, egal für welches Klima, sind dagegen die Einfamilienhausteppiche der Suburbia.

JamesBond
1 Jahr her
Antworten an  Iso

Stuttgart 21: Abholzen auf Teufel komm raus: Ergebnis es wird im Stuttgarter Talkessel heißer – alles hausgemacht, nicht nur die Spätzle.

Berlindiesel
1 Jahr her

Ob die nicht nur in Frankreich, sondern auch Spanien und Italien zu beobachtende Dürre seit rund drei Jahren nur ein vorübergehendes Phänomen ist, oder Teil des „Klimawandels“ ist sicher bisher nicht abschließend geklärt. Wohl aber, was tatsächlich passiert – und das schon seit mehreren Jahrzehnten: Die aride Klimazone der Erde, die sich bisher auf der eurasisch-afrikanischen Landmassse vom Äquator bis ca. zum 20. Breitengrad ausbreitete, also nördlich ungefähr bis zum Südufer des Mittelmeers, hat dieses nun übersprungen und breitet sich ins südliche Kontinentaleuropa aus. Schon seit Mitte des 20. Jahrhundert hat sich in Afrika diese Zone immer mehr erweitert, nun… Mehr

JamesBond
1 Jahr her
Antworten an  Berlindiesel

In Italien gibt es keine Dürre! Alles gelogen: Letztes Jahr September in Norditalien gab es Steinpilze ohne Ende, alles grün – Wasser gab’s auch genug, nur zu wenig Touristen, die haben abgesagt, wegen der Horrormeldungen in Absurdistan Presse.
Dieses Jahr in Sizilien gab’s soviel Regen daß sogar Brücken weggespült wurden.
Alle diese Fake News haben nur den Zweck uns noch mehr Absurde Abgaben bei der Energie aufzubürden.

DerVoluntaer
1 Jahr her

Am besten sollten die Franzosen auch so ca 33.000 Windräder wie wir hinsetzen, denn das schützt das Klima, weil Wind ja als „wissenschaftlich“ unendlich durchgeht. Schon ist es vorbei mit der Dürre und den Energieproblemen.
Wenn man dann noch mehr Windräder europaweit baut, dann wird sogar der Klimawandel eine selbst erfüllende Prophezeiung.
Sozusagen selbst gemacht gegen oder für den Klimawandel.

Nibelung
1 Jahr her

Das Klima folgt seinen eigenen Regeln und wenn man die letzten 2000 Jahre zurück verfolgt sind nach unterschiedlichen Aufzeichnungen schon alle Wetterkapriolen vorhanden gewesen und Dürren und Nässe als Bsp. sind kein Ereignis der Neuzeit, das gab es schon immer und scheint sich so alle 250 Jahre zu verändern und aufgrund eigener Rechenmodelle will man nun herausgefunden haben, daß der Mensch eine Mitschuld seit neuestem trägt, was lediglich ein Annahme dar stellt aber es keinen Beweis gibt um daraus eine Verstärkung abzuleiten und es eher nach Kaffeesatzleserei aussieht, als nach einleuchtenden Erklärungen. Das ist die gleiche leere Hülle wie in… Mehr

JamesBond
1 Jahr her
Antworten an  Nibelung

Extremes Hochwasser an der Ahr gibt es alle 100 Jahre – an der Eder gäbe es das alle 2-3 Jahre, weshalb unsere Vorfahren eben Stauseen gebaut haben – Wasserbewirtschaftung und Stromerzeugung – die Grünen wissen davon nix – die veteilen unser Geld in aller Welt statt hier wirklich sinnvolles zu tun.