Insekten: Ekelessen oder Feinkost?

In Europa wurden nun mehrere Formen von Insekten für den Verzehr freigegeben. Doch anders als frühere Produkte dürfen diese Insekten auch als Mehl in Brot, Getränke und Fertiggerichte gemischt werden. Die Nahrungsmittel müssen ausschließlich in der Zutatenliste mit einem Hinweis darauf versehen werden.

 

Insekten sollen eine bessere Proteinquelle sein als Fleisch, meint die Politik. Roland Tichys heutiger Gast, der Lebensmittelchemiker Udo Pollmer, sagt: Das ist ein Trugschluss, der auf falschen Annahmen beruht. Und auch die Lebensmittelsicherheit der Insekten sieht Pollmer kritisch.

Udo Pollmer warnt: Die Insektenprodukte werden im asiatischen Ausland produziert. Eine Einhaltung der Qualitätsstandards kann dort kaum kontrolliert werden. Die Behauptung, dass Insekten eine bessere Proteinquelle seien als Kühe und Schweine, will er auch nicht durchgehen lassen. Sie beruht auf dem fehlerhaften Vergleich von frischem Fleisch mit dem weiterverarbeiteten Insektenmehl bestimmter Insektenarten. Das Anfüttern von Schweinen mit Insekten ist verboten – aber die Bürger sollen es essen?

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Kommentare ( 35 )

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35 Comments
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Spicebar
1 Jahr her

Seit 350 Mio. Jahren gibt es angeblich schon Insekten? Da steppt ja der Makro-Evolutionsbär wieder Salsa vom Feinsten. Abgesehen davon, dass die Radiokarbon Methode zur Altersbestimmung nur bedingt, d.h. für ein paar Jahrtausende tauglich ist (weil keine Exploration mit linearen Werten für Bestimmung eines Alters von Dingen möglich ist, wo die Umgebungs-Parameter selbst nicht über den gesamten Zeitraum linear bleiben, um nur einen Grund zu nennen), frage ich mich allen Ernstes wie das gehen soll, wenn bestimmte Lebensformen zu unterschiedlichen Zeiten -vllt. um ein paar Millionen Jahre verschoben- auftreten? Meines Wissens benötigen die Vorgänge in der Natur ein komplexes Regelwerk… Mehr

Bananenrepublikaner
1 Jahr her

Das hat schon was von einer Verschwörung: Einen Tag vor Inkrafttreten des Gesetzes zur Verfütterung weiterer Insektenarten an Menschen in Europa hört man als Bürger erstmals kurz eine Meldung in den Radionachrichten, und am nächsten Tag ist das Gesetz bereits in Kraft. Von den Vorreitern in der Menschenmast mit Tiermehl im Jahr 2021 (darunter der Mehlwurm) hat man gar nichts mitbekommen. Wenn Tiermehl aus Insekten erst mal billiger ist als andere Grundstoffe, wird uns das Zeug auf breiter Front untergejubelt – das ist keine Schwarzmalerei, das ist ein Gesetz der Marktwirtschaft. Die Politik erlässt natürlich kein Gesetz, das der Wirtschaft… Mehr

Helfen.heilen.80
1 Jahr her

Ein Versuch der Umwertung aller Werte unter dem Vorwand der moralisch verbrämten Klima-Religion, die in der gesellschaftlichen Prioritätenliste offenbar an die oberste Stelle im Staat geschoben werden soll. Alle Länder, die sich dieser „Korrektheit“ anschließen, gleichen sich wie ein Wunder einander an (an was erinnert uns das?). Ob diese Tiere im hintersten Winkel des Globus gegessen werden, finde ich völlig irrelevant. Es besteht keinerlei objektiver Grund diese Küchen“kultur“ hier zu übernehmen. Befürworter zeigen subjektive Präferenzen. Das sei ihnen gegönnt, sie können das Zeug im Internet bestellen. Dagegen weigere ich mich gegen eine „Zwangsbeglückung“ unserer Gesellschaft mit derartigen Extravaganzen. Dieses Land,… Mehr

Geronymo
1 Jahr her

Das Wurst Ballaststoffe enthält mag sein..aber die kommen nicht von deren Tierbestandtteilen…und daß Veganer mehr Methan ausstoßen als der Rest der Säugetiere .und wenn überhaupt.. dieser Anteil klimarelevant ist…dafür hätte ich gerne belastbare Belege. Herr Pollmer amüsiert durch volksnahe Plaudereien mit pseudowissenschaftlichen Nebelkerzen. Der Mann ist Lebensmittelchemiker ohne erkennbare wissenschaftliche Reputation. .und von gesunder Ernährung versteht er rein garnix. Da ändert auch seine Selbsternennung zum wissenschaftlichen Leiter eines eigenen Europäischen Instituts EU.L.E..garnix. Und seine Expertengeisterbahn dort scheint ihm auch keine große Hilfe zu sein. Bestseller , wie seine, schreibt man, in dem man die möglichst grösste Zielgruppe in ihren schlechten… Mehr

Last edited 1 Jahr her by Geronymo
Salue
1 Jahr her

Ich habe mir die Homepage von CricketOne einmal angeschaut. Es ist ein Video mit einer Halle zu sehen, in der die Tiere wohl gezüchtet werden. Es gibt außerdem zwei angegebene Adressen, den Sitz der Firma in Hanoi und die Adresse der „Factory“. Letztere wollte ich mir bei Google Maps genauer ansehen, bin aber nicht fündig geworden…! Ich habe hin und her gesucht, ohne Ergebnis. Aber ich habe die Erkenntnis gewonnen, dass in der Region Binh Phuoc viele Kleinbauern Insekten aller Art zum Verzehr züchten. Die CEO der Firma mit dem Spitznamen „Bicky“ Nguyen, sprach in einem Interview davon, dass sie… Mehr

Helfen.heilen.80
1 Jahr her
Antworten an  Salue

Sind das sichtbare Zeichen einer „Wachablösung“? Von einer Einflusszone in die andere. Früher übernahm man Burger, Cola und Privatfernsehen vom „wichtigsten Partner“, jetzt importieren wir die Ernährungstechniken für Mio Tagelöhner aus dem „Reich der Mitte“.

drnikon
1 Jahr her

Interessant hierbei und nur einer Minderheit bewusst, die sich mühsam von der (angelsächsisch geprägten)Gehirnwäsche, auch Propaganda geheißen, lossagte: Die umwelt-, natur- und friedensbewegten Grünen sind bzw. betreiben das krasse Gegenteil ihres immer noch präsenten Nimbus. Und das seit mindestens 24 Jahren.

DackelWastel
1 Jahr her

Warum gehen die EU-Politiker nicht mit gutem Beispiel voran und bieten Insekten in den EU-Kantinen an? Mal schauen, wie es ihnen schmeckt? Bitte mit TV-Kameras aufnehmen und senden.

BKunze
1 Jahr her

Ich probier’s heute nochmal: Sehr interessanter Beitrag. Vielen Dank. Kurze Frage: Wann sterben in Nordkorea die meisten Menschen? Antwort: nicht wie in Europa im Winter, nein, sie sterben im Frühjahr. Warum? Weil es dann erst wieder neue Insekten gibt und im Winter die Menschen am stärksten Hunger leiden, infolgedessen sie vielfach im Frühjahr versterben.

Rob Roy
1 Jahr her

Früher oder später werden diese Insekten nicht nur in Vietnam sondern auch in Deutschland gezüchtet. Vermutlich kommen dann auch Tierchen in Frage, die bei uns in der Natur nicht vorkommen. Früher oder später gelangen diese dann als invasive Arten in die Umwelt und können, so klein sie sind, ganze Ökosysteme bei uns zum Kippen bringen.

Andreas aus E.
1 Jahr her
Antworten an  Rob Roy

Möglich, aber eher unwahrscheinlich. Das ganze Krabbelzeug wird ohnehin schon massenhaft zwecks Liebhaberei gehalten und vermehrt. Nicht zum Essen meist (manche essen das aber tatsächlich), sondern als Futtertier für andere Lieblinge, oder auch als Selbstzweck. Und jeder, der solch Krabbelgetier züchtet wird wissen, daß es völlig unmöglich ist jegliches Auskneifen zu verhindern- und, was fast schon lustig ist: hinterm Kühlschrank oder in ewig nicht mehr besuchter hinterster Ecke des Dachbodens gedeiht mancherlei Geziefer besser als im wohlbehütetem Raum der Zuchtkästen… Was in hiesigem Klima gedeiht, tut es mithin ohnehin schon. Wenn Sie einen Terrarianer kennen, der einen Gecko (Tokee) frei… Mehr

Vladimir
1 Jahr her

https://www.br.de/nachrichten/bayern/bayerns-baecker-nein-wir-verarbeiten-keine-insekten,TURMSO1 Thekenaufsteller soll Klarheit verschaffenAuch einige Kundinnen und Kunden der Öko-Bäckereikette „Hofpfisterei“ scheinen Angst vor Insekten im Brot zu haben: „Der Tenor ist hauptsächlich Unsicherheit und die Befürchtung, mit einem Grundnahrungsmittel etwas zu sich zu nehmen, was man nicht möchte“, so Thomas Lillpopp von der „Hofpfisterei“. Er und sein Team versuchen, die Kundinnen und Kunden zu beruhigen. Ein Thekenaufsteller weise in den Filialen darauf hin: „Keine Insekten in den Pfisterbroten und Backwaren.“ Auch Monika Müller hat in ihrer Bäckerei ein Schild aufgestellt. Wer trotzdem unsicher ist, kann einen Blick in die Zutatenliste werfen. Denn auch Bäckereien müssen über Allergene in… Mehr

Last edited 1 Jahr her by Vladimir