2022 war nicht nur das Jahr der „Zeitenwende“ und des „Doppel-Wumms“, sondern auch das der großen Prognose-Irrtümer der Ökonomen. Das ist keine schlechte Nachricht.
Errare humanum est, die alten Lateiner waren kluge Leute, Legionen von Schülern haben sich schon mit dieser Erkenntnis über ihre Fünf in Mathe hinweggetröstet. Und selbst Päpste können irren, zumindest bis zum 1. Vatikanischen Konzil 1870, bis dahin war die Geschichte voll davon. Zumal gleich mehrere Würdenträger diesen Titel beanspruchten und unterschiedliche Glaubensdogmen vertraten. Hier geht es um Irrtümer im Bereich von Wirtschaft und Politik aus dem Jahr 2022. Ein Jahr, das als Jahr der Zeitenwende und des Wumms respektive Doppel-Wumms in die deutschen Wirtschaftsannalen eingehen wird. Aber auch als Jahr der Fehlprognosen.
Einen solchen Giftcocktail an Störgrößen hatten weder die Weltwirtschaft noch die deutsche Wirtschaft in der Nachkriegszeit erlebt. Und das Ganze bei einer neuen Regierung mit zumeist Greenhorn-Ministern aus politisch/ideologisch sehr gegensätzlichen Lagern, und zudem auch noch erst wenige Monate im Amt.
Die Folgen waren bedrückend – auch für Prognostiker. Die Energiepreise schossen nach oben, die Inflation drohte durch die Decke zu gehen, die Furcht vor einer Pleitewelle wuchs: Im Frühjahr 2022 stand Deutschland vor einem wirtschaftlichen Schreckensszenario.
Entsprechend düster waren die Prognosen. Bis auf ganz wenige Ausnahmen war die Zunft der Prognostiker der Meinung:
- die durch die russische Invasion in der Ukraine ausgelöste Energiekrise in Kombination mit Materialmangel und Lieferengpässen vor allem in der Autoindustrie werde in Deutschland für einen heftigen Wachstumseinbruch bis hin zur Zerstörung ganzer Industrien sorgen, die Auto- und Zulieferindustrie erlebe eine Pleitewelle unbekannten Ausmaßes;
- die Inflation geriete außer Kontrolle, die Gewerkschaften würden mit exorbitanten Lohnforderungen eine Lohn-Preis-Spirale in Gang setzen, die EZB müsste mit schmerzhaften Zinserhöhungen dagegen halten, um die Hyperinflation zu vermeiden;
- die Wohnungen blieben kalt, ebenso viele Backstuben, Strom würde rationiert, Elektroautos ginge der Saft aus, und, und, und, hieß es.
Kurz: Ein Giftcocktail aus Beeinträchtigungen des gewohnten Lebens in Wohlstand und Sicherheit für die Bundesbürger war das gängige Prognose-Szenario unter deutschen Konjunktur-Prognostikern. Wirtschaftsführer jeglicher Couleur bekräftigten dieses Bild. Lediglich BMW-Chef Oliver Zipse schloss sich dem Orchester der Trübsal-Bläser nicht an. Er äußerte Gelassenheit, neudeutsch Resilienz, und meinte, eine Rezession sei nach zehn Jahren unentwegtem Wachstum kein Beinbruch, dann würde man eben ein Jahr mal nicht wachsen.
Prominente Unterstützung für die betrübten deutschen Konjunkturprognostiker kam von Harvard-Ökonomie-Professor Kenneth Rogoff, von 2001 bis 2003 Chefökonom des Internationalen Währungsfonds (IWF), Experte für Internationale Wirtschaft. Bereits im Frühjahr 2022 sah Rogoff die Gefahr einer weltweiten Rezession, weil das Wachstum in China unter der Null-Covid-Strategie leide, die USA mit hohen Zinsen gegen eine hohe Inflation kämpften und Europa der Krieg in der Ukraine belaste. Die Weltwirtschaft steuere auf einen perfekten Sturm zu, weil China, USA und Europa alle gleichzeitig einen Konjunkturabschwung erlebten, die Risiken eines weltweiten Rezessions-Dreiklangs von Tag zu Tag größer würden:
- Falls es zu einer Eskalation des Krieges in der Ukraine komme und Deutschland seine Käufe von russischem Gas einstelle, ist eine Rezession in Europa nahezu unvermeidlich.
- In China haben drakonische Covid-19-Lockdowns Shanghai bereits krachend zum Stillstand gebracht und bedrohen nun Peking. Für das Land wird es dadurch immer schwieriger, ein positives Wachstum zu erzielen.
- Da in den USA die Verbraucherpreise so schnell steigen wie seit 40 Jahren nicht mehr, sind die Aussichten auf eine weiche Landung der Preise ohne starke Einbußen für das Wachstum immer geringer.
Rogoff warnte Mitte 2022 vor dunklen Zeiten für die Weltwirtschaft. Der renommierte Ökonom hält die Mischung der verschiedenen Krisen für hochgefährlich: die Folgen der Pandemie, die weltweite Inflation sowie der russische Krieg gegen die Ukraine – dazu komme der Niedergang Chinas durch die Zero-Covid-Politik. Diese sei zum Scheitern verurteilt: „Gegen die neuen Omikron-Varianten kommt auch so ein mächtiger Apparat wie der chinesische Staat nicht an“, sagt Rogoff. „Selbst wenn das Regime einen Großteil der Bevölkerung zu Hause einsperrt.“ „Ich fürchte, dass wir das Schlimmste noch vor uns haben … Falls China in die Rezession rutscht, steuern wir auf die schlimmste Krise seit dem Zweiten Weltkrieg zu.“ (Stern).
Die Welt brauche dringend einen neuen Wachstumsmotor, denn China werde das nicht mehr sein. Der Harvard-Ökonom glaubte, die Welt werde durch Pandemie, Krieg und Lieferkettenprobleme das Ende der Globalisierung erleben – zumindest wie wir sie bisher kannten. „Der Aufstieg Chinas war die größte Geschichte der letzten 40 Jahre“, sagt Rogoff. „Der Niedergang der Globalisierung könnte die Geschichte der nächsten 40 Jahre sein.“
Auf dem aktuellen Weltwirtschaftsforum in Davos bekräftigt Rogoff seine pessimistische Einschätzung der Weltwirtschaft. Der unsichere Ausblick auf die Weltwirtschaft gehört traditionell zu den Topthemen beim Weltwirtschaftsforum. Im Jahr 2023 dreht sich alles um die Fragen: Kommt die Rezession? Verfestigt sich die Inflation? Wie steht es um die Zukunft der Globalisierung? Das sind die großen Fragen, zu denen Topökonomen in Davos sprechen.
Das Beispiel Kenneth Rogoff zeigt eines klar: So berechtigt und notwendig Warnungen von Konjunkturprognostikern und Ökonomieexperten auch sind, um der Politik Hinweise auf drohende Fehlentwicklungen und damit Signale zum Gegensteuern zu geben, so zwangsläufig müssen diese Prognosen in der Regel falsch sein und in die Irre laufen. Dafür gibt es drei Gründe:
- Zum einen war die Prognose von Grund auf falsch, weil die Annahmen, von denen aus sie getroffen wurde von Grund auf falsch waren oder weil handwerklich falsch gerechnet wurde. Häufigste Entschuldigung für Fehlprognosen der Beteiligten und zur Ehrenrettung der Prognostiker-Zunft ist die Erfahrung, dass man nach landläufiger Meinung „schlauer ist, wenn man vom Rathaus kommt, als wenn man hinein geht!“
- Zum zweiten, weil die Annahmen, auf denen die Prognose beruhte, zwar richtig getroffen waren, aber nicht stabil geblieben sind und sich im Prognosezeitraum nachhaltig verändert haben, zum Guten wie zum Schlechten (Beispiel: Kriegsausbrauch, Materialmangel, Lieferkettenstörungen etc.). Mit der Folge einer zwangsläufig völlig anderen realen Entwicklung als prognostiziert.
- Zum dritten, weil die (hier: Negativ-) Prognose in toto zwar richtig war, die Politik aber durch – mehr oder weniger gekonntes – Gegensteuern die tatsächliche Wirtschaftsentwicklung verbessern und die prognostizierte Fehlentwicklung verhindern oder abmildern konnte.
Der schlimmste Fall ist der, wenn sich negative Wirtschaftsprognosen als richtig erweisen. Dann hat die Politik versagt! Es sei denn, externe Störungen aus dem globalen Umfeld waren von der internen Politik nicht kompensierbar. Richtig erfolgreich ist nationale Politik dann, wenn ihr selbst das gelingt.
Im Analogieschluss: Erfolgreiche Unternehmen sind nicht jene, die keine Planungsfehler machen, sondern jene, die es verstehen, ihre falschen Planungen immer rechtzeitig zu korrigieren.
Der Prognose-Irrtümer waren 2022 viele, dafür haben Pandemie, Ukraine-Krieg, Lockdowns und Lieferstörungen reichlich gesorgt. Sie sollen daher hier (memo: errare humanum est), nicht an Personen, sondern an der Sache festgemacht werden.
Für 2022 lässt sich im Nachhinein sagen: Die Weltwirtschaft wies zwar nur die erwartet schwache Wachstumsdynamik (deutlich unter Potenzialwachstum) auf bei gleichzeitig hoher Inflation. Trotz aller Belastungen und Negativ-Prognosen blieb der große Kollaps der Weltwirtschaft aber aus. Dazu ist es nicht gekommen:
- Laut der IWF-Prognose ist das weltweite BIP im Jahr 2022 um 3,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr gewachsen. Für 2023 wird ein weltweites Wirtschaftswachstum von 2,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr prognostiziert.
- Die Inflation in den Industrieländern hatte mit 7,2 Prozent zwar historischen Höhepunkt, befindet sich inzwischen auf dem Rückzug, wird aber noch lange über der 2-Prozent-Marke liegen (2023: +4,6 Prozent).
- Die Fed verlangsamt die geldpolitische Straffung und wird den Zinserhöhungszyklus im Frühjahr 2023 wahrscheinlich (vorerst) beenden.
- Globale Angebotsengpässe verlieren an Wirksamkeit, bleiben aber kurzfristig noch ein Risikofaktor (Krankenstände in China).
Im Nachhinein kann man sagen: Der Kapitalismus hat sich als lernfähig erwiesen, die Flexibilität marktwirtschaftlich organisierter Wirtschaftssysteme hat geholfen, die Krisen erträglich zu gestalten.
Das gilt auch für die deutsche Wirtschaft. Der Zusammenbruch nach plötzlicher Gefährdung nahezu der Hälfte der Energieversorgung hätte für eine hochentwickelte Industrie-Volkswirtschaft eigentlich den Zusammenbruch bringen können. Obwohl alle Prognosen tunlichst diesen Worst-case-Risiko-Fall ausschlossen, waren sie alle sehr pessimistisch: Wachstumseinbruch, galoppierende Inflation, hohe Arbeitslosigkeit, gesellschaftliche Unruhen und politische Verwerfungen.
Nichts von alledem trat ein:
- Die Wirtschaft brach nicht zusammen, der Wachstumseinbruch in der Autoindustrie et al. fand nicht statt, die Insolvenzwelle in der Zulieferindustrie blieb aus, ebenso der vielfach befürchtete Anstieg der Massenarbeitslosigkeit.
- Statt zu schrumpfen ist die deutsche Wirtschaft 2022 trotz aller Probleme gewachsen. So vermeldete das Statistische Bundesamt für 2022 ein Wachstum des Bruttoinlandsproduktes von 1,9 Prozent. Der Einstieg ins Wirtschaftsjahr 2023 ist somit erleichtert, dass selbst die für 2023 prognostizierte Anschluss-Rezession inzwischen Stagnations- bzw. leichten Wachstumshoffnungen gewichen ist.
- Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung sind 2022 im Jahresdurchschnitt sogar deutlich gesunken statt explosionsartig gestiegen. Die Anzahl der Arbeitslosen in Deutschland nahm im Vergleich zum Vorjahr sogar um 195.000 auf 2.418.000 Menschen zu.
Allgemein wird Arbeitskräftemangel beklagt. Dazu wegen der Einzigartigkeit der Entwicklung folgende Fakten:
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- Die Lage auf dem deutschen Arbeitsmarkt hat sich trotz Energiekrise, Rezessionssorgen und hoher Inflation und Materialengpässen im Jahr 2022 verbessert.
- Die Erwerbstätigkeit stieg 2022 trotz Krise in Deutschland auf den höchsten Stand seit der Wiedervereinigung. Die Zahl der Erwerbstätigen ist im vergangenen Jahr auf ein Rekordniveau gestiegen. Sie nahm um 589.000 oder 1,3 Prozent auf rund 45,6 Millionen zu, weil vor allem Dienstleister wie Handel und Geschäfte expandierten.
- Das waren so viele wie noch nie seit der deutschen Vereinigung im Jahr 1990. Der bisherige Höchststand aus dem Jahr 2019 von 45,3 Millionen Erwerbstätigen wurde damit um rund 292.000 überschritten.
- „Eine Ursache für die Beschäftigungszunahme im Jahr 2022 war die Zuwanderung ausländischer Arbeitskräfte“, erklärten die Statistiker. Hinzu kam eine gesteigerte Erwerbsbeteiligung der inländischen Bevölkerung.
- Diese beiden Wachstumsimpulse überwogen demnach die dämpfenden Effekte des demografischen Wandels auf den Arbeitsmarkt, der mittelfristig zu einem deutlichen Rückgang der Bevölkerung im Erwerbsalter führen dürfte. Das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) geht davon aus, dass die Erwerbstätigkeit 2023 ihren Höhepunkt erreichen wird.
Und auch die Inflation scheint ihren Gipfel überwunden zu haben. Sie hat sich 2022 nur vorübergehend beschleunigt, kam aber nicht ins Galoppieren. Mit 7,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr haben die Verbraucherpreise im Jahresdurchschnitt 2022 zwar die höchste Rate seit 50 Jahren erreicht, befinden sich aber inzwischen wieder leicht im Abwärtstrend.
Zeitweise lag die Inflationsrate im zweistelligen Bereich und war auf 10,4 Prozent nach oben geschossen. Mittlerweile ist die Teuerungsrate wieder auf 8,6 Prozent gesunken. Das ist zwar noch immer sehr hoch, doch der Trend geht klar nach unten. Die exogenen Inflationstreiber wie die Preise für Energie jedweder Art und Nahrungsmittel haben den Höhepunkt überschritten.
Maßgebend für die „maßvolle“ Inflation waren auch die Lohnzurückhaltung der Gewerkschaften, die 2022 – anders als bei früheren Energiepreisexplosionen – auf mehrjährige Kaufkraftsicherung bedacht waren und keine Lohn-Preis-Spirale antizipierten. Auch die Neuauflage der „Konzertierten Aktion“ aus den 60ern dürfte mit dazu beigetragen haben.
Doch insgesamt sieht es derzeit danach aus, als sei der Höhepunkt der Problemlage überschritten. Die Energiekrise ist – das ist zumindest der jetzige Stand – überwunden. Die Gas-, Öl- und Strompreise sind wieder auf dem Niveau, das sie vor dem russischen Angriff erreicht hatten. Derweil schmelzen die Kosten für die Strom- und die Gasbremse zusammen. 200 Milliarden hat die Bundesregierung eingeplant – doch davon wird wohl nur ein Bruchteil benötigt. Nach Meinung von Experten würde selbst bei einer starken Kältewelle Deutschland mit gut gefüllten Gas-Speichern in den Frühling gehen. Das heißt: Auch für den kommenden Winter ist der in Aussicht gestellte Energie-Notstand unwahrscheinlich geworden.
Auch was das Wirtschaftswachstum angeht, dominiert plötzlich der Optimismus. Monatelang wurde darüber geredet, wie tief die Rezession sein wird. Doch die Stimmung hat sich aufgehellt. Ganz vorne dabei ist Goldman Sachs. Die Investmentbank geht davon aus, dass die bisher erwartete Rezession in der Eurozone ausfällt und die Wirtschaft wachsen wird – immerhin um 0,6 Prozent. Die Inflation werde Ende des Jahres auf 3,2 Prozent gefallen sein, so Goldman Sachs.
Die Industrie geht nunmehr davon aus, dass die deutsche Wirtschaft in diesem Jahr nur leicht schrumpft. Der Verband BDI erwartet ein Minus von lediglich 0,3 Prozent, also eine ‚rote Null'“, sagte BDI-Präsident Siegfried Russwurm der ARD. Auch die Konjunkturprognosen von Finanzexperten in Deutschland werden zuversichtlicher. Das vom Forschungsinstitut ZEW ermittelte Stimmungsbarometer stieg im Januar überraschend in den positiven Bereich. Erwartet war, dass es im Keller bleibt.
Das bedeutet jedoch keine Entwarnung auf breiter Front. Wenn nur ein Teil fehlt, kann das Auto nicht fertig gebaut werden. Doch die Entwicklung bei den wichtigen Halbleitern zeigt, dass nach drei Jahren der Mangel schwindet. Qualcomm hat die Chipkrise bereits sogar ganz abgehakt.
Und auch in der Bevölkerung hellt sich die Stimmung merklich auf. Dem RTL/ntv-Trendbarometer zufolge rechnen zwar 57 Prozent aller Bundesbürger damit, dass sich die wirtschaftlichen Verhältnisse in Deutschland verschlechtern werden. Der Untergang der deutschen Wirtschaft ist ausgeblieben. Die Zuversicht steigt also!
Allerdings gibt es auch gegenteilige Meinungen. Thomas Mayer, früher Chefvolkswirt der Deutschen Bank und jetzt Chef der Denkfabrik Flossbach von Storch Research Institute, sieht allenfalls ein vorübergehendes „Zwischenhoch“. Spätestens im Herbst würden die Energiepreise wieder rasant steigen, weil dann die Gasspeicher endgültig leer seien und das angelieferte LNG-Gas um ein Vielfaches teurer ist als das billige Pipeline-Gas – wobei die Mengen nur einen Bruchteil der früheren Gazprom-Lieferung ausmacht. Die Inflation könnte außer Rand und Band geraten, weil jetzt die Gewerkschaften hohe Lohnforderung stellten und damit die Lohn-Preisspirale in Gang setzten. Bei der Deutschen Post AG bekräftigt die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) ihre Forderung nach einer Entgelterhöhung von 15 Prozent – mit solchen Lohnforderungen hat der legendäre damalige Ver.di-Vorgänger Heinz Kluncker 1974 zum Sturz von Bundeskanzler Willy Brandt beigetragen: Staatsfinanzen wurden zerrüttet und die Inflation angeheizt; Deutschland stürzte in eine wirtschaftliche Stagnation. Auch seien die Reserven der deutschen Industriebetriebe aufgezehrt.
Blickt man zurück, ergibt sich als Fazit: Rezessions-Risiken sind nach wie vor gegeben und auch die Energieversorgung im Winter 2023/24 ist nicht gesichert. Sollten sich im Verlauf 2023 die exogenen Rahmenbedingungen wie Ukraine-Krieg oder Lieferstörungen ins Positive verändern, könnte es tatsächlich zu einer wirtschaftlichen Entspannung kommen.
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Wo immer man auch hinkommt, an fast jedem Geschäft in der Stadt, an vielen Firmenfassaden oder -eingangstoren, an LKWs auf der Autobahn, an Paket- Transportern, am Van eines Hausmeisterservices in meiner Straße – überall „Mitarbeiter/Kollege gesucht“.
Grün-rot hat viel Zerstörungspotenzial. Bisher zeigt sich die dt. Wirtschaft davon erstaunlich unbeeindruckt. Und es ist höchste Zeit, dass unsere Regierung den zahlreichen „Schutzsuchenden“, die hier seit Jahren von Sozialhilfe leben, mal Beine macht. Es gibt mehr als genug Arbeit, auch für Unqualifizierte.
Das größte Risiko, das wir derzeit haben, ist das Risiko eines Atomkrieges. Wenn der Fall x eintritt sind alle Prognosen hinfällig.
Ich bin sehr verwundert über diesen Artikel. Tichys Einblick war doch in bisherigen Artikeln eher der Meinung, wie schlecht es läuft. Es gab dazu sogar eine Vortragsreihe in Dresden. Und es wurde doch sogar eine Liste erstellt mit Firmen, die durch die Energiepreiseerhöhung zugemacht haben (oder vielleicht nur vorübergehend aufgehört haben zu produzieren wie der philiosophische Wirtschaftsminister sagen würde). Schön, dass die deutschen Autobauer noch produzieren. Auch hier hat Tichys Einblick über eine Produktionsstraße berichtet in Wolfsburg, die jetzt doch nicht gebraucht und deshalb nicht gebaut wird. Und wer soll die ganzen Autos kaufen? 30.000€ für einen Golf? Bei uns… Mehr
Wie man an diesem Artikel erkennen kann, kann man enorm viele Buchstaben produzieren, einen Doktor haben und trotzdem Hanebüchenes von sich geben. Die Prognosen mögen JETZT noch nicht eingetroffen sein, jedoch haben wir mal gerade Mitte Januar und für diese Art von Optimismus für die Wirtschaft besteht ü-ber-haupt kein Anlaß. Nicht daß ich pessimistisch sein WOLLTE, aber wenn ich so höre, was Leute AUS DER Wirtschaft so von sich geben, dann ist das diametral zu dem, was der Herr Doktor so posaunt. Insofern: Man wird sehen – Prognosen waren schon immer schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betrafen.
Die Energiepreise sind in Deutschland jetzt absord hoch. Mein Wärmepumpenstromtarif ist von 23 Cent auf 40 Cent gestiegen. Haushaltsstrom von 28 Cent auf 40 Cent. Erst ab 40 Cent kann man erst von der „Strompreisbremse“ profitieren. 🙂 Also eine Steigerung von 50 bis 100%. CO2 Abgabe ist ebenfalls gestiegen. Dasselbe für den Industriestrom. Die wirkliche Mangellage ist primär aufgrund des Wetters ausgeblieben. Sommerliche Temperaturen bis Mitte November und um Silvester herum haben uns geholfen. Kann aber in 10 Monaten komplett anders sein. Glücksache eben. Chinas Lockdown hat auch preisdämpfend auf die Energiepreise gewirkt. Die Arbeitslosenstatistik zu zitieren ist eher peinlich.… Mehr
Die meisten Konjunktur-Prognosen 2022 irrten -wenn überhaupt- meines Erachtens nur bedingt;
viele Prognosen haben nur vergessen die Tatsache „einzupreisen“, dass Deutschland von einem relativ niedrigen „Schuldenstand“ profitiert (…und sich daher leicht noch weiter verschulden kann) und insbesondere dass Deutschland und deutsche Firmen aktuell und bis auf Weiteres noch von der bisher erarbeiteten „Substanz“ leben können.
Irgendwann ist jedoch beides vorbei und es kommt der Tag der Wahrheit !
Wenn ich mich hier so umsehe (Kreis- und Mittelstadt im Speckgürtel in Nordbayern) und feststelle wieviele Geschäfte hier in den letzten 2-3 Jahren aufgegeben haben, kann ich die Einschätzungen des Autors nicht ganz nachvollziehen. Kein Computergeschäft mehr, kein Elektrofachmarkt, Bäckerei- und Metzgereifilialen geschlossen, Gastwirtschaften nur noch von Freitag bis Sonntag geöffnet …
Dazu die enormen Preissteigerungen bei Gas, Strom, Lebensmitteln …
Und die unfähigste Regierung, die ich in meinem Leben bisher erfahren durfte.
Also ich sehe wenig Gründe zum Optimismus.
Wir sind bisher deshalb gut durch den Winter gekommen, weil die letzten 3 AKW nicht abgeschaltet wurden. Wenn für diese AKW nicht umgehend neue Brennstäbe bestellt werden, sehe ich für den nächsten Winter schwarz.
Vordergründig ist die Analyse korrekt. Schaut man richtig hin, sieht man einen weiteren, irrwitzigen Anstieg der globalen Verschuldung, den Kollaps von Gesundheitswesen, Verkehrs- und Energieinfrastruktur. Dazu Enteignung und Wohlstandsverlust durch massive Inflation und Einwanderung alimentierungspflichtiger Menschenmassen mit afrikanisch- westasiatischem Habitus.
Das bedeutet dann, dass weder die Stabilität der Energieversorgung, noch die steigende Preisen der Energie (die deutsche Energie kommt meist aus der Verbrennung ist deshalb durch wachsende CO2 Steuern und Kost der Zertifikate belastet), noch die massive Zunahme an Geldmengen ohne entsprechenden Wachstum keine Bedeutung haben. Die letztere bedeutet normalerweise inflationäre Spannung die sich nicht unbedingt auf einmal in den steigenden Preisen entlädt. So wie die Lawine nicht immer ganze Masse des Schnees mit sich bringt. Vlt aber ist 20% Inflation noch nicht genug damit der reiche Deutsche was bemerkt hat? Wer weiß das schon. Nichtsdestotrotz ein interessanter Artikel. Eine… Mehr