Klimaextremisten scheitern mit Störung von TV-Gottesdienst

Mitglieder der "Letzten Generation" wollten einen ARD-Fernsehgottesdienst sabotieren, kamen aber einen Tag zu spät. Justizminister Marco Buschmann (FDP) verurteilte den Versuch.

IMAGO / ZUMA Wire
Symbolbild: Utensilien der Letzten Generation

Klimaextremisten der Gruppierung „Letzte Generation“ sind offenbar mit dem Plan, einen im Fernsehen ausgestrahlten Gottesdienst zu stören, gescheitert. An Heiligabend fanden sich gegen 15 Uhr acht Aktivisten vor der Auferstehungskirche Möhringen ein, von wo aus die Zeremonie eigentlich in der ARD live übertragen werden sollte, wie die Polizei Stuttgart mitteilte. Die Protestler standen aber vor verschlossenen Türen, weil sich die Organisatoren nach Hinweisen auf die Störaktion entschieden hatten, die Sendung schon am Freitag aufzuzeichnen.

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Die eingesetzten Beamten stellten bei ihrem Eintreffen noch zwei potentielle Störer fest, welche nach Erteilung eines Platzverweises entlassen wurden. „Wer an Weihnachten einen Gottesdienst stürmen möchte, um für politische Ziele zu werben, dem ist nicht mehr zu helfen“, kommentierte Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) den Vorfall. „So findet man keine Unterstützer, sondern bloß Gegner. Die Letzte Generation schadet seriösem Klimaschutz“, sagte der Minister am Sonntag.

Die Evangelische Kirche in Baden-Württemberg begründete ihren Schritt damit, dass sie nicht wollte, dass „die Weihnachtsfreude der Kinder und Mitfeiernden gestört“ würde. Das sagte ein Sprecher gegenüber der Katholischen Nachrichtenagentur KNA. „An Weihnachten sollte die Botschaft der Hoffnung im Vordergrund stehen und nicht der Konflikt“, hieß es weiter. Zwar sei der Klimaschutz „ein wichtiges Anliegen“. Aber die Art und Weise des Protests, die unter anderem mit Hausfriedensbruch einhergehe, heiße man nicht gut. Man bleibe im Gespräch mit den Beteiligten.

Indessen sind zehn Mitglieder der Organisation in München in längerfristigen Polizeigewahrsam genommen worden. Die Klimaextremisten im Alter von 18 bis 50 Jahren mussten den Heiligen Abend teilweise im Gefängnis verbringen. Sie sollen zwischen Weihnachten und dem 5. Januar wieder auf freien Fuß kommen. Die Polizei hatte die Anordnung des Amtsgerichts am Donnerstag bestätigt. In der bayerischen Landeshauptstadt gilt eine Allgemeinverfügung, die die Klebeproteste auf allen Straßen, die für Rettungseinsätze und sogenannte Gefahrenabwehrmaßnahmen besonders kritisch sind, bis zum 8. Januar untersagt. Darunter fallen auch Autobahnen.

Die Gruppe hatte erst am vergangenen Mittwoch für Aufsehen gesorgt, als sie die Spitze des Weihnachtsbaums vor dem Brandenburger Tor absägte. Die Extremisten nutzten eine Hebebühne, um den 15 Meter hohen Baum zu beschädigen. Die Polizei sah tatenlos zu. Am 13. Dezember hatte das Amtsgericht Neuruppin eine bundesweite Razzia gegen die Letzte Generation veranlasst, bei der elf Wohnungen durchsucht wurde. Es bestünde der Verdacht der „Bildung einer kriminellen Vereinigung“.

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Kommentare ( 18 )

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jopa
1 Jahr her

Welches Klima wollen die schützen? es gab da sehr viele sehr unterschiedliche in Europa: die verschiedenen Zwischenwarmzeiten oder Zwischenkaltzeiten, zurück zur Eiszeit mit Mammuts und kilometerdicken Gletschern über Europa oder zur Warmzeit mit seinem Tropenklima?

Siggi
1 Jahr her

Nach der Lektüre des unten angegebenen Artikels aus dem Focus, sollte spätestens jedem klar sein, was hier falsch läuft. Das, was bei den Urteilen zum Linksextremismus schon lange im Raum schwebt, wird hier zur Gewissheit. Die Justiz ist nicht mehr allein an das Gesetz gebunden, sondern an die Ideologie der Regierung und der eigenen. wen wundert da noch, dass der Bürger am Rechtsstaat und der Politik zweifelt.

Berliner Gericht kassiert Freispruch für Klimaaktivistin ein – FOCUS online

Irdifu
1 Jahr her

Schade , da hätte ich den Idioten gerne mal einen Erfolg gegönnt , aber blöd bleibt halt blöd . Die ARDwelche die linksgrünen Deppen ja auch hofiert , denen hätte ich es gewünscht.

Richy
1 Jahr her

Warum wollte die links-rote evangelische Kirche denn ihre Glaubensbrüder von einer derartigen Aktion abhalten? Diese Kirche (Institution), die offen als Menschenhändler auftritt und kriminelle Elemente bei der illegalen Einwanderung unterstützt, die auf Kirchentagen die links-rote Politik unterstützt oder sogar forciert, ausgerechnet die will jetzt auf einmal Klimaaktivisten aus der Kirche verbannen. Verstehe ich nicht!

Michael W.
1 Jahr her
Antworten an  Richy

Na, wegen der weihnachtsfreude der Kinder. Die sollen nicht sehen, dass es diese Deppen gibt und das die auch noch Weihnachten stören.

Jerry
1 Jahr her
Antworten an  Michael W.

Ist doch egal, ist doch eh die letzte Generation. Den Planeten gibt’s ja demnächst angeblich nicht mehr…

jopa
1 Jahr her
Antworten an  Michael W.

Nicht wegen der Kinder! Die treuen Wähler und Zuschauer der Generation70+ sollten nicht verschreckt werden.

Kaktus 61
1 Jahr her

Hallo hoffentlich letzte Generation, gelesen? Ab dem 9. Januar darf in München wieder geklebt werden, da seid ihr ja wieder raus aus der unmenschlichen Haft und könnt euch das Cyan-Acrilat wieder auf die Pelle schmieren. Aber nur rein bio, vegan und klimaneutral hergestelltes.

Last edited 1 Jahr her by Kaktus 61
Regina Lange
1 Jahr her

Kleinkriminell? Das sind vom Staat und einem großen Teil der Medien hofierte und mit Steuergeldern zugekleisterte Kriminelle, die auf dem Weg zum Terrorismus sind! Kleinkriminell waren gestern, den kleinkriminellen Level haben die schon lange verlassen!

Rolf Helle
1 Jahr her

Das gesamte CO2 Narrativ ist etwas, das die Amerikaner „hoax“ nennen. Es gibt daher so etwas wie „seriösen Klimaschutz“ schlicht und einfach nicht.

Petra G
1 Jahr her

Hahahaha…. diese Deppen.
Übrigens zu „Klimaschutz“. Wieso soll man denn das Klima schützen? Und vor was? Wenn überhaupt, dann muss man die Menschen vor den Auswirkungen des Klimas schützen und alles was derzeit unter dem „Klimaschutz“ Deckmantel in Deutschland passiert, hat nicht das Geringste damit zu tun!

greenout
1 Jahr her

Das sollen sie doch auch in einer Moschee machen.
Nicht nur Christen machen Co².
Da haben sie aber nicht den Mut dazu.

Michael W.
1 Jahr her

„Die Polizei sah tatenlos zu.“ Beihilfe zur Straftat, und das auch noch im Dienst! — „Wer an Weihnachten einen Gottesdienst stürmen möchte, um für politische Ziele zu werben, dem ist nicht mehr zu helfen“ Doch. Das ist sogar im StGB geregelt! Bundesjustizminister Marco Buschmann sollte sich da mal kundig machen. § 167 Störung der Religionsausübung (1) Wer    1.   den Gottesdienst oder eine gottesdienstliche Handlung einer im Inland bestehenden Kirche oder anderen Religionsgesellschaft absichtlich und in grober Weise stört oder    2.   an einem Ort, der dem Gottesdienst einer solchen Religionsgesellschaft gewidmet ist, beschimpfenden Unfug verübt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder… Mehr