Um eine Stunde wird die Uhr in der Nacht zum Sonntag zurückgestellt. Das genügt schon, um Menschen krank zu machen – warnt die DAK. Die EU wollte die Zeitumstellung eigentlich abschaffen, ist aber handlungsunfähig.
TV-Zyniker Harald Schmidt hat sich einst über sie lustig gemacht: Die Zeitumstellung sei „der Jetlag des Kleinen Mannes“. Doch das Thema sei nicht lustig, warnt die DAK: „Fast jeder Dritte in Deutschland hatte nach einer Zeitumstellung schon einmal körperliche oder psychische Probleme“, teilt die Krankenkasse mit. Das seien acht Prozent mehr als noch vor zehn Jahren. Die DAK hat zu dem Thema bei Forsa eine Umfrage in Auftrag gegeben.
Nach dieser gibt es einen großen Unterschied zwischen den beiden Geschlechtern: Demnach haben 40 Prozent der Frauen Probleme nach der Zeitumstellung – bei den Männern sind es nur 23 Prozent. Angaben zu Transsexuellen macht die DAK nicht. Das am häufigsten genannte Problem bei allen Befragten: 81 Prozent der Befragten fühlten sich nach der Zeitumstellung „schlapp und müde“. 69 Prozent melden Einschlafprobleme, 41 Prozent Konzentrationsschwächen und 30 Prozent fühlen sich gereizt. Jeder Fünfte berichtet von depressiven Verstimmungen.
Die erste Zeitumstellung war eine Reaktion auf die Ölkrise der 70er Jahre. Als sie 1980 eingeführt wurde, sollte sie helfen, das Tageslicht effektiver zu nutzen, um so Energie zu sparen. 1996 wurde die Umstellung in der gesamten EU eingeführt. Dort steht sie jetzt auf dem Prüfstand. Und ist zu einem Beispiel geworden, wie ineffektiv die EU arbeiten kann: Die EU befragte 2018 ihre Bürger und die entschieden, sie wollten die Zeitumstellung abschaffen. Entschlossen verkündete der damalige Präsident der EU-Kommission, Jean-Claude Juncker: „Die Menschen wollen das, wir machen das.“
Das Parlament und die Kommission berieten das Thema und stimmten zu, die Umfrage 2021 umsetzen zu wollen. Und schwuppdiwupps passierte: nichts. Zwar können sich die Länder noch darauf einigen, dass es nur eine Zeit geben soll – aber nicht darauf, welche: Sommer- oder Winterzeit? Allerdings ist das Thema den anderen Ländern auch einfach nicht so wichtig: An der EU-weiten Befragung 2018 nahmen vor allem Deutsche teil – anscheinend ist hierzulande die Tendenz zu leiden größer.
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Die Sommerzeit hat den Vorteil, dass Menschen die einer geregelten Arbeit nachgehen im Sommer 1 Stunde mehr in ihre Work-Life-Balance investieren können.
…aber woher soll das ein NGO-Büttel wissen.
Das ewige Genörgel an der Sommerzeit nervt. Ich bin froh um die langen Abende. Auf TE würde ich lieber neue Erkenntinsse zur NordStream-Sabotage lesen, oder gibt es da keine?
Um 12 steht die Sonne im Zenit, das ist die Normzeit und jeder Staat entscheidet autonom, welche Zeitzone dem am ehesten entspricht.
Die Sommerzeit ist nur der Sprung in eine andere Zeitzone.
Den üblichen EU Schwachsinn rückgängig machen können sie nicht. Ist wohl zu einfach. Aber
Das Klima in 100 Jahren am Planeten auf das Grad genau einstellen können sie.
Die mit dem Klammerbeutel gepuderten …
„… Sommer- oder Winterzeit?“
Es gibt keine Winterzeit.
Es gibt eine (menschengemachte) Sommerzeit in der EU und die Normalzeit, die es schon seit Jahrtausenden auf dem Erdball gibt. Und selbstverständlich gibt es diverse Zeitzonen, die aber mit der hier angesprochenen Zeitumstellung nichts zu tun haben.
Die sogenannte Sommerzeit hat sich als ineffizient hinsichtlich Einsparmöglichkeiten erwiesen. Kann also weg wie damals von Schonklod verkündet.
über die Sinnhaftigkeit mag man streiten….Krankheit oder Unwohlsein auf eine Stunde Zeitumstellung abzuwälzen ist wohl mehr als übertrieben. Die meisten Kritiker stecken nach Fernreisen einen Jetlag von 8 Stunden ohne weiteres weg….auch wenn sie aus dem Urlaub zurück kommen und am nächsten Tag arbeiten gehen….also bitte….soviel Gejammer wegen einer Stunde.
Ich bin 1981 geboren, und kenne es dementsprechend aus eigenem Erleben gar nicht anders, als dass zweimal jährlich die Uhr umgestellt wird. Seit ich, damals im fünften Lebensjahr stehend, einen Kindergarten zu besuchen begonnen hatte, bin ich grundsätzlich einem geregelten Tagesablauf unterworfen. Es war kurz vor meinem 15. Geburtstag, als meine Eltern es mir anlässlich des Beginns eines neuen Schuljahres und als einen nächsten Schritt auf dem Weg zum Erwachsenwerden und des Hineinwachsens in Eigenverantwortlichkeit erlaubten, über den Zeitpunkt meines Zubettgehens auch am Vorabend von Schultagen fortan selbst zu bestimmen. In all diesen Jahren seitdem bin ich manchmal später ins… Mehr
„Meistens weckt meine „innere Uhr“ mich kurz vor dem Klingeln des Weckers, …“ – Dass Ihre innere, biologische Uhr zweimal im Jahr gezwungen wird, sich umzustellen, was erwiesenermaßen mehrere Wochen dauert, macht Ihnen offenbar nichts aus? Glückwunsch! Allerdings geht es bei Weitem nicht allen so, wie die DAK ebem jetzt wieder bestätigt hat: „81 Prozent der Befragten fühlten sich nach der Zeitumstellung „schlapp und müde“. 69 Prozent melden Einschlafprobleme, 41 Prozent Konzentrationsschwächen und 30 Prozent fühlen sich gereizt.“ – Vielleicht überzeugt es Sie, wenn Sie erfahren, dass es mehrere Studien gibt, die nachweisen, dass die Zahl tödlicher Unfälle nach einer Umstellung… Mehr
Aber nur, weil sie danach gefragt wurden. Im Grunde interessiert es doch niemanden, wenn 2 mal jährlich diese Stunde versetzt wird. Die meisten würden es nicht mal merken, würde nicht immer so ein Bohei darum gemacht werden. Die überwiegende Mehrheit meines Umfeldes freut sich darüber, dass im Sommer die Abende einfach eine Stunde länger sind und man gemütlich draußen sitzen kann.
Die Zeitumstellung macht vor allem denjenigen zu schaffen welche Frühschicht haben. Es macht einen Unterschied aus wenn man plötzlich um 3:00 oder 4:00 Uhr am Morgen aufstehen muß und die zweiwöchige Zeit der Anpassung des Körpers kam ja hier schon oft zur Sprache und das wird schwerer im Alter. Aber da ja immer mehr Menschen gar nicht mehr arbeiten oder 9 to 5 beim ÖD arbeiten wird natürlich das Problem % gesehen kleiner. Ich freue mich auch schon auf meine Rente denn dann ist dieses Thema auch für mich durch. In die EU habe ich keinerlei Vertrauen mehr und ich… Mehr
Bei der vollmundigen Ankündigung des Jean-Claude hicks im Jahre 2018 beschlich mich schon ein ungutes Gefühl, der Stand Ende 2022 bestätigt dieses. Kurze Überlegungen eines Technikers mit ein paar Wochen BWL- Seminar: wie hoch sind die Kosten der jährlichen Zeitumstellungen wieviele Beamte und Politiker haben sich seit 2018 in der EU und den Ländern damit beschäftigt (bitte Gehalts- und Stundennachweise anfügen) sind Gelder für NGO`s und Lobbyarbeit geflossen (bitte aufschlüsseln) wie hoch sind bis jetzt die Gesamtkosten der Aktion (Nebenkostennachweise erforderlich) Ergebnis bis heute: NULL, Kosten unbekannt. Verständlich, wenn man sich über 10 Jahre mit einem Ladestecker oder mit Staubsaugern… Mehr
Sehr geehrte Redaktion,
was sollen ich von einer EU halten, die sich über eine Abschaffung der Zeitumstellung nicht einigen kann?
Soll ich von einer deutschen Regierung Führung in dieser EU erwarten, wenn die, die für diese Regierung bürgen (die Bürger), berechtigte Angst davor haben müssen, durch den Winter zu kommen?
Eigentlich sollte die Zeitumstellung schon in der Zeit als die CDU/CSU/SPD an der Regierung war in der EU abgeschafft werden. Herr Altmeier wollte sich darum kümmern. Tja und dann kam Corona, Impfstoffbestellung, Maskendeals und der Ukraine-Krieg und dann fehlte einfach die Zeit sich auch noch darum zu kümmern. Es geht halt nicht alles auf einmal und das was die Bürger möchten bzw. was Sinn macht, ist doch eh zweitrangig.