Die deutsche Lust an der Verarmung

Am 8. Oktober fand in Berlin eine Veranstaltung des Berliner Kreises zum Thema „Energie- und Wirtschaftskrise, Inflation, EU Schuldenunion - was tun?“ statt. Wir dokumentieren per Video den Vortrag, den Roland Tichy gehalten hat.

 

Wirtschaft ist kein Naturgesetz. Es geht um Wünsche und Möglichkeiten, um Grenzen des Machbaren. In der Geschichte der Menschheit haben wir die Grenzen Richtung Wohlstand verschoben. Heute sollen wir wieder zusehends verarmen, weil viele in Politik und Gesellschaft das für erstrebenswert halten.

Menschen sind weitestgehend zu Störfaktoren geworden. Dieses Menschenbild führt dazu, dass wir alles einer einzigen Zahl und einer einzigen chemischen Verbindung unterwerfen – und Armut als neues Ziel gilt. Aber ist das der Mehrheit so bewusst?

Roland Tichy geht der Frage „Armut für alle statt Wohlstand“ in einem Vortrag nach, den er auf einer Veranstaltung des Berliner Kreises am 8. Oktober 2022 in Berlin gehalten hat.

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Kommentare ( 25 )

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w.k.
2 Jahre her

Meine These- die neue einfältige Gefühlswelt verschwindet in dem Moment, in dem die progressive, urbane Gesellschaft ihre Aufmerksamkeit auf das Klauen von Brennholz in städtischen Parks, wie auch auf das Sammeln von Apfelkrotzen auf der Straße richten wird. Schon bald.

giesemann
2 Jahre her

Das Einzige, was weniger werden muss ist Kinder“reichtum“. Nicht so sehr bei uns mit unseren 1,5-Kind-Frauen, sondern vielmehr bei den Zuwanderern, die kommen, um Europa zu besetzen. Das einzig Vorhersehbare ist die Bevölkerungsentwicklung, global und auch lokal, „countrymeters.info/en“. Die Zukunft der jungen Menschen dann ist weniger vorhersehbar – aber wahrscheinlich schlechter denn je. Je nach dem, was dazwischen kommt; das gilt kollektiv wie individuell gleichermaßen. Das Individuum kann lediglich seine eigene Situation begrenzt steuern, die kollektive natürlich nicht. Das muss jede/r für sich selbst bedenken. Und für seine Kinder, if any. Lassen wir uns weiterhin überrollen von den Zuwanderern, dann… Mehr

Teiresias
2 Jahre her

Die „deutsche Lust an der Verarmung“ ist vor allem die grüne Lust an der Verarmung der Anderen. Eine wohlhabende Erbengeneraton, die lebenslang leistungslos im Wohlstand gelebt hat, Lehrer und andere öffentliche Bedienstete, kurz: Vermeintlich krisenfest rundumversorgte Grünenwähler – sehen nicht ein, wozu das gemeine Volk Urlaubsreisen, Autos und anderen Wohlstand braucht. Der Grünismus verlangt kein Fleisch – Auto – Urlaubsverbot, sondern „nur“ die drastische Verteuerung und damit Begrenzung von Wohlstand auf die grüne Kaste. Damit wird es wieder den feudalen Unterschied in Lebensstil geben. Bis zum 18.Jahrhundert war Wohlstand im Wesentlichen aristokratisches Privileg. Mit der Industrialisierung entwickelte sich mehr Wohlstand… Mehr

Johann Thiel
2 Jahre her

Phantastische Rede von Herrn Tichy, pointiert, witzig bis beißend, jeder Satz ein Volltreffer. Besser und schonungsloser kam man die Situation kaum beschreiben. Eine Währung ist halt nur soviel wert, wie es dafür zu kaufen gibt.

francomacorisano
2 Jahre her

Wir befinden uns auf dem Weg zurück in die 70er, 80er, Anfang 90er Jahre: So wie die Antifa und Extinction Rebellion vorgehen, hat auch die RAF angefangen. Und der Kalte Krieg von damals ist ebenfalls zurück, die Inflation sogar heftiger als in den 70ern.

Mausi
2 Jahre her

Und die Leute fallen auf die Vorgabe Wohlstandsverzicht herein. Als sei das eine Diät. Oder eine neue Art der Beichte oder der Buße. Wohlstandsverzicht bedeutet für diese Menschen, dass wir auf der Nachfrageseite auf Überflüssiges verzichten. Und mehr, nämlich dass wir uns im Zweifel auch bei den Grundbedürfnissen einschränken. Und wunderbarerweise ist dieses Argument wirksamer als der sozialistische Hinweis auf Ausbeutung. Was aber vergessen wird, ist die Auswirkung am anderen Ende des Wohlstands, am anderen Ende der „Ausbeutungs“kette. Dabei hat die Pandemie diese Wirkung eigentlich ausdrücklich gezeigt: Unser Wohlstand führt zu Einkauf von „Wohlstands“Produkten und diese sorgen für Arbeit in… Mehr

Last edited 2 Jahre her by Mausi
Astrid
2 Jahre her

Der Normalbürger sehnt die Verarmung herbei und findet die Thesen von Klaus Schwab und dem Rest der Davos-Truppe super. Wir schaffen unsere Industrie und den Wohlstand ab und retten als einzige Nation das Klima. Die Einwanderung in unser Sozialsystem, falls in absehbarer Zeit davon noch was übrig ist, finden auch alle toll. Nur all das gilt nicht für alle! Nein, die Funktionäre der Großkonzerne, Politiker uvm. sind davon ausgenommen. Sie lassen weiterhin die Normalsbürger für sich arbeiten und leben ihr priviligiertes Leben weiter und immer üppiger. Sie werden immer mehr besitzen und dabei immer maßloser sein!!!

Gisela Fimiani
2 Jahre her

Lieber Herr Tichy,
ich habe mir die gesamte Veranstaltung angesehen und bin Ihnen zutiefst dankbar für Ihre Teilnahme. Ihr Mut, Ihre Authentizität, Ihr Anstand und Ihre Aufrichtigkeit sind beeindruckend.
Uns allen – gemeint sind Ihre Leser – sei ans Herz gelegt dabei zu helfen, dass tichyseinblick auch in Zukunft seine unentbehrliche Arbeit tun kann.

Ho.mann
2 Jahre her

World Economic Forum:
“Du wirst nichts besitzen und du wirst glücklich sein!”
Na, dann wird eben unsere lustvolle Verarmung in künftiges Glück umgewandelt – Ironie off.
Ein auf den Punkt gebrachter Vortrag von Herrn Tichy, der die politische  Realität im Land  zusammenfassend beschreibt . Es bleibt nur noch die Hoffnung, dass jene  Gesellen, die uns mit ihrer kranken Agenda solche Zustände bescheren, die dazu jeden Rest  an gesundem Menschenverstand verloren  haben,  noch  rechtzeitig  gestoppt werden können.

AngelinaClooney
2 Jahre her

Klasse Vortrag! Sollte täglich nach der Tagesschau gesendet werden.