Minderwertiger Weizen wird – Simsalabim – zu gutem Weizen

Jetzt wollen die grün-linken Abteilungen im Landwirtschaftsministerium das Problem minderwertigen Weizens dadurch umgehen, indem sie die Qualitätsstufen des Brotweizens neu definieren – und die Anforderungen senken.

shutterstock

Für Empörung unter Landwirten sorgen Pläne aus dem Landwirtschaftsministerium, die Qualität des Weizens zu senken. Denn die hängt wesentlich von einer ausreichenden Düngung ab. Die Pflanzen benötigen dringend unter anderem Stickstoff, der ihnen durch tierischen oder mineralischen Dünger geliefert wird. Zu viel düngt kein Landwirt, das kostet Geld; bereits seit langem sind die Düngemengen auf 170 Kilogramm pro Hektar begrenzt.

Doch über immer weiter verschärfte Düngeverordnungen werden die Landwirte gezwungen, immer weniger zu düngen. In bestimmten Gebieten darf überhaupt nicht mehr gedüngt werden. Doch dadurch bekommt die Pflanze zu wenig Nährstoffe und wird nicht mehr richtig mit dem versorgt, was sie benötigt. Dadurch sinken Erträge und die Qualität vor allem des hochwertigen Brotweizens.

Zeit zum Lesen
„Tichys Einblick“ – so kommt das gedruckte Magazin zu Ihnen
Das Landwirtschaftsministerium will auf eine wundersame Weise auf die sinkenden Rohproteingehalte reagieren. Jetzt wollen die grün-linken Abteilungen im Landwirtschaftsministerium das Problem minderwertigen Weizens dadurch umgehen, dass sie die Qualitätsstufen des Brotweizens neu definieren – und: die Anforderungen senken. Brotweizen soll dann nicht mehr einen bestimmten Mindestanteil an Proteinen enthalten müssen. Das reicht dann zwar noch für ein Fladenbrot, aber nicht mehr für qualitativ hochwertiges Brot oder Brötchen.

Landwirte in Deutschland haben noch das Beispiel Dänemarks vor Augen. Dort wurden die Bauern gezwungen, deutlich weniger zu düngen und durften nur noch maximal 80 Prozent des errechneten Stickstoffbedarfs der Pflanzen ausbringen. Dies bedeutet, dass die Pflanze nicht mehr ausreichend ernährt werden kann und der Ertrag sinkt. Dies führte dazu, dass Dänemark sich nicht mehr selbst mit qualitativ hochwertigem Brotweizen versorgen konnte, sondern ihn importieren musste. Seit 2016/2017 musste das Land diese Regeln aufheben.

Mittlerweile dürfen die Bauern wieder so viel düngen, wie die Pflanzen benötigen. Doch es wird noch mehrere Generationen dauern, bis sich in Dänemark die Humusschichten in den Böden wieder von diesem Raubbau erholt haben werden.

Verachtung deutscher Unternehmer
Im Land der dummen Bäcker
Auch in Deutschland werden die Düngung und damit die Ernährung der Pflanzen eingeschränkt. Weil dann der Weizen nicht mehr für hochwertiges Brot geeignet ist und nicht mehr gute Preise erzielen kann, will das Landwirtschaftsministerium die Qualitätskriterien senken. Minderwertiger Weizen wird – Simsalabim – zu gutem Weizen. Den Schwarzen Peter haben dann die Mühlen und die Bäcker, die im Zweifel aus dem Ausland hochwertigen Backweizen zukaufen müssen. Das Ausland kauft umgekehrt minderwertige Ware sowieso nicht mehr.

Bereits bei der diesjährigen Ernte fiel der niedrigere Proteingehalt des Weizens ins Gewicht. Das Getreide landet häufig im Futtertrog. Unter anderem der Bauernverband Schleswig-Holstein führt den niedrigen Proteingehalt auf die geänderte Düngeverordnung und den Stickstoffmangel im Boden zurück. Auch aus Nordrhein-Westfalen melden die Bauern zu geringe Proteingehalte im Brotweizen, über den sich unter anderem die Hühner freuen können.

Immerhin können die grünen »Experten« im Ministerium dann behaupten, trotz geringerer Düngung kann genauso viel Brotgetreide wie zuvor produziert werden. Was in der Pflanzenernährung nicht passt, wird eben in den Qualitätskriterien passend gemacht. Geübt im Umgang mit Fälschen von Daten sind sie ja. Hat vor allem das grüne Umweltbundesamt doch bereits von Anfang an manipulierte Daten über eine angebliche Nitratverseuchung des Grundwassers nach Brüssel gemeldet und damit erst die Panik erzeugt, das Grundwasser sei aufgrund von zu viel Dünger verseucht worden. TE berichtete ausführlich.

Unterstützung
oder

Kommentare ( 59 )

Liebe Leser!

Wir sind dankbar für Ihre Kommentare und schätzen Ihre aktive Beteiligung sehr. Ihre Zuschriften können auch als eigene Beiträge auf der Site erscheinen oder in unserer Monatszeitschrift „Tichys Einblick“.
Bitte entwerten Sie Ihre Argumente nicht durch Unterstellungen, Verunglimpfungen oder inakzeptable Worte und Links. Solche Texte schalten wir nicht frei. Ihre Kommentare werden moderiert, da die juristische Verantwortung bei TE liegt. Bitte verstehen Sie, dass die Moderation zwischen Mitternacht und morgens Pause macht und es, je nach Aufkommen, zu zeitlichen Verzögerungen kommen kann. Vielen Dank für Ihr Verständnis. Hinweis

59 Comments
neuste
älteste beste Bewertung
Inline Feedbacks
Alle Kommentare ansehen
GefanzerterAloholiker
2 Jahre her

Hatte ich ja gesagt: die Weizenqualität ist massiv gesunken. Wir müssen die Windrotoren abstellen. Die Grünen und ihre Lobby-Industrien kosten das Leben und keine Kugel Eis.
Das wird nun solange weitergehen, wie wir glauben, die transatlantische Brücken, die NATO oder sonst wer hilft uns. Niemand wird uns helfen. Unsere Not bricht los.

Rolfo
2 Jahre her

Regierungsdenk: Grundimmunisierter Einmann bringt klimaneutralen Qualitätsweizen. Das Gute-Kita-Gesetz zugunsten Schutzbedürftiger wurde bunt und weitestgehend friedlich faktengecheckt. Für ein Sondervermögen zur Geschlechtsangleichung haben wir ein Zeichen gesetzt, zwar umstritten, doch emissionsfrei.
Die wesentlichen Worte sind alle drin.
Solidarität!

FrankV
2 Jahre her

In der Schulpolitik geht man genau den umgekehrten Weg, weil die Realität nicht das ergibt, was man „verkaufen“ will, nämlich ein sich ständig verbesserndes Schulniveau durch zum Bsp. immer bessere Abiturnoten. Man senkt einfach die Anforderungen und schon steigt der Anteil der Einserabiturienten.
Man merkt das die Fähigkeit Lesen und Schreiben zu können abnimmt und korrigiert indem man „Leichte Sprache“ und eine vereinfachte Rechtschreibung einführt.

nachgefragt
2 Jahre her

Da passt es den Grünen sicher ganz wunderbar, dass die Düngerpreise so hoch sind, dass jeder Landwirt ohnehin mal darüber nachdenkt, ob man nicht das Düngen einfach ein bisschen einsparen kann. Für alle die, die keine Nachfolger auf dem Hof haben und kurz vor der Rente sind eine prima Gelegenheit den Grünen verbrannte Erde zurück zu lassen, garniert mit einem „freundlichen Gesicht“ und dem Spruch „nach mir die Sintflut“. Nein, die richtig schlechten Ernten in Deutschland kommen noch. Aber ganz sicher nicht aufgrund des Wetters, das eben mal trocken oder mal nass ist, sondern aufgrund des Nährstoffmangels. (Dieses Jahr lagen… Mehr

Reinhard Schroeter
2 Jahre her

Da können die grünen Schwachköpfe definieren was sie wollen. Wie immer lassen sie die Realtität, an der sie täglich scheitern, süssek vor. Als ob mit minderwertigem Weizen nach dessen Umdefinierung auch nur ein Brot gebacken werden könnte. Er bleibt einfach nur hartnäckig wie er nun mal ist, minderwertig und zum backen ungeeignet. Das die grünen Hampelmänner und Hampelfrauen das nicht verstehen können. Geschenkt. Die glauben ja auch, dass mit der doppelten Anzahl von mittelalterlichen Windmühlen , auch bei Windstille die doppelre Menge von Energie erzeugt wird. Demnächst werden sie wieder behaupten,dass die Erde eine Scheibe sei. Wer ihnen wiederspricht, kommt… Mehr

Carl22
2 Jahre her

Holger Douglas beschreibt die grüne Technik: „das Problem minderwertigen Weizens dadurch umgehen, dass sie die Qualitätsstufen des Brotweizens neu definieren – und: die Anforderungen senken“. Genau dasselbe führt Annalena derzeit im diplomatischen Dienst durch, oder nicht?

MeHere
2 Jahre her

Das ist alles nichts anderes als Planwirtschaft ,,, egal ob Energie, Lebensmittel, Zuwanderung, Bildung – alles völlig ausser Kontrolle durch den Wahn der Planwirtschaft … nix gelernt von Erich & Co ..

P. Pauquet
2 Jahre her

Eigentlich ist hier schon Alles gesagt, aber wenn ein Landwirtschaftingenieur, was sage ich, Genie wie Herr Özdemir (der Erfinder von Schutzwesten für Hühner) noch zum obersten Bäckermeister mutiert, wird mir doch Angst und Bange. – Ich nehme mal an, dass die Holzindustrie die u.a. Spanplatten herstellt, das so mangels ausreichendem Gas und exorbitanten Strompreisen nicht mehr ausreichend produzieren kann. Da stellt sich die Frage, wo bleiben die Massen an Sägemehl aus der Holzwirtschschaft? Puhle ich die mir demnächst aus den Zähnen?

FrankV
2 Jahre her
Antworten an  P. Pauquet

Bitte mäßigen sie sich mit ihren „Vorschlägen“ ! Sägemehl im Brot, das gab es schon einmal. Bei dem geistigen Potenzial der Grünen würden die dies als interessanten Vorschlag für nachhaltiges Wirtschaften verstehen !

alter weisser Mann
2 Jahre her

Wenn die Politik das Bäckerhandwerk sterben lässt, dann brauchen wir auch kein gutes Brotgetreide. Die Industrie kriegt auch minderwertige Ware aufgebläht.

Andreas aus E.
2 Jahre her

„Doch es wird noch mehrere Generationen dauern, bis sich in Dänemark die Humusschichten in den Böden wieder von diesem Raubbau erholt haben werden.“ Mit Generationen sind wohl Weizengenerationen gemeint, nicht Menschengenerationen. Man sollte das nicht vermengen bzw. gegeneinander ausspielen, diese Kunstdünger- und Mulchwirtschaft. Die Sache ist doch so: Wenn ich eine Fläche Jahr um Jahr mit Getreide, etwa Weizen, bestelle, immer nur Kunstdünger ausbringe, nach Ernte am besten noch die Stoppeln raushole (des „Grünen“ Liebling Biomasse), dann laugt der Boden aus. Das ist dann fast schon Hydrokultur, erkennbar am kompletten Fehlen von Regenwürmern. Man kann (Klein-)Gartenbau und Landwirtschaft ganz sicher… Mehr

Deutscher
2 Jahre her
Antworten an  Andreas aus E.

„…und ich nehme an, daß „Grüne“ überwiegend Häuser mit Garten haben…“

Das nehme ich nicht an. Grüne sind überwiegend Großstadtbewohner und leben völlig naturfremd. Deswegen haben sie ja auch die ganzen Utopien im Kopf und halten sie für wahr: Weil sie nicht wissen, was Natur überhaupt ist.