Lufthansa stellt sich gegen Maskenpflicht im Flieger

Die größte deutsche Fluggesellschaft hält die gestern von der Bundesregierung beschlossene Maskenpflicht in Flugzeugen für einen „deutschen Sonderweg“, der „nur schwer erklär- und durchsetzbar“ sei. Man will lieber die Passagiere frei entscheiden lassen.

IMAGO / Sven Simon
Passagiere in einer Lufthansa-Maschine, 17.06.2021

Die größte und teilverstaatlichte deutsche Fluglinie Lufthansa protestiert gegen die gestern von der Bundesregierung vorgeschlagene (aber noch nicht vom Bundestag abgesegnete) Pflicht zum Tragen einer FFP2-Maske in deutschen Passagierflugzeugen. Vorstandsmitglied Christina Foerster sagte laut Bild: „Wir setzen auf die Eigenverantwortung unserer Gäste. Passagiere sollen frei entscheiden können, ob sie eine Maske tragen möchten oder nicht.“

Sie erwähnte, dass die Luft in Flugzeugen ohnehin durch Hochleistungsfilter gereinigt wird. „Insofern ist schwer verständlich, warum hier strengere Regeln als in anderen Lebensbereichen, etwa im Restaurant oder im Supermarkt gelten sollen“, so Foerster. Außerdem sei die Maskenregel nicht kontrollierbar und international kaum zu vermitteln: „Weil die meisten anderen Länder bereits auf Freiwilligkeit setzen, ist dieser deutsche Sonderweg nur schwer erklär- und durchsetzbar.“

Brisant ist das Thema Maskenpflicht im Flugzeug vor allem dadurch, dass Kanzler Olaf Scholz und Wirtschaftsminister Robert Habeck sowie ihre Begleiter auf dem Flug nach Kanada keine Maske tragen mussten, weil für Bundeswehr-Maschinen eine Sonderregel gilt.

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Kommentare ( 24 )

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Don Didi
2 Jahre her

Dieser „bestimmte Pharmakonzern“ ist bereits von Moderna und CureVac wegen Patentsrechtsverletzungen verklagt worden, ich kann nur hoffen, daß die Gerichte in D und vor allem USA die Bude komplett trocken legen.

G. Lohhoff
2 Jahre her

Ist eine Lufthansa Maschine (oder die einer anderen deutschen Fluggesellschaft) eigentlich exterritoriales Gebiet? Sonst würde ich mir im Moment des Verlassens des deutschen Luftraumes augenblicklich den Lappen vom Gesicht reißen und mich der Gesetzeslage des gerade überflogenen Landes anvertrauen. Was gilt? Kennt sich da jemand aus?

Manfred_Hbg
2 Jahre her
Antworten an  G. Lohhoff

Mhh, interessante Frage ?

Ich würde mal Vermuten, dass es bei der Fliegerei ähnlich wie bei der Schiffahrt ist: Es gibt zwar ab einer bestimmten Entfernung ein „Niemandsland“ (außerhalb der sog. 3 oder 12 Meilen-Zone) wo dann z.B. Steuerfreiheit herrscht und keine (Landes-)Gesetze gelten (z.Bsp Nutzung von Piratensender), doch der eigentliche Schiffsbereich ist jeweiles Hoheitsgebiet wo dann der Kapitän der Vertreter des Staates ist auf dem das Schiff gemeldet wurde.

Und fährt dieses Schiff dann unter deutscher Flagge, gelten auf dem Schiff dann auch deutsche Gesetze. Genau so würde ich es auch bei der Fliegerei vermuten.

Sargas
2 Jahre her

Uns haben sie am VORtag des letzten Streiks und 11 Stunden vor Abflug den Flug gestrichen, sehr schön. Die sofort beantragte Kompensation kam selbstverständlich erst nach freundlicher erneuter Beantragung per Einschreiben.
Auf die Rückerstattung anlässlich der Corona-bedingten Ausfälle 2020 hatten wir ein halbes Jahr warten dürfen.
Ansonsten nur teure Preise, armseliger Service und unterirdische Erreichbarkeit.
Lufthansa – der Schlecker der Airlines!

Ein Mensch
2 Jahre her

Ach Gottchen, macht die Frau Foerster jetzt den Kubicki der Lufthansa? Mal etwas vernünftiges sagen und hoffen das es der ganzen Lufthansa ein Kleidchen mit dem Namen ,,Widerstand“ überwirft. Das ist doch genau so wenig glaubwürdig wie der ,,Mahner“ Kubicki.

Manfred_Hbg
2 Jahre her

Zitat: „Brisant ist das Thema Maskenpflicht im Flugzeug vor allem dadurch, dass Kanzler Olaf Scholz und Wirtschaftsminister Robert Habeck sowie ihre Begleiter auf dem Flug nach Kanada keine Maske tragen mussten“

> Wenn der regierend…. -ähm- herrschende Feudaladel unter sich ist, dann herrscht für diesen erst recht Extrawürste & Sonderregeln. Der Pöbel dagegen hat den Mund zu halten, sich zu fügen und -na klar- ihren „Obolus“(heute auch Steuer genannt) abzuliefern damit es den Feudaladel gut geht und seine (w)irren gründelnden Träume verwirklichen kann.

ersieesmussweg
2 Jahre her

So sieht’s aus. Nicht nur der Tourismus, auch viele andere Bereiche der Wirtschaft werden wieder in die Knie gezwungen. Nicht alle werden wieder aufstehen. Da steckt offenbar ein System hinter.

Johann P.
2 Jahre her

Na Bravo! Da scheint es doch tatsächlich im Lufthansavorstand noch Menschen mit klarem Verstand zu geben, die es wagen, die staatliche Bevormundung abzulehnen und sich um ihr eigenes Geschäft, sprich den Kundenservice, zu kümmern! Die Luft in einem Verkehrsflugzeug ist tatsächlich mit die sauberste, die man atmen kann, abgesehen von einer menschenleeren Naturlandschaft vielleicht. Eine Maskenpflicht ist deshalb nicht nur ungerechtfertigt, sondern gesundheitsgefährdend, wer sich dem freiwillig unterwerfen will, soll das halt tun. Ich hoffe sehr, daß die Lufthansa in diesem Sinne „Haltung“ zeigt, gemäß ihrem Slogan „We lift you up where you belong“…

Last edited 2 Jahre her by Johann P.
Ho.mann
2 Jahre her

Um irre Sonderwege beschreiten zu können, bedarf es eben solcher irren Herrenmenschen, die in der Regel weder Herren noch Menschen sind, die mit ihrem ausgeprägten Starrsinn vorangehen, damit deren Irrsinn für jeden ersichtlich im Wahnsinn gipfeln kann. Wenn Irrsinn und Hochmut regieren, geht die Freiheit scheibchenweise unter! Das selbstauferlegte Kriechertum derer, die den Irrsinn erkennen, dulden und dennoch tolerieren, machen diese irren Sonderwege erst möglich.

Fulbert
2 Jahre her

Das riecht stark nach einem einfachen, verständlichen politischen Kompromiss: allgemeine Maskenpflicht ohne Ausnahme von Oktober bis Ostern. Modell ganz nach Wunsch – so viel Freiheit muss sein.

Amadeus
2 Jahre her

Wie Eigenverantwortung bei den Grün-Roten Taliban und Staatsmedien. Das geht gar nicht, ob Essen, Wetter, Erkältung/Grippe oder individuelle Mobilität, wo kämen wir denn dahin, wenn das jeder für sich entscheiden würde. Der Deutsche wünscht betreutes Denken…