„XY gelöst“ heißt ein neues Format aus der Aktenzeichen-Reihe, welches das ZDF am Freitag zum ersten Mal zeigt. Es ist der mitunter skurrile Versuch des Zweiten, mehr als nur ein Bällebad für Senioren zu sein.
Der Mittwoch war für das ZDF ein außergewöhnlicher Tag. Nicht weil das Zweite Marktführer bei allen Zuschauern war. Das ist es meistens. Am Mittwoch war das ZDF auch bei den Menschen unter 50 Jahren der am zweithäufigsten gesehene Sender. Und es stellte in dieser Zielgruppe sogar die erfolgreichste Sendung des Tages – mit 820.000 Zuschauern und 19,0 Prozent Marktanteil. Die Rede ist von „Aktenzeichen XY… ungelöst“, dem Erfolgsformat des ZDF neben „Wetten, dass?…“
„Aktenzeichen XY… ungelöst“ gehört zu den wenigen Sendungen, mit denen das ZDF aus dem Bällebad für Senioren ausbricht. Schon nachdem der Sender die Rechte an der Champions League verloren hat, hat das Zweite das Format erweitert um Sondersendungen: zu Trickbetrug, zu vermissten Menschen oder zu bereits aufgeklärten Fällen. Letzteres so erfolgreich, dass die aufgeklärten Fällen nun ein eigenes Format erhalten: „XY gelöst“ läuft an diesem Freitag um 21.15 Uhr zum ersten Mal im Hauptprogramm. Vorerst sind insgesamt vier Teile geplant.
„XY gelöst“ ist ein Kompromiss nach Art des ZDF. Das neue Format lehnt sich an die „True Crime“-Erfolge in der RTL-Familie an. Dort laufen unter anderem die „Medical Detectives“, „Anwälte der Toten“, „Snapped“ oder „First 48“. Die Sendungen geben Einblick in die Ermittlungsarbeit der Polizei. Dieses Element greift das ZDF mit „XY gelöst“ auf, geht aber nicht so tief wie die meist amerikanischen Vorbilder. Mit ausgedehnten Spielszenen verlangsamt das ZDF das Tempo, sodass das eigentliche Kernpublikum nicht verschreckt aus dem Bällebad flüchtet. In den Vorbildern ist ein Moderator überflüssig, der Inhalt wird aus dem Off erklärt. Für seine Zuschauer, die mit Ansagerinnen aufgewachsen sind, hat das ZDF Sven Voss installiert. Die Titelmusik erinnert an die Muttersendung Aktenzeichen.
Der Freitag gehört zu den wenigen Tagen, an denen das ZDF nennenswert junge Zuschauer erreicht. Durch die Satireformate. Doch die sind aktuell in der Sommerpause. Versuche des Senders, die Lücke mit einem Comedy-Festival zu füllen, auf dem Scherze pro Klimaschutz gemacht wurden, endete so absurd, wie das Format klingt. Nun soll „XY gelöst“ die Jungen nach dem Senioren-Beglücker „Der Staatsanwalt“ (20.15 Uhr) zurückholen.
Die Inszenierung hat was. Zyniker und Kiffer in der Entspannungsphase dürften ihren Spaß damit haben: „Eine Stimme spricht zu ihm“, heißt es aus dem Off. Ein Mann liegt in einer Spielszene auf dem Bett. „Eine plötzliche Lähmung, das findet sich oft in Entführungsberichten“, steigert die Stimme aus dem Off die Spannung. Der Türknauf dreht sich wie von Geisterhand, die Augen des Mannes werden immer größer. Die Stimme aus dem Off wechselt zu einer anderen Story: „Eine der ersten gut dokumentierten Aliens-Entführungen“. Dann erzählt sie etwas von Schlaf-Hypnose.
Genau das ist die Mischung von „Akte Ufo“. Fünf Minuten künstlich gehypter Spannungsaufbau, wirre Sätze, die Mysteriöses andeuten sollen und dann ein nüchterner Satz als Alibi. Das ZDF will zwar Mulder-Publikum gewinnen, aber der Sender der grünen Bergpredigten bleiben. Der Versuch ist peinlich. Genauso gut könnte die junge Frau im Pilcher-Film nach der Hochzeit mit dem richtigen Mann in die Kamera schauen und sagen: „Die Wahrheit ist irgendwo da draußen.“
Sie müssenangemeldet sein um einen Kommentar oder eine Antwort schreiben zu können
Bitte loggen Sie sich ein
Müssten die ÖR-Sender ihren Betrieb nicht sowieso zugunsten des Klimas ganz einstellen – und zwar sofort? Gerade heute hat SWR2 wieder folgendes beklagt (von Marion Theis mit ihrer unnachahmlichen Mischung aus den dezent druchklingenden Elementen Betroffenheit, Vorwurf und autoritäre Ungeduld in der Stimme vorgetragen): „Heute ist einer der heißesten Tage – schon wieder – im Juli gab es stellenweise neun-und-zwanzig Tage am Stück Höchstwerte von über 25(!) Grad.“ Nun, dass es heute heiß ist, kam mir auch so vor. Ich habe nämlich auf dem Weg in der Stadt überlegt, ob ich mich zum Straßenbelag runterbeugen und einen Fingerabdruck im heißen… Mehr
Wer aus privaten Gruenden hin und wieder Pflege – oder Altenheime besucht, gewinnt einen Eindruck der Verfasstheit nicht weniger Alter, zugegebenermassen in der Regel noch aelter als die hier vermutlich Gemeinten, und kann die „Ansprüche“ im Allgemeinen und im Besonderen einigermaßen einschätzen. Das ZDF, und nicht nur dieses, bedient diese Ansprüche nicht gerade weniger jenseits der 65 durchaus fast perfekt. Fairerweise muss man diese Gruppe um die Gruppen ergänzen, die zwar (deutlich) jünger sind, deren Ansprüche an das, was man Entertainment nennt, zwar anders, aber nicht unbedingt höherwertiger sind, von den unterentwickelten Ansprüchen an Bildung und Wissen ganz zu schweigen.… Mehr
Sie wissen aber schon, dass die von Ihnen genannten 3Sat, Arte, Phoenix und Co mehr als linksgruenlastig unterwegs sind und bei wirklich jeder Gelegenheit die entsprechende Ideologie z. B zum menschengemachten Klimawandel, zur Katastrophe, oder zum Feminismus/ Genderismus einbauen, mitunter etwas beiläufig, skurril oder auch subtil, aber wahrnehmbar. Das verwundert nicht, wenn man die Hintergründe dieser Sender kennt. Agitation und Propaganda laufen dort auch. Richtig ist, dass es gewisse qualitative Unterschiede zum Programm des ZDF gibt.
Der Erfolg der Sendung XY resultiert auch daher das eine gewisse Gruppe von Tätern immer bei den begangenen Straftaten überrepräsentiert ist, und es sich bezüglich des Verhaltens diesen gegenüber als sehr lehrreich erweist, zu sehen und zu wissen wie so etwas heute oft abläuft. Ich für meinen Teil habe meine Lehren schon daraus gezogen! Und auch wenn das ZDF heute Preise verleiht für mutige Menschen so lege ich darauf keinen Wert: denn, es könnte in der heutigen Zeit leichter mein Leben kosten als z.B. vor 30 Jahren!
Dicht machen! Nicht privatisieren! Auflösen und alle Vermögenswerte zugunsten der Gebührenzahler veräußern! Basta! Die ÖRR-Institutionen sind überholt und ihre finanzielle Ausstattung wird „zweckentfremdet“ (ö.r. Pensionen und Propaganda).
Die Damen vom „Badeanzughäkelverein Victoria Borussia 1898 e.V.“ werden schon eine andere Berieselung während ihrer Tätigkeiten finden. 🙂
Rudi Cerne ist Meister der geschlechtergerechten Ansprache. Nach dem er in der gestrigen Sendung einmal kurz in dunkelste Sprachzeiten zurüchgefallen war und nur „Zeugen“ sagte, fiel ihm dann mit Redebeginn seines Gegenübers ein, dass er die Zeuginnen vergessen hatte und schob diese eilig nach. Wie lächerlich.Warum sagen die nicht einfach Zeugende. Das ist dann wohl selbst dem ZDF zu blöd. Und ansonsten gewinnt man durch die Fülle an Cold Cases den Eindruck, dass man mit akutellen Fällen wo Prbleme bekommt einen zu finden wo die Tätenden keinen Akzent bzw. südländischen Aussehen haben. Die müssen nur aufpassen dass die ausgegrabenen Fälle… Mehr
Da ich so etwas nicht anschaue weiss ich es nicht, aber wie machen Cerne und Co. das, wenn Begriffe ins Spiel kommen, die negativ konnotiert sind, wie Mörder, Psychopath, Gewalttäter, Vergewaltiger, Betrüger, Dieb etc.? Belässt man es dann bei der männlichen Form?
Immer wieder ein absolutes Rätsel, wie die ÖR bei dem Programm die Marktführerschaft haben können. Der gewöhnliche ÖR Zuschauer wäre fast schon eine Psychoanalyse an sich wert. Auch wenn Jüngere kaum noch einschalten, wie kann man sich als erwachsener Mensch geistig so gehen lassen?
Werden am Ende wohl eh nur „handverlesene Fälle“ sein, die enstprechend durch die Moderation für das denkfaule Publikum haltungsbewusst eingeordnet werden. Also das übliche 0815 „die Gefahr ist Rechts“ Programm.
Da muss das ZDF aber noch kräftig für nen lockdown trommeln, denn freiwillig verbringt kein junger den Freitag Abend vor der Glotze und erst recht beim ZDF.
Die können senden was sie wollen, ich tue mir das eh nicht an. Allerdings würde mich mal interessieren, wie die Einschaltquoten gemessen werden, wie man die Altersstruktur feststellt und ähnliche Dinge.
Und an Herrn Thurnes „Das ZDF ist ein Bällebad für Senioren – eine Verwahrstation für Anspruchslose.“ Ein bischen Respekt uns Älteren gegenüber wäre durchaus angebracht. Danke ! Es sind ja wohl überaus viele Ältere, die TE kaufen bzw. konsumieren und regelmäßig spenden.
Bezweifle ich, da Ältere als größte Wählergruppe logischerweise die Zielgruppe der ÖR Propaganda sind und die resultate der Propaganda sich dann eben logischerweise in den Wahlergebnissen niederschlägt. TE Leser müssten dementsprechend, da sie eben nicht ÖR Fans sind, eher im mittleren Alter zwischen 30 und 50 sein. Rein theoretisch kann man das noch weiter treiben und ziemlich gesichert sagen, dass die meisten männlich sein werden. Vermutlich erwerbstätig.
Ich vermag Ihre kritische Bemerkung zu verstehen, aber was mit der etwas flapsigen Ausdrucksweise im Artikel gemeint sein dürfte, ist doch klar. Gerade als Senior mit Verstand wird man derlei mit Heiterkeit goutieren.
„XY gelöst“ interessiert mich nicht. Wahrscheinlich kommt am Ende so einer Folge heraus, daß Vergewaltiger einer Seniorin nicht wie anfangs vermutet der junge Zuwanderer war, den sie bemutterte, sondern ein Jungnazi aus den neuen Bundesländern, bevorzugt Sachsen.
Aber das mit den Außerirdischen, das werde ich mir glatt mal ansehen. Ich wurde ja schon oft während des Schlafes von so grünen Fräuchen mit Antennen auf dem Kopf mißbraucht, wahrscheinlich von der Venus mit ihrem unsichtbaren Ufo angereist, da ist es wirklich gut, daß sich seriöser Rundfunk der brisanten Thematik annimmt!