In Deutschland gibt es eine Debatte um die Regelarbeitszeit. Derzeit liegt die Regelaltersgrenze ab dem Geburtsjahrgang 1964 bei 67 Jahren. Die „Rente mit 70“ wäre unterm Strich eine versteckte Rentenkürzung. In den 27 EU-Ländern sieht das Renteneintrittsalter völlig unterschiedlich aus.
Gesamtmetall-Chef Stefan Wolf hat die „Rente mit 70“ ins Gespräch gebracht und stößt mit seinem Vorschlag auf breiten Widerstand. Wolf argumentiert in einem Interview mit den Zeitungen der Funke-Mediengruppe mit dem demografischen Wandel und den geringen finanziellen Rücklagen der Rentenkasse. Das Umlagesystem der Rentenversicherung könne ins Wanken kommen, so Wolf.
Fakt ist: In Deutschland gibt es immer mehr Alte und immer weniger Junge. Das bedeutet: Auf immer mehr Rentner kommen weniger Beitragszahler. Bereits im Jahr 2030 dürften nach derzeitigen Annahmen auf einen Rentner nur noch 1,5 Beitragszahler kommen; derzeit sind es knapp zwei. Dazu kommt, wegen des medizinischen Fortschritts werden die Senioren immer älter. Andererseits, so heißt es, stecke das Renten-Umlagesystem wegen des Arbeitskräftemangels in der Krise. Doch eine Rente mit 70 wäre unterm Strich eine versteckte Rentenkürzung.
In Deutschland liegt die Regelaltersgrenze ab dem Geburtsjahrgang 1964 bei 67 Jahren. Die Deutsche Rentenversicherung stellt dazu fest:
„Die Altersgrenze für die Regelaltersrente ohne Abschläge wird bis 2029 schrittweise auf 67 Jahre angehoben. Angefangen mit dem Geburtsjahrgang 1947 wird die Altersgrenze bis 2023 um jährlich einen Monat angehoben. Sind Sie beispielsweise Jahrgang 1956, können Sie mit einem Alter von 65 Jahren und zehn Monaten in Rente gehen. Ab 2024 wird die Altersgrenze beginnend mit dem Geburtsjahrgang 1959 in 2-Monats-Schritten angehoben. Für Versicherte ab Jahrgang 1964 gilt dann die Regelaltersgrenze von 67 Jahren.“
Eine Besonderheit gibt es für Personen, die mindestens 45 Jahre in die gesetzliche Rentenversicherung eingezahlt haben. Sie können seit dem 1. Juli 2014 mit 63 Jahren in Rente gehen. Abschläge werden in diesen Fällen nicht vorgenommen. Diese Regelung betrifft alle, die 1952 oder früher geboren wurden. Bei der Erwerbsminderungsrente wird die Altersgrenze für den abschlagsfreien Rentenbeginn grundsätzlich auf das 65. Lebensjahr angehoben.
Renteneintrittsalter in europäischen Staaten – ein Überblick
In den 27 EU-Mitgliedstaaten sieht die Regelarbeitszeit resp. das Renteneintrittsalter ganz unterschiedlich aus.
In Belgien gehen Männer und Frauen seit 2020 mit 65 Jahren in Rente. Ab 2030 mit 67 Jahren.
Bulgarien: Männer gehen mit 64 Jahren und 3 Monaten in Rente; Frauen mit 61 Jahren und 6 Monaten; ab 2037 ist für beide ein Eintrittsalter von 65 Jahren vorgesehen (angepasst an die Entwicklung der Lebenserwartung).
In Dänemark gehen Männer und Frauen mit 67 Jahren in Rente.
In Estland beginnt das Rentenalter für Männer und Frauen mit 63 Jahren und 9 Monaten. Ab dem Jahr 2026 wird das Rentenalter auf 65 Jahre angehoben.
Finnland: Aktuell liegt das reguläre Renteneintrittsalter im Volksrentensystem noch beim 65. Lebensjahr.
Frankreich: Männer und Frauen gehen seit 2022 zwischen 62 und 67 Jahren in Rente.
In Griechenland beträgt das Renteneintrittsalter zwischen 62 und 67 Jahren. Die Mindestversicherungsdauer beläuft sich auf 15 Jahre. Allgemeine Voraussetzungen für eine vollständige Rentenzahlung sind eine 40-jährige Versicherungsdauer und ein Mindestalter von 62 Jahren.
Irland: Männer und Frauen gehen mit 66 Jahren in Rente. Ab dem Jahr 2028 mit 68 Jahren.
Italien: Das durchschnittliche Rentenalter beträgt 67 Jahre. Das tatsächliche (durchschnittliche) Renteneintrittsalter in Italien bei Männern bei 63,3 Jahren und bei Frauen bei 61,5 Jahren.
In Kroatien gehen Männer zwischen 60 und 65 Jahren in Rente; Frauen zwischen 60 und 62 plus 6 Monaten. Ab dem Jahr 2038 ist ein Eintrittsalter von 60 bis 67 Jahren für Männer und Frauen vorgesehen.
In Lettland wird die Altersrente ab 63 Jahren und 9 Monaten bezogen. Ab 2025 beträgt das Eintrittsalter 65 Jahre.
Litauen: Das Rentenalter beträgt bei Männern 64 Jahre und bei Frauen 63 Jahre. Ab dem Jahr 2026 wird das Rentenalter auf 65 Jahre angehoben.
In Luxemburg gehen Männer und Frauen mit 65 Jahren in Rente.
Malta: Männer und Frauen gehen mit 63 Jahren in Rente. Ab 2027 mit 65 Jahren.
In den Niederlanden beziehen Männer und Frauen mit 67 Jahren Rente.
Österreich: Das Regel-Pensionsalter für Männer beträgt 65 Jahre. Frauen können mit 60 Jahren in Pension gehen. Ab 2033 Männer und Frauen mit 65 Jahren.
In Polen gehen Männer mit 65 Jahren in Rente, Frauen mit 60 Jahren.
Portugal: Altersrente erhalten Versicherte, die zum Datum der Antragsstellung das normale Renteneintrittsalter erreicht haben, nämlich 66 Jahre und 6 Monate.
In Rumänien beträgt das Rentenalter bei Männern 65 Jahre und bei Frauen 61 Jahre. Ab 2030 liegt das Rentenalter für Frauen bei 63 Jahren.
Schweden: Eine Altersrente können Frauen und Männer flexibel zwischen 61 und 67 Jahren erhalten. Sind sie 1959 oder später geboren, können sie die Rente frühestens ab 62 Jahren erhalten.
Slowakische Republik: Männer gehen mit etwa 62 Jahren in Rente. Frauen zwischen 59 und 62 Jahren.
Slowenien: Männer und Frauen gehen zwischen 60 und 65 Jahren in Rente.
Spanien: Männer und Frauen gehen mit etwa 65 Jahren in Rente. Ab 2027 zwischen 65 und 67 Jahren.
Tschechische Republik: Männer beziehen Rente ab einem Alter von 63 Jahren und 8 Monaten; Frauen ab dem 60. bis 63. Lebensjahr. Ab dem Jahr 2037 beide mit 65 Jahren.
In Ungarn gehen Männer und Frauen mit 65 Jahren in Rente.
Zypern: Die Altersrente wird ab dem 63. oder 65. Lebensjahr bezogen. Je nach Alter und Rentenbeginn gelten unterschiedliche Anspruchsvoraussetzungen.
In Großbritannien und der Schweiz sieht es wie folgt aus: Im Vereinigten Königreich gehen Männer und Frauen mit 66 Jahren in Rente. Derzeit ist ab 2046 ein Renteneintrittsalter von 68 Jahren vorgesehen. In der Schweiz liegt für Frauen das ordentliche Rentenalter derzeit bei 64 Jahren und für Männer bei 65 Jahren.
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Warum nicht die fragen, die das Geld tatsächlich erwirtschaften. In Deutschland leisten lediglich ca. 12 Mill Arbeitende alle Nettosteuern (wie auch immer das berechnet wurde?!) aus wertschöpferischer Arbeit. Nur diese12 Mill erwirtschaften also alles für alle 84 Mill Bundesbürger + alle Migranten und Asylanten. Vielleicht sollte allein diese 12 Mill befragt werden wie ihr Geld dann, wann, an wen in welchem Alter verteilt wird. Das wäre übrigens die einzige Form von Demokratie, die die „Alten Griechen“ jemals erfunden haben. Kein Bewohner der Antike kam je auf die Idee, Menschen, die noch nie was für den Staat an Steuern oder direkter… Mehr
Die Produktivität steigt und steigt und steigt und das seit 70 Jahren. Ein Arbeitnehmer von heute erwirtschaftet ein Vielfaches mehr als sein Vater. Aus diesem Grund dürfte die Geburtenrate ruhig sinken, der Wohlstand müßte trotzdem weiter zunehmen.
Aber, klar, wenn man sich deindustrialisiert und immer mehr zu einem Dritten Welt Land wird, auf Masse statt auf Klasse setzt, dann bekommt man ein Problem.
Die Politik versagt in dieser Frage seit Jahrzehnten in einem ungeheuren Ausmaß. Einem 08/15 Unternehmen würde ein solches Versagen nie und nimmer passieren. Was im Umkehrschluss bedeutet, daß Deutschland schlechter geführt wird als ein schlechtes Unternehmen.
Nur das Renteneintrittsalter in Europa zu vergleichen reicht nicht.
Was uns die Regierung seit Jahren verschweigt:
Dem Rentensystem in seiner gegenwärtigen Form droht der Kollaps.
Lt. Blüm sei die Rente sicher. Stimmt, nur nicht die Höhe.
Nehmen wir Scholz, dann ist die Rente überhaupt kein Thema.
Das Land wird systematisch an die Wand gefahren und da ist jedes Mittel Recht.
Die Konsoldierung der Finanzen ist nicht das Ziel der Ampel.
Es geht noch tiefer.
Wie im Artikel zutreffend dargestellt geht es nicht darum, dass Menschen bis 70 arbeiten sollen, sondern um eine Rentenkürzung. Wenn ein Land Millionen von arbeitsunwilligen und ungebildeten Sozialleistungsempfängern aufnimmt, wird der Sozialstaat, der auf dem Genossenschaftsprinzip basiert, früher oder später kollabieren. Geld für ein ausreichend ausgestattetes Rentensystem wäre durchaus vorhanden, wenn man nicht Abermilliarden für kulturfremde Versorgungsmigranten ausgeben würde, die auch in 20 Jahren kein eigenes Einkommen haben werden. Da die Deutschen sich an den Wahlurnen nicht gegen ihre eigene Ausbeutung zur Wehr setzen, werden sie wohl weiter damit leben müssen, ausgeplündert und entrechtet zu werden.
Es gibt viele Länder in denen die Frauen früher in Rente gehen als die Männer. Umgekehrt gibt es das nicht. Kann mir mal jemand erklären, warum Frauen früher in Rente gehen obwohl ihre Lebenserwartung höher ist als bei Männern? Und wo bleiben die Feministen die doch immer auf Gleichheit zum Mann bestehen?
Weil Frauen meistens eine doppelte Belastung haben.
Welcher Mann putzt das Haus regelmäßig, kocht das Essen und geht nebenbei auch noch arbeiten?
Schön das Deutschland sich bei der Rente mit 70 wiedermal an die Spitze in Europa und auch gleich in der Welt setzen will. Während wir leider beim Fußball und der nebensächlichen Wirtschaftskraft immer stärker abgefallen sind, halten wir uns wenigstens bei Steuern, Abgaben und nun auch beim Rentenalter knallhart in der Weltspitze. Nebenbei können wir auch noch den Rest der Welt mitversorgen, dass Weltklima retten, überall alles bezahlen und sogar noch halb Kalkutta bei uns aufnehmen. Wer kann das sonst noch? Dafür bedarf es natürlich auch kleinerer Opfer. Schon seit Jahrzehnten mahnen selbst halbwegs gebildete Mitbürger vor dem Kollaps bei Renten- und… Mehr
„Die Geburtenrate ist nicht so desaströs,als das sie wirklich das Rentendefizit
Erzeugt.“
Jede Geburtenrate unter 2,x ist hier desaströs. Derzeit liegt sie bei 1,58, wobei Ausländer darüber liegen, Deutsche folglich darunter. Je länger dies so weitergeht, desto höher müsste die Geburtenrate über 2 liegen. Rückgerechnet auf den Zeitpunkt des Starts unseres Rentensystems und die zwischenzeitlich niedrigen Geburtenraten müsste sie heute schon weit höher sein als 2.
Der Zug ist abgefahren. Weshalb, liebe Leser, holen wir die Ersatzenkel ins Land? Wegen Eurer Geburtenrate!
Die Geburtenrate ist nicht so desaströs,als das sie wirklich das Rentendefizit
Erzeugt.
Vielmehr ist es das späte Eintrittsalter in den Arbeitsmarkt.
Desweiteren merken wir jetzt, daß die Auslagerung von Schlüsselindustrien
Abhängigkeiten geschaffen hat,die uns jetzt teuer zu stehen kommen.
Ein großes Problem ist unser inflationäres Bildungssystem.Die Abschaffung von
Leistungsstandards erzeugt eine geringere Arbeitsproduktivität.
Erziehung findet nicht mehr statt, soziale Kompetenz statt
Leistungsbereitschaft , Fremdhilfe statt Selbsthilfe.
Der Mangel an Fachkräften ist die Folge.
Der Wohlstandsverlust unausweichlich.
In Deutschland gibt es wahrscheinlich 5 Millionen Arbeitssuchende, die arbeiten nie und schaffen es, sich ein Leben lang vom Steuerzahler aushalten zu lassen. Ab Januar 2023 gibt es fürs Nichtstun noch einen kräftigen Nachschlag und die Leute dürfen ein Schonvermögen haben, wie es mancher bis 67 nicht zustande bringt. Wer vom Arbeitnehmer eine längere Lebensarbeitszeit verlangt, wäre zunächst dazu verpflichtet, sich um die Leistungsverweigerer zu kümmern, die uns auf der Tasche liegen.
Der „normale“ Deutsche darf bis 70 buckeln, während die Migranten in den Straßencafes voll alimentiert ihr Leben genießen oder sonstwelchen Aktivitäten nachgehen, denen man in der Dritten Welt eben so nachgeht!
Bitter, aber wer zu doof oder gehirngewaschen ist, um Zusammenhänge zu erkennen hat es eben nicht anders verdient.
Das Gleiche gilt für die explodierenden Krankenkassenbeiträge, innere Sicherheit, Mieten etc. etc.
Hat da nicht mal jemand von der Mutter aller Probleme gesprochen?
Tja, was war wohl damit gemeint….