Sollte es also im Spätsommer tatsächlich zu Verhandlungen kommen, werden dort die legitimen Interessen der Ukraine auf die imperialistischen Vorstellungen Russlands sowie einen vor Energieangst zitternden Westen und eine hungernde Restwelt stoßen.
Will Putin über den Gashahn Zugeständnisse erzwingen? Stehen wir vor einer groß angelegten, ukrainischen Gegenoffensive, die bessere Verhandlungspositionen schaffen soll? Manches spricht dafür, dass Russland die Luft ausgeht – und dass Selenskyj sich darauf einstellen wird, den zerbombten Donbas aufzugeben.
Bluff und Fakten im Kampf um die Ukraine
Manche sehen in Wladimir Putin einen Schachspieler, der jeden Zug bis in die x-te Konsequenz durchdenkt. Andere halten ihn für einen Meister des Pokerspiels – einen begnadeten Bluffer, der seine überlegenen Gegner allein schon durch seinen Auftritt vor sich hertreibt. Noch wieder andere erblicken in ihm nichts anderes als einen typischen Leningrader Bandenboss, der mit Drohung, Hinterlist und brachialer Gewalt jene Stadtviertel verteidigt, deren Ausbeutung ihm sein kriminelles Überleben sichert. Und dann gibt es auch noch jene, die ihn für einen großen Strategen halten , der in der Lage ist, mit der mächtigsten Armee der Welt eine zutiefst schmerzende, erlittene Schmach der Vergangenheit auszumerzen.
Hinsichtlich der anderen Möglichkeiten soll an dieser Stelle die Bewertung offenbleiben. Schauen wir stattdessen auf einige aktuelle Fakten im Verhalten des Mannes im Kreml – und auf das aktuelle Geschehen. Denn beides könnte darauf hindeuten, dass der Konflikt im Spätsommer in eine Pause geht.
Nato-Beitritt von Finnland und Schweden
Folgt man den Begründungen, mit denen Putin seinen Überfall auf die Ukraine vorbereitet hatte, so hat er bereits eine strategische Niederlage von ungeahnter Tragweite erlitten. Denn der Beitritt der beiden skandinavischen Länder Schweden und Finnland zur Nato schafft genau jene Situation, die Putin vor seinem Überfall auf die Ukraine als eine seiner Hauptmotivationen nannte: eine Nato, die unmittelbar an die Grenzen der Russischen Föderation vorrückt. Mit Finnland steht die Nato nun auf einer rund 1.400 Kilometer langen Landlinie direkt vor der Tür – und im Süden und Norden gerade einmal noch rund 150 Kilometer Luftlinie entfernt von Sankt Petersburg. Damit wäre Russlands zweitwichtigste Stadt eines der ersten Ziele, sollte es zu einem bewaffneten Konflikt zwischen Russland und der Nato kommen.
Mit dem ersten Satz lächelt Putin seine strategische Niederlage weg. Warum, wenn der Nato-Beitritt der beiden Skandinavier kein Problem darstellt, war dann aber eine Mitgliedschaft der Ukraine in der Nato mehr als nur ein Problem, wie Putin bereits 2008 deutlich gemacht hatte?
Angeblich, so Putin, geht es beim Konflikt mit der Ukraine um „territoriale Differenzen“. Das unterscheide ihn vom Verhältnis zu den skandinavischen Nachbarn. Und es ist insofern zutreffend, als Russland 2014 die Krim und Teile des ukrainischen Ostens in Besitz genommen oder zumindest hat besetzen lassen. Zuvor und auf der Grundlage des Freundschaftsvertrages zwischen der Russischen Föderation und der Ukraine gab es keine „territorialen Differenzen“. Mit anderen Worten: Russland hat vorsätzlich und vertragswidrig eine Konfliktsituation geschaffen, die es dann zum Anlass nimmt, um eine daraus behauptete „Differenz“ zu eskalieren.
Bluff und erhebliche Verluste
Dennoch legte Putin wenig später nach. Bei einem Treffen mit den Fraktionschefs seiner Duma erklärte er, den Nimbus des unbesiegbaren, großen Russlands pflegend: „Jeder sollte wissen, dass wir im Großen und Ganzen [in der Ukraine] noch nichts Ernsthaftes begonnen haben. Zugleich lehnen wir auch Friedensverhandlungen nicht ab.“
Will sagen: Bislang hat Russland mit den Ukrainern nur gespielt. Tatsache allerdings ist: Das ursprüngliche Ziel, die Ukraine gleichsam im Blitzkrieg zu übernehmen, ist gescheitert. Die russische Armee musste ihre Positionen um Kiew und Charkiw aufgeben, um ihren Kampf im Donbass zu konzentrieren. Dabei vernichtet sie durch Massengranaten- und Raketeneinsatz ihre Bestände und zerstört die Infrastruktur, die Putin für einen Wiederaufbau dringend benötigte.
Stimmen die Zahlen der ukrainischen Militärführung, dann hat Russland bereits 37.400 Soldaten verloren. An Panzern und Panzerkampfwagen sowie Artilleriesystemen und Raketenwerfern sollen fast 6.700 Einheiten zerstört worden sein. 400 Flugzeuge und Hubschrauber soll Russland verloren haben, zudem fast 700 Kampfdrohnen und 15 Schiffe. Das wären Zahlen, die auch die russische Armee nicht über Nacht ersetzen kann.
Tatsache ist auch: Dank der modernen Systeme aus dem Westen ist die Ukraine jetzt in der Lage, die Depots der russischen Armee in den eroberten Gebieten zu zerstören. Russland ist in seiner Logistik auf die Bahn angewiesen – die Offensive im Norden scheiterte daran, dass die Ukraine die wichtigen Bahnstrecken verteidigen konnte. So werden im Süden und im Osten täglich erfolgreiche Attacken auf militärische Lager gemeldet, die unmittelbar an den Bahntrassen eingerichtet sind. Teile der russischen Armee sind mittlerweile darauf konzentriert, die Schäden an der Bahn-Infrastruktur zu beseitigen.
Die Generalmobilmachung umgehen
Um seine Verluste an Soldaten auszugleichen, soll Russland gegenwärtig „Vertragssoldaten“ anwerben – Russen, die gleich Söldnern einen Vertrag unterzeichnen und anschließend in die Armee eingegliedert werden. Westliche Geheimdienste gehen zudem davon aus, dass dazu gezielt Reservisten angesprochen werden, die jedoch mangels besserem mit untauglichem und veraltetem Kampfgerät der Roten Armee ausgestattet werden. Dadurch kann Putin derzeit noch die Generalmobilmachung verhindern, die dem eigenen Volk nicht nur beweisen würde, dass die „Spezialoperation“ ein ausgewachsener Angriffskrieg ist, sondern auch, dass dieser offenbar nicht so erfolgreich verläuft wie gewünscht.
In dieser Situation wirkt die Drohung, Russland habe den Kampf noch nicht einmal richtig begonnen, fast schon lächerlich – und der Hinweis auf „Friedensverhandlungen“ rückt in den Vordergrund. Entgegen anders lautender Propaganda benötigt Russland dringend eine Pause der Kampfhandlungen, um seine Armee zu restrukturieren und die Materialbestände aufzustocken. Je schneller, desto besser – weshalb Putins Zusatzdrohung, wonach Verhandlungen umso schwerer würden, je länger sich deren Beginn hinziehe, als Schaumschlägerei verstanden werden sollte. Hier soll lediglich Druck im Kessel erzeugt werden, um möglichst schnell zu einem vorläufigen Ende der letztlich gescheiterten Mission zu kommen.
Gas gegen Zugeständnisse
Dazu passen dann auch Spekulationen, wonach Putin den Gashahn nach Deutschland nach der turnusmäßigen Wartung von Nord Stream 1 zugedreht lassen könnte und gleichzeitig einen einseitigen Waffenstillstand verkündet, um mit dem Westen in Verhandlungen über die Ukraine einzutreten. Motto: Was bietet ihr mir dafür, dass ich den Gashahn wieder aufdrehe?
Tatsächlich könnten vor allem die bereits kriegsmüden Europäer schnell geneigt sein, einen Scheinfrieden zu Lasten der Ukraine zu verhandeln. Das Minsker Abkommen, das von Merkel und Macron nach Russlands Einfall in Krim und Donbas zulasten der Ukraine durchgesetzt worden war, steht Pate.
Über Siege im Süden zu Verhandlungen
Möglicherweise ahnt das auch der ukrainische Präsident Selenskyj. Der hat als Antwort auf Putins Drohung nun die Ukrainer in den besetzten Gebieten im Süden zur Flucht aufgefordert, da eine ukrainische Armee aus „einer Million Soldaten“ bereitstehe, die besetzten Gebiete zurückzuholen.
Auch wenn wir die „eine Million“ als propagandistische Luftnummer im Raum stehen lassen – strategisch macht das durchaus Sinn. Russland hat seine schlagkräftigen Einheiten auf den Donbas konzentriert. Die um Cherson bis zur Krim stationierten Einheiten dürften vor allem zur Sicherung der territorialen Eroberungen vorgesehen sein. Besagte Attacken auf die Bahnversorgung und die Zerstörung des zentralen Kommandopostens nebst Kommunikationszentrale in Tavirisk haben zudem die Versorgung dieser Einheiten erschwert, weshalb es für die Ukraine deutlich mehr Sinn macht, im Süden Erfolge zu verzeichnen, als sich an der Ostfront aufzureiben.
Verhandlungen für einen Scheinstatus
Sogenannte Friedensverhandlungen, die vor allem Russland die Zeit zur Reorganisation geben sollen, könnten gleichzeitig der Ukraine die Chance geben, sich noch effektiver mit westlichen Waffensystemen auszurüsten. Da deshalb beide Seiten ein Interesse an unmittelbarer Waffenruhe haben könnten, scheinen ernsthafte Gespräche nicht mehr gänzlich ausgeschlossen zu sein.
Denkbar wäre es, dass die Ukraine tatsächlich auf die beiden Ostprovinzen Luhansk und Donezk verzichtet. Das, was dort bisher noch an Schwerindustrie aus Sowjetzeiten von Bedeutung war, liegt ohnehin in Trümmern und ist kaum sinnvoll wieder aufzubauen.
Schwierig aber wird es mit der Krim. Gelingt der Ukraine die Rückeroberung nicht, wird Putin sie nicht aufgeben. Ebenso wird er nicht auf den Landweg zwischen Krim und Donbas verzichten wollen. Hier hängen mögliche Verhandlungen maßgeblich davon ab, ob und wie viel des verlorenen Gebiets eine ukrainische Offensive zurückholen kann.
Und der künftige Status der Ukraine? Das Land hat gelernt, dass Russlands vertragliche Zusagen das Papier nicht wert sind, auf dem sie stehen. Damit ist der Nato-Beitritt für Kiew eigentlich nicht disponibel. Könnte dieser Beitritt das Zugeständnis Russlands sein, um Donbas, Krim und Landweg zu behalten? Das bisherige Denkmodell, wonach westliche Staaten als Garantiemächte für den Schutz einer neutralen Ukraine eintreten, dürfte Kiew mittlerweile kaum noch reichen. Auch hier hat die Vergangenheit angesichts des Budapester Memorandums gezeigt, dass sie nichts wert sind. Will eine Rest-Ukraine eine souveräne Zukunft haben, wird sie nicht umhin kommen, künftig hochgerüstet zu sein, um den russischen Begehrlichkeiten trotzen zu können.
Nicht aktuell Erreichbares auf später verschieben
Dennoch könnte im territorialen Teilverzicht auch eine Chance liegen dann, wenn die Ukraine tatsächlich Mitglied des Verteidigungsbündnisses wird – und wenn der Westen mit einem Marshallplan antritt, um das gebeutelte Land nach vorn zu bringen. Welche Kräfte dabei in einem dynamischen Volk freigesetzt werden können, hatte die junge Bundesrepublik nach 1949 gezeigt.
Das allerdings ist genau, was Putin wiederum überhaupt nicht wollen kann. Denn seine eigentliche Motivation zum Überfall lag in der Angst, dass das Beispiel einer westlich-dynamischen Ukraine auf die postsowjetischen Autokratien in Russland und Belarus abfärben und die Autokraten aus ihren Stühlen jagen könnte. Insofern ist ihm – wie in Georgien und Armenien – daran gelegen, unsichere Systeme zu schaffen und zu erhalten, deren Situation jeden echten Aufschwung verhindert.
Sollte es also im Spätsommer tatsächlich zu Verhandlungen kommen, werden dort die legitimen Interessen der Ukraine auf die imperialistischen Vorstellungen Russlands sowie einen vor Energieangst zitternden Westen und eine hungernde Restwelt stoßen. Das Hauptproblem: Alle Welt hat gelernt, dass sich Putins Russland nur so lange an Verträge gebunden fühlt, wie sie ihm nützen. Was allerdings auch für die Ukraine hilfreich sein könnte, wenn sie mit der rechten Hand unterschreibt und hinter dem Rücken schwört, alles das, was hier noch nicht durchzusetzen war, bei passender Gelegenheit zu erreichen. Was – daran sollte kein Zweifel bestehen – die russische Gegenseite keinen Deut anders halten wird.
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Falls die Nato in finnland und Schweden massiv auffährt und womöglich Störaktionen fährt, , könnte es sein, dass die Einstellung der russen zu den Ländern sich ändert.
Ansonsten aber eher nicht.
Dort gibt es keine russischen Minderheiten, keine Bestrebungen die russische Sprache wegzubekommen, und anderes mehr.
auch keine Situation wie in Sewastopol, der Hafen war ja ursprünglich langfristig an Russland verpachtet.
Russland will und kann nicht verhandeln, denn das Kriegsziel ist die Zerstörung und Annexion der gesamten Ukraine. Krim und Ostteil sind seit 2014 unter russischer Kontrolle. Soweit die Fakten. Alle Pro-Russen sind aus anderen Gebieten im Osten in die Volksrepubliken Donezk und Luhansk gezogen, soweit sie für die Abspaltung waren. Deshalb empfängt niemand die Russen mit Blumen in den seit Februar 2022 besetzten Gebieten. Auch das sind Fakten. Der Russe wird landesweit als Eroberer wahrgenommen, als Feind. Worüber soll verhandelt werden? Kein Quadratmeter der Ukraine wird preisgegeben. Russland muss es erobern, besetzen, halten. Man wird sehen, ob das gelingt. Russland… Mehr
„Warum, wenn der Nato-Beitritt der beiden Skandinavier kein Problem darstellt, war dann aber eine Mitgliedschaft der Ukraine in der Nato mehr als nur ein Problem, wie Putin bereits 2008 deutlich gemacht hatte?“ Weil die Ukraine offen feindlich gegenüber Russland eingestellt ist, wie das geplante Verbot der russischen Sprache und sehr viele andere Maßnahmen beweisen. Außerdem war die Ukraine in den letzten beiden Jahrzehnten ein Tummelplatz westlicher Militärs, die ein neues Land gefunden haben, in dem sie ihre Todeswaren ausprobieren können. Schweden und Finnland würden das niemals zulassen. Die Aussage vom schnellen Sieg der Russen, den sie vermasselt haben, stammt garantiert… Mehr
Ganz einfach. Russland hat keine Mittel, Finnland-Schweden zu besiegen. Nur deshalb greift Russland nicht an. Dazu kommt die Nähe Europas zu beiden Staaten. Niemand würde zulassen, dass Russland dort erobert. Die Nato würde liefern bis der Arzt kommt und niemand würde dagegen monieren. Der Kreml hat darauf gesetzt, dass die Ukrainer Europa und dem Westen egal sind. Ist ja auch weitgehend so. Aber eben nicht komplett so. Viele BRD-Menschen und auch Österreicher würden die Ukraine opfern, damit alles weitergeht wie vor dem Krieg. Dieser Egoismus ist Weltklasse. Chapeau!
Herr Spahn, mittlerweile geht mir und ich denke auch vielen anderen, diese eindimensionale Rhetorik so ziemlich auf die Nerven. Die Ukraine hatte historisch schon erhebliche territoriale Konflikte mit Russland, die jetzt wieder eskaliert sind. Es ist durchaus berechtigt zu fragen, ob nicht auch die ukrainische Führung, die sich einseitig auf die Einflüsterungen der USA verlassen hat, im Vorfeld des Krieges massive Fehler gemacht hat. Nun erkennt man in Kiew, dass Russland letztlich in der deutlich besseren Position ist, sowohl militärisch als auch wirtschaftlich. Aus Sicht der Ukrainer ist es verständlich, die ganze Welt in diesen Krieg hineinziehen zu wollen, doch… Mehr
Wie immer die klarste Analyse, die überhaupt in deutschen Breiten zu finden ist. Den Schlussabschnitt verstehe ich allerdings so: Verhandlungen zwischen Ukraine und Russland werden in einem „Vertrag“ enden, der nicht einmal das Papier wert ist, auf dem er gedruckt ist, und der eine atemberaubende Verfallsgeschwindigkeit besitzt: Putin wird sein Ziel nicht aufgeben, mit Gewalt und weiteren Angriffskriegen die Hegemonie über „Eurasien“ zu erringen, und die Ukraine wird niemals irgendwelchen Gebietsabtretungen zustimmen. Also eine absolut sinnlose Vorstellung, dass Verhandlungen ein tragfähiges Ergebnis bringen könnten.
Der Westen sollte sich ehrlich machen und eingestehen, dass die russische Raketenpräsenz auf Kuba auch als Bedrohung von den Amerikanern aufgefasst wurde. Die Nato Osterweiterung ist natürlich ein großer Wortbruch gewesen. Deutschland hätte dem nie zustimmen dürfen.
Ihnen ist der Unterschied zwischen einer mörderischen Diktatur und einer Demokratie schon geläufig oder?
realsatire?? welche demokratie meinen sie? kritiker staatlicher maßnahmen weg zusperren oder zu diffamieren?oder die gesteuerte presse? gott,lass es hirne regnen.
Sorry Herr Spahn, ich kann Ihren Annahmen nicht folgen, tut mir leid. Warum Sie sich erneut so an einem Psychogramm Putins abarbeiten, ist mir auch nicht klar. Welche Rolle spielt die offensichtliche Demenz inklusive Flatulenzen bei Biden? Ist er deshalb gerade weniger Präsident der USA? Ist es nicht für „Zuschauer“ egal, in welche Psycho- oder Medizinschublade man ihn steckt? Putin ist Russlands Präsident, er entscheidet was er für richtig hält und ob das uns oder anderen gefällt, ist ihm vermutlich ähnlich Schnuppe, wie Biden. Zu den (militärischen) Fakten: Russland hat seine Strategie schon vor Wochen umgestellt. Offensichtlich geht es jetzt… Mehr
Vielen Dank für die nüchternen Abwägungen. Und dafür, wer von wem abhängig ist – und wer wem eher schaden kann.
Was Putin genau vorhat, wissen wir nicht, und das kann sich auch je nach Kriegsverlauf noch ändern.
Jedenfalls wird er die Entschlosenheit und die Möglichkeiten das Westens ganz genau einzuschätzen wissen.
Putin ist ein Diktator der mit geschickt gefälschten Wahlen an die Macht gekommen ist. Dazu verfolgt er die Opposition wie zu besten Kommunismus Zeiten. Oder kann er wie Biden in zwei Jahren abgewählt werden?
Das gilt für nicht wenige, mit denen Deutschland gerne und viele Geschäfte macht, von China über Türkei bis Saudi Arabien. Deren politischen Systeme mögen unseren nicht entsprechen, die jeweiligen Bevölkerungen kommen damit aber scheinbar mehr oder weniger gut klar. Zudem behaupten nicht wenige, daß auch die Ukraine sehr korrupt sei. Und unsere demokratische Teilhabe ist ja auch kaum mehr als ein Witz. Wir können weder Kanzler noch Bundespräsidenten direkt wählen, noch irgendein Volksentscheid auf Bundesebene durchführen, noch „zwischendrin“ Neuwahlen verlangen etc Ich würde das auch als sehr mangelhafte, extrem ausbaufähige Demokratie sehen. Bis zu Schweizer Selbstverständlichkeiten ist der deutsche Weg… Mehr
Ich habe bei der anstehenden ukrainischen Großoffensive im August 2022 schon so meine Zweifel, ob die NATO das wirklich effektiv umsetzen kann ? Vor allem rechne ich für die NATO mit großen Problemen bei der Logistik. Im Mai gab der US-Rüstungskonzern Raytheon laut der Financial Times bekannt, dass es Probleme bei der Produktion der Stinger-Raketen geben würde.. Paris hat an die Ukraine 18 Caesar-Artillerie-Systeme zukommen lassen, es bräuchte aber laut dem französischen Hersteller Nexter 18 Monate, um neue Caesar-Systeme herzustellen… Auch bei der Produktion der Munition gibt es laut der Financial Times zahlreiche Probleme. Es fehlt der NATO vor allem… Mehr
Es geht Putin nicht um einen höchst geringfügigen Landgewinn.
Er sendet ein deutliches Signal an den Westen speziell die NATO:
Finger weg von meinem Vorgarten!
Ja, eine ganz große Rolle spielt die Überheblichkeit des Westens. Als der Ostblock am Boden lag, glaubten sogar viele an das „Ende der Geschichte“ und an eine Ausbreitung westlicher (dekadenter) Lebensweise auf die ganze Welt.
Nationalgefühl, territoriales Denken, Traditionen, Geschichte… alles vorbei….selbstverständlich auch Kriege.
Die Folgen dieses verhängnisvollen Irrrtums sehen wir u.a. am Ukraine-Krieg.
Und Taiwan? Man sollte zumindest einmal die Möglichkeit in Erwägung ziehen, dass der Ukrainekrieg letztendlich nur das Vorspiel für einen Angriff Chinas auf Taiwan sein könnte. China hat das immer als Ziel ausgegeben und innenpolitisch gibt es durchaus Motive dafür. Dazu würde passen, dass China, trotz großer Vorräte, massiv Agrargüter einkauft und mit Corona Lockdowns die Lieferung von Komponenten in den Westen massiv reduziert hat. Zusätzlich liefert der Westen in so großen Umfang moderne Waffen in die Ukrainesich die eigenen Vorräte massiv verringern. Daazu kommt noch eine angeschlagene USA mit einem extrem schwachen Präsidenten. Überhaupt ist der Westen nach Corona… Mehr
den chinesen traue ich zu, corona aus dem labor, dann folgte weltweit die schwächung,besonders des westens. die eigene bevölkerung verarscht aufgrund dessen,dass der rest der welt den unsinn glaubt und dann der ukrainekrieg als testobjekt gegen den westen,stimme ihnen voll zu.