In Zeiten von Inflation und grotesk steigender Energiepreise werden Dinge, die nichts kosten, zunehmend attraktiver. Sie entlasten den Geldbeutel und machen stressiges Warten auf Flughäfen oder Bahnhöfen überflüssig.
Ein perfekter Tag könnte folgendermaßen aussehen: Früh morgens lässt man sich von der Sonne wecken, trinkt ein Glas Wasser (gerne der Zimmertemperatur angepasst) und begibt sich dann nach draußen, um eine ausgedehnte Wanderung zu machen. Am schönsten wäre das für viele sicherlich in den Bergen. Man trifft sich mit mindestens einer Person zum gemeinsamen Wandern, denn in Gesellschaft macht das gleich noch mehr Spaß. Immerhin kann man dann plaudern und die Brotzeit aus dem Rucksack gemeinsam genießen.
Mittags nach dem Essen steht eine Siesta auf dem Programm. Auf einer Wiese, mit bloßen Füßen. Es tut gut, sich die Sonne auf Arme und Körper scheinen zu lassen, in den Himmel zu schauen und dabei tief durchzuatmen. Auf dem Rückweg gilt es, nach Wildpflanzen Ausschau zu halten, mit denen morgen Mittag der Salat bereichert werden kann. Wieder nach Hause gekommen, wird erst einmal der Rucksack verstaut, und die Wanderschuhe werden geputzt. Das ist eine gute Zeit, um den Tag Revue passieren zu lassen. Erfüllt durch die Gespräche und die Beobachtungen in der Natur fällt es nicht schwer, das Abendessen ausfallen zu lassen. Bettgeh-Zeit ist noch weit vor Mitternacht.
Und das Beste daran: All diese Tätigkeiten dieses perfekten Tages kosten nichts oder nur wenig (wenn man von den Ausrüstungsgegenständen absieht, die man dabei benutzt und wenn man davon ausgeht, dass man keine weiten Wege zurückgelegt hat, um zum Ausgangspunkt der Wanderung zu gelangen).
Doch selbst wenn man in der Großstadt, weitab von den Bergen wohnt, wäre es möglich, einen derart perfekten Tag zu verbringen: Auch wenn man vor seiner Haustüre startet, kann man Wege in der Umgebung finden, die man noch nicht kennt und die durch erstaunliche Naturerlebnisse überraschen. Frankfurt etwa, die Mainmetropole, ist voll davon. Das Ufer des Mains ist mittlerweile ein hochattraktives Naherholungsgebiet geworden, in dem es zu jeder Jahreszeit viel Natur zu beobachten und sogar Wildpflanzen zu sammeln gibt.
Es lassen sich also nur schwer Gründe finden, keinen solchen perfekten Tag verbringen zu können. Ganz im Gegenteil. In Zeiten von Inflation und grotesk steigender Energiepreise werden Dinge, die nichts kosten, zunehmend attraktiver. Sie entlasten den Geldbeutel und machen stressiges Warten auf Flughäfen oder Bahnhöfen überflüssig.
Neu ist das alles natürlich nicht. Schon in der Antike setzten sich die Philosophen mit dem richtigen Lebensstil auseinander. In seiner „Philosophie der Freude“ fasst Epikur eine seiner Erkenntnisse folgendermaßen zusammen: „Dank sei der gepriesenen Walterin Natur, dass sie das Notwendige leicht erreichbar schuf, das Schwererreichbare aber als nicht notwendig!“ Eine Einsicht, die gerade in der heutigen Zeit eine unerwartete Aktualität erhält.
Mehr zum Thema:
Andrea Tichy, Die besten Dinge kosten nichts. Sieben wirksame Verhaltensweisen, die uns gesünder, glücklicher und gelassener machen. Quell Edition, Paperback, 184 Seiten, 17,90 €.
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Ohne Geld? Schon der Anfang ist nett:
Man begibt sich… kostenlos? Ok, aktuell vielleicht mit dem 9€ Ticket. Klar, es gibt auch Ziele in der Umgebung. Braucht aber mindestens zwei Personen, die irgendwie zum Startpunkt kommen.
In die Berge: Von wo aus? Von München? Dann sollten die Leser mal schauen, wieviele Kikometer das sind.
Nach dem Mittagessen: kostenlos? Piknick? Dann wären die Kosten nicht höher als daheim.
Insofern lässt schon der Anfang vermuten, dass sich jeder besser selbst Gedanken darüber macht, welche Unternehmungen in seinen Augen „nichts kosten“.
Wohne im Ruhrgebiet, ach nee heißt ja jetzt Metropole Ruhr, da fällt dieser Artikel in die Rubrik Realitätsverleugnung. Berge sind hier knapp, aber wir haben auch schöne Ecken, besonders weil die Deindustrialisierung und Energiewende/1 hier schon lange durch sind. Wir sind nur noch Dienstleistungsgesellschaft, wie es geplant war. Seit den Lockdowns hat hier JEDER das Wandern wieder entdeckt, die meisten allerdings mit dem Rad und davon ziemlich viele das Rad mit Strom. Als Fußgänger muß man um sein Leben fürchten, Kinder können nicht mehr alleine irgendwo hin radeln. Aber dafür gibt´s ja diese Lastenkarren in die sie eingezwängt werden. Und… Mehr
Wir wohnten seinerzeit auch im Ruhrgebiet. Am Rande zwar, aber na ja. Ich kann dazu anmerken, dass mir Radfahrer mittlerweile total auf die Nerven gehen. Die sind nämlich noch rücksichtsloser als Hundebesitzer! Wenn man nicht schnell genug in die Büsche springt, bekommt man schon mal den Lenker ins Kreuz und wird angemotzt. Omma und Oppa können die E-Bikes nämlich nicht so schnell bremsen, wie sie sollten! Im Wald macht es auch keinen Spaß mehr, da a) jede Menge Mountain-Biker dort touren und ihn so (Achtung, jetzt kommt mein Hasswort:) NACHHALTIG kaputt fahren! b) Außerdem hat es dort keine WC und… Mehr
Die Diskussion hatte ich schon vor Jahren. Ja, toll wenn man kann, ganz schlecht wenn man muss.
Mein perfekter Tag wäre warm, strahlender Sonnenschein. Ich setze mich in mein Auto und fahre an einen nicht völlig überlaufenen See, dümpel in der Sonne und im Wasser. Hole mir am Kiosk ein Bier oder Kaffee und ein Brötchen. Fahre irgendwann nach Hause und werfe entweder den Grill für Schwertfisch oder Simmentaler an oder halte alternativ an der Pizzeria an. Dann noch ein Stündchen auf der Terrasse und dann nach einer lauwarmen Dusche (wir erinnern uns, es ist warm) ins Bett.
Neben dem Wandern kann ich das Radfahren empfehlen. Man braucht zwar eine Grundinvestition in ein Fahrrad; ein solches ist dank Pedelec-Euphorie wirklich günstig zu erstehen. Ist dies getan steht einem nahezu kostenfreien perfekten Tag nichts entgegen Und wenn man nach einigen perfekten Tagen feststellt, dass man seine Grundkondition verbessert, seinen Blutdruck gesenkt und die staufreie Gelassenheit des lautlosen Dahingleitens erlebt hat, will man gar nicht mehr zurück zu den Fortbewegung mittels zusätzlicher Kraftquellen Einfach mal ausprobieren – ist vielleicht nicht für jeden etwas, aber mir gefällt es und die 400€ bis 600€, die man monatlich durch den Verzicht auf ein… Mehr
Mein perkekter Tag:
Frei – es ist keine Arbeit angesagt.
Ich arbeite unter der Woche im normalen Job und am WE in der Gastro.
Da werde ich ganz sicher nicht an den vereinzelten freien Tagen wandern gehen!
Oder man macht das Gegenteil: Auswandern aus der links-grün-debilen Nervenklinik Deutschland, wo einem bei jeder Gelegenheit sogar noch über indirekte Steuern das Geld aus der Tasche gezogen wird. Schon klar, mit der Inflation hat man es mittlerweile überall in der Welt zu tun, aber nirgendwo wird man vom Staat so ohne Gegenleistungen abgezockt. Wer jetzt noch gehen kann, der tut es. Besonders jüngeren Menschen U40 mit guter Ausbildung kann man nur dazu raten. Was ist das für ein Leben? Duschen darf man nicht mehr (lt. Habeck immer unter 5min.), Essen und Trinken tun wir lt. Bundesregierung auch viel zu viel.… Mehr
Man kann auch mit Ü50 noch auswandern. Wo ein Wille, da ein Weg! Wir älteren Deutschen werden gern genommen, da wir noch viele der guten Tugenden in uns tragen. Aber ansonsten bin ich ganz bei Ihnen!
Mag sein, daß viele schöne, vielleicht sogar wunderbare, Dinge nichts kosten. Auf die sollte aufmerksam gemacht werden, wenn „es zu wohl geht“. In der heutigen Situation trägt der Anstoß hierfür in meinen Augen den Rock der Durchhalteparole. Wenn ich heute weiß, das „meine Regierung“ ihrem Auftrag und Eid „Schaden vom deutschen Volke abzuwenden“ nicht nachkommt; daß sie rd 15% sichere Stromversorgung in Form.von AKW und KKW vom Netz nehmen und durch Gaskraftwerke ersetzen will – dabei billigend in Kauf nimmt, daß ich mir im Winter – in meiner gasbeheizten Wohnung! – den rsch abfrieren werde: dann gibt es keine „einfache… Mehr
Naturverbundene Menschen sind, auch in schwierigen Zeiten, klar im Vorteil. Sich an und in der Natur an der Schönheit derselben erfreuen zu können ist ein kostenloser und zugleich wertvoller Grundstein zum persönlichen Glück. Gerade wenn die Welt verrückt spielt und uns Zukunftssorgen runterziehen, in der Natur können wir entspannen. Der stetige Wechsel der Jahreszeiten und die Gewissheit, dass das Leben dort, unbeirrt aller Schreckensnachrichten, wie immer, weitergeht, ist einfach wohltuend und beruhigend. Das gibt Kraft und neuen Mut. Wie wandern regelmäßig hier im Schwarzwald, immer mit einem kleinen Vesper im Rucksack. Es schmeckt viel besser, wenn selbstgemacht, als jedes Menü… Mehr
„Wertvolle Tipps, um ohne Geld einen perfekten Tag zu verbringen“
Wenn man ein gut gefüttertes Konto – oder besser mehrere davon – im Rücken hat, erleichtert es diese Art Lifestyle-Askese enorm. Wenn man seine Tage aber ohne Geld verbringen MUSS, geraten sie gerne mal etwas weniger perfekt.
Gleich mit dem Fasten anfangen! Nach 6 bis 8 Wochen müsste das Hungergefühl endgültig weg sein.
Das einzige Problem bis dahin: Auch Wasser aus der Leitung kostet …
Hahaha, ja. Ich bin mal gespannt, wann das über die Medien propagiert wird.
Habe vorige Woche in der Zeitung gelesen, daß Waschen eh‘ nicht so gut für die Haut wäre. Wir waschen uns alle zu viel und zu oft. Das mit dem Fasten nehmen unsere Prediger von den öffentlich-rechtlichen sicherlich gern auf :-))