Der amerikanische Supreme Court hat ein Urteil von 1973 revidiert, welches das Recht auf Abtreibung in den USA, also in allen Bundesstaaten festgeschrieben hatte. Mit dem neuen Urteil machen die Richter den Weg frei für Abtreibungsverbote in den Bundesstaaten.
Der amerikanische Supreme Court hat sein „Roe v. Wade“-Urteil von 1973 revidiert, welches das Recht auf Abtreibung in den USA festgeschrieben hatte. Mit dem neuen Urteil machen die Richter den Weg frei für Abtreibungsverbote in den Bundesstaaten. Sechs der neun Richter stimmten für diese Entscheidung, wie der Supreme Court am Freitag mitteilte. „Die Verfassung gewährt kein Recht auf Abtreibung“, heißt es in der Urteilsbegründung. Politisch ein großer Erfolg für die Konservativen und die „Pro-Life“-Bewegung, die dies seit Langem lautstark fordern: Abtreibung ist seit Jahrzehnten eines der kontroversesten Themen in der US-Politik.
– legal or legal for now in 35 states
– illegal or soon to be illegal in 11 states
– illegal in 5 states
See where your state stands?https://t.co/qpKBN2zqAw
— POLITICO (@politico) June 24, 2022
Mit dem Urteil gibt es auf Bundesebene kein Abtreibungsrecht mehr in den Vereinigten Staaten – die jeweiligen Bundesstaaten können eigene Regulierungen vornehmen. In zahlreichen konservativen Bundesstaaten, unter anderem Oklahoma und Alabama, gelten schon seit einiger Zeit schärfere Abtreibungsgesetze. Unter dem Eindruck des konservativer gewordenen Supreme Courts haben in den vergangenen Jahren über ein Dutzend Bundesstaaten Schwangerschaftsabbrüche faktisch zu verbieten versucht.
Sie verabschiedeten dafür etwa sogenannte «heartbeat bills», die eine Abtreibung untersagen, sobald der Herzschlag eines Fötus festgestellt werden kann. Alle diese Gesetze verstießen gegen die Verfassung – die strengeren Regelungen wurden wegen des Präzedenzfalls «Roe v. Wade» jeweils sogleich gerichtlich blockiert. Das ist mit dem historischen Urteil des Supreme Court nicht mehr der Fall.
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Die Vehemenz mit der diese Debatte geführt wird, die sich in charakteristischer Empörung auf beiden Seiten ausdrückt, ist Beleg genug dafür, dass die Thematik an den inneren Grundfesten eines jeden Menschen rüttelt, an sein Gewissen, unabhängig von seiner bisherigen Prägung. Doch ist die Frage allein mit der jeden Menschen ausgestatten Begabung zur Vernunft zu beantworten. Dazu bedarf es keiner Konditionierung durch Religion oder sonstiger Lehre. Aus naturwissenschaftlicher Sicht gibt es genau einen definierten Zeitpunkt, der eindeutig den Beginn(!) menschlichen Lebens festschreibt. Dieser Punkt ist dadurch ausgezeichnet, dass es eines weiteren Zutuns durch den Menschen nach der Befruchtung nicht mehr bedarf.… Mehr
Es kann und sollte kein Recht auf Abtreibung geben.
Wer das nicht verstehen will und etwas von der „Selbstbestimmung“ der Frau faselt,
vergisst in aller Regel wann diese Selbstbestimmung beginnt- nämlich beim Geschlechtsverkehr.
„…und etwas von der ‚Selbstbestimmung‘ der Frau faselt,…“ Die Frau hat ein Recht auf Selbstbestimmung, und die umfasst auch das, was in ihrem Körper wächst. Wer diese Selbstverständlichkeit als „Gefasel“ diffamiert, dokumentiert eine Einstellung aus dem 20. Jahrhundert, deren direkte Folgen besonders im deutschen Geschichtsbuch ausreichend dokumentiert sind. Wer derartiges äußert, sollte von Rechts wegen mindestens 77 Jahre (Stand 2022) in der Zeit zurückteleportiert werden.
Da wächst aber kein Tumor oder dergleichen in ihrem Bauch, sondern ein Menschen-Leben.
Und auf das Argument von Kuno.2, dass ihr Selbstbestimmungsrecht beim Geschlechtsverkehr beginnt, sind sie nicht eingegangen. Da hatte die Frau bereits die Möglichkeit sich die gewünschte Zukunft auszusuchen.
Aber Verantwortung ist so 20. Jahrhundert, wa?
Zustimmung. Ob ein Kind ausgetragen wird oder nicht, ist in einer Beziehung nat. zu diskutieren. Aber letztendlich sollte allein die Frau darüber entscheiden. Die Meinungen der meisten Männer hier im Forum wären sicherlich andere, müssten sie verhüten und gebären.
Und dazu gehören immer mind. zwei … Zur Erinnerung: Männer haben i. d. R. mit der Verhütung nichts zu tun. Frauensache. Eine Abtreibung sollte es auch sein.
Schwangerschaften fallen nicht vom Himmel. Sie sind vermeidbar. Man kann sich jederzeit entscheiden: Riskiere ich, ein Kind zu zeugen, obwohl ich keines will, und nehme dessen Tötung in Kauf – oder entscheide ich mich, dieses Risiko vollständig auszuschließen? Und bitte, kommen Sie mir nicht mit Vergewaltigung: Ja, diese Fälle gibt es, aber wir alle wissen, dass sie einen minimalen Bruchteil der ungewollten Schwangerschaften ausmachen. Dafür lässt sich eine Sonderregelung treffen. Meine ganz persönliche Meinung zu diesem Thema: Ich könnte nicht mit mir vereinbaren, ein Kind in meinem eigenen Körper töten zu lassen. Mein Körper ist ein Tempel, ein Heiligtum. Wenn… Mehr
Der Körper ist Ihr Tempel, aber ich nehme an die Spritzung haben Sie sich vom Staat vorschreiben lassen und natürlich auch befolgt.
Sie irren sich. Und Sie sollten sich Ihre Gefühle besser bewusst machen, weil diese sonst die Kontrolle über das Denken übernehmen.
Jedenfalls ist ein werdendes Kind kein Körperteil der Schwangeren.
Im Kern geht es um die Frage, ab wann ein Mensch (Embryo/Fötus) als Mensch zu gelten hat. Ab wann also eine Abtreibung einem Mord gleichzusetzen ist.
Diese Frage ist nicht rational zu beantworten. Und darum wird diese Debatte, wie alle auf Werturteilen beruhenden, nie zu einem Ende kommen.
Nein. Diese Frage kann man ethisch klar, unzweideutig und ganz rational beantworten.
Dann wäre allerdings die ganze Diskussion überflüssig.
Seit Jahrtausenden bemühen Denker sich, ethische Grundsätze rational (und als allgemein verbindlich) abzuleiten.
Leider vergebens. Was fangen wir im konkreten Fall mit dem Kategorischen Imperativ an?
„Gefühl oder Gewohnheit…“ nach Lichtenberg die einzigen Führer.
Fast so, als hätte das Motto „My Body, my choice“ in den letzten 2 Jahren an Fundament verloren ?
Das Wort zum Sonntag von Donald J. Trump bei Fox News : God made the decision.
Als Gegenbeispiel die ätzenden Rechtfertigungstiraden Jutta von Ditfurths für ihre Abtreibungen: Wenn man sie liest und hört, spürt man direkt, wie hier jemand Reue und unerträgliche Schuldgefühle unterdrücken, verdrängen und kompensieren muß. Tiefe unverheilte seelische Wunden, die sich da äußern – denn sie lassen sich nicht verstecken, lassen sich nicht wegidealisieren und wegargumentieren.
Richtig. Man braucht sich nur mal in der Generationen von Frauen geboren um/vor 1960 umhören, die täglich rechnen, wie alt ihr in den 70ern (oft durch familiären Druck) abgetriebenes Kind jetzt wäre, was aus ihm im Leben geworden wäre, und dabei vor Schuldgefühlen vergehen.
Keine Frau sollte gesetzlich gezwungen sein, ein ungewolltes Kind austragen zu müssen! Es ist heuchlerisch, hierbei mit dem “Recht auf Leben” eines Fötus zu argumentieren, während der dann zwangsweise geborene Mensch niemanden mehr interessiert. Ein ungewolltes Kind wird nicht automatisch zur Adoption freigegeben. Möglicherweise liegt ein unerträgliches Leben ohne Liebe und Fürsorge, vielleicht in bitterer Armut oder voller Gewalt vor ihm, das interessiert nicht weiter! Und niemand von diesen bigotten Heuchlern geht gegen soetwas auf die Straße oder zieht vor die Gerichte. Was also soll das für ein Leben sein, um dessen “Schutz” es angeblich geht? Ganz zu schweigen von… Mehr
Wer kein Kind will soll keines machen. Ist ja nicht so, dass eine Schwangerschaft vom Himmel fällt.
Seltsamerweise ist das politische Lager in den USA, welches sich jetzt am Lautesten über dieses Urteil echauffiert, das gleiche, das im Bezug auf Corona – „Impfung“ und Maskenmandate keinerlei „körperliche Selbstbestimmung“ dulden will. Das nur als Ergänzung zu den „bigotten Heuchlern“, „die anderen vorschreiben wollen, wie sie zu leben haben“.
Bei uns ist das so, daß es Bestrebungen gibt, die Grenzen für Abtreibungen so aufzuweichen, daß die Abtreibung „bis zur Geburt“ straffrei (Jusos!) bleiben soll, das ist nichts anderes als Mord. Schon die derzeit gültige Lage ist absolut grenzwertig, aber wer unter Berufung auf Frauenrechte die Auffassung vertritt, innerhalb des gesteckten Zeitrahmens sei es einer Frau nicht möglich, zu einer Entscheidung zu kommen, ob sie ein Kind austragen will oder nicht, den frage ich, welches unterirdische Frauenbild er eigentlich vertritt.
Ein Kind im sechsten Monat abzureiben ist MORD!!! Ganz einfach MORD!!! Frühchen ab der 24. Schwangerschaftswoche haben große Chancen, natürlich mit viel Gerätemedizin, zu überleben. Auch in diesem Fall kann man sich natürlich darüber streiten, ob jede Aktion da sinnvoll ist. Das ist oft eine sehr schwere Gewissensentscheidung der betroffenen Eltern. Das steht Außenstehenden, finde ich, gar nicht zu, sich da moralisch einzumischen. Aber ein gesundes, lebensfähiges Kind im Mutterleib zu töten, das ist einfach grausam. Es wird in Stücke geschnitten und die werden einzeln abgesaugt. Und da regen sich Leute über das Schächten auf! Wenn man ungewollt schwanger wird,… Mehr
Wievile zuerst gewollte Kinder werden denn später vernachlässigt, geschlagen, nicht geliebt, wachsen in bitterer Armut auf, das interessiert doch auch nicht weiter bzw. nicht anders als bei „ungewollten“ Kindern. Vielleicht wird aber dieses ungeplante Kind nach der Geburt doch geliebt, nicht vernachlässigt, ist gut in der Schule, wird Feuerwehrmann und rettet später vielen Menschen das Leben. Und es gibt soviele Verhütungsmittel und noch die „Pille danach“ Falls die Verhütung versagt hat in keinem Westlichen Land müsste eine Frau ungewollt schwanger werden. Und wenn man dann doch wird kann man ja ggf. von Texas nach New Mexico fahren und die dort… Mehr
Ich bin selbst dreifacher Familienvater und habe zu dem Thema Abtreibung nur die Meinung, dass dies nur nach Vergewaltigung oder bei nicht therapierbaren Behinderungen möglich sein sollte. Ansonsten sollte es verboten sein. Unsere Gesellschaft in der westlichen Welt als auch anderswo eröffnet mit der Freigabe zur Adoption noch eine humane Möglichkeit, sich des Mündels zu entledigen. Aber insgesamt sollte man erwarten, dass wer sexuell aktiv ist, sich auch mit Verhütung auskennt. Und wenn nicht, dann darf Mord aus einer Laune heraus keine Option sein. Da sind uns die konservativen USA jetzt ein gutes Stück voraus. Und wie ich das insgesamt… Mehr
Ein sehr empfindliches Thema, das nicht durch politische Haltungen zerrissen werden sollte. So schwer es zu sagen fällt, es gibt einfach Gründe, dass eine Abtreibung die bessere Wahl ist.
Das Urteil scheint mir aber eher eine formaljuristische Frage zu sein, was zentral entschieden werden darf und was auf der Ebene der einzelnen Staaten zu belassen ist. Auch wenn damit natürlich Interessen verbunden sind.
Es handelt sich lediglich um einen Teilerfolg. Eine gesetzliche Regelung durch die Bundesstaaten steht nach wie vor nichts im Wege. Insofern wird nunmehr die jeweilige Gesetzgebung zeigen müssen, wie die Regelung künftig aussehen soll.
Warum die Linken/Democrats sich immer so ereifern, Leben zu vernichten, erschliesst sich mir bis heute nicht.