Bremen: Handwerker wird ausgeraubt, keiner hilft

Ein südländisch aussehender Mann hält einen fremden Rucksack in der Hand. Der Eigentümer, ein norddeutscher Handwerker, versucht den Täter festzuhalten. Menschen gehen teilnahmslos oder neugierig vorbei. Ein Zeuge filmt die Szenerie mit seinem Handy.

Screenprint: BILD

Eine schwere Straftat an einem Mittwochmorgen, mitten im belebten Bremen. Wir sehen zwei Männer miteinander ringen. Ein südländisch aussehender Mann, der kaum ein Wort Deutsch spricht, hält einen fremden Rucksack in der Hand, der Eigentümer, ein norddeutscher Handwerker, versucht den Täter festzuhalten. Ein Zeuge filmt die beklemmende Szenerie mit seinem Handy. Während der körperlichen und verbalen Auseinandersetzung gehen Menschen teilnahmslos oder neugierig an Opfer und Täter vorbei. Die deutsche Gafferseele läuft zur Hochform auf.

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Auch eine Zigarette rauchende junge Frau sieht sich interessiert aus der Nähe den Überfall an, ohne die Polizei zu rufen oder andere darum zu bitten. Doch es kommt noch viel schlimmer für den Bremer Techniker. Ein Zeuge hat sein Handy gezückt und filmt aus nächster Näher den Zweikampf der beiden Männer um Hab und Gut. Er belässt es jedoch nicht dabei. Anstatt dem Opfer zu helfen, beeinflusst er nachteilig den Geschädigten und nimmt dabei den „armen jungen Mann“ in Schutz. Der Beraubte dürfe den Kriminellen nicht festhalten: „Lassen Sie den in Ruhe!“ Als der verzweifelte Bremer antwortet: „Der will mich beklauen hier!“, antwortet der selbsternannte woke Streetworker: „Dann rufen Sie die Polizei, Sie dürfen den nicht anfassen!“

Christian T. versucht erneut, den ausländischen Räuber am Arm zu packen, als der ihm schließlich den Rucksack vor den Kopf schlägt. Der Rucksack fällt zu Boden, der Ringkampf geht in die nächste Runde. Währenddessen fährt ein Radfahrer entspannt-gemächlichen Tempos vorüber, nicht ohne sich noch einmal umzuschauen. Knallzeugen waren schon immer die wichtigsten Beobachter, falls die Polizei doch noch gerufen wird. Weitere interessierte Zuschauer haben sich inzwischen eingefunden, um dem „öffentlichen Spektakel“ aus sicherer Entfernung beizuwohnen.

Dann schaltet sich der mysteriöse Zeuge erneut ein und geht im barschen Ton direktiv auf das Opfer zu: „Hallo, hallo, warten Sie mal, das ist Freiheitsberaubung, das ist strafbar, was Sie machen ist strafbar.“ (…) „Junger Mann (gemeint ist das Opfer), was Sie hier machen ist Freiheitsberaubung.“ Das ist natürlich ganz großer Blödsinn, verfehlt aber seinen beabsichtigten oder unbeabsichtigten Zweck nicht. Der abgelenkte Handwerker wendet sich daraufhin dem „Zeugen“ zu, der unmittelbar vor ihm steht.

Währenddessen sich der nunmehr etwas verunsicherte Bremer rechtfertigt und dadurch unaufmerksam wird, nutzt der dreiste Gewalttäter die unerwartete Gunst der Sekunde, entreißt dem Handwerker die Geldbörse aus dessen Hand und rennt auf ein mutmaßliches Nimmerwiedersehen davon. Das überraschte Opfer hat das Nachsehen. Danach bricht das Video ab.

Natürlich ist nicht gänzlich auszuschließen, dass sich „Zeuge“ und Täter kennen. Ich bin mir sicher, ohne das parteiische Einschreiten des „Zeugen“ wäre der „Mann“ nicht erfolgreich gewesen. Die Polizei wird sich professionell mit dem Zeugen auseinandersetzen und den Anfangsverdacht einer Straftat prüfen.

Meinung sagen = Rassismusverdacht?

Die Bild-Moderatorin spricht anschließend mit dem Chef des überfallenen Technikers. Der berichtet, dass Opfer stehe unter Schock, nicht nur durch dieses Verbrechen, auch „über das Verhalten der Mitmenschen und anderen Passanten“. Die nächste Frage wird etwas vorsichtig formuliert, ob die Wehrhaftigkeit für das Opfer dadurch erschwert wurde, weil der Täter ein Ausländer war, „um nicht gleich unter Rassismusverdacht zu gelangen“?

Der Vorgesetzte antwortet: „Unter Rassismusverdacht gerät man in Deutschland schon, wenn man seine Meinung sagt, das ist ja nun die Kultur leider geworden!“ Die Polizei und die Judikative tun, was sie machen können. „Die Politik ist gefordert, wie das in Bremen aussieht, dass äh …, kommen Sie uns mal besuchen in Bremen und dann werden Sie sich selbst ein Bild davon machen können …“ Dem letzten Satz Johnny Hansens merkt man an, dass er sich auf die Zunge beißt, abbricht und sich dann doch lieber „diplomatisch-zurückhaltend“ ausdrückt.

Der Stadtstaat wird von einer Rot-Rot-Grünen-Koalition geführt. Derzeit sollen 3000 geduldete Ausländer in Bremen leben. Die Chancen auf eine Abschiebung sind in Bremen traditionell gering. Faktisch darf in Deutschland fast jeder bleiben, der es geschafft hat, ins Land zu kommen. Selbst Straftaten müssen keinen Abschiebegrund darstellen. Das ist politisch durch die gewählten Mehrheitsverhältnisse so gewollt.

Kollektive Angststörung?

Berechtigte und unberechtigte Ängste sind in Deutschland weit verbreitet. Eine der größten Ängste besteht vor der ungerechtfertigten Anschuldigung, mit der moralischen Totschlagskeule als „Nazi“ und/oder „Rassist“ diffamiert zu werden. Eine Karte, die von einigen Zeitgenossen zu gern und reflexartig gezogen wird. Selbst Polizisten können davon ein unschönes Lied singen. Zum Beispiel, wenn die Beamten ausländische Drogendealer auf frischer Tat ertappen, durchsuchen und betreffs Identitätsfeststellung zur Dienststelle verbringen. Die Dunkelziffer nicht angezeigter Straftaten, bei denen Polizisten Opfer sind, schätze ich diesbezüglich als sehr hoch ein.

Deutsche Bürger (bisweilen Kartoffeln genannt) schrecken selbst vor verbalen Auseinandersetzungen zurück, da berechtigterweise die Angst besteht, wegen angeblicher rassistischer Beleidigungen zu Unrecht mit einem Strafverfahren bedacht zu werden. Es ist sehr mühsam, darin seine Unschuld zu beweisen, vor allem, wenn Aussage gegen Aussage steht. Selbst wenn das Verfahren eingestellt wird, kann ein moralinsaurer Fleck an der weißen Weste hängen bleiben. Gut ist derjenige beraten, der (echte) Zeugen vorweisen kann. Am ehesten erklären sich zur Aussage gegenüber der Polizei andere Ausländer bereit, die mit dem antisozialen Verhalten der Zugereisten nicht einverstanden sind. Sie wissen, dieses kriminelle Verhalten schädigt auch dem Ansehen derer, die sich in Deutschland ehrlich integrieren wollen.

Der Handwerker hat jedes Recht der Welt, über das dreiste Verbrechen, das an ihm begangen wurde und durch die unterlassene Hilfeleistung („Verantwortungsdiffusion“) der Gaffer geschockt zu sein. Selbstverständlich wird er deshalb keine Traumatherapie in Anspruch nehmen wollen und bereits am nächsten Tag wieder Steuern für unser erodierendes Gemeinwesen erwirtschaften. Davon leben auch die, die der deutschen Bevölkerung sowie der Polizei täglich einen generalisierenden Rassismusverdacht aufs Neue überhelfen. Mit Angst lassen sich Menschen besser steuern.

„Bremen“ findet in Deutschland alltäglich statt. Hier einige Tipps für solche und ähnliche Notlagen.


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Kommentare ( 20 )

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Helfen.heilen.80
2 Jahre her

Die Beschreibung von (Massen)Psychologen bietet die Antwort (unabhängig von einer Stellungnahme zum Thema): ein geframtes Glaubensnarrativ wird wiederholt, vielfältig verbreitet. Irgendwann sitzt es dann. 30% der Bevölkerung springen ohne Reflektion darauf an, wenn sie das Gefühl hat, die story käme von autorisierter Stelle. Das ist wie Hynose. Ein Anker im Hirn, eine Schere in den Gedanken, phobische Zwanghandlungen und Zwangsreaktionen. Pawlow. Der Betreffende lebt danach, auch wenn er erhebliches Leid einstecken muss, und er lässt erst davon, wenn die Autorität, die die story formuliert hat, das Signal dazu gibt. (Prof Desmet) Wie gesagt, weitere 40% schliessen sich diesem Verhalten an,… Mehr

Ante
2 Jahre her

Ob ausgeraubte Handwerker oder Migranten-Terror in Freibadern. BRDeutschland kann und darf es sich nicht mehr leisten, Vielfalt zu akzeptieren. Es gilt die deutsche Leitkultur. Wer die nicht aushält, weil er Frauen im Bikini falsch oder gar nicht begreift, hat sich einen falschen Lebensmittelpunkt gesucht. Wer Kälte nicht mag, sollte nicht am Polarkreis siedeln. Freibäder mit unverhüllten Weibsbildern gehören zur deutschen Kultur. Wär das nicht mag, hat in BRDeutschland nichts zu suchen. Je heterogener die Gesellschaft, desto repressiver aber muss der Staat agieren, um den inneren Frieden zu bewahren. Und folglich sind solche heterogenen Gesellschaften dann auch weniger frei. Japan ist… Mehr

Ralf Poehling
2 Jahre her

Der Handwerker handelt hier absolut gesetzeskonform: „§ 127Vorläufige Festnahme(1) 1 Wird jemand auf frischer Tat betroffen oder verfolgt, so ist, wenn er der Flucht verdächtig ist oder seine Identität nicht sofort festgestellt werden kann, jedermann befugt, ihn auch ohne richterliche Anordnung vorläufig festzunehmen. 2 Die Feststellung der Identität einer Person durch die Staatsanwaltschaft oder die Beamten des Polizeidienstes bestimmt sich nach § 163b Abs. 1.“ Von Freiheitsberaubung, wie hier der das Video filmende „Zeuge“ fabuliert, kann keine Rede sein. Der Handwerker darf den mutmaßlichen Täter festnehmen und so von der Flucht abhalten, bis die Polizei eintrifft, um dessen Personalien festzustellen.… Mehr

Last edited 2 Jahre her by Ralf Poehling
AlexR
2 Jahre her

Vermutlich ist das Opfer rechtsextrem und der Täter psychisch gestört. Also erhält das Opfer eine Freiheitsstrafe. Ist doch mehr als gerechtfertigt.

Aus dem Handy Video dürfte das eindeutig zu sehen sein, dass das rechtsextremistische Opfer „Jagd“ auf den psychisch gestörten Täter gemacht hat. Pfui. Bitte Frau Merkel zur Auswertung des Videos heranziehen. Da haben wir doch eine wahre Spezialist:In in Sachen umdeuten.

Himmel, wie krank ist dieses Land?!

Schwabenwilli
2 Jahre her

Ich hätte nie gedacht das mal sagen zu müssen: „deutsche Idioten“.

Begreifen mal wieder nichts bis der „Endsieg der Gutmenschlichkeit“ zerbröselt.

Aus Rücksicht auf meine Gesundheit konnte ich das Video nicht anschauen.

EinBuerger
2 Jahre her
Antworten an  Schwabenwilli

Dieses „Bashing“ hat keinen Sinn. Man muss einfach verstehen, wie Menschen funktionieren. Alle. Einfach gesagt: Sie glotzen TV. Dort wird ihnen durch den Tatort oder die Tagesschau direkt oder indirekt vermittelt: So verhält man sich also, wenn man gut sein will. Und im Alltag sind sie dann froh, wenn sie ihr neues Wissen anwenden können.
Menschen suchen Zugehörigkeit. Und das „Lagerfeuer der Glotze“ schafft die.

Autour
2 Jahre her

„Die deutsche Gafferseele läuft zur Hochform auf.“ Also diese Aussage finde ich dann doch zu krass! Bevor sie so etwas behaupten machen sie sich bitte mit den aktuellen Richtersprüchen vertraut! Wer es als deutsche Kartoffel wagt einen stärker Pigmentierten auch nur verächtlich anzusehen wird von Gerichten mit der Höchststrafe bedacht! Schauen sie sich die „Rechtsprechungen“ an wo Personen sich in Notwehr zur Wehr gesetzt haben und trotzdem vom Gericht zu Schmerzensgeld Zahlungen verurteilt wurden! Wer in diesem Land gegen ausländisch aussehende Personen Hand anlegt und sei es auch nur um sie festzuhalten muss mit dem Schlimmsten rechnen! Darum Augen zu… Mehr

josefine
2 Jahre her
Antworten an  Autour

„… und weiter gehen“. Das kommt letztlich dabei raus.
Wir werden ein Volk von Duckmäusern und Angshasen, die sich im Leben nicht mehr behaupten können.
Und genau das merken diejenigen, die nix Gutes im Schilde führen schnell und machen ihre Geschäfte damit.
Armes Land ohne Zivicourage und Mut! Alles erfolgreich abtrainiert!

katja
2 Jahre her

Am Sonntag gab es eine Prügelei im Schwimmbad in Berlin. Großer Polizeieinsatz. Natürlich das erwartete Klientel. Was mich wirklich schockiert hat sind aber die Kommentare auf Twitter. Jeder der das Verhalten auch nur nicht in Ordnung fand wurde als Nazi, brauner Bodensatz usw. angepöbelt. Viele fanden das aggressive Verhalten völlig in Ordnung und haben massiv abgewiegelt. In dem Zusammenhang darf das Opfer wohl noch „dankbar“ sein das niemand den armen, unterdrückten, unverstandenen, unverschuldet arbeitslosen und nur wegen weißem Rassismus unglücklichen Täter nicht noch tatkräftig unterstützt hat. Mit dieser Grundeinstellung in weiten Teilen der Bevölkerung ist dieses Land definitiv nicht mehr… Mehr

Innere Unruhe
2 Jahre her

Da man inzwischen sehr mit Messereinsatz rechnen muss, wird sich wohl keiner direkt einmischen.
Man muss froh sein, wenn jemand die Polizei ruft und filmt.
So sehr diese Realität mich traurig macht, so sehr kann ich es nachvollziehen.
Südländer haben sich nicht besonders hervorgetan, unser Vertrauen zu gewinnen.

deltacenter
2 Jahre her

Ich bin mir fast sicher ,hier ,bei mir in dunkeldeutschland wäre der gute nicht so billig davonkommen….man hat es geschafft dem Deutschen,echtes Mitgefühl und Hilfsbereitschaft abzugewöhnen !dafür hat man ihm eingeredet,er könne die Welt retten …für kleines Geld?und sich dabei Woke und gut fühlen ???….

Jens Frisch
2 Jahre her

Die Polizei darf nichts tun und wenn der Betroffene sich wehrt, treten dem Täter andere Ausländer zur Seite.
Zusammen gefasst: Die „Kartoffeln“ sind zum Abschuss freigegeben.