Ein geschasster Professor mit seinem ehemaligen Arbeitgeber hart ins Gericht. Diversität, Quote und Gesinnung haben offenbar an der Universität Potsdam höheren Rang als Innovation und Leistung.
Offensiv bunt und mit einem Mann in Frauenkleidern schmückt sich „Portal“, das Potsdamer Universitätsmagazin. Das Cover, das den Zustand der akademischen Kultur in Deutschland passend auf den Punkt bringt, geisterte nicht nur durch die sozialen Medien. Doch die neueste Anekdote von der Diversitätsfront bekam gestern Abend besondere Brisanz.
Grund: Key Pousttchi, der dort von 2015 bis 2020 einen Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik und Digitalisierung innehatte, nutzte die Gelegenheit, um die internen Vorgänge während seiner Potsdamer Zeit zu kritisieren. „Sieht aus wie lustige Folklore, oder?“, kommentierte Pousttchi das Cover auf Twitter. „Ist es aber nicht. Wer – wie ich – an der Uni Potsdam gearbeitet hat, weiß das.“
— Key Pousttchi ?? (@keypousttchi) May 12, 2022
Der Wirtschaftsinformatiker führte danach mehrere Beispiele in seiner Universitätslaufbahn auf, die das „bunte Treiben“ an der Potsdamer Hochschule belegten. Schon ein Treffen mit dem damaligen EU-Digitalkommissar Günther Oettinger stieß bei den Kollegen auf Kritik. Dass ein Professor, der seinen Universitätsstandort auf den Bereich Digitalisierung spezialisieren will, sich mit dem zuständigen EU-Kommissar trifft, sollte nicht unüblich sein; doch in Potsdam sorgte das für Ärger.
„Gegrummel unter einigen Kollegen: ganz falsche Partei“, erinnert sich Pousttchi. „Obwohl ich in gar keiner bin. Und mich mit dem Landesfinanzminister und seiner Staatssekretärin (beide Linkspartei) sogar häufiger ausgetauscht habe.“ Dass es dem Forscher um die Sache ging, war an der Uni Potsdam unvorstellbar. Er bezeichnete es als „bösen Denkfehler“, geglaubt zu haben, dass das alles keine Rolle spielte. Man bekommt den Eindruck: Distanzeritis, selbst gegenüber EU-Behörden, wenn jemand rechts der Grünen sitzt.
Ein anderes Beispiel. „Einmal reichte ich einen Top-Studenten zum Absolventenpreis der Fakultät ein. Männlich, aus Leipzig, Thema Digitalisierung, Bank. Abgelehnt. Frau, aus Palästina, Thema Flüchtlinge und Handys? Ausgewählt. Eine volle Notenstufe schlechter und geringerwertige Publikation? Egal.“ Folgt man dieser Erzählung, dann bestätigt sich in Potsdam das Vorurteil, dass Gesinnung, Geschlecht und Herkunft über das Fortkommen eine größere Bedeutung haben als die eigene Innovations- und Leistungsfähigkeit.
Im Gegenteil: Offenbar sind im Wissenschaftsbetrieb Leistungs- und Innovationsbereitschaft mittlerweile verpönt. Als Pousttchi einen Elite-Studiengang für Digitale Transformation aufgebaut habe, meldeten sich Studenten von anderen Top-Universitäten in Potsdam. Doch universitätsintern wehte dem Projekt ein kalter Wind entgegen. „Zur Eröffnung war das Fernsehen da. Die Kollegen nicht.“ Diese hätten den Studiengang „massiv torpediert“.
Dafür war auch die Zuordnung des Fachs verantwortlich. Denn der Lehrstuhl gehörte der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät an. Der Dekan hatte demnach Einwände. Der Studiendekan (Soziologe) fand, man könne Leute, die Technikgrundlagen nicht lernen wollten, ja nicht durchfallen lassen. Studenten müssten ‚durchs Studium mäandern können‘. Wörtlich. Erklärte alle für bestanden.
Der nächste Fall zeigt die Deutungshoheit der Ideologien auf. Pousttchi sorgte für einen hohen Frauenanteil unter seinen Studenten; so lag dieser bei rund 40 Prozent. Damit setzte er einen Gegentrend zum häufig lamentierten Frauenmangel in den technischen und naturwissenschaftlichen Fächern? Anerkennung? Zero. Im Gegenteil: Seine Kollegen kämpften gegen das Projekt an.
Pousttchi resigniert angesichts solcher Vorgänge. „Gegen solche Leute gewinnt man übrigens nicht: Am Ende haben sie mich durch rechtswidrige Manipulation aus der Uni gedrängt.“ Hintergrund: Die Professur an der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät war vom Softwarekonzern SAP finanziert worden. Als die Finanzierungsphase endete, schrieb die Fakultät die Stelle neu aus, aber die Bewerbung Pousttchis wurde abgelehnt. Der Geprellte zog deshalb vor das Verwaltungsgericht – und bekam Recht.
Dass er trotzdem nicht auf seinen Posten zurückwollte, ist bei diesen Vorgängen nachvollziehbar. Sein Fazit: „Hier geht es niemandem um ‚Diversität‘. In den Kämpfen an den deutschen Unis geht es um Ideologie, Machtkämpfe und Fleischtöpfe – nicht nur bei diesem Thema. Kein Zufall, daß sie zu den wichtigen Zukunftsthemen unserer Gesellschaft erschreckend wenig beizutragen haben.“ Von „Berufsschule 2.0“ oder „politischem Aktionsraum“ halte er nichts. Die Universität müsse „Denkraum und Ort der Begegnung“ sein.
Freiheit der Wissenschaft? Nur, wenn man den ungeschriebenen Kodex der Diversen befolgt. Sonst ist man ganz schnell auf der Abschussliste – da kann man sich um seine Universität noch so sehr bemühen. Der Fall Key Pousttchi steht stellvertretend für den Niedergang der akademischen Kultur in Deutschland.
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Reichlich Obiges untermauernde „storys“ plus jede Menge Gejammere plus vermutlich zutreffende Fortschreibungen in die Zukunft in den bisherigen Kommentaren. Worin aber gründen die beschriebenen Zustände? Ich sage in dem einen einzigen „Programm“: Dem 68 ausgerufenen Marsch durch die Institutionen! Die vollständige „Besetzung“ der Institutionen ist l ä n g s t vollendet. Längst nicht nur an den Unis. Die Einzelnen übrig gebliebenen „Aufmüpfigen“ tauchen nur noch in den „Randmedien“ – wie hier – auf. Nicht aber in einer breiten Öffentlichkeit, in … Das Ergebnis einer – f a s t(!) bewundernd – sage ich eines salamischeibchenartigen subversiven Vorgehens. Eines Vorgehns… Mehr
„Einmal reichte ich einen Top-Studenten zum … „. So weiß der junge Mann wenigstens, für wen er NICHT arbeiten sollte. Eine wertvolle Information, keine Flausen mehr.
In der Mathematik gibts das Idempotenzgesetz: Kurz gesagt, Nullen generieren Nullen. Es wird an den Universitäten massenhaft in „Fächern“ ausgebildet, wo die Absolventen mit diesem Knowhow anschließend keine Anschlussverwendung finden. Der Politikbetrieb und der ÖR Funk bläht sich mit „Diplompolitikern“ auf. In den Parlamenten jede Menge Studienabbrecher, berufslose „Slavisten“ und sonstige Filosofen, die sich in einem wertschöpfenden Beruf nicht das sprichwörtliche Salz in der Suppe verdienen könnten. Die „Geisteswissenschaftler“ des Mittelbaus beispielsweise an der „Freien Universität“ können nicht mehr nach Auslauf der Befristung in den wuchernden „Zivilgesellschaften“ unterkommen, da soll jetzt Rot-Grün Abhilfe schaffen und Befristungen in Dauerstellen umwandeln.
Zitat: „Folgt man dieser Erzählung, dann bestätigt sich in Potsdam das Vorurteil, dass Gesinnung, Geschlecht und Herkunft über das Fortkommen eine größere Bedeutung haben als die eigene Innovations- und Leistungsfähigkeit.“ > Mhh, und die zweibeinigen Ergebnisse dieser studierten Eliten sehen wir dann vor allem wo? RICHTIG, unter anderem fast tagtäglich im Bundestag oder in den Blöd- und Quasselshow ala Illner, Plaßberg & Co. Ein Blick auf die vor allem letzten 7, 16 und ~30 Jahre und auf das heutige vielfach gewordene Elend im Land zeigt und sagt doch alles welche „Eliten“ auf die Stühle der Macht gehievt wurden: hauptsache dumm,… Mehr
Vergleichen wir dieses Land mal mit einem Karton voller Äpfel. Legt man da einen faulen Apfel mit hinein, werden in kurzer Zeit alle bislang gesunden Äpfel ebenfalls faul. Das Erziehungs- und Bildungssystem ist der faule Apfel für dieses Land. Immer weniger gesunde Äpfel sind noch zu finden, alsbald, also in durchaus absehbarer Zeit, ist somit das Land endgültig am Ende, gibt es keine gesunden Äpfel mehr. Überall wo man hinschaut, ist das Faulen zu sehen und zu bemerken. Dazu ein ganz kleines Beispiel: In unserem Nachbarhaus wohnt ein Lehrerehepaar mit einem Kind, einem Jungen. Klar, in die Schule wird er… Mehr
Vorweg: Ich bin der Meinung, die Einführung der MA/BA – Studiengänge war ein schwerer Schlag für die allgemeine Universitätslehre. Mit dem Ergebnis, dass sich gerade im MINT-Bereich Innovationsschübe nur noch innerhalb privater Unternehmen abspielen. Allerdings: Die Tendenz, generelle Leistungsorientierung oder wirtschaftliche Relevanz eines Studiengangs als eine Art „Sozialdarwinismus“ zu brandmarken, ist ja nicht neu. An den teils schrillen Hochschuldemos gegen die Einführung einer Zusatzgebühr für „Langzeitstudenten“ hat sich schon vor ca. 20 Jahren hauptsächlich die Fakultär der Geistes- und Sozialiwissenschaften in Personalunion mit dem ASta beteiligt. Die gleichen Personen graben sich dann, sofern sie nicht als Empörungsbeauftragte in Rundfunk, Medien… Mehr
Bei so einem Artikel blutet mir das Herz. Ich war gerne (und auch zu lange) Student… immerhin hab ich ein Staatsexamen in Mathe und Geschichte. Tatsächlich war ich die letzte Generation, die noch eins bekommen hat, ich hab die Übergangsphase zu MA/BA erlebt. Das war für mich schon der Abgesang auf das humboldtsche Bildungsideal. Student-sein hatte für mich immer was auch mit „Menschwerdung“ zu tun und geistige Reife / Mündigkeit zu erlangen. MA/BA hat dies in meinen Augen schon fast unmöglich gemacht und jetzt gehts lustig weiter. Ich frag mich wie die mit meinem ehem. Geschichts-Doz. (homosexuell) umgegangen wären und… Mehr
Das schwachsinnige System wird irgendwann implodieren, da sich die hochgelobten Zuwanderer aus islamischen Ländern einen Sch… um diesen gegenderten Quatsch und die staatlich verordnete „geschlechtliche “ Vielfalt scheren. Und dann werden Typen wie Göring-Eckardt und Konsorten mal selber jeden Tag „neu aushandeln müssen“.
Ich weiß, daß es in GB an den Unis genauso abgeht. Und jetzt kommen die Ostblock-Studenten ins Spiel: in Warschau, Krakau und Budapest herrscht noch common sense: Studenten bekommen vernünftige Seminare mit fachlichem Inhalt geboten und oh‘ Schreck- sie müssen gnadenlos auch noch Leistungen liefern, sonst sind sie im nächsten Semester weg. Kein Geld und keine Zeit für solche dekadenten Spässchen. Und was hier jetzt „ausgebildet“ wird, soll in den nächsten 10-20 Jahren in die deutsche Wirtschaft einsteigen? Aber vllt. gibts den Industriestandort Deutschland dann auch nicht mehr, die rot-grüne Regierung arbeitet ja bereits hart daran… Die deutschen Studenten tun… Mehr
Und es kommt noch ärger, jetzt trennen sich anscheinend auch Universitäten von Wissenschaftlern, die nicht in deren solid arischen Pläne und Weisheiten passen? -> Sucharit Bhakdi, soll das Führen seiner Professorentitel aberkannt werden, so die Uni Mainz, die den Namen „Gutenberg“ trägt. Unter den Talaren der Muff von Sozialistenjahren