Huthi-Rebellen haben ein riesiges Öl-Depot im saudischen Dschidda angegriffen und in Brand gesetzt. Der Ölpreis reagierte sofort.
Ein Raketenangriff setzt ein riesiges Öl-Depot in Flammen – und die Weltöffentlichkeit ist quasi live dabei. Denn während die Formel-1-Piloten beim Freien Training im saudi-arabischen Dschidda Bestzeiten fuhren, attackierten die Huthi-Rebellen aus dem Jemen die Anlage des Energiekonzerns Aramco.
Der Angriff erfolgte gestern Abend. Auch sechzehn Stunden danach steigen immer noch meterhohe, schwarze Rauchwolken in den Himmel. Im Einsatz sollen bis zu 300 Feuerwehrleute sein. Zwei Tanks sollen unter Kontrolle und gelöscht sein. Aramco ist der weltweit größte Ölkonzern. Der überwältigende Teil der Anteile ist im Besitz des saudischen Staates.
— Spriter (@spriter99880) March 26, 2022
In den Jemen-Krieg der Huthi-Rebellen ist auch Katar verwickelt
Der Ölpreis reagierte mit einem Schock und stieg noch am Freitagabend auf 120 Dollar pro Barrel. Analysten sagten, dass der Markt derzeit sehr sensibel auf Engpässe reagiere; die Bestände seien so niedrig wie seit 2014 nicht mehr. Der Preis hatte sich in den letzten Wochen entspannt, weil Kasachstan nach einer Phase politischer Instabilität wieder den Rohölexport aufgenommen hatte.
Seit 2014 führt das Königreich einen als „Sicherheitsoperation“ bezeichneten Angriffskrieg gegen den jemenitischen Nachbarstaat und insbesondere gegen die dort vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen. Mehrere andere Anrainerstaaten unterstützen die Saudis, um eine mögliche iranisch-schiitische Vorherrschaft in der Region zu verhindern. In den Konflikt ist auch Katar intensiv verwickelt.
Fingerzeig an Berlin, in welche Krisenregion man sich einmischt
Der Angriff auf Dschidda ist nicht der erste seiner Art. Im November 2020 griffen die Huthi-Rebellen das Depot bereits einmal an. Nach Angaben von Aramco enthält die Anlage 500.000 Barrel Diesel.
Auf das am Sonntag stattfindende Formel-1-Rennen soll der Angriff keine Auswirkungen haben. Während Saudi-Arabien mit dem Nachbarland einen erbitterten Krieg führt, der in westlichen Medien kaum abgebildet wird, geben sich Millionäre nebenan beim Formel-1-Zirkus die Klinke in die Hand und tun so, als wäre nichts – vielleicht auch eine Blaupause für die neue grüne Energiepolitik? Der Anschlag auf eine vermeintlich sichere Stadt im saudischen Hinterland ist ein Fingerzeig, dass die Golfregion als Partner ihre Sicherheitsrisiken birgt. Vermutlich wird man ihn in Berlin nicht verstehen.
Sie müssenangemeldet sein um einen Kommentar oder eine Antwort schreiben zu können
Bitte loggen Sie sich ein
Laut UN der blutigste Gegenwartskrieg, 370 000 tote Zivilisten im Jemen durch völkerrechtswidrige saudische Bombardierungen mit US-Waffen.. Internationale Reaktion: Nicht mal ein Schulterzucken Zum Vergleich: Ukraine-Krieg. Nach ukrainischen Angaben ca. 2500 tote Zivilisten durch russische Bomben. Internationale Reaktion: Beispiellose Sanktionen, die vor allem Europa und hier vor allem Deutschland schaden. Wo sind die Sanktionsforderungen gegen Saudi-Arabien? Wo waren die Sanktionsforderungen gegen die USA, als diese 2003 völkerrechtswidrig den Iraq überfallen hatten mit heute offiziell geschätzt 500 000 bis 1 000 000 getöteten Ziviisten durch US.Bomben? Wir sollen uns wirtschaftlich zugrunde richten, um die Energieträger der bösen Russen durch die der… Mehr
Bis heute kann mir niemand erklären, wie die iranische Unterstützung der Huthi-Rebellen ohne Landverbindung zum Iran und durch die US Navy versperrten Seeweg funktioniert. Es sind auch seltsamerweise keine Informationen darüber erhältlich, wer der Hersteller der Drohnen ist. Wer will uns wieso und warum für dumm verkaufen?
Die Saudis versuchen ja schon seit geraumer Zeit die Fundamentalen zurückzudrängen und das Land wieder zu modernisieren. Die islamische Revolution im Iran ist ja 1979 massiv auf Saudi-Arabien durchgeschlagen und hat das Land gesellschaftlich zurückgeworfen. Der Iran spielt hier bis heute(!) immer noch eine tragende Rolle und die Unterstützung der Huthis ist ein Teil davon. Der Angriff zum Zeitpunkt der Formel 1 Übertragung war dabei ein Lehrstück aus dem Standardhandbuch des Terrorismus: Man hat nicht die Strecke mit ihren dort vertretenen internationalen Unternehmen und Fahrern selbst angegriffen, das hätte zur Solidarisierung des Westens mit den Saudis geführt, sondern das Aramco-Werk… Mehr
Was? Da gibt es auch Krieg? Sind die Sanktionen für die Angreifer schon in arbeit? Sind die ersten Waffenlieferungen an unsere neuen Verbündeten den Saudis schon in die Flieger verladen? Wo bleibt die Luftbrücke für die Kriegsflüchtlinge? Achso, ist nur eine innere Angelegenheit unter islamischen Staaten da brauchen wir uns nicht einmischen denn da tragen wir keine Schuld. Oderdoch? Indem wir den Saudis ihr Blutöl und Blutgas(oTon WELT Kommentare) abkaufen und die so ihren Krieg finanzieren? Ich bin jetzt echt verwirrt.
Ich denke nicht dass wir uns deswegen Sorgen machen müssen. Wie ihr schreibt unterstützt Katar die Huthis, also sollte Katar vor den Huthis sicher sein. 😉
Spaß beiseite, wir tauschen die eine gegen eine andere Abhängigkeit aus. Es bleibt nur zu hoffen, dass Putin seinen Krieg schnell genug verliert, um die grüne Katar Idee nicht Wirklichkeit werden zu lassen.
An alle FFF-Hüpfer. Jetzt hüpfen für weniger Dieselautos. Das, was da seit 24 Stunden in den Himmel geblasen wird, produzieren deutsche Diesel nicht in hundert Jahren.
Der nahe Osten ist ein Pulverfass. Wer in der Situation auf eine sichere Energie aus dieser Region setzt, der kann getrost als realitätsfremd bezeichnet werden. Der erste Ansatz der SPD Northstream 2 als nicht politisch zu betrachten war goldrichtig. Die Menschen in diesem Land und die Wirtschaft brauchen Energie und als exportorientiertes Land muss diese Energie auch bezahlbar bleiben. Ich weiß nicht was und wer dazu geführt hat diesen Ansatz zu verlassen. War es der Koalitionspartner die Grünen, die EU oder vielleicht sogar die Amerikaner, welche den Druck erhöhten? Wie auch immer, wir müssen uns entscheiden. Wollen wir tatsächlich dieses… Mehr
Hmmm bitte umgehend die Huthi Freiheitskämpfer unterstützen und die Saudis sanktionieren.
Der eine Kriegsverbrecher wird geächtet, der andere hofiert. Grüne Logik. Schlußendlich muß man erkennen dass es völlig unerheblich ist mit wem wir welche Geschäfte machen. Die Erlöse aus diesen Geschäften können immer wieder zu Kriegszwecken verwendet werden. Wer dann ein guter und/oder schlechter Kriegsfürst ist bestimmen wir. Gut oder schlechte Kriege gibt es halt nicht. Hängt eben nur von unserem Rohstoffhunger ab.
DA GIBT’S AUCH REBELLEN? Oder Piraten? Ups. Sowas kommt aber im Weltbild der Oma-gegen-rechts-Studienrätin nicht vor. Aus diesem Grund gibt es überall auf der Welt auch nur Friedensengel, böse weiße Männer gibt’s nur hier. Nur: die Huthi-Dingsbums hätten doch eigentlich daran denken müssen. dass in Brand geschossene Ölquellen enorm viel CO2 verursachen. Das ist nicht nett. (Was ist eigentlich mit Huthi*innen?) Aber vielleicht sind es ja Kämpfer für das Gute, so eine Art FFF oder „last generation“ auf arabisch, die mit ihrem Engagement nur verhindern wollen, dass der böse weiße Mann hierzulande weiter Auto fährt. Am besten fahren die Omas… Mehr