„Letzte Generation“ blockiert Flughäfen in Deutschland

Nachdem die radikalen Öko-Aktivisten am Montag schon für Chaos am Hamburger Hafen gesorgt haben, blockierten sie am Mittwochmorgen die Flughäfen in München, Frankfurt und Berlin, indem sie sich an den Zufahrten festklebten.

picture alliance/dpa | Boris Roessler

Gleich drei Flughäfen wurden am Mittwochmorgen von Aktivisten der radikalen Ökotruppe „Aufstand der letzten Generation“ blockiert: Berlin, Frankfurt und München.

Wie schon bei vergangenen Blockadeaktionen in Berlin klebten sich die sogenannten Klimaschützer am Asphalt der Zufahrtswege fest. In München waren es etwa fünf Personen, die den Zugang zum Frachtbereich des Flughafens behinderten. Offenbar hatte die Blockade hier aber nicht denselben Effekt wie bei vergangenen Störmanövern, weil die LKWs eine Alternativroute befuhren.

In Frankfurt blockierten sechs Angehörige der „letzten Generation“ den Cargo-Bereich. Hier kam es zu Staus, die Polizei meldete auch weitere Protestgruppen, die an Straßenkreuzungen demonstrierten oder den Verkehrsfluss beschränkten. Am Flughafen in Berlin spielten sich ähnliche Szenen ab. Die radikalen Aktivisten sehen ihre Blockadepolitik als Reaktion auf ein abgelaufenes Ultimatum an die Bundesregierung. Der „Aufstand der letzten Generation“ hatte gedroht, bei Nichterfüllung Häfen und Flughäfen ins Visier zu nehmen. Am Montagmorgen war bereits der Hamburger Hafen Opfer dieser Strategie geworden.

Solche Aktionen hindern sogenannte Qualitätsmedien wie die Süddeutsche Zeitung nicht daran, Vergleiche zum angeblich milderen Vorgehen bei Corona-Demonstrationen zu ziehen und zu behaupten, der Staat würde hier „plötzlich“ Härte zeigen. Die Unterstützer sitzen also in den Redaktionsstuben.

Laut einem Bericht der Berliner Zeitung laufen 214 Strafermittlungsverfahren gegen Autobahnblockierer in der Hauptstadt. Das teilte die Berliner Innensenatorin Iris Spranger (SPD) mit. Bei der Blockade wichtiger Zufahrtswege sei es nicht nur zu stundenlangen Staus gekommen. Lebenswichtige Rettungswege seien versperrt und somit Notarztfahrten und der Transport von Kranken und Verletzten erheblich behindert worden. „Ich bedanke mich bei der Berliner Polizei für ihr schnelles und konsequentes Eingreifen gegen die Autobahnblockierer. Es ist gut, dass sich nun die Gerichte dieser Strafverfahren annehmen können“, sagte die Innensenatorin.

Im Deutschlandfunk distanzierte sich Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) vom Vorgehen der Chaoten. Eine Demokratie lasse sich nicht erpressen, sagte er gegenüber dem Deutschlandfunk. Die Anhänger der „Letzten Generation“ suchten in der Vergangenheit den Kontakt zum Landwirtschaftsminister. Neben der Klimaneutralität bis 2030 fordern sie ein Gesetz gegen Lebensmittelverschwendung und eine Agrarreform.

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