Johns-Hopkins-Universität: Lockdown und Schulschließungen haben praktisch kein Leben gerettet

Lockdown, Kontaktbeschränkungen, Schulschließungen – all das hat einer großen Untersuchung zufolge kaum geholfen. Mildere Maßnahmen seien deutlich wirksamer gewesen. Die Corona-Politik der letzten zwei Jahre in Deutschland war damit weitgehend sinnlos.

IMAGO / onw-images
Symbolbild

Wer einen guten Überblick über die weltweite Corona-Entwicklung haben wollte, kannte gerade zu Beginn der Pandemie insbesondere eine Adresse: die der Johns-Hopkins-Universität. Die amerikanische Uni in der Ostküstenstadt Baltimore lieferte immer wieder viele und breit zitierte Daten zur Pandemieentwicklung und gibt bis heute einen globalen Überblick über offizielle Fall-, Todes- und Impfzahlen. Forscher der renommierten Universität haben jetzt in einer großangelegten Meta-Studie die Wirksamkeit von Corona-Maßnahmen in Europa und den USA geprüft. Das Ergebnis: Während manche einfache Maßnahmen viele Tote verhindert haben, waren insbesondere die härtesten Eingriffe völlig wirkungslos.

Corona-Update 21.12.2020
Lockdown ohne Wirkung, Antworten auf die echten Probleme in der Warteschleife
 Während gezielte Schließungen, zum Beispiel von Bars, und die Maskenpflicht für Mitarbeiter in Betrieben die Zahl der Toten um 15 Prozent bzw. knapp 24 Prozent reduziert haben sollen, bewerten die Forscher generelle Lockdowns als irrelevant für die Todeszahlen. Totale Lockdowns mit Ausgangsbeschränkungen, unter anderem lange ein Instrument der deutschen Corona-Politik unter Merkel, hätten die Zahl der Todesopfer um nur 0,3 Prozent reduziert. Auch Kontaktbeschränkungen waren laut den Forschern mit nur dreiprozentiger Senkung weitgehend ungeeignet, um Leben zu retten. Schulschließungen schlugen sich mit nur 0,1 Prozent nieder. In ihrer Studie hatten die Forscher die Daten zunächst Hunderter, später insgesamt 34 spezifischer Studien analysiert, die sich explizit mit der Auswirkung von Lockdowns beschäftigten. In der Studie heißt es: „Konklusion dieser Meta-Analyse ist, dass Lockdowns wenig bis keinen Effekt auf die öffentliche Gesundheit hatten (…) Lockdowns sind schlecht begründbar und sollten als Maßnahme abgelehnt werden.“

Die Meta-Studie der rennomierten Johns-Hopkins-Universität konterkariert insbesondere die deutsche Pandemiepolitik und die darauf bezogenen Entscheidungen der Justiz. Denn Ausgangssperren, Kontaktbeschränkungen und Schulschließungen waren Ende 2021 vom Bundesverfassungsgericht noch als rechtmäßig bewertet worden, weil sie wirkungsvoll seien: Nach Einschätzung der Karlsruher Richter hätten die Ausgangsbeschränkungen sowie vom Bund angeordneten Schulschließungen „in seiner Gesamtheit dem Lebens- und Gesundheitsschutz sowie der Aufrechterhaltung eines funktionsfähigen Gesundheitssystems als überragend wichtigen Gemeinwohlbelangen“ gedient.

Die Datenanalyse der Johns-Hopkins-Universität zeichnet nun ein anderes Bild. Auch heute noch hält die Bundesregierung an Methoden der Kontaktbeschränkungen fest, die schon bei vorangegangenen Varianten offenbar weitgehend wirkungslos waren – und in der aktuellen Omikron-Welle überholter denn je erscheinen.

Was von anderthalb Jahren bedingungslosem „Kampf“ gegen das Virus bleibt, sind also vor allem die Kollateralschäden für Gesellschaft und Wirtschaft.

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Kommentare ( 110 )

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Eloman
2 Jahre her

Laut einem „Faktencheck meines örtlichen Käseblatts, auch bekannt als Rheinische Post, ehedem konservative Tageszeitung, heute dem Wokismus anheimgefallen, kann man die Studie vergessen, da
1. Die Autoren Wirtschaftswissenschaftler sind und keine Epidemiologen
2. Der Hauptautor mit dem Cato-Institut verbandelt ist, einem „libertären“ (Ih, pfui, rechts) Thinktank, und
3. Die Studie nur unter dem Label Johns-Hopkins-Universität läuft, weil der Hauptautor da zufällig Professor ist.
Somit also nicht satisfaktionsfähig sei und vom anständigen, nicht coronaleugnerisch Infizierten Bürger getrost ignoriert werden kann.
Also muss an der Sache was dran sein:-))

Peter Silie
2 Jahre her

Warum werden 90% der Gesellschaft, die Nichtrisikogruppe, für 10% in Geiselhaft genommen? Und das seit 2 Jahren.
Warum bleiben die paar Gefährdeten nicht zu Hause? Meinetwegen können sie auch raus, wenn sie das Risiko tragen möchten.
Eigenverantwortung, Selbstbestimmtheit, den eigenen Verstand mal einschalten – völlig undenkbar geworden in diesem Land.

AJMazurek
2 Jahre her

Vergessen wir nicht, dass die Johns Hopkins University maßgeblich an der Entstehung der PLANdemie beteiligt war, ich habe ihre Berichte damals mit denen der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte verglichen.
Nun leiten sie wohl ein neues Szenario ein …

DeeJay
2 Jahre her

Nun hinterher ist man immer schlauer. Vermutlich hätten auch die Stoffmasken in Kombination mit Abstand und Hände desinfizieren völlig ausgereicht. Aber dann hätte man ja nicht so eine „Gelddruckmaschine“ für Apotheken, Ärzte, Pharmaindustrie und nicht zu vergessen die Shareholder der Krankenhausbetreiber aufbauen können.

Gilbert T
2 Jahre her

Ganz aktuell:

Omikron BA.2 bevorzugt Geimpfte: Mit jeder Impfung erhöht sich das Infektionsrisiko

„Es gibt genug Erkenntnisse um festzustellen, dass Omikron BA.2 eine Variante ist, die sich im Zuge natürlicher Selektion auf GEIMPFTE spezialisiert hat: Doppeltgeimpfte haben ein höheres Risiko, sich mit Omikron BA.2 zu infizieren, als Ungeimpfte bzw. teilweise Geimpfte und Booster Geimpfte haben ein noch höheres Risiko als Doppeltgeimpfte. Dieses Ergebnis steht am Ende einer umfangreichen Arbeit, die dänische Daten nutzt.“

https://sciencefiles.org/2022/02/02/omikron-ba-2-bevorzugt-geimpfte-mit-jeder-impfung-erhoeht-sich-das-infektionsrisiko/

RA.Dobke
2 Jahre her
Antworten an  Gilbert T

Na, das wollen wir aber mal mit äußerster Vorsicht zur Kenntnis nehmen!!! Fesch geschrieben, aber wissenschaftlich haltbar? Die Quelle hilft da nicht weiter.

Enrico Stiller
2 Jahre her
Antworten an  Gilbert T

Habe mir gerade die dänische Studie, auf die das ansonsten von mir geschätzte sciencefiles bezieht, angesehen. Leider hat der Autor von sciencefiles die Studie wohl nicht ganz verstanden. Denn der Schluss, den er zieht, lässt sich daraus nicht ziehen. Ich empfehle, die Studie selbst zu lesen. Nicht die Interpretation von sciencefiles.

horrex
2 Jahre her
Antworten an  Gilbert T

Die eigentliche „Seuche“ trägt den Namen „Angst“.
Und wird weiterhin unverdrossen per Regierung samt angeschlossener Mehrheit der Medien erfolgreich verbreitet.

Helfen.heilen.80
2 Jahre her

Alternativ hatten sie „aufs falsche Pferd gesetzt“, dachten, dass diese Vakzine der nächste große Fortschritt werden würde. Jetzt, wo die Aussichten schlechter werden, will man nicht eines Tages auf der falschen Seite stehen, sondern zur Aufklärung beitragen.

Rob Roy
2 Jahre her

Seriöse Studien brauchen ihre Zeit. Retrospektiv wird die Wissenschaft aufzeigen, was vor allem die Kritiker der Maßnahmen schon lange beklagen: Dass so gut wie alle Corona-Maßnahmen und Einschränkungen völlig überzogen waren, wenig Effekt auf die Pandemie hatten, dafür umso mehr Schaden für Wirtschaft als auch bei der Psyche der Menschen anrichteten. Die Maßnahmen waren vor allem politisch, aber nicht gesundheitlich begründet.

Last edited 2 Jahre her by Rob Roy
Helfen.heilen.80
2 Jahre her

Ich zweifle nicht daran, dass grade am Anfang ganz viele Menschen alle Maßnahmen aus Furcht oder Handlungsdrang (z.B. in Ämtern) im besten Glauben gemacht haben. Aber es gruselt mich, was für Charaktere im Lauf der Pandemie mitten zwischen uns in Erscheinung getreten sind, bzw. mit welchen Ideen: die Bürger mit farbigen Armbändchen markieren, dass man keinen Zugang mehr zum Arbeitsmarkt bekommt, nicht mehr „Teil der Gesellschaft“ zu sein, „wegsperren“ oder Frankreich: das sind „keine Bürger“. Mir fehlen die Töne vor Entsetzen. Eine Kundschaft sagte mal vor Zeugen, man müssen alle Ungeimpften „an die Wand stellen“. Wie oft ich Verantwortungsträgern gesagt… Mehr

bfwied
2 Jahre her
Antworten an  Helfen.heilen.80

Krisenzeiten lassen den Charakter hervortreten, das grelle Licht zeigt ihn ungeschminkt. Da insb. D. von einer „katastrophalen“ Krise in die nächste taumelt, organisieren sich die Leute in neue Gruppen. Sogar an manchen Freunden werden plötzlich Seiten entdeckt, die man vorher nicht gesehen hat u./od. keine Rolle spielten. Die einen entpuppen sich als überzeugte Regierungsverteidiger, andere fliehen ins Biedermaiertum, von wo sie Abschied nehmen von der Außenwelt. So manche Bekanntschaft od. gar Freundschaft wird fallengelassen, weil Angst und Naivität bei den Leuten eine Entwicklung zur Unverschämtheit u. zur dreistdämlichen Rechthaberei angestoßen haben. V. a. die Grünen wollen die Restriktionen, „Koste es,… Mehr

Don Didi
2 Jahre her
Antworten an  Helfen.heilen.80

sagte mal vor Zeugen, man müssen alle Ungeimpften „an die Wand stellen“. „
In der Tat, das müßte man, denn das sind die Einzigen, die nicht von selbst vorzeitig sterben. Die Geimpften muß man nicht an die Wand stellen, das erledigen die Impfschäden und das beschädigte Immunsystem.

RA.Dobke
2 Jahre her
Antworten an  Helfen.heilen.80

Charaktere? Was für Charaktere? Weder Herr Spahn, geschweige denn ein (UN)Lauterbach haben Charakter!

Kurz-Gegner
2 Jahre her

Aus Sicht der Machthaber waren die Maßnahmen weder sinnlos noch wirkungslos. Die Mehrheit der „Gehirn-gewaschenen“ (MSM-Konsumenten) und der „Schlafschafe“ beweist es (auch bei den letzten Wahlen). Die John-Hopkins-Uni ist Teil des Netzwerkes für den „Great Reset“. Was nicht ausschließt, daß sie auch Wahrheiten verbreitet.
Es gibt übrigens keine einzige (seriöse = evidenz-basierte) Studie zur Nützlichkeit von Masken, aber Heerscharen, die deren Gefahren und Schädlichkeit nachweisen (Stichworte: CO2-Rückatmung, Keimbildung). Sie sind ein Symbol der Unterwerfung !

Enrico Stiller
2 Jahre her

Ich mache den Politikern wegen des Lockdowns nicht einmal einen Vorwurf. Schliesslich liegt die Studie JETZT vor, und nicht früher, als die Entscheidungen anstanden. Es wurden andere, gravierendere Fehler gemacht. Was ich aber den deutschen Politikern und – in weiten Teilen – Journalisten vorwerfe, ist die ungenügende Beschäftigung mit den Fakten. In Südafrika zum Beispiel war anhand der täglichen Daten des National Institute for Communicable Diseases und anderer Quellen deutlich zu sehen, wie relativ harmlos Omikron ist. Dasselbe liess sich bald an den Daten absehen, wie sie sich in anderen Ländern zeigten, wo sich Omikron früher ausbreitete als bei uns.… Mehr

Don Didi
2 Jahre her
Antworten an  Enrico Stiller

Doch, man kann der Politik durchaus diverse Vorwürfe machen. Vorsätzliche Nichterfassung ausreichender Daten. Ignoranz gegenüber den spärlichen vorhandenen Daten. Vorsätzliche Verfälschung der vorhandenen Daten. Entscheidungen auf Basis von Behauptungen und frei erfundenen Modellen. Unterdrückung der Bevölkerung aus politischen, nicht gesundheitlichen Motiven. Nichteinhaltung der bestehenden Pandemiepläne. Heranziehen von hörigen und meinungsausgewählten „Experten“. Beschimpfung und Verunglimpfung von Experten mit von der Regierungslinie abweichenden Aussagen, bis hin zur Verunglimpfung der Erfinder von PCR-Test und mRNA-Technologie. Impfung in eine Pandemie hinein (ist seit Ewigkeiten Stand der Wissenschaft, daß man sowas nicht macht). Verstöße gegen Grundgesetz und Menschenrechte, Verstöße gegen Amtseide, vorsätzliche Verschwendung von Steuergeldern,… Mehr