Joe Biden inszenierte sich stets als das moralisch erhabene, anständige Gegenstück zu Trump. Doch Trump wurde für weitaus harmlosere Angriffe auf Reporter vom linken Lager zur Bedrohung für die Pressefreiheit erklärt. Der Fox-News-Reporter nimmt es hingegen mit Humor.
Als US-Präsident Joe Biden auf einer Pressekonferenz am Montag Nachmittag vom Journalisten Peter Doocy gefragt wurde, ob die aktuelle Inflation „eine politische Belastung in den Zwischenwahlen darstellt“, murmelte er, unwissend, dass das Mikrofon noch an war: „Nein, es ist ein großer Vorteil. Mehr Inflation! Was für ein dummer Hurensohn.“
Die Inflation ist in den USA auf einem fast 40-Jahreshoch – kein Wunder, dass das ein unbequemes Thema für den Präsidenten ist. Deutsche Medien wie der Spiegel merkten dabei schnell an, dass Doocy ja für den „früher höchst Trump-treuen Fernsehsender Fox News“ arbeite und dafür bekannt sei „den Präsidenten und dessen Sprecherin Jen Psaki regelmäßig mit unbequemen Fragen zu konfrontieren.“ Doocy ist also einer von den Bösen?
Bemerkenswert ist die rausgerutschte Beleidigung gerade für Biden, weil er sonst immer eine so große Sache daraus macht, wie staatsmännisch und anständig er sich – im Gegensatz zu seinem Vorgänger – verhalte. Im Wahlkampf sagte er einst: „Ich werde eine Beziehung zur unabhängigen Presse wiederherstellen, die auf gegenseitigem Respekt beruht, auch – und insbesondere dann, wenn sie die Politik oder Positionen meiner Regierung kritisiert. In einem Biden Weißen Haus wird es kein Mobbing der Medien vom Podium des Presseraums oder per Tweet geben.“
Doocy nahm das Ganze mit Humor. In der Fox-News-Show „The Five“ sagte der Host Jesse Watters scherzhaft zu ihm: „Also Doocy, ich denke, der Präsident hat recht. Du bist ein dummer S.O.B.“ Woraufhin der nur lachend antwortete: „Ja, niemand hat einen Faktencheck gemacht und gesagt, dass es nicht stimmt.“
Und das ist der andere Aspekt, der hervorsticht. Doocy findet die Situation offensichtlich recht lustig und nimmt sich nicht zu ernst – auch wenn er seinen Job macht und dem Präsidenten tatsächlich unbequeme Fragen stellt. Wäre Ähnliches einem CNN-Reporter in der Trump-Zeit passiert, wären jetzt wohl die Schlagzeilen mal wieder gefüllt mit einer „brutalen Attacke auf die Pressefreiheit“. Der fragliche Reporter würde sich wohl zum Opfer und Helden stilisieren und gleich den nächsten Buchvertrag an Land ziehen. Paradebeispiel dafür war CNN-Korrespondent Jim Acosta, den Trump mal eine „unhöfliche, schreckliche Person“ nannte und ihm die Verbreitung von Fake News vorwarf – CNN reagierte damals umgehend mit einem Statement, in dem es hieß: „Die anhaltenden Angriffe dieses Präsidenten auf die Presse sind zu weit gegangen. […] Sie sind nicht nur gefährlich, sie sind beunruhigend unamerikanisch.“
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„Joe Biden beleidigt Reporter: „Was für ein dummer Hurensohn““
Die zutreffende Übersetzung ins Deutsche wäre etwa „Was für ein dummes Arschloch“. Das Obige ist wörtlich und damit schlecht „übersetzt“. Gut übersetzt heisst immer, die Bedeutung des Gesagten in die andere Sprache zu übertragen.
Naja – „son of a bitch“….??? Bei „ashole“ ok….
INFLATION, KRIEGSGEFAHR, etc Jene, die sonst immer anderen moralische Vorträge darüber halten, dass man Menschen nicht nach Äußerlichkeiten beurteilen dürfe haben bei Donald Trump genau das über die ganze Dauer seiner Amtszeit (und schon lange davor) getan. Er sei rüpelhaft, ungehobelt, die vereinigte Linkspresse hat keinen der zahlreichen medialen Tricks ausgelassen, um ihn immer in der unvorteilhaftesten Weise darzustellen. Was dabei übersehen wurde: Trump war von seiner Politik her vermutlich einer der besten Präsidenten der US-Geschichte: steiles Wirtschaftswachstum (zumindest bis ihm der „China-Virus“ [wie er ihn nicht ganz unzutreffend nannte] in die Parade fuhr), schon zu Beginn seiner Amtszeit hat… Mehr
Wenn Trump das gleiche gemacht hätte, hätte das sein 3. Amtsenthebungsverfahren losgetreten.
Man muss nicht unbedingt Trump-Fan sein, um zu sehen, wie Medien und Politiker mit doppelten Standards arbeiten.
Er hat ihn ja nicht beleidigt, sondern nur über ihn gesprochen. Das ist statthaft.
Im Allgemeinen entschulden sich Staaten beim Publikum. Gerade Deutschland weiß darüber genau zu berichten, was 1923 und 1948 über die Bühne ging hierzulande. Man könnte es auch so formulieren: Jeweils am Tiefstpunkt des Absturzes werden einige Nullen gestrichen und durch den Verlust eines in Geld formulierten “ Vermögens“ der Staatsbürger und Dritter, und der damit verbundenen Ansprüche, kann der “ Staat“ das Spiel neu beginnen. Und die nächste Generation fällt darauf rein. Genau mit dieser Blitzüberlegung steht Bidens Äußerung gegenüber dem Journalisten in Zusammenhang. Aber Gemach, man sollte nicht glauben der wüsste dies nicht ebenfalls. Das war sozusagen Verständigung auf… Mehr
Ich verstehe nicht, was es da für Diskussionen über die Bedeutung dieses Ausspruchs Sleepy Joe’s gibt. Der kann doch von sich geben, was er will, es zeigt immer nur seine geistige Verfassung, weiter nichts! Tragisch ist nur, daß dieser Mensch die Geschicke der westlichen Welt an höchst verantwortlicher Stelle mitbestimmt, das allein sollte zu denken geben…
Er bestimmt sie nicht,er stimmt zu.
1)
„… dass Doocy … dafür bekannt sei „den Präsidenten und dessen Sprecherin Jen Psaki regelmäßig mit unbequemen Fragen zu konfrontieren.“
Dass der Spiegel Mr. Doocy so lobt, hätte ich nicht erwartet. Es liegt aber wohl daran, dass den Mitabeitern der Haltungsmedien gar nicht mehr bewusst ist, dass gerade das Stellen unbequemer Fragen die wesentliche Grundlage des Journalismus ist.
2)
Die Reaktion von Mr. Biden deutet an, dass er die Frage von Mr. Doocy verstanden hat. Sein Verstand kann sich also noch nicht vollständig verflüchtigt haben.
Das wahre Gesicht des Präsidenten der USA. So sein Denken, so sein Sprechen, wenn auch nur leise. Seine innere Gesinnung hat er damit entlarvt. Genau so wie die unseren von Moral nur so erhabenen Politiker*Innen. Allen voran die Frauen in den Herrscherpositionen und den Obersten der Kirchenallianzen.
Merke: gesprochene Politik ist das Gegenteil von der inneren Herzenshaltung. Wer laut normale Menschen als Nazi diffamiert, ist im Innersten selbst der größte Faschist.
Auch im Wahlkampf um das Amt des Präsidenten ist Biden mit einer ähnlichen Beschimpfung aufgefallen, als er eine Fragestellerin, die ihn in einer Fragerunde mit unbequemen Fragen herausgefordert hat, als „lying dog-faced pony soldier“ bezeichnet hat. https://www.youtube.com/watch?v=TwVrg6UtxXQ
Merkwürdigerweise wurde dieser Vorfall in hiesigen reichweitenstarken Medien überhaupt nicht aufgegriffen.
Von Seiten der Neubürger kommen da aber noch ganz andere Floskeln über uns. Auch, wenn sie der Sprache ansonsten noch nicht mächtig sind.
Mal abgesehen davon, dass ich das bei Biden genauso erfrischend finde, den steifen Diplomatenton mal beiseite zu lassen, wie ich ich das auch schon an Trump erfrischend fand, so ist der eigentliche Knaller an der ganzen Geschichte der Kommentar von Doocy, dass Biden noch von niemandem „fact-checked“ worden ist. 😀 So langsam scheint es da einigen aufzugehen, dass die Faktencheckerei eine systemische Missgeburt ist, die der einseitigen politischen Einflussnahme bestimmter Interessen erst die Tür öffnet und die freiheitlich demokratische Grundordnung untergräbt. Zuckerberg schiebt ja dankenswerterweise mit seinem Metaverse einen KI Ansatz als Alternative vor, die automatisiert selbstständig hunderte von verschiedenen… Mehr