Österreich: Es gibt auch Grünen-Funktionäre gegen Impfpflicht

In Österreich melden sich Grünen-Funktionäre zu Wort, die den bürgerrechtlichen Teil der frühen Grünen noch nicht aufgegeben haben.

IMAGO / Beautiful Sports
Vorbereitung der Spritzen für die Impfung in einer Praxis

Bei Boris Palmers entlarvendem Auftritt für maximalen Druck auf Bürger, die sich der Staatsgewalt nicht willenlos beugen, schrieb ich hier vorgestern:

Die frühen Grünen konnten nicht verstehen, dass irgendjemand der Obrigkeit gehorcht. Die heutigen Grünen können nicht verstehen, dass jemand ihnen als Obrigkeit nicht gehorcht.

In Österreich ist nun, angeführt von Anselm Fleischmann, Grünen-Bezirksrat in Wien-Währing, ein Brief von Funktionären der Grünen an ihre Parteispitze bekannt geworden, in dem sich die zehn Unterzeichner gegen „Impfpflicht“ und für „Impffreiheit“ aussprechen.

Der Brief, referiert die Tageszeitung Der Standard, wäre „eine Erinnerung an das Grünen-Selbstverständnis als Bürgerrechte-Partei“ und zitiert aus ihm:

„Als grüne Mitglieder, Sympathisant*innen und Funktionär*innen beobachten wir mit großer Besorgnis eine zunehmende gesellschaftliche Spaltung, seit die Regierung in den Maßnahmen zwischen geimpften und ungeimpften Menschen unterscheidet und in weiterer Folge die Impfpflicht angekündigt hat. Wir halten es für Unrecht, Menschen durch existenzgefährdende Maßnahmen (z. B. Jobverlust, Ausschluss vom gesellschaftlichen Leben) zu einem körperlichen Eingriff zu zwingen, dessen Wirksamkeit als Maßnahme der Pandemiebekämpfung nur eingeschränkt wissenschaftlich nachgewiesen ist. Wir halten die Vorgangsweise der Regierung auch für demokratiepolitisch und verfassungsrechtlich unhaltbar.“

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Von einem der Erstunterzeichner, Johannes Falch, Unternehmer aus Feldkirch und Funktionär der Grünen Wirtschaft notiert der Standard: »“Gott sei Dank, dass es bei den Grünen Leute gibt, die sich gegen das System wehren“ sei der Tenor des Feedbacks, sagt Falch. Und: „Heute hat mir eine Ärztin gesagt, dass sie sich gerne anschließen würde, aber dann würde ihr die Praxis zugesperrt.“«

Die österreichischen Grünen waren nie so rot wie die deutschen. Mit Interesse beobachte ich, dass einer oft noch autoritäreren österreichischen als deutschen Politikerklasse andererseits mehr Freiheitswille von mittleren und kleinen Funktionären in Österreich als in Deutschland gegenübersteht.

Aber vielleicht liegt Deutschland wie so oft in diesem Jahrhundert nur zeitlich hinter dem deutlich mobileren und traditionelleren Österreich zugleich zurück. So ordne ich den gestrigen Beitrag von Marco Gallina über die Demo-Morphose ein, in dem er konstatiert:

„Das ist eine neue Qualität. Wenn die mittelgroßen, westdeutschen Städte als Sinnbild für das aufs Arbeits- und Privatleben beschränkte Spießbürgertum aufwachen, dann bewegt sich etwas im Land. Die Spaltung in Hell- und Dunkeldeutschland, in West und Ost, gelingt nicht mehr, wenn der Spaziergang zum gesamtdeutschen Phänomen avanciert und die Proteststädte plötzlich Trier, Reutlingen, Saarbrücken oder gar Rosenheim heißen – von Frankfurt, München und Hamburg ganz zu schweigen.“

Der Aussage der grünen Kritiker der Grünen schließe ich mich an:

„Wir halten es für Unrecht, Menschen durch existenzgefährdende Maßnahmen (z. B. Jobverlust, Ausschluss vom gesellschaftlichen Leben) zu einem körperlichen Eingriff zu zwingen, dessen Wirksamkeit als Maßnahme der Pandemiebekämpfung nur eingeschränkt wissenschaftlich nachgewiesen ist. Wir halten die Vorgangsweise der Regierung auch für demokratiepolitisch und verfassungsrechtlich unhaltbar.“

Frohe Weihnachten, liebe Leute.

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Kommentare ( 15 )

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Anna Log
2 Jahre her

Die Dämmerung mag nicht weit sein, nur fürchte ich, es wird eine Götterdämmerung sein.

Son of Bezzerk
2 Jahre her

Der Widerstand in Österreich geht langsam in die Million,ich hab es satt immer klein beizugeben und den scheiß der mir als Ausweg verkauft wird weiter zu unterstützen wenn es so kommt bei uns in Österreich gehe ich ins Gefängnis aber brechen lass ich mich nicht, und dem Herrn Muckstein und der Frau Mickl-Leitner schick ich vorher noch einen Brief ob sie bereit sind für Impfschäden oder einen evtl Todesfall mit ihrem Vermögen zu Haften im Fall der Fälle mal schauen ob ich eine Antwort bekomme

Kaltverformer
2 Jahre her
Antworten an  Son of Bezzerk

Meines Wissens wurde aufgrund von COV-19 die Höhe des eventuell zu zahlenden Schadensbetrages begrenzt.
Muss aber gestehen, dass ich diese Information nicht verifiziert habe.

JamesBond
2 Jahre her

Corona und kein Ende, trotzdem ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest und keine Angst und auch keine Panik, denn an anderen Krankheiten sterben in Deutschland viel mehr Menschen. Jetzt ist es Zeit darüber mal nachzudenken und sich auf unsere christlichen Werte zu besinnen. das würde auch den Ministerpräsidenten gut zu Gesicht stehen statt uns zu quälen und zu belügen.

November Man
2 Jahre her

Ein sehr interessanter Artikel im österreichischen Online-Portal Wochenblick.at der die ganze Panikmache vor Omikron in Deutschland auf den Kopf stellt. Textauszug: Schon seit Wochen wird die neuentdeckte Corona-Variante Omikron von Politik und Mainstream-Medien dazu missbraucht, noch mehr Angst und Panik zu verbreiten. Die Ärztin, die diese Variante entdeckt hat, versteht die Überreaktion in Europa nicht und warnt, dass diese dazu führen könnte, dass man die Vorteile, die Omikron mit sich bringe, verpassen könnte. Sie stellt klar, dass die Krankheit mild verläuft und eine Durchseuchung der Bevölkerung mit Omikron zu natürlicher Immunität in der Bevölkerung führen würde. Das wäre ein Vorteil,… Mehr

Mausi
2 Jahre her

Die Grünen sind m. E. sehr geschickt darin, jede Situation zu ihren Gunsten umzuformulieren. Noch geschickter als andere Parteien, weil die Grünen bisher viele Jahre nicht durch Regierungsverantwortung auf Bundesebene behindert wurden. Den Grünen wird helfen, dass sich unter ihnen auch „Impfgegner“ finden, die an die Öffentlichkeit gegangen sind. Sollte die Stimmung kippen, werden diese Grünen schnell ins Rampenlicht gezogen und vertreten dann die neue Mainstream-Grünen- Meinung.

Rasio Brelugi
2 Jahre her

Ich höre immer „Impfpflicht“, „Impfpflicht“. Es geht hier im Falle der Covid-Impfungen nicht um „Impfpflicht“, sondern um den staatlichen Zwang, an einem Medikamentenversuch teilnehmen zu müssen.
Um ganz genau zu sein: Es geht um den staatlichen Zwang, an einem unkontrollierten Medikamentenversuch teilnehmen zu müssen. Denn die Nebenwirkungen werden nicht verantwortungsvoll dokumentiert, sondern, wo immer es geht, verschleiert und verschwiegen.

Last edited 2 Jahre her by Rasio Brelugi
Andreas aus E.
2 Jahre her

„Grüne“ sind wohl in allen Ländern der Welt zum Gutteil vernünftige Leute. Naturschutz, Ressourcenschonung, aber auch Bürgerrechte gehen ja Gesamtmenschheit an. Nur in Deutschland erkenne ich davon nichts mehr, „Grüne“ hierzulande sind durchweg linksextremistisch genderfeministische Klima-Ideologen, komplett dem Wahnsinn zuneigend, totaltiaristisch veranlagt, dabei mehrheitlich ohne echte Bildung, geschichtslos und sachkundefrei, auf gut Deutsch dumm wie Schaufel Kehricht, aber eingebildet wie ein Sack voll Mücken. Letzte „Grüne“, mit der ich geredet hab, bekeifte mich Nazi zu sein, weil ich auf Baldur Springmann und ähnlich Gesinnte hinwies, die ganzen Widersprüche ihrer Parteiideologie usw., wie zu denen je wieder Brücke geschlagen werden könnte,… Mehr

Last edited 2 Jahre her by Andreas aus E.
Bambu
2 Jahre her

Das Problem bei den grünen Funktionären und leider auch bei deren Wählern ist, dass sie sich viel zu wenig interessieren. Zu sehr sind sie mit anderen Dingen beschäftigt, zu schlecht qualifiziert, um das wahre Ausmaß zu begreifen. So sagte z.B vor einigen Wochen Michael Kellner bei Lanz, er hätte bisher gar nicht gewusst, dass die Impfung nur zwei Wochen im Körper verbleibe und danach nichts mehr davon übrig bleibe. Somit könne er überhaupt nicht verstehen, dass jemand sich nicht impfen lässt. Jeder denkende Mensch würde sich wohl die Frage stellen, was kann in den zwei Wochen passieren. Werden die Voraussetzung… Mehr

Dieter Rose
2 Jahre her

Eher besinnlich/nachdenklich als froh . . .

elly
2 Jahre her

Eine Impfpflicht sind die Beruhigungspillen für Volkes schlichtes Gemüt. Liest man so die Leserkommentare, dann ist das Versagen unseres Bildungssystems erkennbar, möglichst hohe Bußgelder sollen erhoben werden. Dass eine Pflicht auch ein Recht mit sich bringt, ist vielen Foristen schon zu viel geistige Anstrengung. Fürsprecher einer Impfpflicht sind Populisten. Mehr nicht. Wobei Österreich bereits ein Impfregister hat und Deutschland nicht. In Deutschland ist die Impfpflicht schon alleine deswegen zum Scheitern verurteilt. Ich arbeite in einer Branche, die zur kritischen Infrastruktur zählt und meine AG bat darum, seinen Impfstatus freiwillig zu nennen. Für die Planung bei vielen Ausfällen wegen Quarantäne, Krankheit.… Mehr