Umfrage: Hohe Unzufriedenheit mit dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk

Rund ein Drittel der repräsentativ Befragten meiden die öffentlich-rechtlichen Medien, 37 Prozent würden sie gerne ganz abgeschafft sehen, wie eine Umfrage zeigt.

picture alliance / dpa | Soeren Stache

Ende Oktober 2021 führte das Markt- und Sozialforschungsinstitut INSA-Perpetua Demoscopia im Auftrag der „Stiftung Meinung & Freiheit e.V.“ eine Online-Befragung durch, um ein repräsentatives Meinungsbild in der Bevölkerung bezüglich des Öffentlich-rechtlichen Rundfunks zu erhalten. An der Befragung nahmen 1.003 Personen aus Deutschland ab 18 Jahren teil.

Eines der zentralen Ergebnisse der Befragung ist eine hohe Unzufriedenheit mit dem Öffentlich-rechtlichen Rundfunk: 38 Prozent der Befragten geben an, unzufrieden zu sein (Chart 8)*, wobei rund ein Drittel der Befragten (31 Prozent) die Angebote des Öffentlich-rechtlichen Rundfunks meidet (16 Prozent nutzen diese eher selten und 15 Prozent sehr selten bzw. nie). 37 Prozent der Befragten wünschen, dass die öffentlich-rechtlichen Medien gänzlich abgeschafft werden sollten, wobei weibliche Befragte mit 39 Prozent bei dieser Ansicht häufiger vertreten sind als männliche Befragte. Am höchsten ist die Unzufriedenheit bei Wählern der AfD (mit 71 Prozent), gefolgt von Wählern der Linken (mit 56 Prozent) und Wählern der FDP (mit 45 Prozent).

Weitere wesentliche Ergebnisse sind, dass mit 52 Prozent eine Mehrheit der Befragten angibt, dass sie die Höhe des Rundfunkbeitrages an den öffentlich-rechtlichen Medien stört, und dass 32 Prozent der Befragten eine fehlende politische Unabhängigkeit bzw. einseitige Berichterstattung bemängeln. Zudem ist eine relative Mehrheit von 46 Prozent (gegenüber 34 Prozent) der Ansicht, dass der Rundfunkbeitrag abhängig sein sollte von der Nutzung öffentlich-rechtlicher Medien bzw. von im Haushalt vorhandenen Geräten. Weibliche Befragte sind mit 49 Prozent zu 43 Prozent häufiger dieser Ansicht als männliche Befragte.

Die Stiftung Meinung & Freiheit e.V., deren Vorsitzender TE-Herausgeber Roland Tichy ist, versteht sich als Mahner, wenn die grundgesetzliche Regelung der Meinungs- und Informationsfreiheit gefährdet ist.

Anzeige

Unterstützung
oder

Kommentare ( 111 )

Liebe Leser!

Wir sind dankbar für Ihre Kommentare und schätzen Ihre aktive Beteiligung sehr. Ihre Zuschriften können auch als eigene Beiträge auf der Site erscheinen oder in unserer Monatszeitschrift „Tichys Einblick“.
Bitte entwerten Sie Ihre Argumente nicht durch Unterstellungen, Verunglimpfungen oder inakzeptable Worte und Links. Solche Texte schalten wir nicht frei. Ihre Kommentare werden moderiert, da die juristische Verantwortung bei TE liegt. Bitte verstehen Sie, dass die Moderation zwischen Mitternacht und morgens Pause macht und es, je nach Aufkommen, zu zeitlichen Verzögerungen kommen kann. Vielen Dank für Ihr Verständnis. Hinweis

111 Comments
neuste
älteste beste Bewertung
Inline Feedbacks
Alle Kommentare ansehen
RauerMan
2 Jahre her

Das Konsumieren des ÖR ist schon erforderlich um das Dargebotene (pol.)
mit den Fakten abgleichen zu können.

abel
2 Jahre her

Das traurige ist ja das man den privaten Zeitungsmarkt ebenfalls mehr und mehr auf StaatsLinie (Einheitsbrei ohne Kritik) bringt.

abel
2 Jahre her

Man entzieht den Geringverdienern über 200€ im Jahr für die Nutzung alternativer Medien und dann behauptet man die ÖR-Sender werden gebraucht und besonders von den Niedriglöhnern nachgefragt. Richtig: Letztere haben dann nämlich keine andere Wahl bei der Mediennutzung.

abel
2 Jahre her

Ganz ehrlich. Ich schaue wegen den Corona-Meldungen ganz selten noch die Tagesschau (ARD). Ansonsten Online-Zeitungen (News) und Amazon Prime, Netflix und YouTube (für die Unterhaltung). Das Geld für die ÖR-Sender könnte ich besser verwenden.

harald Bernhard
2 Jahre her

In der jetzigen Form sind ARD und ZDF überflüssig. Weder unabhängig noch in der Lage oder Willens umfassende Nachrichten oder Berichterstattung zu liefern. Statt dessen manipulative Gestik und Sprachbetonung so wie dramaturgisch untergemischte Fratzenschneiderei. Und die Frechheit davon auszugehen das es niemand merkt. für wie blöde wird der geneigte Zuseher oder Hörer eigentlich eingeschätzt. Und die Krone obendrauf ist staatlich angeordnete monitäre Zwangsabgabe. Alles Merkmale einer staatlich gesteuerten besserwissenden und erziehen wollenden und gelenkten Informationszuteilung. Die Leute an den Mikrofonen und vor den Kameras gelten für mich als Mittäter die natürlich gut verdienen. Journalisten im eigentlichen Sinne sind es jedenfalls… Mehr

fatherted
2 Jahre her

hmm…hohe Zufriedenheit? Komisch das mir ausschließlich Menschen begegnen die mit den ÖR unzufrieden sind bzw. sie gar nicht konsumieren. Vor allem die Jungen unter 30 wissen nicht mal mehr was „die tagesschau“ eigentlich ist…..eigentlich kenne ich nur einen, der die ÖR toll findet…und der gehört immer noch in die Bärchen-Werfer-Fraktion.

alter weisser Mann
2 Jahre her

Da man den örR zur Grundinformationsicherung vermutlich um 90% kürzen könnte, besteht ein geradezu irrsinnig hohes Sparpotential, zudem mit Zukunftswirkung da keine Pensionsansprüche mehr nachwachsen.

MisterX
2 Jahre her

Wichtiger als die Unzufriedenheit ist das egal sein. Wer unzufrieden ist, wünscht sich immer noch einen ÖRR, nur eben anders. Wem der ÖRR egal ist, der hat grundsätzlich kein Interesse an dieser Art der Information, egal um welchen Inhalt es geht. Meine persönliche Unzufriedenheit ist nur der Tatsache geschuldet, dass ich dafür bezahlen muss, ganz gleich ob ich es nutze oder nicht. Ansonsten interessiert mich diese Art Medien schon lange nicht mehr. Fernsehn ist komplett stumpf, nur reines konsumieren ohne eine Möglichkeit der Interaktion. Und die Medien, die eine Kommunikation mit den Verantwortlichen im ÖRR zulassen würden, werden reihenweise zensiert… Mehr

Last edited 2 Jahre her by MisterX
2 Jahre her

Die Rundfunkanstalten kassieren pro Jahr 8,5 Milliarden Euro. Das sind 100 € von jedem Bundesbürger pro Jahr.Vom Baby bis zum Hospiz
Niemand braucht zwei große Staatssender zur Sicherung und Steuerung in Krisenfällen. Deshalb das linkspopulistische ZDF ganz abschaffen Den Monatsbetrag abschaffen. Wenn es dem Staat doch so wichtig ist, den Sender auch ganz aus Steuergeldern finanzieren. Niemand braucht zwei Sender mit gleicher umfassender dümmlicher Regierungspropaganda.  

LadyGrilka55
2 Jahre her
Antworten an  [email protected]

Man braucht überhaupt keinen Sender mit Regierungspropaganda!

Wenn ich schon für den ÖRR bezahlen muss, dann will ich durch diesen neutral, sachlich, ehrlich und umfassend INFORMIERT werden, nicht desinformiert und mit linksgrüner Propaganda zugemüllt!

Die ideale Lösung wäre aber die Abschaffung des völlig linksgrün durchseuchten ÖRR. Mir reicht es bis obenhin, für Propaganda, die ich nicht hören will und der ich nicht glaube, auch noch zwangsweise zahlen zu müssen!

SecurityTypNR410
2 Jahre her

Der Rundfunk gehört abgeschafft oder sollte mindestens auf freiwillige Zahlung umgestellt werden. Ich habe in meinem Leben noch nie diesen Dienst genutzt, werde es auch nicht und muss trotzdem dafür zahlen.

Die Art und Weise wie der Laden geführt wird ist schon eine echte Unverschämtheit. Die Neutralitätspflicht ist schon lange nichtmehr gegeben und es macht mich höchst aggressiv dass ich für so eine spaltende Propaganda zahlen muss. Ich möchte so einen Verein nicht unterstützen, lieber verbrenn ich pro Monat 20€.