Gesundheitsminister beschließen: Dritte Spritze für alle und 2G für viele

Der Lockdown kommt nur für Ungeimpfte, versprach die Bundesregierung lange. Aber wer als geimpft zählt, bleibt dabei offen. In alle Richtungen wird nun verschärft.

IMAGO / Jürgen Heinrich

In Lindau am Bodensee kamen die Gesundheitsminister von Bund und Ländern zur Konferenz zusammen. Die „vierte Welle“ müsse dringend gebrochen werden, Handlungsbedarf sei da. „Vor uns liegen schwere Wochen“, erklärte Noch-Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU). Und so stellen er und Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) den Plan zur Wellenbrechung vor.

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3G soll noch wichtiger werden. Nicht nur im Freizeitbereich, sondern in so ziemlich allen Lebensbereichen soll die Frage „Geimpft, getestet, genesen?“ bestimmend werden. Die flächendeckende Einführung von 2G, wie unter anderem von Kanzlerin Merkel gewünscht, bleibt aus – vorerst soll 2G nur in Regionen mit hohem Infektionsgeschehen eingeführt werden. Dazu könnten aber bald die Mehrheit der Regionen in Deutschland zählen.

Spahn wendet sich mit harten Worten an Ungeimpfte: Jeder, der zögere und überlege, solle mit Intensivpflegern und -medizinern sprechen, tönt der Gesundheitsminister.

Orte, an denen „besonders Verwundbare“ leben (wie Alten-und Pflegeheime), sollen über den Winter besonders geschützt werden. Verpflichtende Testkonzepte sollen nicht nur für das Personal, sondern auch für die Besucher eingeführt werden. Die Tests sollen jedoch kostenfrei sein.

Ein elementarer Bestandteil der Corona-Strategie von Bund und Ländern sollen Booster-Impfungen sein. Den dritten Pieks soll es für alle Geimpften geben, unabhängig von Alter und Corona-Risiko. Es sei noch nicht lange bekannt, dass die Drittimpfung einen „so klaren Unterschied macht“. Jetzt gelte es daher umso mehr, nach sechs Monaten aufzufrischen.

Auf TE-Anfrage erklärte das Bundesgesundheitsministerium, dass zunächst der Booster nicht erforderlich ist, um im Sinne von 2G/3G als geimpft zu zählen.

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Kommentare ( 102 )

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AnSi
3 Jahre her

Wird denn bei der 3. Impfung der Wirkstoff verändert oder ist es immer noch der, der auf der Laborvariante von Anfang 2019 (also VOR Ausbruch der tödlichsten Seuche aller Zeiten) bereits hinter verschlossenen Türen in Auftrag gegeben wurde?
Frage für einen Freund.

Orlando M.
3 Jahre her

Es sei noch nicht lange bekannt, dass die Drittimpfung einen „so klaren Unterschied macht“.“
Und genau darum werden neue Medikamente üblicherweise fünf Jahre lang getestet. Wer weiß, was denen noch alles nicht bekannt ist und erst nach und nach entdeckt wird.

Physis
3 Jahre her

Nach heutigem Wissensstand würde man keinen Friseursalon oder Einzelhandel mehr schließen müssen, sagte Spahn noch Anfang September 2020! Nö, muss man ja auch nicht, denn 2, oder 3G sorgt ja dafür, dass man das nicht mehr muss! Als doppelt Geimpfter käme ich mir allerdings schon sehr auf den Arm genommen vor, wenn ich mir nun den „dritten Schuss“ abholen müsste, da die beiden ersten Rohrkrepierer eben genau das waren, nämlich ungeeignet! Und damit die Geimpften nun nicht auf die Idee kommen, sich über die unwirksame Impfung zu beschweren, macht man eben Jagd auf die Ungeimpften. Schliesslich muss man seinen Frust… Mehr

Matt
3 Jahre her

Gewalt will Leibeigenschaft, Kriegsherren – «Nous sommes en guerre» – wollen am Ende immer Zugriff auf den Körper haben, dass dabei die Psyche zerstört wird, ist nur ein Nebenprodukt. – Pfizer feiert schon die Kinder der Versuchsreihen als Helden. („Superhelden gibt es in allen Größen. Sehen Sie, wie echte Kinder ihren Superhelden danken: den Fünf- bis Elfjährigen Freiwilligen der klinischen #COVID19-Impfstoffstudie. Wir sind den Studienteilnehmern und ihren Familien unendlich dankbar #ScienceWillWin.“)

Donostia
3 Jahre her

Die Geschützten muss man vor den Ungeschützten schützen, indem man die Ungeschützten zwingt sich mit dem Schutz zu schützen der die Geschützten nicht geschützt hat.

reconquistadenuevo
3 Jahre her

Unglaublich, aber wahr. Das ist die größte Verarxxxung seit Langem. Nun soll es die dritte Spritze richten. Darin liegt ja ein doppeltes Eingeständnis: Erstens: Die beiden ersten Spritzen haben nichts genutzt (das bestätigen die steigenden Corona-Zahlen trotz fast 80 % -iger Durchimpfung). Zweitens: Die Ungeimpften sind gar nicht „schuld“ an der steigenden Inzidenz, wie immer behauptet wird. Sonst würde es reichen, auch diese zu impfen, und die dritte Impfung wäre überflüssig. Was kommt, wenn auch die dritte nichts bringt ? Kommt dann  die vierte usw. ? Was macht ein Arzt, wenn sich herausstellt, dass seine verordnete Medizin nicht wirkt ? Erhöht… Mehr

Grenz Gaenger
3 Jahre her

‚Denn sie wissen nicht, was sie tun.‘
Wenn Sie sich da mal nicht täuschen: DIE wissen genau, was sie tun!

Rob Roy
3 Jahre her

Warum stellt kein Journalist Spahn endlich zur Rede und zwingt ihn, klarzustellen, ob er in irgendeiner Weise von der Pharmaindustrie einen Lohn erhält? So viel Werbung, wie er für die Impfungen betreibt, das macht man doch nicht aus reiner Menschenfreundlichkeit, schon gar nicht heutzutage als Politiker.
Entweder springt Geld für Spahn heraus, eine lukrative Anschlussverwertung oder die Garantie, auch in der nächsten Regierung eine Rolle spielen zu dürfen.
Warum liest man eigentlich nichts, ob in in anderen Ländern soviel Propaganda für die Boosterimpfungen gemacht wird? Oder geht Deutschland wie so oft erneut wieder seinen Sonderweg?

Last edited 3 Jahre her by Rob Roy
Bummi
3 Jahre her

Gestern konnte man über die ganz, ganz große Katastrophe in Weimar lesen. 65.000 Einwohner. 12 Menschen mit und an Corona im Krankenhaus, davon 4 mit Hauptdiagnose Corona, 2 davon Geimpft, 2 Ungeimpft. Das Gesundheitssystem ist kurz vor der Überlastung. Noch Fragen? Was bitte machen wir wenn eine wirkliche Pandemie in unserem Land stattfindet?

giesemann
3 Jahre her

Die Sache ist eh bald obsolet, Pfizer hat schon was. Andere werden folgen. Bis dahin halten wir durch, ein Jahr Arbeitspause wär auch mal ganz schön, dann gibt es schon nicht so viel zum einschlägigen Abgreifen – egal ob Fiskus oder die anderen.