Die Post macht Schluss mit dem Abenteuer Streetscooter und verkauft das Tochterunternehmen an Odin Automotive aus Luxemburg. Ein Unternehmen, das erst Mitte September gegründet worden sein soll. Hauptgesellschafter: Stefan Krause, ehemals Vorstand bei BMW und Deutscher Bank.
Die nächste Weltverbesserung fällt aus: Die Post hat einen Käufer für ihre Tochtergesellschaft Streetscooter. Die kostete letztlich zu viel Geld, die Post hat sie lange wie Sauerbier angeboten, und jetzt hat offenbar eine neu gegründete Firma aus Luxemburg zugegriffen.
Der elektrisch angetriebene Streetscooter war die Hoffnung für den Transportverkehr der Zukunft. Ein billig zusammengenagelter Karren, immerhin mit einem Sitz ausgestattet. Das Auto koste nur 5.000 Euro, jubelte seinerzeit die Zeit – allerdings ohne Batterie, die musste dazu gemietet werden.
— Argo Nerd (@argonerd) October 6, 2021
Mit dem Streetscooter sollte die Zukunft des Zustellwesens beginnen. Mit dem wichtigsten Argument »CO2-frei« und das Klima der Welt rettend, wollten Hochschulprofessoren der Autoindustrie zeigen, wie Autobauen geht. Denn entwickelt hatte das Gefährt der Aachener Maschinenbauprofessor Günther Schuh. Es sollte ein Elektrofahrzeug ausschließlich für den Nahverkehr werden, und er wollte der Automobilindustrie zeigen, wie man preisgünstig ein Auto der Zukunft herstellt.
Stolz auf der IAA vorgestellt, erntete das wacklige Blechkistlein mit dem kleinen Akku mitleidige Blicke der Fachleute. Die wiesen darauf hin, dass eine ausgefeilte Qualitätssicherung doch keine schlechte Idee sei. Doch das Vorhaben wurde unermüdlich hochgejubelt. Kaum jemand erinnerte sich daran, dass in den 1920er Jahren in Berlin bereits elektrische Postautos hergestellt von den Bergmann-Elektricitäts-Werken umherrumpelten – und eingestellt wurden. Die waren zwar wesentlich einfacher als Verbrennerautos zu bedienen, aber an der Reichweite haperte es gewaltig.
Heute ersetzen zwar Lithium-Ionen-Akkus die Bleiakkus. Doch die Geschichte des Streetscooters ist zugleich eine »heiße« Geschichte. Flammen, Brände und erhebliche Schäden kennzeichnen seinen Weg. Immer wieder gab es mysteriöse Brände. In Herne brannte im Januar vergangenen Jahres ein Fahrzeug auf dem Gelände der Hauptpost ab und beschädigte durch die Hitze des Brandes auch das Gebäude.
In Niedersachsen in Kirchweyhe brennen vier Streetscooter in einem Gewerbegebiet aus und vernichten einen Stromverteilerkasten sowie einen Baum. Im Mai zerstörte in Peine ein Brand sechs Streetscooter, eine Ladesäule und einen weiteren Transporter der Post. Mehr als 12.000 Streetscooter aus dem Baujahr 2014-2019 musste das Kraftfahrtbundesamt zurückrufen und begründete in einer Mitteilung: »Aufgrund einer Beschädigung des Niedervoltspannungsladegeräts sowie Korrosion im Kabelkanal kann es zu einer Rauch- und Hitzeentwicklung und damit Schmor- und Brandschäden kommen.«
Die Autos hätten sogar eine Sitzheizung und würden jeden Morgen vorgeheizt, entgegnete seinerzeit die Post. Für die war das Elektrowägele ein wichtiges Prestigeprojekt, der Hersteller, die Streetscooter GmbH in Aachen, wurde Tochterunternehmen der Post.
Jetzt also macht die Post Schluss mit dem Abenteuer Streetscooter und verkauft das Tochterunternehmen an eine Firma aus Luxemburg. Wie die Welt berichtet, soll das Unternehmen Odin Automotive erst Mitte September gegründet worden sein, und übernimmt alle Anteile an Streetscooter Engineering in Aachen. Hauptgesellschafter ist danach Manager Stefan Krause, ehemals Vorstand bei BMW und Deutscher Bank.
So also endet das neue Hightechzeitalter Deutschlands, noch bevor es so richtig begonnen hatte. Was wird bleiben? Noch drei Wochen zuvor wurde der Streetscooter von der Deutschen Post in den Himmel gepriesen und von einem Ausbau der E-Flotte auf sagenhafte 37.000 Fahrzeuge und 14.000 E-Trikes bis 2025 geschwärmt.
Auf Halde stehen viele dieser Postautos. Ein Recycling wird schwierig werden. Gerade ist ein Recyclingbetrieb für Elektroautos in Kössen in Tirol abgebrannt. Dort lagerten Batterien und Teile von schrottreifen Elektroautos. Ein Elektroauto, das auf der Hebebühne in der Werkstatt stand, fing Feuer, die Batterie brannte lichterloh.
Nur Entwickler Günther Schuh trauert seinem »Baby« nach. Das Ende von Streetscooter sei ein Armutszeugnis für Deutschland, und er verweist tatsächlich auf den VW-Chef: »Auch bei uns gibt es die Macher, die das Unmögliche wagen. VW-Chef Herbert Diess ist so einer, der den wahnwitzigen regulatorischen Angriff auf die Autoindustrie beherzt annimmt und das Unmögliche wagt, einen etablierten Markt in unrealistisch kurzer Zeit zu drehen, um damit der ökologisch notwendigen Mobilitätswende eine wirtschaftliche Chance zu geben.«
Der »Proof of concept« steht allerdings noch aus – ebenso wie beim Streetscooter. Nur dürfte das mit einem Verkauf von VW schwieriger werden als beim Streetscooter.
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Ist doch klar: Die Mädels von der DHL leben in der schnöden, wirklichen Welt, in der die normative Kraft des Faktischen gilt. SPON ist der Elfenbeinturm, in dem die MSM, Politiker, viele Lehrer und sonstwede Gutmenschen leben. Da wirkt die Macht des Wünschens, Feenstaub vergoldet alles, Einhörner liegen neben den wieder eingewanderten Wölfen, Kobolde machen Strom und speichern ihn im Netz. Das ist in der Wand und wenn man Strom braucht, dann kommt er genau da auch wieder raus! Vielleicht sollten die Mädels von der DHL auch umziehen in das Märchenschloss. Das Problem haben dann die Leute, die auf die… Mehr
Amazon tritt mit seinen E-Fahrzeugen an und wirbt mit Klimaneutralität. Fakt ist, die verschicken Mails, das man als Kunde seine Pakete an einer Station abholen soll. Dann haben die nicht das Problem, sondern ich. Aber „greenwashing“ ist der neueste Schrei. Das e-Auto hat keine Zukunft, denn wo soll der Strom den nun her kommen. Wind und Sonne sind es bestimmt nicht.
»Wer die Vergangenheit vergisst, ist verdammt, sie zu wiederholen« (George Santayana)
Egal, wie oft man darauf verweist, dass in der Vergangenheit schon erfolglos Elektroautos probiert wurden. Das ist vergebliche Luftverschwendung in der Welt des Postfaktischen und man outet sich nur als „Räääächter“, als „Leugner“ und Gefahr für die Gesellschaft!
Wenn die Verbrenner verboten sind und die Elektrokarren gescheitert, wird Willi Zwo recht behalten haben: »Das Auto hat keine Zukunft. Ich setze auf das Pferd.« Mit einem Fehler dabei: Pferde werden so selten sein, dass sie wie Gold gehandelt werden! Das war vor 120-130 Jahren noch etwas anders…
Darauf wartet die Welt: auf Schaufensterprojekte ideologisierter Greenies! Nach einer Weile und viel, viel verbranntem Geld … stillschweigendes Abstossen des Klotzes am Bein. So enden unausgegorene Ideologieprojekte, die dann noch mit Steuergeldern gefördert wurden. Wenn bei diesen woken Konzernen nicht das normale, stinknormale Hauptgeschäft noch Gewinne abwerfen würde, könnten sie Konkurs anmelden. Schuld sind die zeitgeisttollen CEOs, die keine Bodenhaftung und keinen Verantwortungsgeist für das ganze mehr haben. Wie man hört, läuft es bei den e-woken deutschen Automobilkonzernen gerade auch nicht so gut, zumal die heute zum Fahren unverzichtbaren Computerchips für die Fertigung dauerhaft knapp sind. Wie wäre es mit… Mehr
Mit der Ampel Regierung werden wir noch zunehmend eine ganze Reihe solcher „Schaufenster-Projekte“ sehen … und bezahlen.
Bis sie dann sang-und-klanglos eingestellt werden.
Die Lernkurve ist bei Psychopthen halt ein wenig flacher.
Speziell wenn sie „beflissene Dumme“ finden die ihnen die Hirngespinste auch noch bezahlen.
Wie heiße es so schön: „Gefährlich ist, wenn Dumme fleißig werden.“
Fleißig – in Sachen „Marketing ihrer Ideologie“ – ist Grün zweifellos!
Darf man die modernen Elektrofahrzeuge wegen ihrer Akkus Superverbrenner nennen?
DEr ist gut! 😉
Richtig,das ist er auch. Eine sozusagen fertige rollende Bombe. In dem Artikelwird die Zellchemie sehr gut dargestellt. https://www.elektroniknet.de/power/energiespeicher/gefaehrdungspotenzial-von-li-ionen-zellen.92479.html
Das ist eben der Vorteil von Verbrennern. Die Komponenten Sauerstoff,Brennstoff und Zündquelle sind getrennt, zusammengefügt werden sie erst am Ort der Nutzung, im Zylinder des Motors.
Die italienische Ape von Piaggio hat ein besseres Verhältnis von Nutz- zu „Fahrgastraum“. Aber fährt ja mit pöhsem Verbrennungsmotor. Und vermutlich ökonomischer als diese Mißgeburt der deutschen Post.
Naja, wie auch. Wenn Frau Nahles da das Sagen hat. Aber ich bin ja froh, dass gescheiterte Politiker immer wieder in hochdotierte Positionen weiter Unfug treiben. Und wenn die Position geschaffen werden muss. Nebenbei einen Gruß an den Herrn Pofallala.
An den Bränden ist absolut nichts „misteriös“. In Li-Ionen-Akkus wächst die Isolationsschicht stralagmiten-artig, vor allem bei Schnell-Ladung und kann ggf. auch die Anode erreichen. Dann: Kurzschluß. Dann: Brand. Deshalb müssen auch alle Geräte mit so einem Akku ab einer bestimmten Spannung das Gefahrgut-Kennzeichen haben. Daß sowas in der EU, wo Glühbirnen abgeschafft wurden dermaßen gehypt wird zeigt nur, wie komplett korrupt der Laden ist. „Eine Firma aus Luxemburg“, gegründet von einem „ehemaligen Manager der Deutschen Bank“. Na wenn da mal nicht ein Deal unter Buddies gemacht wurde, damit irgendwelche Top-Versager, tschuldigung, Top-Manager aus der Nummer rauskommen und das Ganze noch… Mehr
Was ist eigentlich aus dem gelben Sack geworden? Kann man diese Projekte nicht zu einer Bundes-Bad-AG fusionieren?
Hier in Berlin erfolgt die Zustellung (zugegebenermaßen von Hermes, nicht der Post) durch Lasten“fahrräder“- Kastenwagen, wo vorn ein woker Jüngling strampelt. (Mädels werden weniger gesichtet) Elektroantrieb unterstützt ihn und beschleunigt das Gefährt auf beträchtliche Geschwindigkeiten. Damit pfeift es dann fast lautlos auf dem Radweg entlang um Haaresbreite an den Fußgängern vorbei. Das Tolle ist, daß kein Führerschein notwendig ist, was die Personalkosten senkt, auch der TÜV bekommt das „Fahrrad“ nicht zu Gesicht. Ein Versicherungskennzeichen, wie es jedes Moped ziert, sucht man auch vergebens.
Ein elektrisches Postauto ist ja nicht einmal etwas falsches. Für das häufige Anfahren und Stoppen ist der Elektroantrieb wie gemacht, die Reichweite ist dank einer definierten Route und Fahrzeit beherrschbar – und das Argument für die alten Bergmann Elektroautos war, daß das Laden im Postamt mit billigem Nachtstrom erfolgte. Erdöl war knapp in Deutschland vor dem Krieg. Danach sah es anders aus und die langsamen Fahrzeuge wurden zum Verkehrshinternis. Im guten alten England hielten sich vergleichbare Mobile für den Milchmann noch bis in die 90er. Von Übel war beim Street Scooter aber die unglaubliche Arroganz der Intelligencia gegenüber der Industrie… Mehr
Die Fa. Streetscooter ist eine Ausgliederung der FH-Aachen, weil in diesem sozialstaatlich ausgeplünderten Land so gut wie nichts großes Neues mehr kommt, ebenso ist das Superweltraumzukunftsprojekt Isar Aerospace eine Ausgliederung der Uni München. Der Heini von Steetscooter hatte damals eine sehr große Klappe und meinte, dass es Zeit wird, den Autobauern zu zeigen, wie man einen billigen und ausgezeichneten E-Transporter bauen kann, preiswert und gut genug für Afrika. Maximal 10.000€ mit Batterie sollte die Kiste kosten, am Ende waren es 50.000€ pro Paketkarre und die Privatindustrie bekam Lachkrämpfe, angesichts dessen, was da für 50.000€ geboten wurde. Ich habe vor einigen… Mehr
Unschön wird es, wenn so ein Ding mal in der Luft anfängt zu brennen…… Und nicht mehr aufhört…….